Die Eintracht im Freudentaumel nach dem 2:1-Siegtreffer durch Luca Jovic im Europacup-Spiel in Marseille. (Bild: imago/PanoramiC)

September: Einstand nach Maß im Europacup und Platz 15 in der Liga

Der September startete mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen. Werder ging in der 23. Minute mit 1:0 in Führung – mit Hilfe des Videoassistenten, der ein vermeintliches Abseits korrigierte. Knappe zehn Minuten später war es dann Jetro Willems, der seiner Mannschaft einen Bärendienst erwies und wegen einer Tätlichkeit zurecht mit Rot vom Platz flog. Die Eintracht machte aber weiterhin ein gutes Spiel und kämpfte. So gelang der Ausgleich in der 54. Minute. Sebastien Haller traf vom Elfmeterpunkt. Die Leistung wurde jedoch nicht belohnt. Sechs Minuten ließ er Schiedsrichter nachspielen, in der letzten davon gab es einen Freistoß für die Norddeutschen und der Ball zappelte daraufhin im Netz. Das Spiel ging also mit 1:2 verloren. 

Mitte der Woche wurde die Trainingsgruppe II dann wieder ins Mannschaftstraining integriert und gehörte damit der Vergangenheit an. Dass Hütter die Qualitäten der Spieler dieser Gruppe schätzte, wurde daraufhin ersichtlich, da er einen Spieler nach dem anderen wieder an den Kader heranführte und diese Spieler auch ihre Einsatzzeiten bekamen – dies gilt in gewisser Weise auch für Marco Fabian, der nach der Länderspielpause am dritten Spieltag 63. Minuten ran durfte, er stand eine Woche später noch mal im Kader, aber ab dem fünften Spieltag musste der Mexikaner jede Partie von der Tribüne beobachten. Er war also der große Verlierer unter Hütter. 

Neben der Wiedereingliederung der Trainingsgruppe II gab es eine weitere gute Nachricht in der Länderspielpause: Rebic stieg wieder ins Training ein. Im Freundschaftsspiel gegen den FC Ederbergland war der Kroate jedoch noch nicht mit von der Partie. Mit 5:0 siegten die Adlerträger in Allendorf-Eder. 

Am dritten Spieltag gegen Borussia Dortmund gab es eine 1:3-Auswärtsniederlage. Die Eintracht spielte wie schon gegen Werder Bremen recht ordentlich. Mit den Leistungen zu Saisonbeginn beim Supercup und im Pokal hatte das nur wenig zu tun. Nach der Führung der Borussen in der 36. Minute war es Haller der in der 68. Minute ausgleichen konnte. Nur vier Minuten später gingen die Dortmunder durch den ehemaligen Adler Marius Wolf aber erneut in Führung. Zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang dem Gastgeber die Entscheidung zum 1:3. Bobic warb trotz der beiden jüngsten Niederlagen darum, Ruhe zu bewahren, was dem Verein und den Fans gelang. 

Die Vorfreude auf das erste Europacup-Spiel wollte sich wahrscheinlich keiner nehmen lassen, auch wenn das Spiel wegen des Zuschauerausschlusses nur am Bildschirm verfolgt werden konnte. Die Spieler störte das weniger, gingen sie in Marseille doch trotzdem professionell ihrem Beruf nach – und das sogar erfolgreich. Dabei begann das Spiel denkbar schlecht. Schon nach drei Minuten war Trapp überwunden und die Franzosen gingen in Führung. Nach einer Ecke gelang Torro der Ausgleich (50.). Doch erhielt die Freude darüber einen Dämpfer als Willems nach gut einer Stunde wie schon gegen Werder Bremen vom Platz musste – diesmal mit Gelb-Rot. Zu Zehnt konnte die SGE jedoch überraschend drei Punkte aus Marseille entführen: Jovic hämmerte den Ball eine Minute vor Ultimo auf Vorlage des eingewechselten Falette in die Maschen. Was für ein Auftakt in den Europacup. 

Das Spiel in Marseille gab der Mannschaft Selbstbewusstsein mit auf den Weg. Somit ging es mit Rückenwind in den vierten Spieltag, an dem es im Stadtwald gegen Leipzig ging. Auf der Bank durfte und konnte erstmals in dieser Saison Rebic Platz nehmen, der später auch eingewechselt werden sollte. Mit 1:0 ging die Eintracht durch Gelson Fernandez in Führung (26.). In der 54. Minute glichen die Sachsen durch einen Handelfmeter aus. Eine Schlussoffensive der Hessen wurde leider nicht mehr belohnt, doch konnte die Hütter-Elf mit dem Punkt gegen Leipzig leben, auch wenn vielleicht mehr drin war. Ein Aufwärtstrend und das Spielsystem Hütters wurde von Spiel zu Spiel deutlicher. Die Hoffnung darauf, dass es langsam aber sicher auch Ergebnisse bringt, erhielt kurz darauf jedoch einen Dämpfer.

