2018 war mal wieder ein aufregendes Eintracht-Jahr. Mannschaft und Fans starteten mit Europapokal-Träumen ins Jahr, die Mannschaft hielt diese in der Liga noch lange am Leben – am letzten Spieltag mussten diese Träume aber dann scheinbar doch begraben werden.  Den absoluten Höhepunkt des Jahres bildete dann der Gewinn des DFB-Pokals im Mai. Die Feierlichkeiten werden wohl für immer unvergessen bleiben. Im Sommer ging es dann mit neuem Trainer und vielen neuen Spielern auf große Reise: Das erste Trainingslager wurde in den USA bestritten. Die SGE begann die Saison 2017/18 schlecht, schaffte es dann aber den Bock umzustoßen und eine echte Sieges-Serie zu erspielen, die die Fans auch in diesem Winter vom Europapokal träumen lässt.

SGE4EVER.de blickt in vier Teilen noch einmal auf die vergangenen zwölf Monate zurück – und startet mit dem ersten Quartal.

Januar: Der Traum von Europa

Kurz nach dem Jahreswechsel flog die SGE ins Trainingslager nach Alicante in Spanien. Slobodan Medojevic und Yanni Regäsel blieben hier zuhause. Die Verantwortlichen erklärten, dass man beiden bei einem möglichen Wechsel keine Steine in den Weg legen werde. Auf dem Platz in Alicante ließ Niko Kovac seine Jungs wie gewohnt schwitzen und verlangte ihnen alles ab. Das große Thema rund um die SGE war aber nicht das Sportliche, sondern Aussagen von Eintracht-Präsident Peter Fischer, der sich in verschiedenen Medien klar gegen die AfD richtete und sich so einen kleinen Privatkrieg mit der Partei lieferte. Dies ging sogar so weit, dass Fischer angezeigt wurde. Von dieser Debatte ließen sich wohl auch die Spieler der Eintracht anstecken, denn im ersten Spiel des neuen Jahres gab es ein ärgerliches 1:1-Unentschieden gegen den SC Freiburg, bei dem die SGE vor allem in der ersten Halbzeit hätte für die Entscheidung sorgen müssen. In der anschließenden Woche tat sich noch einmal einiges auf dem Transfermarkt. Slobodan Medojevic verließ die SGE, mit dem jungen Marian Cavar präsentierten die Hessen gleich einen Spieler, der auf lange Zeit aufgebaut werden sollt. Das folgende Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg wurde dann zur Eintracht-Party: Mit 3:1 gewannen die Hessen in der Autostadt und konnten so mit vier Punkten aus zwei Spielen einen guten Start ins Jahr 2018 feiern. Und diese Bilanz wurde sogar noch ausgebaut: Durch einen überzeugenden 2:0-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach übernachtete die SGE sogar vom 28. auf den 29. Januar auf Tabellenplatz zwei!

Sonstiges

Heimspiel gegen Mainz: Die Auslosung des DFB-Pokal-Viertelfinales ergab für die Eintracht am 7. Januar ein Heimspiel gegen den Nachbarn 1. FSV Mainz 05. Für Sportvorstand Fredi Bobic ein gutes Los: „Wir freuen uns auf das Heimspiel gegen unseren Nachbarn aus Mainz! Mit unseren Fans im Rücken wollen wir natürlich das Halbfinale erreichen und so unserem Traum, erneut in Berlin antreten zu dürfen, ein Stück näher kommen.“

Haller schießt Tor des Jahres: Große Ehre für SGE-Stürmer Sebastien Haller, der bei der Abstimmung zum „Tor des Jahres“ auf „Bundesliga.de“ mit seinem fulminanten Fallrückzieher gegen den VfB Stuttgart gewann. Haller erhielt 54.138 der 128.900 Stimmen und siegte mit 42 % vor Marc Barta und Pierre-Emerick Aubameyang. „Ich bin unheimlich stolz und danke allen für die Unterstützung“, wurde der Sieger auf der twitter-Seite der Eintracht zitiert.

Fischer bleibt Präsident: Peter Fischer wurde auf der ordentlichen Mitgliederversammlung von Eintracht Frankfurt als Präsident des Vereins wiedergewählt. 99 Prozent der anwesenden Mitglieder gaben ihm seine Stimme. Auf der Versammlung erneuerte er seine Kritik an der AfD und betonte, dass sich die Werte der Eintracht und der Partei nicht miteinander vereinbaren ließen.

