EintrHSVAlAin150115_36_phixrNach seiner zweiten länger andauernden Verletzung im Adlertrikot möchte unser Kapitän Kevin Trapp nun in der Rückrunde wieder voll durchstarten. Im Gespräch mit dem „Kicker“ sprach er über seine sportlichen Ziele und die Gründe für seine immer noch ausstehenden Vertragsgespräche.
Trapp scheint nach seinem Syndesmoseriss vom September wieder fit und heiß auf die restliche Rückrunde zu sein. „Ich fühle mich gut. Die Testspiele gegen Wehen Wiesbaden und den HSV waren gut zum Reinkommen. Ich habe mich nicht so gefühlt, als hätte ich zuvor vier Monate nicht gespielt, es war gleich ein gewohntes Terrain. Nach der Reha fühle ich mich extrem fit. Dafür habe ich einiges getan und mir zu Beginn gesagt: Ich will noch fitter und stärker zurückkommen.“

Die Verletzungen haben ihn demütiger gemacht, sagt der 24-Jährige im Interview. „Es sind keine Verletzungen, die mir künftig große Probleme bereiten werden, aber man wird ruhiger und denkt darüber nach. Das sind unglückliche Situationen, die man nicht verhindern kann und die dazugehören. Anfangs war es schwer, das zu verdauen und abzuhaken. Ich habe aber schnell versucht, das Positive zu sehen und mir gesagt: Du hast jetzt dreieinhalb Monate Zeit, dich in der Reha voll darauf zu konzentrieren, fitter zurückzukommen. Dieses Ziel habe ich erreicht, wie die Leistungstests zeigen.“

Über Entwicklungen, die hätten eintreffen können, wären die Verletzungen nicht gewesen, möchte der gebürtige Saarländer nicht nachdenken, da diese alle nur hypothetisch seien. Es bringe nichts und er wolle versuchen, an die Leistungen vor der Verletzung anzuknüpfen. Auch im Kopf müsse man als Torhüter besonders fit sein. „Spiele, in denen du wenig zu tun hast, sind besonders anstrengend, da du weißt, dass jederzeit etwas passieren kann.“ Hilfreich bei all dem Druck war für ihn sicherlich Gerry Ehrmann, sein damaliger Torwarttrainer aus Lautern. Dessen größtes Motto, dass es wichtig sei, keine Angst vor Fehlern zu haben, hat sich Trapp verinnerlicht. „Wenn Fehler passieren, ist das einfach so, dann lernt man daraus. Aber ich gehe nicht in ein Spiel und denke, hoffentlich passiert mir kein Fehler. Das wäre der erste Fehler. Ich bekam früh beigebracht, dass es mit so einer Einstellung nur schiefgehen kann.“ Diese Einstellung trägt sicherlich auch zu seiner unheimlichen Ruhe und Präsenz auf dem Platz bei. „Gerade wenn es im Spiel hektisch wird, versuche ich, Ruhe auszustrahlen und meinen Mitspielern Sicherheit zu geben. Sie sollen wissen, dass jemand im Tor steht, auf den sie sich verlassen können, egal was passiert.“

03.09.2014, Fussball, 1. BL, Training Eintracht FrankfurtSeine Ziele setzt sich unsere Nr. 1 hoch. „Ich gebe mich nicht mit wenig zufrieden. Ich will international spielen und in die Nationalmannschaft kommen“. Dabei sei sein erstes Ziel, ein Teil der Mannschaft zu werden. „Wenn Manuel so weiterspielt, weiß jeder, dass es sehr schwer wird, an ihm vorbeizukommen. Ich möchte jetzt erstmal an meine früheren Leistungen anknüpfen und so gut spielen, dass man bei der Nationalmannschaft über mich nachdenken muss.“ Auch für die Rückrunde sind die Erwartungen hoch. „Ich glaube, dass im Verein viel Potenzial steckt und wir viele Möglichkeiten haben, uns weiterzuentwickeln. Wir haben nach Bayern München die meisten Tore geschossen, aber auch 34 bekommen. Wir müssen das richtige Maß finden, weiterhin Tore zu schießen, aber die Gegentreffer minimieren.“

