Darf endlich wieder mitwirken und gegen den Ball treten. Stürmer Haris Seferovic.
Darf endlich wieder mitwirken und gegen den Ball treten. Stürmer Haris Seferovic.

Der deutsche Boden hat die Spieler von Eintracht Frankfurt wieder. Erstmals in diesem Jahr trainierten die Hessen auf dem Rasenplatz vor dem Waldstadion. Trotz kühler Temperaturen wurde einem ganz warm ums Herz: Trainer Armin Veh. Denn Stürmer Haris Seferovic konnte wieder mitüben. Der Angreifer mischte eifrig mit und verspürte keine Probleme mehr an der in Abu Dhabi entzündeten Achillessehne. Im Trainingsspiel komplettierte er die Offensive an der Seite von Stefan Aigner, Marco Fabián und Alex Meier. „Es ging bei ihm nur darum, dass er keine Schmerzen mehr hat„, sagte Veh nach der Einheit und fügte erleichtert hinzu: „Heute war bei ihm alles okay.“

Weniger gute Nachrichten gibt es hingegen bei Carlos Zambrano. Der Peruaner kommt noch immer nicht in Tritt, absolvierte weiter Lauftraining und soll dann erst am kommenden Mittwoch ins Mannschaftstraining einsteigen. „Das ist zumindest der Plan„, so Veh. Ein Einsatz gegen die Wölfe scheint somit ausgeschlossen. Der Peruaner absolvierte seine letzte Partie am 6. Dezember bei der 0:1 Niederlage im Hessenderby gegen den SV Darmstadt 98. Allerdings bleibt der Coach aufgrund der Personalsituation ganz gelassen: „Wir haben ja noch vier weitere  Innenverteidiger.“ David Abraham konnte sich einen Vorsprung erarbeiten, neben ihm kämpfen vor allem Marco Russ und Kaan Ayhan um den freien Platz in der Viererkette. David Kinsombi hingegen hat nur Außenseiterchancen und muss auf seinen dritten Einsatz in dieser Spielzeit wohl noch etwas länger warten.

Ihn legte am Donnerstag eine Erkältung flach. Mittelfeldtalent Marc Stendera.
Ihn legte am Donnerstag eine Erkältung flach. Mittelfeldtalent Marc Stendera.

Neben Zambrano fehlten auch noch Szabolcs Huszti, der Sonderurlaub bekam und erstmals seinen Sprössling in Budapest in den Arm nehmen durfte, und Marc Stendera. Der Mittelfeldspieler musste wegen einer hartnäckigen Erkältung passen. Man müsse schauen, so Veh, ob der 20-Jährige Antibiotika brauche. Allerdings vermutet der Coach: „Der war einfach platt und muss mal ein bisschen pausieren.“ Ein Ausfall Stenderas wäre aktuell kaum verkraftbar für die Hessen. Auch Ex-Kult-Coach Dragoslav Stepanovic gerät bei BILD ins Schwärmen: „Der hat die richtige Einstellung und keine Angst. Wie der die Freistöße draufhaut und wie er den Mund aufmacht – das ist erstaunlich für einen mit 19 (inzwischen ist er 20, Anm. d. Red.). Der sagt, wenn sie Scheiße gespielt haben. Und ich gehe davon aus, dass er‘s nicht nur in der Zeitung tut – sondern auch in der Kabine gesagt hat, wo‘s lang geht. Er ist ein richtiger Eintrachtler, der am Riederwald geboren wurde.“

Gerade ein solches Kämpferherz wird in den nächsten Wochen, wenn dreckige Siege eingefahren werden müssen, enorm wichtig sein. Stendera bringt Qualitäten mit, die der Eintracht gut tun. Freilich, so gibt er im Interview mit dem Kicker offen zu, mangele es ihm am höchsten Tempo. „Ich habe dafür andere Sachen in die Wiege gelegt bekommen, spiele ein bisschen mehr mit Köpfchen, lasse den Ball schneller laufen, um gar nicht großartig in Sprintduelle zu kommen. Im Defensivbereich versuche ich wiederum clever in die Läufe des Gegners reinzugehen, sodass ich nicht im maximalen Sprint sein muss.“ Man mag sich inzwischen kaum vorstellen, wie das Spiel der Hessen aussähe, wenn der gebürtige Kasseler mehrere Wochen ausfallen würde. Bleibt zu hoffen, dass die Erkältung zügig verklingt – und sein Name in neun Tagen beim Verlesen der Mannschaftsaufstellung lautstark durch das weite Rund hallt.

