Junior Dina Ebimbe brachte die Eintracht mit seinem Siegtreffer in der Nachspielzeit doch noch in die Conference-League. Die SGE geht nun mit Rückenwind in das Pokalfinale am kommenden Samstag. (Bild: imago images / HMB-Media)

Die Eintracht ist mit relativ wenig Spannung in das Saisonfinale gegen den SC Freiburg gegangen. Während es auf den anderen Plätzen noch um sehr viel ging, war die Ausgangslage für die SGE nahezu aussichtslos. Die Konkurrenten Leverkusen und Wolfsburg präsentierten sich die letzten Wochen deutlich stärker als die Hessen und insbesondere Wolfsburg schien mit dem feststehenden Absteiger Hertha BSC Berlin ein „einfaches“ letztes Spiel erwischt zu haben. Auch wenn Leverkusen bei abstiegsbedrohten Bochumern unter die Räder kommen sollte, die frühe Führung in Wolfsburg schien den Adlerträgern den Stecker zu ziehen. Am Ende sollte es dann doch wieder alles anders kommen – typische Eintracht-Frankfurt-Dramaturgie eben. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Einzug in die Conference-League als versöhnlicher Abschluss

Das Spiel gegen Freiburg ist im Grunde schnell erzählt. Beide Mannschaften brannten kein Feuerwerk ab und das Stadion war vor allem mit den spannenden Einblendungen auf dem Video-Würfel in Bezug auf die anderen Ergebnisse beschäftigt. Die Eintracht spielte gut 80 Minuten wie so oft in der Rückrunde. Ohne Inspiration, ohne echte Durchschlagskraft und hinten weiterhin immer für ein Gegentor gut. Freiburg ging dann in einem Spiel ohne viele Highlights mit 1:0 in Führung und investierte dann selbst auch nicht mehr so viel. Auch die warmen Temperaturen taten ihr Übriges und wirklicher Spielfluss sollte nicht aufkommen. Als dann kurz vor Schluss die Führung von Hertha gegen Wolfsburg eingeblendet wurde, kam das Stadion noch einmal mit seiner vollen Wucht. Nun war jedem klar: Mit einem eigenen Sieg könnte man bei diesem Ergebnis doch noch den siebten Tabellenplatz ergattern und damit zumindest sicher in die Conference-League einziehen. Der Impuls von den Rängen sollte auch das Spiel auf dem Rasen verändern. Die Mannschaft witterte ihre Chance und wollte das Spiel unbedingt drehen. Randal Kolo Muani brachte mit seinem 15. Saisontreffer zum Ausgleich noch einmal richtig Spannung in die Partie. Angetrieben von den Fans investierte die SGE nun noch einmal alles. Als dann Junior Dina Ebimbe in der Nachspielzeit wirklich noch den Siegtreffer erzielte, brachen alle Dämme im Frankfurter Stadtwald. Die Hessen schafften kurz vor Schluss doch noch den Sprung auf Platz 7.

Mit Rückenwind ins Pokalfinale?

Auch wenn die Frankfurter das Spiel am Ende 2:1 gewinnen konnten und die europäische Teilnahme gesichert haben, spiegelte dieses Spiel vieles aus der verkorksten Rückrunde wider. Zu oft hat dem Team der Antrieb, die Inspiration gefehlt. Vielleicht fehlten auch die Mittel, aber es ist auffällig, dass die Mannschaft immer dann wenn es darauf ankam (wie auch in den Pokal-Spielen) plötzlich überzeugen konnte. So groß die Freude war, es bleibt auch der Wehrmutstropfen, dass ganz offensichtlich so viel mehr mit dieser Mannschaft möglich gewesen wäre. Trotzdem war der Last-Minute-Sieg gerade im Hinblick auf das anstehende Pokal-Finale von enormer Bedeutung. Das Momentun scheint genau im richtigen Augenblick zurückgekehrt zu sein, der späte Siegtreffer löste große Euphorie im Stadion aus und es wird auch Selbstvertrauen bringen. Das Team hat gesehen, dass es mit der richtigen Einstellung, mit dem unbedingten Willen und in einer Symbiose mit der Energie der Fans alles schaffen kann. Zudem nimmt die Qualifikation für die Conference-League etwas Druck aus dem Pokal-Finale. Natürlich ist ein Finale immer eine Drucksituation, aber im Falle einer Niederlage würden die Frankfurter eben nicht ganz ohne europäische Teilnahme in der kommenden Saison dastehen. Ein Vorteil, den es dann gegen favorisierte Leipziger zu nutzen gilt. Aber eins ist ohnehin klar: Die Frankfurter können Endspiele. Sie haben bereits bewiesen, dass sie auf den Punkt da sein können und die Energie der eigenen Fans aufsaugen können. Diese Energie wird in Berlin definitiv da sein, denn ist ganz klar mit deutlicher Überzahl der Frankfurter in der Hauptstadt zu rechnen.