Ähnliche Töne hörten wir zuletzt auch des Öfteren von Eintracht-Trainer Thomas Schaaf. Auch in einem weiteren Ziel scheinen sich die Beiden einig zu sein: „Unser Ziel muss es sein, den bestmöglichen Tabellenplatz zu erreichen“. Die internationalen Erfahrungen in der Europa League scheinen unseren Torhüter schwer beeindruckt zu haben. Wenn wir dann international spielen, nehmen wir es gerne an, für einen Fußballer gibt es nichts Schöneres. Die Fans und das ganze Umfeld sehnen sich danach. Allein Bordeaux war in der vergangenen Saison ein Spektakel, als uns 12.000 Fans begleiteten. Das gab es vorher noch nie.“

Rückblickend auf die Hinrunde analysiert unser Kapitän: „Teilweise passieren uns zu einfache Fehler. Es sind keine Dinge, die man nicht abstellen kann. Wenn wir im Angriff sind und den Ball verlieren, geht meistens die Post ab, das ist dann eine Fehlerkette. Daran müssen wir definitiv arbeiten. Es hat Priorität, dass wir uns stabilisieren. Klar ist aber auch, dass man mal in Konter läuft, wenn man so offensiv spielt.“

Ein Lob für seine Kollegen Alexander Meier und Haris Seferovic hat der ehemalige Lauterer auch. Meier stehe völlig zu Recht auf Platz 1 der Torjägerliste. Es gäbe nur ganz wenige Spieler, die vor dem Tor so sicher sind und über solch eine Schusstechnik verfügen. Dazu noch Seferovic, der unheimlich viel für das Team arbeite. Daher sehe er keinen Grund, warum die beiden am Ende der Saison nicht oben in der Torschützenliste stehen sollten.

Ein Thema das wohl viele Fans beschäftigt und das auch wir schon des Öfteren aufgegriffen haben, ist die noch offene Vertragssituation. Nach wie vor gibt es keine offizielle Entscheidung Trapps, ob er seinen bis 2016 datierten Vertrag verlängern will oder seine Zukunft bei einem anderen Verein sieht. Ein heikles Thema, da das Risiko besteht, ihn nächstes Jahr ablösefrei gehen lassen zu müssen. Im Interview äußert er sich nun noch einmal zu dem Thema. „Ich will erst mal sehen, wie ich nach der Verletzung zurückkomme. Auch die Präsidentenwahl am Sonntag wollte ich abwarten. Ich beziehe in meine Überlegungen viele Dinge ein. Dazu gehören auch die Ziele des Vereins. Angesichts der Möglichkeiten sollte für Eintracht Frankfurt das Ziel nicht lauten, um den Klassenerhalt zu spielen und in der Liga zu bleiben. Das ist nicht mein Ziel und sollte auch nicht das Ziel der anderen sein, die hier arbeiten (…) Ich verstehe alle Seiten. Man sollte auch meine Seite verstehen. Ich will die Leute dafür sensibilisieren, warum ich den Entschluss, der sehr wichtig für mich ist, nicht von heute auf morgen fällen kann. Deshalb muss ich abwarten, wie die kommenden Wochen laufen und sich bestimmte Dinge entwickeln. Wir haben keinen Stress und sollten die Entscheidung in aller Ruhe und mit Bedacht treffen. Außerdem läuft mein Vertrag ja bis 2016.“

Nachdem nun bei der Präsidentenwahl am gestrigen Tage Trapps Favorit erneut gewählt wurde, könnte dies eventuell ein erster positiver Schritt in Richtung Vertragsverlängerung sein.

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18 Kommentare

  1. Dieses Ziel ist gut und schön. Kannste aber abhaken. Du wirst ggf. MAL ein Länderspiel machen. Aber dauerhaft wirst du kaum in der N11 spielen. Kannst also deinen Vertrag hier verlängern. Neuer wird noch ca. 4 Jahre die Nr. 1 sein. Dann bist du auch schon 28 und da wirst du sicher keine neue Nr. 1 sondern jmd. der vom Alter her jünger ist. Bist einfach in einer schlechten Phase TW geworden 😛 … Wir haben zu viele gute TW die dann einfach jünger sind und an dir vorbei ziehen. Du wirst max. die Nr. 2 oder 3. Aber die kannst du auch bei uns werden. StammTW in der N11 wird für dich kein Thema sein.