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8 Kommentare

  1. Stendera ist tatsächlich ein Ausnahmespieler und ein leuchtender Stern am Eintracht Himmel.
    Froh bin ich zusätzlich über die Rückkehr bzw. Genesung (ich hoffe es bleibt stabil) von Haris Severovic. Er hat auch den nötigen Ehrgeiz (wie Stendera) ein Spiel unbedingt gewinnen und ggf. sogar drehen zu wollen.
    Die Sache mit dem Ehrgeiz ist so eine Sache bei uns………
    Ich hoffe die „Krankheit“ infiziert noch viele andere in unserer Mannschaft.
    Ehrgeizige Spieler sind meiner Meinung nach: Stendera, Severovic, Aigner, mit Abstrichen Alex Meier, wie ich ihn derzeit einschätze Huszti, Medojevic (unabhängig von der Leistung), Ignjovski (unabhängig von der Leistung), , Hradecky, Gacinovic, Kittel, Djakpa und Gerezgiher.
    Fabian und Ayhan sind für mich noch schwer beurteilbar und alle anderen Nichtgenannten haben (meiner Meinung nach) zumindest im Bereich Ehrgeiz dringenden Nachjustierungsbedarf.
    Wen wir es hinbekommen, in der RR ein klein wenig von der SV98-Mentalität zu übernehmen, sollten die restlichen Spieler aber noch mitgenommen werden können und der KE durchaus im Bereich des Möglichen liegen.
    Ich freu mich auf die RR, die Mannschaft und auf Sonntag in etwas mehr als einer Woche im Stadion.

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  2. OT: Gutes Interview von Stepi in der Bild (online). So cool, dass er immer noch von „wir“ uns „uns“ spricht. Äussert sich auch zu Stendera…

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  3. @Willi: „Auch Ex-Kult-Coach Dragoslav Stepanovic gerät bei BILD ins Schwärmen: “Der hat die richtige Einstellung und keine Angst. Wie der die Freistöße draufhaut und wie er den Mund aufmacht – das ist erstaunlich für einen mit 19 (inzwischen ist er 20, Anm. d. Red.). Der sagt, wenn sie Scheiße gespielt haben. Und ich gehe davon aus, dass er‘s nicht nur in der Zeitung tut – sondern auch in der Kabine gesagt hat, wo‘s lang geht. Er ist ein richtiger Eintrachtler, der am Riederwald geboren wurde.” 😉 – wurde also auch aufgegriffen, allerdings hat der Rest jetzt nicht so unbedingt reingepasst. Aber ja, Stepi lebt das mit der SGE immer noch – finde das auch klasse!

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  4. Haue ja gerne mal drauf, aber ich bin auch bereit „seltene“ 🙂 Fehleinschätzungen von mir zuzugeben. Stendera und Kittel scheine ich falsch eingeschätzt zu haben. Bei Kittel das Kämpferherz gerade aufgrund seiner Verletzungen und bei Stendera, dass er sich selbst richtig einzuschätzen weiß. Hoffe bei beiden, dass sie sich bei uns weiterentwickeln und dann nen Topverein finden, um auch mal CL spielen zu können.

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  5. Naja, Reinartz ist ein sehr guter Spieler; das hat er jahrelang bewiesen.

    Natürlich hatte er in Leverkusen bessere Mitspieler, das ist jedem auch klar; aber wenn er fit und gesund ist, ist Reinartz ein Gewinn für unser Spiel.
    Die ersten Spiele der Saison haben das gezeigt; da lief es auch insgesamt in der Mannschaft besser und ich muss sagen dass ich grade nach dem Spiel in WOB dachte (nicht wegen seines Tores!) „Wow, da haben wir uns einen sehr guten Mann geholt“ – davon bin ich weiterhin überzeugt.

    Leider wurde Reinartz dann vom allgemeinen negativen Sog mit runter gezogen und dann war er leider verletzt… und kein Spieler der Welt kann seine Leistung bringen wenn er nicht komplett gesund und fit ist; das haben wir ja u.a. auch bei Zambrano diese Vorrunde gesehen.

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  6. Schon krass wie die Mannschaft resigniert wenn alle Neuzugängen auf das Niveau der anderen RUNTERgezogen wird und die neuen Kräfte keine Chance haben neuen Schwung in die Mannschaft zu bringen. Da muss der Stachel sehr tief sitzen…

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  7. Hoffentlich nix Schlimmes….!

    +++ Seferovic sorgt für Schrecksekunde +++

    Offensivspieler Haris Seferovic hat am Freitag im Training der Frankfurter Eintracht für eine Schrecksekunde gesorgt. Der Schweizer schrie nach einem Zweikampf mit David Kinsombi kurz auf, ging zu Boden und fasste sich an den Oberschenkel. Die Aktion passierte kurz vor Ende der Trainingseinheit. Seferovic ließ sich mit einem Eisbeutel behandeln und verzichtete auf das abschließende Auslaufen.

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