Marc Stendera und Sonny Kittel sind unter Thomas Schaaf einen großen Schritt nach vorne gegangen. Vor allem Stendera, der im Sommer als frischgebackener U19-Europameister an den Main zurückkehrte, entwickelte sich zum Stammspieler und erzielte bereits drei Bundesligatore. Ganz so kometenhaft war der Aufstieg Kittels nicht. Doch der 22jährige, der in seiner jungen Karriere schon einen Kreuzbandriss und zwei Knorpelschäden erlitt, hatte mit anderen Umständen zu kämpfen. Viele schrieben den gebürtigen Gießener schon ab, sahen in ihm keine Alternative mehr für den Profikader. Umso höher sind die 14 Einsätze, davon drei Stück von Beginn an, auch zu bewerten. Gegen den FC Bayern München am Samstag hoffen die beiden Eigengewächse der Hessen, die sich ausdrücklich nicht als Konkurrenten verstehen, nun gemeinsam auf dem Feld stehen zu dürfen. Um dann gegen die großen Vorbilder, mit denen man auch auf der Playstation gegen andere spielt, zu bestehen. Doch die beiden Adler wissen, wie schwierig dieses Unterfangen in der Allianz-Arena wird.
“Es wäre auch vermessen davon zu reden, dass wir dort drei Punkte holen. Aber wir haben nichts zu verlieren und wollen uns so stark wie möglich präsentieren“, schätzt Stendera die Lage im Interview mit BILD ein. Etwas weiter holt Kittel bei Betrachtung der Ausgangssituation aus: “Aber wenn wir uns verstecken und schon vor dem Spiel sagen, dass wir eh‘ schon verloren haben, dann wird man das auch auf dem Platz merken. Gladbach hat gezeigt, wie man gegen Bayern erfolgreich bestehen kann. Auch die Bayern sind nur Menschen und können mal einen schlechten Tag erwischen. Und wenn wir einen perfekten Tag haben, dann können wir was holen.” Von diesem eigenen perfekten und zeitgleich schlechten Tag der Münchener träumen wohl alle Mannschaften, die die Reise in den Süden der Republik antreten. Doch die Chance, einen Sensationssieg zu landen, ist durchaus gegeben, die Offensivwucht des Rekordmeisters durch diverse Verletzungen stark eingeschränkt. Ohne Franck Ribery, Arjen Robben und auch Bastian Schweinsteiger bricht selbst der von Pep Guardiola trainierten Weltklassemannschaft enorme Qualität weg. In den Partien gegen Borussia Dortmund (1:0) und im DFB-Pokal gegen Bayer 04 Leverkusen (5:3 n.E.) erfanden sich die Bayern daher neu: Weg vom schönen Fußball, den Kampf annehmend und mit vielen langen Bällen agierend. Können die Hessen hier entscheidende Nadelstiche setzen und mit einem mutigen Auftritt überraschen?
Die Chance, aus München Punkte entführen zu können, ist noch immer gering – es sah aber, man denke nur an den Februar des vergangenen Jahres, als man mit einer B-Elf antrat und 0:5 verlor, auch schon schlimmer aus. Ein Spieler, auf den man morgen treffen könnte, heißt Sebastian Rode. Der in Seeheim-Jungenheim geborene Mittelfeldspieler integrierte sich – für viele Frankfurter sehr überraschend – beim deutschen Rekordmeister und kam schon auf 18 Ligaspiele, in denen er einen Treffer erzielte und weitere fünf vorbereitete. Auch in der Champions-League durfte der Ex-Adler schon ein Tor am letzten Gruppenspieltag gegen ZSKA Moskau bejubeln. Diese Entwicklung fällt natürlich auch den ehemaligen Kameraden auf. “Natürlich ist Seppl ein Vorbild. Man kann unsere Geschichte ja auch ein wenig vergleichen, weil wir die gleichen Rückschläge mit unseren Knien hatten. Umso mehr freue ich mich für ihn, dass er bei Bayern eine super Leistung bringt und sich bei Bayern durchbeißt. Da habe ich sehr viel Respekt davor, dass sein Körper nach dieser Leidenszeit noch so gut funktioniert“, äußert sich Kittel anerkennend.
