Seit ihrem Flugkopfball-Tor vergangenen Samstag wird Anna Aehling nur noch Anna Airling genannt. Der Premierentreffer der 20-Jährigen bei ihrem Debüt sicherte den Eintracht Frankfurt Frauen die drei immens wichtige Punkte. Dabei war ihr Einsatz gegen Hoffenheim eher spontan, weil Verena Hanshaw nach einer Stunde nicht mehr weiterspielen konnte. Außenverteidigerin Aehling, die im Winter aus den USA nach Hessen wechselte, kam so zu ihrem allerersten Einsatz in der Bundesliga. „Mein Fokus lag auf der Defensive, aber bei Standards sollte ich mit nach vorne gehen“, schilderte sie die Anweisungen, die sie von ihrem Trainer Niko Arnautis vor der Einwechslung erhielt. Bei einer dieser Standardsituationen fünf Minuten vor Abpfiff zirkelte Barbara Dunst den Ball direkt auf Aehling. Diese hob ab, flog immer höher und köpfte die Kugel unhaltbar unter die Latte.
„Sie hat großes Potenzial“ – Aehling überzeugt beim Debüt
Danach wurde Aehling unter ihren Mitspielerinnen begraben. Der Jubelhaufen löste sich erst nach ein paar Augenblicken auf. Die anschließenden fünf Minuten überstand die SGE und sicherte sich den Heimsieg. Anschließend wurde die Matchwinnerin von allen Seiten mit Lob überschüttet. „Wir wollten sie nach Frankfurt holen, weil sie großes Potenzial hat und ein sehr toller Mensch ist. Ich habe ihr viel Spaß gewünscht und gewusst, dass sie es gut machen wird, weil sie immer sehr ordentlich trainiert. Sie hat ihre Qualitäten bei Standardsituationen. Unglaublich, dass sie dann direkt ihr Tor macht“, meinte Arnautis, der nicht zum ersten Mal bei seinen Auswechslungen ein goldenes Händchen bewies. Aber auch abgesehen von ihrem Treffer spielte Aehling eine sehr gute Partie, bewies ihre Zweikampfstärke und überzeugte auf ganzer Linie.
„Ich habe den deutschen Fußball vermisst“
Aus den USA wechselte sie im Januar nach Frankfurt, um sich in der Bundesliga weiterentwickeln zu können, verriet sie: „Ich habe den deutschen Fußball vermisst. Der amerikanische Fußball ist auch echt klasse. Athletisch konnte ich mich sehr gut weiterentwickeln. In Deutschland stehen die Technik und die körperliche Präsenz noch mehr im Fokus. Man muss nochmal eine Schippe drauflegen.“ Das Spielkonzept der SGE habe die Außenverteidigerin sehr überzeugt. Hinzu käme, dass Aehling noch einige Adlerträgerinnen aus den Nachwuchs-Nationalmannschaften kennt. „Das macht einem den Weg nochmal leichter. Da war für mich klar: Eintracht – da will ich hin!“
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Im Team fühlt sich die 20-Jährige pudelwohl und unternimmt regelmäßig mit ihren Kolleginnen Ausflüge in der Mainmetropole: „Jede einzelne Spielerin bringt sich mit ein und man spürt den Rückhalt vom Verein. Auch die Stadt ist einzigartig. Ab und zu bin ich mit ein paar Spielerinnen unterwegs und wir probieren ein paar Cafés aus.“ Neben der sportlichen Laufbahn studiert Aehling bald Erziehungswissenschaften und wolle zum Wintersemester in den Studiengang Sportwissenschaften wechseln.
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