Die nächste Englische Woche wartete auf die Hessen. Zunächst ging es unter der Woche nach Mönchengladbach. Dieses Spiel ging mit 1:3 verdient verloren, auch weil die Borussen das klar bessere Team waren. Bis zur Halbzeit konnte noch ein 0:0 gehalten werden. Nach dem Pausentee konnten die Rheinländer jedoch mit 2:0 in Führung gehen. Rebic gelang nach seiner Einwechslung der Anschlusstreffer. Das machte Hoffnung auf einen Punkt. Doch in der 85. Minute folgte die Entscheidung zum 1:3-Endstand. In der Bundesliga konnten so nur vier Punkte aus fünf Spielen ergattert werden. Die Folge: Platz 15. Hoffnungsanker für die kommenden Begegnungen war einzig und allein die Leistung von Rebic. 

„Sonntag gibt es kein Wenn und Aber“, sagte Trainer Hütter vor der Partie des sechsten Spieltages gegen Hannover 96. Zum damaligen Zeitpunkt kamen die Niedersachsen als Tabellenletzter ins Waldstadion. Es war zu dem frühen Zeitpunkt der Saison also fast schon ein richtungsweisendes Spiel, in dem Rebic erstmals in der Startelf zu finden war. Eine gute Entscheidung, schließlich zeigte der Offensivspieler eine starke Leistung, die er mit dem zwischenzeitlichen 2:0 (45. +1) und einer Vorlage zum 3:0 (59.) durch De Guzmann krönte. Der Führungstreffer war N’Dicka in der 36. Minute vorbehalten, für den es der erste Treffer in der Bundesliga war. Zwar betrieb Hannover in der 86. Minute noch etwas Ergebniskosmetik, doch stellte Luca Jovic eine Minute vor Abpfiff den alten Abstand zum 4:1-Endstand her. Hütter bezeichnete das Spiel später als Knackpunkt – gleichzeitig war es der Startschuss zu einer unglaublichen Serie, die die Eintracht in den Folgemonaten hinlegen sollte. 

Sonstiges:

Grindel und die E-Mail-Affäre: Die Diskussion um die Austragungsstätte des Länderspiels der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Peru ließ das Spiel an sich beinahe zur Nebensache werden. Am Samstag vor der Partie veröffentlichte der „Spiegel“ E-Mails, die darauf hindeuteten, dass DFB-Präsident Reinhard Grindel sich aus Angst vor der Frankfurter Fanszene gegen das Waldstadion als eigentlich geplanten Austragungsort entschied. Das Spiel fand bekanntlich in Sinsheim statt. Nach der Partie äußerte sich Grindel in der „Sportschau“ zu den Vorwürfen: „Wir haben am 2. März im Präsidium entschieden, dass wir in Sinsheim spielen, vor einem vollen Haus. 2019 werden wir ein attraktives Euro-Qualifikationsspiel in Frankfurt abhalten. Das war auch so beabsichtigt. Von daher finde ich diese Diskussion sehr, sehr übertrieben. Alles andere besprechen wir intern, aber nicht in der Öffentlichkeit.“

Boateng überrascht von Rebic: Kevin-Prince Boateng zeigte sich beeindruckt von der Entscheidung Ante Rebics bei der Eintracht zu bleiben: „Dass er geblieben ist, war eine starke Botschaft für die Eintracht und die Fans“, sagte Boateng gegenüber der „Bild“. Er selbst war überzeugt von einem Wechsel des Kroaten, wurde jedoch eines Besseren belehrt: „Er hat mir erklärt, dass er keinen riesen Tapetenwechsel will“, so Boateng. 

60.000 Mitglieder für die SGE: Feierstimmung herrschte schon vor dem Anpfiff der Bundesligapartie zwischen Eintracht Frankfurt und Leipzig! Wie die Eintracht per Video auf dem Stadionwürfel bekanntgab, konnte in der Woche vor dem Spiel das 60.000 Mitglied begrüßt werden. Dies ist insofern bemerkenswert, da die SGE erst Ende Januar die Marke von 50.000 Mitgliedern durchbrochen hatte. „Das hohe Tempo wollen wir nun halten, denn weiteres Potenzial rund um unseren wunderbaren Verein ist definitiv vorhanden“, sagte Präsident Peter Fischer. In der Liste der mitgliederstärksten Bundesliga-Clubs liegt die Eintracht auf Platz sechs. Vor ihr liegen nur noch der FC Bayern, Schalke 04, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach und der VfB Stuttgart.

>> Am Sonntag folgt der vierte und letzte Teil des SGE4EVER.de-Jahresrückblicks.

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3 Kommentare

  1. Off topic
    Lt. HR Sport ist Jovic in am Freitagabend in Bosnien-Herzegowina in einen Autounfall verwickelt worden. Er sei unverletzt, eine andere Person leicht verletzt. Über die Schuldfrage gibt es in dem Bericht keinen Hinweis.

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