Marco Fabian hatte bei Armin Veh bessere Karten.
Marco Fabian hatte bei Armin Veh bessere Karten.
Ist er nun die erhoffte Verstärkung in der Offensive, die dem uninspirierten Frankfurter Offensivspiel den nötigen Schuss Qualität verleiht oder ist er doch nur der neue Caio? An Winterneuzugang Marco Fabian scheiden sich bei Eintracht Frankfurt auch nach gut drei Monaten im neuen Verein immer noch die Geister.
Der Mexikaner deutete hin und wieder seine Möglichkeiten an, produzierte aber auch genau so viele unnötige Ballverluste. Bislang passt er weder in die Schublade „Fehleinkauf“ noch in die Kategorie „Volltreffer“. Anders als sein Landsmann Chicharito in Leverkusen benötigt der mexikanische Olympiasieger in Diensten der Eintracht noch Zeit, um sich im taktisch geprägten deutschen Profifußball zu behaupten. Zeit, die im Abstiegskampf keiner hat. Vermutlich baut Neu-Trainer Niko Kovac auch deshalb aktuell nicht auf die neue Nummer 10. Gegen Hannover nur auf der Bank, gegen Bayern München nicht einmal im Kader. Nach Wochen der Stammplatzgarantie unter Armin Veh, brechen für Fabian schwierigere Zeiten an. Beunruhigen lässt sich Fabian von der aktuell eher negativen Entwicklung nicht. Er setzt auf harte Arbeit und Optimismus, wie er am Montag im „hr-heimspiel!“ durchblicken ließ.

„Wir waren gegen München sehr gut aufgestellt und ich kam erst sehr spät vom Länderspiel in Kanada zurück“, erklärte sich der 26-Jährige seine Nichtnominierung für den Kader am vergangenen Spieltag. Am kommenden Wochenende gegen die TSG Hoffenheim sind die Voraussetzungen für die Eintracht wieder andere. Dann zählt nur ein Sieg und weil es dafür bekanntlich Tore braucht, steigen auch die Chancen Fabians, wieder im Aufgebot zu stehen. „Das ist ein Endspiel gegen den Abstieg. Wir müssen gewinnen oder gewinnen“, hat der Mexikaner das Negativerlebnis von München längst abgehakt und seinen Fokus auf das nahende Sechs-Punkte-Spiel gerichtet.

Im Gegensatz zum Brasilianer Caio scheint Fabian von einem ganz anderen Geist geprägt zu sein. Anstatt sich von der Gemeinschaft abzugrenzen, hat sich der Neuzugang am Main längst eingewöhnt und will vor allem mit Trainingsfleiß auf sich aufmerksam machen. „Ich will meine Träume verwirklichen und hart dafür arbeiten“, so Fabian, den auch noch eine tragische Geschichte der eigenen Familie antreibt. „Mein Bruder ist vor einigen Jahren gestorben und dem habe ich versprochen, dass ich es im Fußball schaffe. Jeden Tag arbeite ich dafür, dieses Versprechen einzuhalten“, erklärte der Mittelfeldspieler.

Nach einer sehr erfolgreichen Zeit im mexikanische Fußball, mit 56 Toren in 223 Profispielen, hat sich Fabian im Winter den nächsten Schritt zugetraut. Bei Eintracht Frankfurt will sich der technisch begabte Mexikaner auch in Europa beweisen. Die Integration im neuen Umfeld läuft dabei bereits bestens. „Ich bekomme sehr viel Unterstützung in der Mannschaft“, schwärmte Fabian von seinen Mitspielern. Aus Dankbarkeit für seinen neuen Arbeitgeber hat Marco Fabian zudem vor kurzem eine lebenslange Mitgliedschaft bei der SGE abgeschlossen. „Das ist für mich sehr wichtig, weil es mein erster Verein in Europa ist“, freut sich der mexikanische Nationalspieler, in Frankfurt eine Chance bekommen zu haben. Nutzt er sie besser als Caio in der Vergangenheit, dürften Fans und Verein optimistisch in die kommenden Jahre schauen. Auch wenn Fabian aktuell einen schweren Stand hat.