Glasner durch „das große Tor“ verabschieden

Vorstandssprecher Axel Hellmann hat es bereits kurz nach Bekanntgabe der Trennung angesprochen. Die Eintracht möchte ihren Titel-Trainer gebührend verabschieden und mit einem Pokal-Sieg wäre dies mit einem weiteren Titel und einer großer Party möglich. Oliver Glasner wird zwar auch ohne weiteren Titel immer einen festen Platz in den Frankfurter Geschichtsbüchern haben, aber mit dem zweiten Titel in zwei Jahren wäre er schon etwas ganz Besonderes. Auch im Stadion fühlte es sich kurz grotesk an: Die Fans feierten Glasner minutenlang mit Sprechchören und natürlich ist die Bilanz 7. Platz, Champions-League-Achtelfinale und DFB-Pokalfinale alles andere als schlecht. Und doch zeigte die Rückrunde deutlich, dass die Mannschaft in der Bundesliga Probleme hat ihr Potential abzurufen und eine äußerst gute Ausgangsposition nach der Hinrunde wurde leichtfertig vergeben. Aber all das wird am kommenden Samstag in Berlin nicht zählen. Die Eintracht kann mit einem Sieg über Leipzig nach 2018 erneut den DFB-Pokal gewinnen und würde sich zudem auch noch für die Europa-League qualifizieren. Das Spiel gegen Freiburg war genau genommen ein Vorgeschmack auf die typische Eintracht-Dramaturgie, die es sicher auch im Finale zu erleben gibt – im Idealfall mit einem erfolgreichen Ausgang für die Hessen. Und dann würde Glasner tatsächlich durch das große Tor verabschiedet werden können.

 

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8 Kommentare

  1. Hab gerade Sow im Opel Zoo getroffen….Keine Sorge….seine Antwort wegen Samstag

    Karte am Dienstag bekommen..heute Sow getroffen…Sieg 

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  2. Ich freue mich darauf! Frankfurt gewinnt 3:2 ! 2 x Kolo, einmal Ebimbe!

    In der Halbzeit schalte ich aber ab um mir dieses verblödende Kasperletheater namens „Halbzeitshow“ zu ersparen!

    Zum Fremdschämen! Passt aber zum Austragungsort!*

    *Alle Anreisenden sollten eventuell früh genug losfahren, da rund um Berlin möglicherweise mit Klima-Klebern zu rechnen ist…..

    ….nicht lustig!

    Forza SGE !!!

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  3. Ja es war wieder einmal die typische Eintracht Dramaturgie wie wir sie schon so oft erlebt haben. Jetzt alle Kräfte für Samstag bündeln und den Pokal nach Hause holen! Auf jetzt Eintracht!!!

