Niko Kovac schwört seine Mannschaft auf eine schwierige Partie beim SC Freiburg ein.
Niko Kovac schwört seine Mannschaft auf eine schwierige Partie beim SC Freiburg ein.

Fünf Monate lag das letzte Pflichtspiel zurück, in dem Eintracht Frankfurt mehr als einen Gegentreffer bekam. Am 16. April dieses Jahres verloren die Hessen mit 3:0 bei Bayer 04 Leverkusen. Das Ergebnis klang letztendlich deutlicher, als es der Spielverlauf tatsächlich hergab. Saisonübergreifend elf Pflichtspiele später musste Lukas Hradecky erstmals wieder dreimal den Ball aus dem Netz holen. Beim 3:3 gegen Hertha BSC zeigten sich die Frankfurter vor allem im zweiten Durchgang schlafmützig und in den entscheidenden Situationen nicht handlungsschnell genug. Niko Kovac kritisiert das Defensivverhalten während der obligatorischen Pressekonferenz vor der Begegnung gegen den SC Freiburg: „Es gab drei Schüsse von Hertha und alle drei landeten im Tor. Wir haben die Fehler in dieser Woche klar angesprochen. Meiner Mannschaft hat die nötige Aggressivität im Rausrücken gefehlt und wir sind den Gegner nicht angesprintet.“ Er hofft, dass das Team im Breisgau wieder an die kompakte Defensivleistungen der Wochen zuvor anknüpfen kann.

Auf diese Stabilität wird es im Schwarzwaldstadion – welches Kovac aus alter Gewohnheit als Dreisamstadion bezeichnete – ankommen. Der Kroate warnt sowohl vor dem heimstarken Gegner, als auch vor der Atmosphäre: „Freiburg war immer ein schwieriges Pflaster. Es war immer knapp dort und es gab positive, aber auch negative Ergebnisse. Es wird nicht einfach. Sie haben die Fans im Rücken und den Kollegen Christian Streich an der Seitenlinie.“ Kovac lobt seinen Kollegen: „Er macht so viel Betrieb, dass die Mannschaft 90 Minuten durchläuft. Er hat einen sehr großen Einfluss auf sein Team. Wir müssen von der ersten Minute an hellwach sein.“ Der 44-Jährige lebt selbst von seiner Emotionalität an der Außenlinie: „Ich bin ja auch sehr dabei. Man braucht auch ein Ventil – ich kann nicht 90 Minuten lang einfach nur dasitzen. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Ich glaube, dass dieser Einfluss förderlich für die Mannschaft ist.“ Er merkte an, dass eine junge Mannschaft – wie die von Freiburg oder der Eintracht – mehr Coaching benötige, als dies beispielsweise bei Bayern München mit Carlo Ancelotti der Fall sei.

Kovac bereitet sich auf eine intensive Begegnung in Freiburg vor und ist froh, dass er bis auf die Langzeitverletzten seinen kompletten Kader – inklusive David Abraham – an Bord hat. Der Italo-Argentinier konnte das Abschlusstraining schmerzfrei absolvieren und ist zu „100 Prozent fit.“ Im 800. Auswärtsbundesligaspiel der Vereinsgeschichte – das 1.600. insgesamt – will der Trainer das Polster auf die untere Region mindestens halten: „Ich habe die Tabelle erst einmal angeschaut, um zu sehen, wie es so aussieht. Es ist eine Momentaufnahme. Wir haben im Oktober viele schwere Spiele und müssen zusehen, die Punktzahl nach unten hin zu halten und wenn möglich auszubauen.“ Dafür wird die Mannschaft den Kampf annehmen müssen: „Freiburg ist eine sehr laufstarke Mannschaft. Sie werden uns körperlich alles abverlangen. Das Stadion ist eine Festung.“ Dies bewiesen die Breisgauer bei ihren beiden Heimsiegen gegen Borussia Mönchengladbach (3:1) und den Hamburger SV (1:0). Es waren der siebte und achte Heimsieg in Folge.

Mit einem Sieg würde die Eintracht einen bisher schon guten Saisonstart noch veredeln. Kovac will nach sechs Spieltagen für sich ein erstes Fazit ziehen. Er möchte in Freiburg mindestens einen Punkt holen, betonte aber auch, dass er nach einer Niederlage nicht direkt den Stab über sein Team brechen wird: „Man kann verlieren, wenn die Art und Weise stimmt. Dann hat man für die Zukunft ein ganz anderes Gefühl, als wenn die Mannschaft sang- und klanglos untergeht.“ Damit die Wahrscheinlichkeit weiterer Niederlagen sinkt, wird Kovac seine Mannschaft noch häufiger vor fremden Blicken schützen: „Die Fans müssen sich drauf einstellen, dass häufiger geheim trainiert wird. Ich werde es noch einmal erklären: Wenn man fünf Trainingseinheiten hat und davon drei öffentlich sind, dann kann man im taktischen Bereich nicht arbeiten.“ Er wolle niemanden ausschließen, sondern nur dafür sorgen, dass die Mannschaft in Ruhe arbeiten könne.

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5 Kommentare

  1. „Punktepolster“ klingt wie das Vokabular einer Diva, frei nach dem Motto, „Ach wir haben jetzt soundso viele Punkte, jetzt erstmal zurücklehnen“; wobei m.E. die Tage der launischen Diva gezählt sind (zumindest der launischen 🙂 ) -auch wenn Klassenerhalt erstmal oberste Prio hat, ich weiß….
    Übrigens ist einzige Mannschaft, die sich derzeit Diva nennen darf, Schalke!

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  2. Punktepolster sind ja nicht Kovacs Worte. Er sprach von Punktezahl halten und möglichst ausbauen. Wir sind keine Diva 🙂 *lol*

    Die einzig wirkliche Diva eben ist der kühne HSV.

    Und hoffentlich auch bald die Bayern … Lichtgestalten-Theater mit den Diven Ribery, Hoeneß, Rummenigge und Beckenbauer als Starbesetzung.

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  3. Hat Schalke (Schlacke) nicht schon den Copyright-Namen Punktelieferant 😉

    Zum Spiel:
    Mit einem (1) Punkt könnte ich leben, 3 wären weltklasse…..
    Ich denke schon, dass für uns im Breisgau was zu holen ist.

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  4. #2
    Schon klar 🙂
    Ich mag nur das Wort „Punktepolster“ nicht, weil es nicht zu einem Gewinner-Vokabular dazugehört, vor allem
    nicht zu NK. Aber die letzte Saison und die letzten Jahre haben Spuren hinterlassen, frei nach dem Motto (schon wieder…) „Wir können ja froh sein, jetzt so viele Punkte zu haben“.
    Deswegen: 0:3 Auswärtssieg!

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