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  2. OT. Kadlec
    Wie ich jetzt von 2 Seiten gehört habe soll angeblich TS sich zu Kadlec bekannt haben und auf der HV verlautet haben, dass er bleibt. Kann jemand näheres dazu sagen?

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  3. Man kann es sicher eleganter ausdrücken als thealpi! im Kern bin ich da jedoch seiner Meinung. International spielen kann er aber sicherer haben wenn er zB zu Juventus oder ähnlich wechseln würde.
    Auf längere Sicht denke ich er hätte schon gute Chancen auf die Nr. 2 oder 3 im Wettkampf mit terStegen falls der sich bei Barca zur echten Nr. 1 durchsetzt. Seine Verletzungen sind bei ihm das größte Problem.

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  4. Ich kann nur hoffen, dass der Trapp bis nächstes Jahr bei uns bleibt.
    Der Wiedwald wird diesen Sommer sicherlich nach Bremen gehen. Also wäre es gut noch einen weiteren Torwart im Sommer zu verpflichten.
    Zu Kadlec, bitte halten und anstatt Inuit auf links spielen lassen. Und bitte bitte noch einen guten Abwehrspieler und einen für das defensive Mittelfeld. Ist ja eine Katastrophe.

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  5. Eine Unterschrift unter den hochdotierten Vertrag zählt mehr als die vielen Interviews und Aussagen in der Öffentlichkeit, die auch mitunter sehr die eigene Karriere in den Vordergrund stellen.

    Also Kevin, bitte unterschreiben, von der Eintracht kam doch sehr viel -von den Offiziellen und den Fans.
    Auf was wartest Du denn immer noch?

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  6. @7
    Auf einen Anruf von Kloppi…. nein , im Ernst…. ich denke er will die nächsten 3 Spiele abwarten um zu sehen wohin die Reise geht. Das ist legitim und sein Vertrag läuft ja bekanntlich bis 2016. Warum also die Panik?

    Momentan interessiert mich mehr, ob Kadlec bleibt und die Eintracht noch einen IV holt?

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  7. Einfach nur lächerlich. Morgen sind es Umbauarbeiten am Frankfurter Westkreuz.
    Diese möchte Herr Trapp auch noch abwarten. Nicht zu vergessen welche Koalition in der folgenden Wahlperiode im Römer regiert.
    Herr Trapp bittet um Verständnis erst einmal abzuwägen einen 3 Mio Vertrag per anno zu unterschreiben.
    Wenn die Eintracht professionell agiert hätte, hätte sie konsequenterweise nach Ablauf des zweiten Ultimatums das Angebot zurück gezogen.

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  8. Eintracht Frankfurt ist nicht in der Lage Ultimaten zu setzen, man äußert Wünsche und Hoffnungen. Ultimaten macht die Presse draus.

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  9. So ist das mit Wünschen. Wie an Weihnachten. Das Profigeschäft sollte sich nicht auf Wünsche, vielmehr auf cleveren Taktieren beruhen. Bruno wird das aber schon machen. Schauen wir einfach 2016, wer im Tor steht, wieviel Ablösen gezahlt beziehungsweise eingenommen wurden.

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  10. @maryland:
    Ohne Worte…. wie gut dass Ihr nicht in entscheidenden Positionen tätig seid, bei Euch wäre der Verein bald am Abgrund.

    Da werden Spieler abgefrühstückt, die sich nicht sofort für die Eintracht entscheiden obwohl sie sich hier niemals etwas zu Schulden haben kommen lassen! Da wird so getan als wäre nur die Eintracht das Nonplus-ultra…..

    Würde die Eintracht das Angebot an Trapp zurück nehmen, dann wäre mit Sicherheit das Signal das genau falsche…!! Dann wäre auch Zambrano weg, dann würden auch andere nicht mehr verlängern wenn man nicht alles versucht um die Topspieler zu halten und etwas aufzubauen.

    Es kann sicherlich auch zu Abgängen kommen, aber bitte sehr wenn überhaupt weil eben andere viel mehr geboten hatten; aber nicht deswegen, weil die Eintracht gekränkt wäre und das eigene Angebot zurück zieht.

