Ein Sinnbild seines rasanten Aufstieges: Robin Koch mit der Kapitänsbinde (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Mit Robin Koch konnte sich die Eintracht im Sommer einen deutschen Innenverteidiger aus England von Leeds United sichern, der bereits Bundesligaerfahrung vorweisen kann. Gemeinsam mit dem ebenfalls neu gekommenen Willian Pacho galt die Mission den langjährigen Stamm-Innenverteidiger Evan Ndicka zu ersetzen. Der 24-Jährige schloss sich nach insgesamt 183 Einsätzen im Trikot der Adler ablösefrei der AS Rom an. Von Koch versprach sich Sportvorstand Markus Krösche damals „Erfahrung“ und „Führungsqualitäten“, erklärte er in Zuge Kochs Vorstellungsvideos bei EintrachtTV. Diese Fähigkeiten konnte Koch bereits nach wenigen Spielen bestätigen, so stand er am ersten Bundesliga-Spieltag direkt als Abwehrchef in der Startelf. Eine Rolle die er nun über eine längere Zeit ausschöpfen soll.

Kapitän gegen Hoffenheim 

Nach einem durchwachsenen Saisonstart der SGE stach der ehemalige Freiburger als gelungene Neuverpflichtung und Führungsspieler heraus. Egal, ob zentral oder rechts in der Dreierkette. Seinen ersten Treffer im Dress der Hessen erzielte Koch am ersten Spieltag der Europa Conference League-Gruppenphase gegen den FC Aberdeen, als er eine Ecke Farès Chaibis‘ zum 2:1-Endstand einköpfte. Da der etatmäßige Kapitän Sebastian Rode auch diese Saison erneut durch Knieprobleme zum Zusehen verdammt ist, wird er durch die beiden Eintracht-Legenden Kevin Trapp und Makoto Hasebe vertreten. Am achten Spieltag reiste die SGE in die PreZero-Arena, um von der TSG Hoffenheim empfangen zu werden. Rode fiel aus, Hasebe saß auf der Bank, Torwart Trapp verletzte sich beim Aufwärmen. Cheftrainer Dino Toppmöller entschied sich für Koch als Kapitän, der erneut ein starkes Spiel absolvierte und mit seinem Team drei Auswärtspunkte bejubeln konnte. Da Trapp aufgrund von Rückenproblemen in weiteren Spielen pausieren musste, erhielt die Nummer vier der Hessen erneut die Binde.

Toppmöller schwärmte auf der Pressekonferenz vor dem Spiel in Heidenheim von seinem interimsmäßigen Kapitän: „Er ist ein toller Typ, ein absoluter Teamplayer, der sich in den Dienst der Mannschaft stellt. So ein Spieler tut jeder Mannschaft gut“. Das Koch nun auch mit einer Nominierung zur in Deutschland stattfindenden Europameisterschaft in Verbindung gebracht wird, liegt auf der Hand. „Ich brauche ihn nicht in die Nationalmannschaft zu singen“, lobt ihn der Trainer.

„Es ist einer meiner größten Stärken“

Überzeugen kann Koch vor allem durch seine Spielintelligenz im Aufbau, was er bei „EintrachtTV“ als eine der wichtigsten Fähigkeiten eines Abwehrspielers nannte. Diese Stärke hat er seiner Position in den Jugendmannschaften zu verdanken: heute ist er eine stabile Personalie in der Innenverteidigung, doch spielte bis zur A-Jugend im Mittelfeld. Auch während seiner Zeit beim SC Freiburg absolvierte er einige Spiele auf der Sechser-Position. „Es ist einer meiner großen Stärken, spielerisch das Spiel zu öffnen“, lobt sich Koch selbst. Generell sei es für Abwehrspieler toll, eine für den Zuschauer unauffällige Partie absolviert zu haben: „Das ist für ein Verteidiger ein gutes Spiel, weil nichts zugelassen wurde“. Hilfreich ist für das Abwehr-Ass der SGE seine Erfahrung und sein damit verbundenes Gefühl, die es während Sekunden-Entscheidungen einzusetzen gilt. Mit 80 klärenden Aktionen (Stand 18. Spieltag, Saison 2023/2024) zählt er zu den Top-Fünf Spielern der Bundesliga. Als besten Abwehrspieler der vergangen Jahre nennt der 27-Jährige den viermaligen Champions League-Sieger und spanischen Weltmeister Sergio Ramos, der ihn vor allem durch seine Mentalität überzeugt, die er auf dem Platz zeigt.

Es kam die Festverpflichtung

Intern beschloss man bei den Hessen die Vertragskonditionen des Abwehrspielers schon im Winter von einer Leihe in eine Festverpflichtung zu ändern. Bis 2027 läuft nun das Arbeitspapier des achtmaligen Nationalspielers Deutschlands, der sich ablösefrei der Diva vom Main anschloss. Nun gilt es für die Adler ein Gerüst von Spielern rund um Koch aufzubauen, welches die nächsten Jahre erfolgreich gestalten kann. Auf die Nummer vier der Eintracht ist Verlass und es fällt, mit Blick auf seinen aktuellen Stand, schwer an gegenteilige Sachen zu denken. In der aktuell tristen und teils zum Denken veranlagten Phase kann Koch trotzdem seine Stärken auf dem Platz zeigen und als Führungsspieler überzeugen. Krösche hat bei Koch ein goldenes Händchen bewiesen und es war die richtige Entscheidung, alles zu geben um den 27-Jährigen an den Main zu lotsen. Somit kann man ihn guten Herzens und ohne schlechtem Gewissen als einen der besten Transfers der letzten Jahre bezeichnen: Chapeau, Herr Krösche!

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