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9 Kommentare

  1. Ich bleibe dabei, er wird uns helfen. Die Einstellung passt und offensiv gefällt er mir. Defensiv hat er Schwächen, da muss er noch besser werden. Ich verstehe, dass Kovac da andere momentan weiter sieht.

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  2. Zum leidigen, ewigen Thema „Caio“ möchte ich dann doch noch eine Kleinigkeit vortragen.
    Caio schaffte es, m.E. nahezu tragisch, sich als Synonym einer lächerlichen, dicken und fehleingeschätzten frankfurter Fußball-Witzfigur zu etablieren. Mir persönlich tut das in der Seele weh, weil es seinem Talent und seinem Können in keinster Weise gerecht wird. Ich habe nichts davon, mich hier in dieser Weise zu positionieren, bin weder sein Verwandter noch sein Pressesprecher. Ich spreche einfach als Liebhaber des gepflegten Fußballs, der seit mehreren Dekaden am Ball ist und die Arroganz besitzt, zu behaupten, ein kleinwenig was vom großen Spiel zu verstehen.
    Bei Caio ist menschlich und integrativ seitens unserer Eintracht alles falsch gemacht worden. Man verpflichtet nicht nur einen Fußballer sondern auch einen Menschen, einen Charakter. Beim unserem jungen Caio hätte man angesichts der vielen Vor-Gespräche und Treffen die Umstände deutlich schärfer erkennen müssen.
    Ihn am Flughafen abzuholen und zur Pressekonferenz zu karren als wesentliche Integrationsarbeit abzutun, war ein Desaster. Spätestens nach seinen Einkaufstouren durch diverse Tankstellen hätte man erkennen müssen, dass man diesem jungen Brasilianer noch viel mehr Aufmerksamkeit und Hilfestellung bieten müsste.
    Schaut Euch jedes einzelne seine Tore an und erzählt mir bitte dann nochmal, dieser Typ sei ein Fehleinkauf gewesen oder die inzwischen personalisierte Witzfigur des Riederwaldes. Die Verantwortlichen ganz allein haben ihn dazu gemacht. Sie haben ein großes brasilianisches Talent völlig verkannt und uns somit etliche Zauberabende geraubt. Daran glaube ich zutiefst.

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  3. Caio war fußballerisch gut und athletisch nicht geeignet. In der Tat hat sich die Integration der neuen Spieler seit damals verbessert.

    Caio hat seine Platz in der Schweiz gefunden. Dort kann er durch seine technischen Fähigkeiten seine ( auch heute noch vorhandenen ) athletischen Mängel überspielen. Freut mich für ihn. Und ihn als Witzfigur abzutun, das wird ihm in der Tat nicht gerecht

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  4. Ich gebe euch bei Caio einerseits recht. Andererseits gab es ne Zeit (die vielleicht noch nicht mal zuende ist), in der man als Mitteleuropäer dachte oder eingeimpft bekam, dass man nur am Zuckerhut geboren sein muss um automatisch ein genialer Fußballer zu sein. Die Peles, Ronaldos und Ronaldinhos waren aber natürlich auch hier Ausnahmekünstler. Caio hat sicher eine überragende Technik, sowohl im Dribbling als auch beim Schuß aber wenn ich halt in den besten Ligen der Welt spielen will, dann muss das Gesamtpaket stimmen und hier hatte er bei der Athletik wohl recht eindeutig seine Defizite. Ich denke fast, der Grund warum er und das Kapitel SGE so polarisiert ist, dass man normalerweise auf dem Transfermarkt einen fitten Spieler aus einer anderen Liga holt, der einem gefällt und man dann hofft, dass er einschlägt. Oft reicht das fußballersiche Können dann aber nicht aus, weil in der BL alles ein wenig härter und schneller läuft (Kadlec, Fenin, Occean und noch so ein paar Kandidaten, die mit Vorschußlorbeeren aus anderen Ligen zu uns gewechselt sind und es nicht wirklich gepackt haben). Bei Caio hat man eigentlich immer gesehen, dass er was mit dem Ball kann aber, das auch für die 1. Liga reicht aber seine körperlichen Defiziten waren hier leider offensichtlich. Normal wird sowas schon bei der ärztlichen Untersuchung festgestellt, vielleicht war auch die Hoffnung einfach groß, dass er schnell abnimmt. Wenn wir ehrlich sind, ist er vermutlich fitter als wir alle zusammen aber um auf diesem Top-Niveau bestehen zu können, muss halt auch daran gearbeitet werden. Ob ihm das niemand so richtig beibringen konnte oder ob er selbst nicht wollte, wissen wir nicht. Schade ists schon irgendwie – er hätte ne richtige Identifikationsfigur werden können.

