Trainer Armin Veh (li.) hofft auf die Rückkehr seines Angreifers Haris Seferovic (re.).
Trainer Armin Veh (li.) hofft auf die Rückkehr seines Angreifers Haris Seferovic (re.).

Nach der Niederlage gegen den 1. FC Ingolstadt wurden viele Gründen aufgezählt, weshalb die Eintracht verloren haben könnte. Zur Debatte standen etwa die konditionelle Verfassung oder die fehlende Einstellung der einzelnen Akteure – und natürlich auch der Ausfall von Haris Seferovic. Der Schweizer Nationalspieler, der sich mit seinem Land für die EM in Frankreich qualifiziert hat, ist eine der Stützen im Spiel der Frankfurter. Seferovic vereint so viele Stärken in sich, dass sein Ausfall kaum zu ersetzen ist. Sowohl gegen Hertha BSC Berlin, als auch gegen die Schanzer sah man, was fehlt, wenn der 23jährige nicht mitspielt. „Ich weiß nicht, ob es wirklich an einem Spieler liegt„, wehrt er selbst im Gespräch mit „Sport Bild“ ab. Aber seine Vorzüge kennt der Angreifer ganz genau: „Klar bin ich einer, der viel ackert, der die Bälle und auch ab und zu sehr unangenehm sein kann, weil ich die Gegner nerve.“ Es ist diese Drecksarbeit, die der Linksfuß – sichtbar für alle, die im Stadion sind oder vor dem Bildschirm sitzen – gerne macht. „Vielleicht hat so einer gefehlt, aber das sollen andere beurteilen.“

Zwei Treffer und vier Vorlagen unterstützen diese These, dass Seferovic ein spielstarker und mannschaftsdienlicher Angreifer ist, der sich nicht nur über geschossene Tore definiert. Nur „rumstehen“ und auf die Bälle warten? Das war und ist sein Ding nicht! Der „Dr. Watson im Sturm“ hat deshalb auch kein Problem damit, dass Alex Meier im Mittelpunkt steht. Im Gegenteil: „Das ist auch für mich gut: Weil Alex im Fokus steht, bekomme ich mehr Raum.“ Läuft der Frankfurter Fußballgott auf, ist die gegnerische Abwehrreihe sofort alamiert. Im Zusammenspiel mit Luc Castaignos und eben Seferovic bekommt das Spiel der Eintracht dann eine ganz andere Note und wird für die Konkurrenz deutlich schwerer ausrechenbar. Darauf hofft Armin Veh nun auch wieder im nächsten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Geht es nach dem Trainer soll Seferovic nach seinem Muskelfaserriss schon wieder auflaufen. Der Angreifer – der in seiner Freizeit gerne Yoga macht, Fan-Mails bei Facebook beantwortet („Ich beantworte auch mal 150 Mails. Täglich etwa 40 Minuten lang.“) oder beim FSV Friedrichsdorf in der 8. Liga vorbeischaut („Vielleicht spiele ich ja später da, wenn ich 30 bin.“) – äußert sich allerdings noch zurückhaltend. Die Angst vor einem Rückschlag ist präsent, immerhin „habe ich drei Wochen nicht trainert, da wird die Muskulatur schneller müde.“ Ob er von Beginn an spiele oder nur von der Bank komme sei deshalb noch nicht abschließend geklärt. Veh jedenfalls baut darauf, dass er über 90 Minuten auf seinen Stürmer bauen kann. Immerhin hatte er nach zahlreichen Sprints über 50, 60 Meter im gestrigen Training keine Schmerzen oder Probleme.

Neben dem kurzfristigen Blick auf das nächste Wochenende lohnt sich bereits auch eine langfristige Sicht auf die Zukunft des Angreifers. Seferovic jedenfalls betont immer wieder, dass er sich am Main sehr wohl fühlt. Für Gespräche sei er auf jeden Fall offen: „Für mich spielt auch das Umfeld mit dem FSV, den Freunden hier und der Familie in der Nähe eine große Rolle. Wenn man sich nicht gut fühlt, wird man auch nicht besser.“ Der bullige Stürmer, dessen Markenzeichen seine Kappen sind, träumt natürlich vom internationalen Wettbewerb. Mit Frankfurt komme dieser jedoch „momentan gar nicht in Frage.“ Die Mannschaft müsse stattdessen schleunigst zusehen, dass „wir aus dem Loch rauskommen, punkten“ – dann erst könne man weitersehen. Die Entwicklung bis zur Winterpause wird – neben der guten Atmosphäre im privaten Bereich – sicherlich auch eine gewichtige Rolle spielen in den schwierigen Vertragsgesprächen, die für Sportdirektor Bruno Hübner bald anstehen.

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3 Kommentare

  1. Seferovic, absolut einer unserer wichtigsten Spieler. Unbedingt halten, was nicht einfach sein wird.
    Er ist ein Vorzeigeprofi, auch außerhalb des Stadions. Er ist immer für ein kurzes Gespräch mit Fans offen, möge er noch lange eine Adler bleiben. Weiter so, Sefe.

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  2. Ich mache mir eher Sorgen, dass man unseren „Heilsbringer“ evtl. zu früh bringt.
    Wäre nicht gut, wenn die Verletzung wieder aufbräche.

    MG meldet ja praktisch jeden zweiten Tag einen Verletzten. Man sollte mit unserem
    vorhandenen (gesunden) Personal und der richtigen Einstellung das Ding auch so wuppen.

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