Peter Fischer wurde erneut zum Präsidenten gewählt.

Februar: Proteste gegen Montagsspiele

Der Februar startete mit einem Dämpfer für die Adler. Gegen Augsburg mussten biedere Frankfurter trotz Comeback des langzeitverletzten Marco Fabián mit 0:3 die Heimreise antreten. Doch wer dachte, dass die Elf von Niko Kovac jetzt einbrechen würde, sah sich (vorerst) getäuscht. Denn zunächst fertigten die Adler im Pokal-Viertelfinale den Nachbar aus Mainz mit 3:0 ab. Die 05er wurden von der Kovac-Elf förmlich überrollt und legten sich die Gegentore zum Teil selbst ins eigene Netz. Es folgte ein spektakuläres Spiel gegen den 1. FC Köln. Hier siegte die SGE mit 4:2 und feierte Karneval in Frankfurt. Keine Süßigkeiten, dafür Hunderte Tennisbälle, Trillerpfeifen und jede Menge Protestplakate gab es beim ersten Montagsspiel der Bundesliga-Geschichte. Gegen RB Leipzig zeigten die Eintracht-Fans einen kreativen Protest. Und auch auf dem Platz gab die Mannschaft das richtige Zeichen und gewann in einem temporeichen Spiel mit 2:1. Wer zu diesem Zeitpunkt von der Champions League träumte, erlebte gegen den VfB Stuttgart eine Woche später einen Rückschlag. Gegen die unter Tayfun Korkut erstarkten Stuttgarter verloren die Hessen nach frühem Rückstand mit 0:1.

Sonstiges

Ausnahmezustand in Frankfurt. Helfer beseitigen in „Ghost Busters“-Manier die Tennisbälle vom grünen Rasen.

Montagsspiel: Beim ersten Montagsspiel der Bundesliga-Geschichte zeigten die Fans einen friedlichen und vor allem eindrucksvollen Protest. Mit Bannern wie „Montags lacht übrigens nicht mal die eine, die immer lacht“ äußerten sie ihrem Unmut über die Spieltagszersplitterung. Während des Spiels sorgten Tausende Trillerpfeifen für eine akkustische Unterstützung der anderen Art und als Schiedsrichter Felix Zwayer zur zweiten Halbzeit anpfeifen wollte, flogen Hunderte Tennisbälle aus der Fankurve auf das Spielfeld. „Ich denke, dass wir daraus gelernt haben, was Fußball am Montag in der Bundesliga bedeutet. Wir müssen auf den Schnaps aus dem Glas verzichten für die Montagsspiele!“, sagte Peter Fischer wenig später dem „WDR“. Der Protest hat Erfolg: mittlerweile hat die DFL das Ende der Montagsspiele angekündigt.

Trauriger Zwischenfall: Ein Eintracht-Fan starb während des Spiels gegen Leipzig an einer Herz-Attacke. Er verstarb noch im Stadion. Ein weiterer Fan stürzte vom Zaun. Er schwebte zwischenzeitlich in Lebensgefahr, kurz darauf gab die SGE aber Entwarnung. Ihm gehe es besser, er werde weiter im Krankenhaus behandelt.

Hasebe vor Verlängerung: Nach einem durchwachsenen Frühjahr für Makoto Hasebe ist er ängst unverzichtbar. Das sahen auch die Verantwortlichen im März so. Denn es machten erste Gerüchte über eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags des Japaners die Runde. Eine Verlängerung, die später vollzogen wurde und sich auszahlen sollte.

März: Die Heimmacht

Gegen Hannover 96 hat die Eintracht beim 1:0-Sieg den Videobeweis auf seiner Seite. Nach einem vermeintlichen Foul von Torschütze da Costa im eigenen Sechzehner zeigte Schiri Marco Fritz auf Elfmeter. Doch nach Videobeweis revidierte er seine Entscheidung und gab Hannovers Albornoz Gelb wegen einer Schwalbe. Für die Adler ging es weiter zum Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund. Es sollte ein bitteres Duell werden. Die Eintracht drehte nach 0:1-Pausenrückstand nach der Halbzeitpause auf und egalisierte dank den Jokern Jovic und Blum zwei Rückstände. Nach Blums Ausgleich in der Nachspielzeit schien ein Punkt unter Dach und Fach. Doch eine Nachlässigkeit in der Hintermannschaft nutzte BVB-Joker Batshuayi eiskalt aus und besiegelte die 2:3-Niederlage der SGE. Doch zuhause klappte es eine Woche später wieder ausgezeichnet. Mit 3:0 fiedelten die Hessen erneut Mainz 05 ab. Der fünfte Heimsieg in Folge – die Eintracht, im Frühjahr 2018 eine Heimmacht.