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  11. Definiere bitte „nicht sofort “ in temporärer Hinsicht. Ich kann Deine Argumentation aus Deiner Sicht nachvollziehen. Im Gegenzug darfst Du jetzt auch respektieren, dass ich diese Meinung nicht teile. Aber wir können mit den unterschriftsunwilligen Profis auch unseren Namen tanzen. Und uns weiter hinhalten lassen. Vielleicht bleiben Beide. Irgendwann benötigt man Planungssicherheit

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  12. Die Eintracht hat! alles Erdenkliche ermöglicht, um die Spieler zu halten. Was möchten die Herrschaften noch?

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  13. Und das ist eben im Vergleich leider nicht sehr viel….!! Und dennoch haben uns diese Spieler noch nicht abgesagt und woanders unterschrieben!!

    Man muss als kleinerer Verein mit genau DEM leben – oder man lässt es ganz bleiben und wird daher niemals etwas aufbauen.

    Mir ist es nicht wichtig, dass meine Meinung geteilt wird oder nicht – ich bekomme nur immer Zustände wenn einige hier meinen, die Eintracht hätte hier die großen Möglichkeiten und die bösen,bösen Spieler spielen nur ein böses Spiel……

    Wenn Spieler wie Trapp oder Zambrano bei uns verlängern, dann haben wir verdammt viel erreicht; solche Sachen lassen sich sicherlich nicht mit Druck, Ultimaten,etc. beschleunigen……!!

    Nicht sofort heißt eben genau das; die haben noch genug Zeit ihre Verträge zu verlängern! Trapp sogar noch viel mehr, da noch bis 2016 Vertrag! Zambrano hat schon mehrfach gesagt dass im Februar sein Berater nach FFM kommt, aber dennoch wird schon wieder darüber debattiert, dass er die Eintracht hin hält.
    Bei uns können die mit ALLEN Prämien auf gute 3 Mio./Jahr kommen; bei anderen Angeboten bekommen die wohl beinahe das doppelte….. also immer erst nachdenken bevor man postet; kann mich nur wiederholen.

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  14. Solange der Verein adäquate Alternativen besitzt, einverstanden. Es sind nicht die gierigen, an Selbstüberschätzung leidenden Spieler alleine. Auch sind es die Berater.

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  15. Auch wenn nicht, es gibt bei solchen begehrten Spielern für Vereine wie wir einer sind keinen anderen Weg ohne damit ein komplett falsches Signal zu senden!

    Wir strecken uns nach der Decke, jeder weiß dass mehr nicht geht; wenn es mit diesen Angeboten am Ende nicht reichen sollte kann das der Eintracht keiner übel nehmen. Wenn man aber ggf. aus gekränkter Eitelkeit vorschnell ein Angebot zurück zieht, dann kann man das der Eintracht vorwerfen (wird die Eintracht aber eh nicht machen, die wollen ja auch dass diese Spieler bleiben!!).

    Die Spieler leiden bei uns sicherlich nicht an Selbstüberschätzung oder sind zu gierig – wären sie es wären sie schon lange weg bzw. hätten sie schon woanders zugesagt. Das die Berater ihren Job machen ist auch sonnenklar.

    Die Eintracht sieht ja auch zu, dass sie ungeliebte Spieler am liebsten so schnell wie möglich los wird; da sind der Eintracht dann laufende Verträge auch recht egal, da wird auch alles getan damit die Spieler weg gehen.

    Sprich: Jeder ist sich selbst am nächsten – daher dauert es ja bei fast jeder Vertragsverlängerung von begehrten Spielern so lange.

    Weitere aktuelle Beispiele sind Junuzovic in Bremen, Stindl in Hannover, usw. – die Hannoveraner hatten sogar 9 Mio. alleine mehr an TV-Geldern als wir; und dennoch haben die es ebenfalls noch nicht geschafft, mit Stindl zu verlängern. Warum wohl…??

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  16. heisst das Trapp nicht bleibt. Er bereitet mit dieser Aussage seinen Abgang vor. Die nächsten drei Spiele abzuwarten kann nicht sein ernst sein da die ersten 3 Spiele keine Aussagekraft über den Tabellenplatz am Ende der Saison haben.

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