Schwache Einzelleistungen in Wolfsburg

Erste Pflichtspiel-Niederlage unter Dino Toppmöller und das mit Ansage! Die Wölfe, allen voran mit Top-Stürmer Jonas Wind, fraßen die Gäste aus Frankfurt von Minute 1 an förmlich auf. In Sachen Intensität, Sprintstärke und Lauffreudigkeit war die Mannschaft von Ex Eintracht Coach Niko Kovac eine Stufe besser. Zwar profitierten die Niedersachsen auch von einem Platzverweis von Mario Götze und einen Elfmeter, in der Summe gingen sie aber als hochverdienter Sieger vom Platz.

Mario Götze verdrängte Neuzugang Niels Nkounkou auf die Bank. Ferri Julia nahm mit der 2. Mannschaft am Wochenende den Spieltag mit und Lucas Alario schaffte es noch nicht in den Spieltagskader.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Wolfsburg der zwölf zensierten Spieler den Wert 3,75. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der knapp 300 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Kevin Trapp: Zweimal musste Trapp den Nachschuss von Jonas Wind fressen. Am Ende wirkte der Keeper am Sky-Mikrofon ziemlich angefressen ob der ersten Saisonniederlage. An ihm kann es natürlich aktuell nicht liegen, denn er hält, was er kann. Das reicht im Mittel häufig auch zur Auszeichnung Spieler des Spiels.

Robin Koch: Koch war der Fels in der Brandung. Er macht seinen Job wirklich erstaunlich gut und innerhalb kürzester Zeit hat er sich zu einem echten Leader entwickelt. Die Niederlage konnte er dennoch nicht abwinden. Hatte nach einem Eckball die Chance für einen eigenen Treffer. Wäre vielleicht anders gelaufen die Partie, wenn der Ball drin gewesen wäre. Er ist wahrscheinlich deshalb auch nur ganz knapp an einer 2,5 vorbei geschrammt.

Hugo Larsson: Mit 19 Jahren ist er schon absoluter Stammspieler bei der SGE. Dafür reichen zurzeit allerdings auch eher durchschnittliche Spiele. Weniger konsequent im Abspiel wie sonst.

Willian Pacho: Pacho ließ sich leider oft von Ridle Baku überlaufen oder ins Bockshorn jagen. Die ganze Mannschaft war aber mit der Intensität der Wolfsburger überfordert. Das kann also nicht an einem Einzelspieler festgemacht werden.

Tuta: Auf der Seite von Tuta war deutlich weniger Betrieb. Denn der Brasilianer legte eine wirklich gute Stellungsspiel mit guter Antizipation hin. Hoffentlich kann er diese Form konservieren.

Junior Dina Ebimbe: In der Offensive musste man sich zwischenzeitlich fragen, ob er überhaupt auf dem Platz stand. Defensiv ließ Dina Ebimbe Baku zu oft alleine, was Pacho große Probleme bereitete.

Ellyes Skhiri: Skhiri hatte eine Großchance, die Koen Casteels zwar stark parierte, aber dessen Schuss doch deutlich platzierter hätte kommen müssen. Wirkte teilweise aber auch überfordert mit dem guten und schnellen Kombinationsspiel.

Omar Marmoush: Gegen seine alten Kollegen war Marmoush die Motivation deutlich anzumerken. Rieb sich aber zu oft alleine in den Abwehrreihen der Gastgeber auf. Wurde zu oft auf sich allein gestellt. Scheiterte selbst auch mit einem guten Schuss an Casteels. Da hatte er wirklich Pech.

Fares Chaibi: Verfiel wieder in den Modus seines Debüts. Zu wenig Antritt, verschleppte die Partie. Auch seine Standardsituationen waren nicht präzise. Schwacher Auftritt des Neuzugangs.

Ansgar Knauff: Verursachte den Elfmeter, der zum 0:2 führte. Knauff war wieder mehr als unglücklich unterwegs. Bleibt weiter in einer Negativ-Spirale hängen aus der er nur schwer ausbrechen kann.

Aurelio Buta: Puh, das grenzte teilweise schon an Arbeitsverweigerung von Buta. Nahm überhaupt nicht den Kampf an – weder vorne, noch hinten. Winkte häufig ab oder versuchte sich schnell aus der Affäre zu ziehen.

Mario Götze: Jeder kann verstehen, wenn Götze sich von den Schiedsrichtern ungerecht behandelt fühlt. Jeder kann verstehen, wenn dann die Pferde mit einem mal durchgehen. Doch bei Götze scheint sich seit Monaten etwas angestaut zu haben, das er nicht kontrolliert bekommt. Und dann reden wir nicht einmal von seiner spielerischen Qualität, die er nur selten abruft. Und auch da kann jeder verstehen, dass durch den Abgang von Kamada, Lindström und Kolo Muani Qualität verloren gegangen ist. Von einem Führungsspieler muss dennoch mehr erwartet werden dürfen.