Nach der ernüchternden Partie in Darmstadt vermochte kaum einer einzuschätzen, wie sich die Eintracht gegen den Champions-League-Teilnehmer Bayer 04 Leverkusen schlagen würde. Die Leverkusener, die unter der Woche eine bärenstarke Halbzeit gegen ZSKA Moskau spielten, schienen auf dem Papier eine Nummer zu groß für die SGE zu sein. Die Mannschaft von Eintracht-Trainer Niko Kovac zeigte jedoch von Beginn an, dass sie ihre Heimstärke bestätigen wollte. Vor 43.000 Zuschauern im Frankfurter Waldstadion avancierte ausgerechnet der schon fast “abgeschriebene” Mexikaner Marco Fabián mit einer Vorlage und dem Siegtreffer zum Matchwinner. Insgesamt zeigte die SGE eine leidenschaftliche Partie, die insbesondere wegen einer geschlossenen Mannschaftsleistung so erfolgreich gestaltet werden konnte. Da Leverkusens Javier Hernandez kurz vor Schluss einen Foulelfmeter vergab, war das Glück, dass sich die Truppe der Eintracht zuvor hart erarbeitete, auf der Seite der Frankfurter. Diese couragierte Leistung wurde auch in den Noten der SGE4EVER.de-User gewürdigt.
An eurer Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler die Note 2,61. Dies ist gegenüber dem Darmstadt-Spiel eine Verbesserung von einer ganzen Note. Hier gab es eine Durchschnittsnote von 3,67. Als Matchwinner habt ihr Lukas Hradecky und Marco Fabián auserkoren.
Die Einzelnoten der SGE4EVER.de-User im Überblick:
Lukas Hradecky, der in einigen Situationen wieder einmal glänzend parierte, knüpfte nahtlos an seine überragenden Leistungen an. Ganz stark war seine Parade in der 63. Spielminute gegen Hakan Calhanoglu, als Hradecky noch im letzten Augenblick seine Arme hochbekam und den Schuss aus zwölf Metern um den Pfosten lenken konnte. Das wäre die 2:1-Führung für die Rheinländer gewesen. Trotz des Gegentores war der Finne also erneut ein wichtiger Rückhalt, der dafür sorgte, dass die Gäste aus Leverkusen das Spiel nicht drehen konnten. Auch wenn er beim verschossenen Elfmeter in der falschen Ecke war, traut man dem Schlussmann zu, dass er mit seiner Ausstrahlung den Schützen zum Verschießen brachte – oder war es doch der berüchtigte Laserpointer? Marco Fabián, in den letzten Wochen schon als Fehleinkauf abgestempelt, zeigte von Beginn an, dass er die Chance, die der Trainer ihm gab, unbedingt nutzen wollte. Er überzeugte nicht nur durch eine Torvorlage und ein Tor, sondern vor allem mit Spielwitz, Ideenreichtum und einer unglaublichen Lauffreudigkeit. Nicht zu Unrecht wurde er von Euch gemeinsam mit unserem Torhüter zum „Spieler des Spiels“ gewählt. Wenn der Mexikaner an diese Leistung anknüpfen kann, wird er über kurz oder lang seinen Platz in der Offensiv-Abteilung der SGE finden.
