Goncalo Paciencia will kommende Saison angreifen. (Imago Images / Jan Huebner)

Welt- und Europameisterschaften sind für viele Fußballer das absolute Highlight. Einmal für das eigene Land auflaufen, die Hymne hören und mitsingen und am liebsten noch den entscheidenden Treffer erzielen – ein absoluter Traum für die Profis. Dieses Jahr ist aber vieles anders. Durch Corona wurde die Europameisterschaft auf das kommende Jahr 2021 verschoben und die Fußball-Fans und Spieler müssen sich noch ein Jahr gedulden.

„Jedes Jahr ist wichtig!“

Einer dieser Spieler ist auch Eintracht-Stürmer Goncalo Paciencia, der wahrscheinlich im Kader seines Heimatlandes Portugal gestanden hätte und hier versucht hätte den Titel von 2016 zu verteidigen. Im Gespräch mit der „Bild“ betonte der Rechtsfuß jetzt aber, dass er nicht nur negative Aspekte in der  Verschiebung sehe: „Es ist aus den bekannten Gründen eine schwierige Zeit, die wir akzeptieren müssen. Jetzt findet die EM 2021 statt und ich sehe es als Chance und Gelegenheit, mich ein Jahr länger darauf vorzubereiten.“ Die kommende Saison sei daher eine erneute Chance, dass er beweise, dass er die „Qualität für die Nationalmannschaft habe“, allerdings habe er diesen Druck immer: „Jedes Jahr ist wichtig, weil es immer eine neue Chance ist. Es ist für mich wie die Seite in einem Buch, die du umblätterst, und dann kommt die nächste Seite.“ Trotzdem sei die Nominierung für das Turnier im kommenden Jahr natürlich eines seiner großen Ziele: „Ich möchte jedenfalls alles dafür tun, denn davon träumt jeder Spieler.“

Dafür muss es beim 26-Jährigen aber besser laufen als in der vergangenen Rückrunde, in der er nur sieben Mal zum Einsatz kam, kein Tor erzielte und lange mit Verletzungen ausfiel. Besonders nach der langen Corona-Pause bekam er nach einer Muskelverletzung kein Bein mehr auf den Platz und feierte erst am letzten Spieltag gegen den SC Paderborn sein Comeback. „Diese Zeit war schwierig, auch wenn die Verletzung nicht so schlimm war. Aber ich konnte lange nicht spüren, dass es besser wird. Es war ein sehr langer Weg zurück“, ließ er wissen. In dieser Zeit sei dementsprechend auch sein Selbstvertrauen geschwunden, dass er für sein Spiel brauche – und jetzt auch wieder habe.

Großer Konkurrenzkampf – großes Selbstvertrauen

Trotzdem wird es für Paciencia schwierig einen Stammplatz zu ergattern, denn die Konkurrenz im Angriff der Hessen ist groß. Neben Bas Dost und André Silva, die beide schon vergangene Rückrunde Konkurrenz für ihn waren, kommen jetzt mit Rückkehrer Dejan Joveljic und Neuzugang Ragnar Ache zwei weitere Angreifer hinzu. Es sei nun seine Aufgabe alles zu geben, um viele Einsätze zu bekommen. „Wenn ich Selbstvertrauen habe und fit bin, mach‘ ich mir keine Sorgen. Dann sind mir die anderen egal – bei allem Respekt vor André, Bas und Ragnar“, zeigte er sich hier aber äußert selbstbewusst. Dabei sei die Arbeitsteilung ein wichtiger Bestandteil des Zusammenspiels – und Paciencia betonte, dass es ihm egal sei, welche Rolle er im Sturm übernehmen muss und er daher auch mit Bas Dost zusammenspielen könne: „Mit ihm war ich erfolgreich. Er sorgt dafür, dass ich auf dem Platz die nötigen Freiräume habe. Wenn ich mit André zusammen spiele, übernehme ich die Aufgaben, die Bas damals übernommen hat.“

Vor allem zu Landsmann Silva hat er eine besondere Beziehung. Denn die beiden sind nicht nur im Verein und in der Nationalmannschaft Teampartner und Konkurrenten um einen Platz im Angriff, sondern trotzdem auch gute Freunde, wie er erzählte: „Wir sind keine Gegner, im Gegenteil, wir sind Freunde, machen viel zusammen. Ich koche für ihn, und er bedient (lacht). Natürlich sind wir auch Konkurrenten, denn wir arbeiten beide, um für Portugal zu spielen. Aber es ist keine Schlacht oder gar ein Krieg zwischen uns.“

11 Freunde müsst ihr sein!

Allgemein herrscht bei der SGE eine gute Stimmung im Team – das betonen Spieler, Staff und Verantwortliche immer wieder. Paciencia sehe trotz des großen Kaders und der deutlich geringeren Anzahl an Spielen hier in Zukunft keinen Grund, dass sich dies ändere: „Du hast immer elf Spieler, die glücklich sind, drei oder jetzt fünf, die mehr oder weniger glücklich sind. Und der Rest ist sauer. Doch das ist Fußball. Da müssen wir als Mannschaft eben noch sensibler auf die Strömungen achten und aufpassen, dass nichts passiert.“ Hier sehe er es auch als seine eigene Aufgabe an, dass dies so bleibt: Ich bin das dritte Jahr hier und fühle mich deshalb als jemand, der eine wichtige Rolle einnehmen kann. Ich spüre, dass ich helfen kann, und ich möchte, dass sich jeder wohl fühlt. Ich sehe in den neuen Spielern keine Konkurrenten, sondern Freunde, mit denen ich zusammen was erreichen möchte. Es ist wichtig, eine gute Atmosphäre zu schaffen, denn Erfolg und Siege beginnen in der Kabine.“

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3 Kommentare

  1. im Ernst: ich mag Gonzo, aber ich muss bei ihm immer am dieser Spruch mit der Krokodilen denke…
    Also bitte weniger blabla, und mehr ballaballa 🙂

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  2. Na, der eine Konkurrent ist ja schon weg, wußte der Verfasser vielleicht nicht 🙂
    Würde mich mehr über Infos vom Training freuen, als immer die ähnlichen extra selbstbewußten Sprüche von den Spielern. Wieviel haben wir schon durch? 🙂

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