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  4. Sorry OT:
    Ich hätte so gerne die Hintergrundinformationen zur Trainer Entlassung. Von Außen betrachtet sieht es so bescheuert aus. CL Viertelfinale, DFB Pokal Finale, Bundesliga Top 10.
    Ich frage mich was ein neuer Trainer jetzt bewirken soll? Viele Spiele wurden durch individuelle Fehler verloren, und zwar im defensiven Bereich – wo Glasner glaub ich über die Rückrunde hinweg ALLES ausprobiert hat und wenn dann ein Hasebe die stabilste Option gegen einen Jungen-Stürmer wie Osimhen ist, dann frage ich mich, was kann der Trainer dafür? Natürlich kann man Glasner auch kritisieren, aber kann man nicht über Veränderungen reden? Gemeinsam planen die neuen Einkäufe und ggf. jüngere Spieler in das Spiel zu integrieren und hier auch dem Trainer die Rückendeckung geben das zu tun?

    Wenn aus dem Vorstand / Krösche etc. immer nur kommt SIEG SIEG SIEG dann will man vllt. auch nicht allzu viel ausprobieren? Gerade wenn es gerade eh nicht rund läuft. Zusätzlich kann ja auch fast niemand die Trainingswoche sehen – woher will man wissen ob ein Aaronson im Training nicht 12 x mist baut und sich einfach nicht für die Startelf qualifiziert? Ich find es immer zu einfach, Hertha, Bayern, Paris, Chelsea sind die perfekten Beispiele die Zeigen wie man kein Erfolg hat und mit der Trainerentlassung von Glasner habe ich einfach kein gutes Gefühl. Ich wünschte mir man hätte mit Gesprächen Fehler auf allen Seiten zugeben können und einen Neuanfang gestartet, anstatt immer diese „einfache“ Lösung zu wählen, die zeigt nämlich meistens, das grundsätzlich etwas nicht richtig ist wie z.B. Offenheit, Fehlerkultur, Vertrauen etc..

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  5. @4
    Das Thema wurde ja hier schon ausgiebig diskutiert von daher glaube ich macht es nicht so viel Sinn das wieder hervorzuholen.
    Und an einem einzigen Abwehrspieler lag es ja nicht, OG hat doch selber gesagt er ist mit dem Kader zufrieden. Und apropos Oshimen- in Italien standen die Mannschaften die gegen Neapel gewonnen hat viel tiefer als wir und das wir zigfach ausgekontert wurden diese Saison war nicht nur gegen Neapel so. Für mich auch taktische Defizite. Also die Entscheidung wurde insgesamt getroffen und dann sollte man die auch mal akzeptieren wird eh nicht mehr anders.

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  6. @4
    Die Herren Holzer, Hellmann und Krösche haben die verbalen „Ausraster“ in den PKs des Oliver Glasner als Steilvorlage benutzt um von ihren eigenen Fehlern in der ganzen Situation abzulenken und den Schuldigen allein im Trainer auszumachen. Damit müssen sie sich nicht mit ihrem eigenen Versagen auseinandersetzen und Verantwortung übernehmen.
    Passt doch !

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  7. Übrigens…diesmal alle in schwarz nach Berlin!

    Bin jetzt schon uffgerescht, Freitag früh geht’s los.

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  8. Der Fußball-Gott (nicht der AMFG14 😉 ) ist Europäer und wollte, dass die Eintracht auch nächste Saison auf Reisen geht – aber nicht ohne Denkzettel für die vergangene Rückrunde.

    Ich war vom Glasi auch die meiste Zeit überzeugt, aber bei den vielen sieglosen BL-Spielen zeigte sich dann einer seiner wenigen Nachteile, eine gewisse Sturheit. Und wenn der Trainer bzw. das Trainerteam nicht mehr adäquat funktioniert, muss vom übergeordneter Stelle etwas passieren. Für meinen Geschmack kam dieses Passieren zu spät. Die vorzeitige Glasner-Trennung war zum diesem späten Zeitpunkt vielleicht sogar die bestmögliche Lösung, und eine, die zu den betroffenen Personen passt. Aber keiner dieser hat sich in der Zeit seit Jahresbeginn davor gerade mit Ruhm bekleckert. Heißt für die Zukunft für die hier weiterhin verantwortlich Tätigen: Ehrliche Selbstreflektion betreiben und Maßnahmen erarbeiten, damit so was nicht wieder passiert.

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