David Abraham, Jesús Vallejo, Timothy Chandler, Bastian Oczikpa, Alexander Meier, Szabolcs Huszti, Ante Rebic:
Der Argentinier war in der Innenverteidigung erneut ein starker Rückhalt, auch wenn er den entscheidenden Zweikampf vor dem Gegentreffer verlor. Ansonsten hielt er die Abwehr gemeinsam mit Jesús Vallejo auch in der Druckphase der Leverkusener zusammen und wusste einmal mehr zu überzeugen. Vallejo zeigte neben einem starken Stellungs- und Kopfballspiel vor allem auch, weshalb er bereits im Vorfeld für seine Spieleröffnung Vorschusslorbeeren erhielt. Erwähnt werden sollte der unter Druck gepielte, lange, öffnende Pass über knapp 40 Meter auf Fabián, der kurz darauf die Flanke zum 1:0 schlagen konnte. Der 19-Jährige ließ sich bei seinem Startelf-Debüt keine Nervosität anmerken und war ab der ersten Minute in feurige Zweikämpfe verwickelt. Es wird nun sehr schwierig für Eintracht-Trainer Niko Kovac zu entscheiden, ob der nun wieder spielberechtigte Michael Hector ins Team zurückkehrt oder Vallejo sich neben Abraham erst einmal festgespielt hat. Auch Timothy Chandler erhielt von Euch die Note 2,5. Zwar hatte er in der zweiten Halbzeit in der Defensive ein paar Probleme mit dem eingewechselten Calhanoglu, doch konnte er erneut mit einer couragierten Leistung überzeugen. Der US-Amerikaner kämpfte um jeden Ball und ließ sich kurz vor Schluss auch nicht von den Schmerzen nach einem Zweikampf aufhalten. Dieser führte zwar zum Elfmeter, aber wer weiß was passiert wäre, wenn Chandler nicht so beherzt eingegriffen hätte. Der Außenverteidiger biss daraufhin für die letzten Minuten auf die Zähne und zeigte weiter sein Kämpferherz. Aktuell ist Chandler in dieser Form aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Alexander Meier konnte zwar nicht mit viel Ballbesitz glänzen, aber er war wie gewohnt zur Stelle, als ihm sich die Gelegenheit bot. Er nutzte seine Chance eiskalt und arbeitete auch in der Defensive durch viel Laufarbeit mit. Bastian Oczipka machte eines seiner besseren Spiele im Trikot der Eintracht. Der Linksverteidiger spielte den einen oder anderen klugen Pass. Besonders sein gechippter Ball in den Strafraum, mit dem er Ante Rebic vor seiner Vorarbeit zum 2:1 wunderbar freispielte, ist im Gedächtnis geblieben. Zudem zeigte sich Oczipka zweikampf- und dribbelstark und war auch nach vorne immer anspielbereit, denn er lief die linke Seite unermüdlich rauf und runter. Szablocs Huszti, der überraschenderweise den Vorzug vor Omar Mascarell erhielt, zog gemeinsam mit Makoto Hasebe die Fäden im Mittelfeld. Er stopfte viele Löcher und hielt damit auch dem offensiv vor ihm agierenden Fabián den Rücken frei. Ante Rebic zeigte nach seiner Einwechslung, weshalb Kovac so traurig über seinen längeren Ausfall war. Mit seiner Dynamik und Präsenz konnte der Kroate gleich unter Beweis stellen, dass er eine echte Verstärkung für die Außenbahn werden kann.
Mijat Gacinovic, Haris Seferovic, Makoto Hasebe, Omar Mascarell, Branimir Hrgota:
Mijat Gacinovic war stets bemüht. Der etwas abwärts gehende Trend setzte sich bei aber ihm fort. Aktuell ist er etwas glücklos, doch kann er aber trotzdem immer ein belebendes Element im Spiel der SGE sein. Deutlich wurde beides zusammen bei seiner Chance in der 57. Minute, als er sich erst mit einer Einzelaktion im Strafraum durchsetzen konnte, um daraufhin die Riesenchance zum 2:0 leichtfertig liegen zu lassen. Haris Seferovic, der nach langer Zeit endlich mal wieder von Beginn an spielen durfte, riss durch seine lauffreudige Spielweise viele Löcher in die Abwehr des Gegners. Er arbeitete viel, die entscheidenden Akzente konnte er jedoch nicht setzen. Auch ihm fehlt weiterhin etwas das Glück. Makoto Hasebe hat insgesamt ein ordentliches Spiel gemacht. Er wirkte im defensiven Mittelfeld sehr präsent, ohne großartig aufzufallen, was als Sechser nicht unbedingt Schlechtes bedeuten muss. Branimir Hrgota und Omar Mascarell konnten nach ihren Einwechslungen wichtige Impulse und die nötige Frische ins Spiel der Eintracht bringen. Besonders Mascarell sorgte dafür, dass das Mittelfeld der Eintracht gegen Ende der Partie wieder etwas kompakter stand.
Ein Kommentar
Bei so mancher Bild- oder Kicker-Note bin ich mir nicht sicher, ob die das Spiel gesehen haben ;-)
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