Niels Nkounkou zeigte sich zuletzt in starker Verfassung. (Foto: IMAGO / Schüler)

Als Eintracht-Linksaußen Niels Nkounkou gleich bei seinem ersten Saisoneinsatz und seinem Debüt für die SGE am dritten Spieltag den späten und umjubelten 1:1-Ausgleich erzielte, fühlten sich viele Fans der Hessen an Filip Kostic erinnert.

Aus der Position, aus der der Franzose bei seinem Debüt traf, hatte Kostic einige Tore erzielt – von links mit einem harten und platzierten Flachschuss. Allerdings – und so ehrlich muss man sein – ging es für Nkounkou anschließend nicht so weiter. Der 23-Jährige überzeugte nicht oft und hatte seine Probleme, was allerdings auch nicht verwunderlich sein dürfte, nachdem er aus der zweiten französischen Liga an den Main wechselte.

Nkounkou erinnert sich gern an Tor gegen Köln

Am Dienstag stellte der Linksfuß sich nach dem Training den Fragen der Presse und erklärte, dass ihm das Tor gegen Köln trotzdem im Gedächtnis geblieben war. „Das war mein wichtigster Augenblick. Es war mein erstes Spiel, ich wurde eingewechselt, wir lagen hinten“, erinnert er sich und führte weiter aus: „Durch den Ausgleich konnte ich meiner Mannschaft helfen, meine Familie war auch da. Das werde ich nicht vergessen.“ In den Folgemonaten habe er „ein bisschen Zeit gebraucht“, gab er zu. Dies sei jetzt aber besser geworden: „Jetzt kenne ich die Liga besser und verstehe immer mehr, was der Trainer von mir verlangt. Ich musste mich an die Intensität gewöhnen. Die Bundesliga ist auch sehr fordernd im technischen Bereich, deshalb hat es auch eine kurze zeit gebraucht. Jetzt fühle mich wohler.“

Dass der Weg beim Franzosen nach oben geht, konnte man auch in den vergangenen Spielen sehen. Sowohl beim letzten Spiel in 2023, dem 2:1-Heimerfolg gegen Mönchengladbach als auch beim 1:0-Auswärtssieg in Leipzig am vergangenen Samstag bereitete er die SGE-Treffer vor. Vor allem die Vorlage für das Tor von Ansgar Knauff konnte sich sehen lassen, Nkounkou schlug eine flache Flanke aus dem Halbfeld und überspielte so mit diesem einen Pass vier Abwehrspieler der Ostdeutschen. „Eine solche Vorlage habe ich tatsächlich noch nie gegeben. Das war schon sehr erfolgreich für mich. Ich versuche, mich einfach Schritt für Schritt zu steigern. Wir wussten, dass Leipzig hoch verteidigen und Räume zulassen würde. Entsprechend war es auch die Vorgabe des Trainers, hinter die Kette zu spielen“, so der Linksaußen.

Auf Französisch und Englisch zu besseren Leistungen

Gemeinsam mit Trainer Dino Toppmöller und dessen Trainerteam versuche er immer wieder sich zu verbessern. „Mir ist bewusst, dass ich vieles verbessern kann. Generell habe ich am Offensiv- wie Defensivverhalten gearbeitet. Ich weiß, dass mir das Spiel nach vorne noch mehr liegt, weshalb es für mich in puncto Abwehrarbeit Verbesserungsmöglichkeiten gibt. In diesem Bereich war ich zuletzt zusammen mit dem Trainer verstärkt dran“, gab Nkounkou zu und verriet, dass hier immer wieder Videomaterial genutzt werde, mit dem Toppmöller dem 23-Jährigen Stärken und Schwächen zeige: „Wir haben zuletzt viel individuelle Videoanalyse betrieben. Das Video lügt nicht. Ich arbeite gerne mit dem Trainer anhand von Videomaterial. Anhand dessen sehe ich sofort, was ich verbessern kann.“ Ein weiterer Vorteil: Toppmöller spricht französisch, wodurch er sich mit Nkounkou in dessen Muttersprache unterhalten kann. „Oder auf Englisch“, sagt der 23-Jährige, der aber auch bald Deutsch sprechen will: „Ich bin wöchentlich beim Deutschunterricht und versuche, die Sprache zu lernen. Doch so einfach ist sie nicht. Dennoch werde ich mir große Mühe geben, um mich auf Deutsch unterhalten zu können.“

Am kommenden Samstag steht für die SGE ein richtungsweisendes Spiel auf dem Programm, wenn es zum Hessenderby nach Darmstadt geht. Nkounkou, der außerdem betonte, dass er auf dem Platz oft nach seinem eigenen Instinkt handele, fiebert diesem Spiel entgegen: „Jedes Spiel ist wichtig, jedes Spiel möchten wir gewinnen. Unser voller Fokus liegt auf der kommenden Partie. Wir wollen drei Punkte mit nach Hause bringen!“ Jeder SGE-Fan dürfte hoffen, dass dann beim Franzosen wieder Erinnerungen an Filip Kostic und dessen Torvorbereitungen und Tore wachwerden. Immerhin: Nachdem er den Serben nach dem Spiel gegen Köln nicht kannte, ist das jetzt anders: „Mittlerweile kenne ich ihn. Aber wir sind zwei unterschiedliche Spieler. Jeder hat seinen Werdegang. Er hatte hier eine gute Zeit. Ich fokussiere mich auf meine Karriere und will noch viel erreichen.“

Mit der Eintracht hat er auch eine besondere Sache, die er erreichen will: „Wir haben als Mannschaft das Ziel, nächstes Jahr international zu spielen. Wir werden alles dafür tun, das zu erreichen.“

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