Noch etwas verbindet Rode, Stendera und Kittel – das Thema Bodenständigkeit. Während Rode noch in Facebook unterwegs ist, halten sich die beiden Adler Stendera und Kittel fern von den sozialen Netzwerken. “Ich bin einfach nicht der Typ dafür. Ich habe weder Facebook- noch Instagram-Konto und bin auch so sehr glücklich“, zeigt Stendera klare Kante und wird von Kittel unterstützt: “Ich muss nicht jedem zeigen, was ich gerade mache oder wo ich gerade bin. Das ist nicht mein Ding.” Lieber zeigen die beiden auf dem Platz, was sie können. Und vielleicht – man wird ja noch etwas träumen dürfen – schießt ja nach Abpfiff dann auch durch Facebook die Schlagzeile: “Kittel und Stendera dirigieren die Eintracht zum Sieg in München!”
4 Kommentare
Benatia fällt ebenso aus .
Auch Lahm und Goetze sind angeschlagen.
Rafinha schwaechelt ebenfalls .
Thiago ist meilenweit von seiner Bestform entfernt.
Den Bayern gehen die Innenverteidiger aus.
Selbst ein Boateng ist Koerperlich nicht mehr voll belastbar.
Auch Rode schwaechelt seit drei Wochen.
Shakiri ist nicht mehr da.
Der einzige der momentan sehr gut drauf ist Bernat.
Bernat auf die Tartanbahn und das Spiel ist gewonnen.
Trotz langer Verletztenliste sind die Bayern absoluter Top-Favorit, aber bei einen Sahnetag für uns vielleicht mal schlagbar.
Sicherlich muß die Mannschaft alles dafür tun um zu punkten, aber das schwächste Glied bei den Bayern ist für mich Rode.
Das sagt schon alles. Ich bleibe dabei, man hätte gegen Stuttgart und Hannover punkten müssen, dann wäre das gegen Bayern die Kür gewesen. Momentan, so sehe ich das, werden wir in München nichts holen. Es wird so sein wie immer.
Ganz egal wie das Spiel endet. Wenn die Mannschaft morgen so kämpft wie im Hinspiel bin ich persönlich total zufrieden. Aber gerade so ein Spiel kann uns wieder in die richtige Richtung bringen.
die beiden jungs sind unsere größte hoffnung für die zukunft, beide haben riesenpotential, ehrgeizig, sich immer verbessern zu wollen und insbesondere sonny, wenn er im sommer eine komplette sommervorbereitung macht, wird nächstes jahr in der bundesliga für furore sorgen.
Ein Traum wäre, wenn der Sonny dem Neuer einen reinhauen würde.
In der nächsten Saison kommen dann noch waldschmidt und gerezigher dazu, von denen ich auch sehr viel halte, man muß natürlich erstmal schauen, wie sie mit dem tempo in der bundesliga klarkommen und hoffentlich sind beide bei der kompletten saisonvorbereitung dabei, aber so viel hoffnungsvollen talente gerade im offensivbereich hatten wir eigentlich noch nie.
Deswegen bin ich ja auch so optimistisch, was die nächsten jahre angeht, mit meier, waldschmidt, seferovic, kadlec und valdez sind wir im sturm schon mal sehr gut aufgestellt, im mittelfeld sind wir mit aigner, hasebe, stendera, kittel, inui und gerezigher ebenfalls gut besetzt, man könnte für die linke offensive außenbahn noch einen holen, allerdings sehe ich da nächstes Jahr als kittel und gerezigher.
Fürs defensive mittelfeld würde ich reinartz aus leverkusen holen, ein guter mann mit guter spielübersicht.
Im Tor sind wir ja auch überragend besetzt, Klandt als ersatztorhüter passt auch, und hinten links sehe ich ebenfalls kein Handlungsbedarf, djakpa und ozipka, das passt, hinten rechts sollte man, auch wenn ich eigentlich kein freund von rückholaktionen bin, jung zurückholen, mittlerweile ist er ja nicht mal mehr im kader.
In der Innenverteidigung ist es natürlich ganz wichtig, carlos zu halten, da bin ich mittlerweile sehr optimitisch, dazu bamba und russ, ich würde den sohn von hübner noch dazuholen, er ist ein topverteidiger.
Mit dieser Truppe wären wir für die nächsten jahre super aufgestellt, schön wäre halt, wenn wir es dieses jahr noch auf platz 7 packen würden, so daß die ganzen guten spieler auch zum einsatz kommen.
Die Mannschaften könnten dann so aussehen:
Donnerstag Euro-League
Trapp
Chandler, Russ, Bamba, Djakpa
Hasebe Stendera
Aigner Gerezigher
Seferovic Waldschmidt
Sonntag Bundesliga
Trapp
Jung, Zambrano,Hübner,Ozipka
Reinartz Kittel
Valdez Inui
Kadlec Meier
Falls Barnetta keinen neuen Vertrag in Schalke bekommt und wir wieder international spielen, sollte man versuchen, ihn auch zu verpflichten.
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