Gift Orban muss sich aktuell vorwiegend mit einem Bankplatz zum Start begnügen (Bild: IMAGO / PanoramiC)

„Ich spüre, dass ich angekommen bin“, so formulierte Hugo Ekitiké auf einer PK vor kurzem seine aktuelle Gefühlslage. Im Winter wechselte er nach einer langen Hängepartie von Paris nach Frankfurt. Und nach einer durchaus komplizierten Anfangsphase, in der sein schlechter Fitnesszustand offensichtlich wurde, schenkt der Stürmer mittlerweile von Woche zu Woche das Vertrauen in ihn zurück. In den letzten fünf Bundesligaspielen war er jeweils an einem Tor beteiligt (4 Tore, 1 Vorlage). Einer der wenigen Adleträger, die dem Saisonende wohl ein wenig hinterhertrauern.

Krösche beweist mit Ekitiké-Transfer den richtigen Riecher

Markus Krösche bewies mit seiner Verpflichtung den richtigen Riecher. Seine Bemühungen um einen Transfer reichen bis tief in den letzten Sommer rein als die Hessen auf einen Abgang von Randal Kolo Muani vorbereitet sein mussten. Zur im Winter verhandelten Leihgebühr, die auf rund 3,5 Millionen Euro geschätzt wird, sollen nun noch rund 16,5 Millionen Euro dazugekommen sein, was ein Gesamtinvest von 20 Millionen Euro bedeuten würde. Sollten beim 21-Jährigen keine schweren Verletzungen hinzukommen, dann hat er das Potenzial in der kommenden Saison einer der Top Stürmer in der Bundesliga zu werden.

Der Werdegang von Orban, Kalimuendo und Durosinmi

Da sich sein Transfer aber wie ein Kaugummi zog und eine große Ungewissheit herrschte, ob sich letztendlich mit Paris geeinigt werden kann, zog den Fokus auch auf andere Stürmer. So streckten die Verantwortlichen ihre Fühler unter anderem nach Gift Orban, Arnaud Kalimuendo und Rafiu Durosinmi aus. Gut ein halbes Jahr später blicken wir auf den aktuellen Werdegang des Trios. Es wird schnell deutlich, dass das Invest mit Ekitiké aufging.

Gift Orban: Die Hessen bemühten sich bis tief in den Winter um eine Verpflichtung des nigerianischen Stürmers von KAA Gent. Im Herbst lehnten die Belgier bis zu drei Angebote ab. „Frankfurt bot uns nacheinander dreizehn, fünfzehn und achtzehn Millionen Euro inklusive Boni“, so der Gent-Boss. Zum damaligen Zeitpunkt scheinbar zu wenig. Die Verantwortlichen hofften der Eintracht das große Geld aus den Taschen ziehen zu können. Das Vabanquespiel ging Krösche nicht ein. Orban wechselte dann dem Vernehmen nach für 15 Millionen Euro zu Olympique Lyon. Doch in der Ligue A läuft es bisher so gar nicht rund für ihn. In 13 Ligaspielen konnte er nur ein Tor bejubeln. Etwas besser lief es im franzöischen Pokal, wo es zumindest zwei Tore zu verzeichnen gab. Aktuell gibt es für Orban kein Durchsetzen gegen Alexandre Lacazette. Der Kapitän von Lyon spielt eine hervorragende Saison, traf bereits 22-mal. Aktuell bleibt für ihn also nur die zweite Reihe.

Arnaud Kalimuendo: Mit ihm konnte sich die Eintracht wohl auf einen Transfer einigen, mit den Klub-Bossen scheinbar nicht. Es gab nicht wenige Fans, die eine Verpflichtung des 22-Jährigen besser gefunden hätten als die von Ekitiké. Bei Stade Reims erlebte er eine Saison mit Höhen und Tiefen, traf aber zumeist auch verlässlich. Im Frühling erwischte ihn ein persönliches Tief aus dem er sich aber im Schlussendspurt herauskämpfte. Sieben Scorerpunkte (davon vier Tore) aus seinen letzten vier Pflichtspielen. So traf er zumindest noch zweistellig in diesem Jahr (zehn Tore in der Ligue A). Summa Summarum sicherlich ein ordentliches Jahr und vermutlich hätten die Hessen auch bei ihm nicht viel falsch machen können. Möglicherweise ist das Potenzial bei Ekitiké im Vergleich zu ihm aber noch einmal eine Nummer größer.

Rafiu Durosinmi: Auf den letzten Metern ist der Transfer mit einem weiteren nigerianischen Stürmer geplatzt. Dem Vernehmen nach war alles für einen Vertrag bis 2028 vorbereitet, doch der medizinische Check soll Auffälligkeiten ergeben haben. Die SGE nahm daraufhin Abstand von Durosinmi. Im Herbst verletzte sich der Stürmer von Viktoria Pilsen am Knie. Zunächst war nicht klar, wie schwer. Zwischen Kreuzbandriss und Bänderriss gingen die Diagnosen. An dieser Verletzung solle es aber nicht gelegen haben, so hörte man. Fakt: Der 21-Jährige laboriert weiter an seiner Knieverletzung und hat letztmals im Oktober 2023 ein Pflichtspiel bestritten. Es ist nicht abzusehen, wann er wieder in den Kader der Tschechen zurückkehrt.

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3 Kommentare

  1. Man kann darauf zurückblicken und heute sagen – Ja, Ekitiké könnte der neue Muani im positiven Sinne werden, wenn er von Verletzungen verschont bleibt.

    Vor ca. 6 Wochen sah die Situation noch anders aus. Daher von meiner Seite ein großes Kompliment an das Kaderplanungs-Management das dieser Spieler zu uns gefunden hat!

    Die anderen aufgeführten Kandidaten – bis auf „Durosinmi weil noch immer verletzt“- hätten auch bei uns funktionieren können. Nicht jeder Spieler funktioniert überall!

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  2. Vor wenigen Monaten konnte ich mir nicht vorstellen, dass jemand der ca. 7 Mio im Jahr verdient tatsächlich zu uns wechselt und alles gibt, heute sieht das anders aus. Ich bin auf den weiteren Werdegang gespannt…

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  3. 3,5 mio an Leihgebühr, plus Gehalt und dann kommt ein Spieler der noch nicht einmal fit für 45 Minuten ist, das ist schon eine Nummer. Stellt euch vor der wäre fit geworden, aber wegen der fehlenden Spielpraxis nicht in den tritt gekommen, dann dafür so viel Geld zu zahlen, das ist schon ein Knaller. Hätte mich dann an Berlin errinnert, da wird auch jede Menge Geld verbrannt.
    Wobei die Leihe von van de Beck war auch verbranntes Geld.
    Aber ich denke die Scoutabteilung hatte da ein gute Meinung zu Ekitike als er noch beobachtet werden konnte.
    An dem Jungen werden wir noch mehr Spaß bekommen, wenn wir ihn über das Mittelfeld besser bedienen als in dieser Saison.

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