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  5. Ich glaube nicht mehr, dass uns Fabian erheblich weiterbringt, auch in der nächsten Erstliga-Saison nicht. Er ist bereits 26 und ein Spieler der bereits nach 2 Bundesliga-Spielen von der Liga durchschaut war. Hier ein Häkchen da ein Häkchen, da zwar bei uns vlt. noch einer der schnelleren, aber längst kein Turbo und nur von standards die dann auch nicht mehr schlagen durfte, reicht nicht für was besonderes. Ähnlich wie Sefo, als Spieler bei den Gegnern entlarvt, seine Schwächen erkannt, keine Chance mehr. Spieler die ich immer als Eintagsfliegen bezeichne, man kennt das ja vom eigenen Vereinskick. Neuer Spieler, man denkt hui, dann kennt man aber seine Gewohnheiten beim Dribbling und kann die Stärken des Gegners kompensieren, z. B. durch Stellungsspiel etc.

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  6. Gib dem Mann Kittel und Luc als schnelle Spieler vor ihm und sez ihn auf die 10. Das kann passen. Er muss aus meiner Sicht nur die Defensivarbeit verbessern

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  7. Ich denke Marco Fabian mit Chicharito zu vergleichen ist ein bißchen weit hergeholt, nur weil er mexikanischer Nationalspieler ist. Ich vergleiche neue Spieler mit dem aktuellen Kader und da ist er im Vergleich zu unseren anderen Spielern im offensiven MF keinesfalls schlechter. Natürlich spielt er hier und da einen Fehlpass, aber wer macht das im aktuellen Kader bitte nicht?
    Eine Mannschaft muss sich einspielen, Automatismen müssen sich bilden können, dann klappt das auch mit der Offensivwucht. Wir haben diese aktuell nicht, weil wir in jedem Spiel eine andere Startelf haben. Man sieht doch, dass gerade der letzte Pass oder vorletzte Pass einfach nicht ankommt, weil der Laufweg nicht passt od. der Spieler zu spät losläuft bzw. zu früh und im Abseits steht. Das geht anderen Mannschaften auch so, bspw Augsburg, die durch den Europacup viele Verletzte haben/hatten und dadurch die komplette Sicherheit verloren ging. Die waren letztes Jahr eine Macht zu Hause, aber da stand auch fast jedes Wochenende die gleiche Elf aufm Platz.
    Lasst uns Hoffenheim am Samstag richtig eine aufn Latz knallen und dann schauen wir weiter!

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  8. @Grantler
    „Ähnlich wie Sefo, als Spieler bei den Gegnern entlarvt, seine Schwächen erkannt, keine Chance mehr.“
    Das ist hoffentlich nicht dein Ernst… mir fallen als Gegenbeispiele in Sekundenbruchteilen Ansgar Brinkmann, Manni Kaltz, Horst Hrubesch oder Robbe ein 😉
    Spieler, die zu einer Fußball-Weltmeisterschaft der Herren fahren, um dort auch zu spielen, haben ein wenig mehr drauf als „den einen Trick“, glaube mir.

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  9. Was ich von Fabian live gesehen habe war sein Durchsetzungsvermögen und das Kämpfen nach vorne. Verteidigen war nicht so sein Ding. Würde ihn mal wirklich ganz vorne sehen und nicht in der Mitte, wo er defensiv mitarbeiten muss. Für Außen ist er mir läuferisch nicht gut genug. Kittel war gegen Bayern auch nicht schlecht. Aber gegen Hoffenheim wird er eher gegen Manndeckung spielen müssen und da bin ich mir nicht sicher ob er das Durchsetzungsvermögen hat. Aber egal wer spielt, im Stadion gibt es die volle Unterstützung.

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