Sonstiges

Im Halbfinale nach Schalke: Das Losglück blieb der Eintracht auch bei der Auslosung des DFB-Pokal-Halbfinals treu. Als Gegner im Pokal-Halbfinale wurde der FC Schalke 04 gelost. Im Lostopf waren auch die Bayern. Daher war es auch nicht allzu schlimm, dass es ein Auswärtsspiel wurde. Damit hatte man im letzten Jahr ja schon gute Bekanntschaften gemacht.

Alex Meier durfte im Test gegen Kazanka Moskau nach langer Verletzungspause eine gute Viertelstunde mitwirken.

Meier-Rückkehr im Test: Beim Testkick gegen FC Kazanka Moskau siegte die Eintracht unter Ausschluss der Öffentlichkeit mit 5:3. Highlight ist aber die Einwechselung von Alex Meier eine Viertelstunde vor Schluss. Wegen seiner komplizierten Fußverletzung hatte Meier zuletzt beim DFB-Pokalfinale in Berlin auf dem Rasen gestanden. Wann der Frankfurter Fußballgott wieder in der Bundesliga auf den Rasen zurückkehren kann, steht zu diesem Zeitpunkt noch in den Sternen.

Hradeckys Zukunft unklar: Bleibt er oder geht er? Diese Frage stellte sich bei Lukas Hradecky. Der Eintracht-Keeper pokerte auch im März noch. Fredi Bobic erklärte daher, dass die SGE zweigleisig in Sachen Torhüterposition fahre. Die Tür für Hradecky sei noch nicht zu, dennoch schaue sich der Verein nach Optionen um. Eine gehandelte war neben dem Serben Emil Rockov auch ein gewisser Frederik Rönnow von Bröndby IF.

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6 Kommentare

  1. OT:
    Laut der Zeitung mit den vier Buchstaben ist Rode-Leihe safe, da Medzincheck bestanden.

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  2. Wenn sich das Risiko bei Rode in Grenzen hält, warum nicht. Der Vertrag sollte halt mit entsprechenden Klauseln gestaltet sein. Und nach dem halben Jahr kann man dann unter Uuuuuuuumständen weiter sehen.

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  3. Hab gelesen, die Eintracht hätte ihn vorher länger im Training beobachtet. Bin gespannt, mich würde es freuen. Und das Risiko für uns ist ja überschaubar.

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  4. Stelle gerne meine Segel weiter in den Wind und bekenne, dass ich Rode recht skeptisch sehe. Aber nun ist er da und sobald er unsere Farben trägt, zählt die Vergangenheit nicht mehr.
    Hoffe sehr, dass die Rechnung aufgeht. Da wird Rodes körperliche Verfassung eine tragende Rolle spielen.
    Ps.: M. Llorente, an dem wir lt. diverser Medien vor der Saison drangewesen sein sollen, hat nun seinen Durchbruch im Real-Team geschafft. Bei der Club-WM war er Stammspieler und im erfolgreichen Endspiel „Man of the match“.
    Unsere Scouts haben wohl da den richtigen Riecher gehabt.
    Jetzt haben Torró, mit dem wir sehr zufrieden sein dürfen – und den Heimkehrer Rode, der die Eintracht wohl als letzte Animation seiner arg dahin liegenden Karriere begreifen sollte. Und wer weiß? Kommt Sebastian auch nur annähernd an seine damalige „Eintracht-Leistung“ heran, dann könnte seine letzte Station, bei nur noch kurzfristig laufendem Restkontrakt in Dortmund, sogar die SGE sein.

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  5. Wenn sie bei uns das Peotential sehen das er uns längerfristig hilft ( und nicht schon einen besseren ab Sommer an der Angel haben ) werden sie sicher eine Kaufoption vereinbart haben. Der BVB will ihn ja sowieso loswerden. Ich bin auch gespannt und sehe das Risiko, aber wie gesagt ist es gering

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