Eintracht-Trainer Adi Hütter war in Nürnberg nicht vollends unzufrieden. (Bild: imago/Zink)

Nach dem 1:1 (0:0) beim 1. FC Nürnberg herrschten bei Eintracht-Trainer Adi Hütter gemischte Gefühle. Einerseits betonte der Österreicher mehrfach, dass er sehr glücklich über den Punkt sei, den Sebastien Haller mit seinem Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit sicherte. „Es ist auch eine Qualität, solch ein Spiel nicht zu verlieren“, betonte der Übungsleiter. Schließlich käme man nach einem Gegentor zu einem „psychologisch ungünstigen Zeitpunkt“ eigentlich nicht mehr zurück. „Vor allem dann nicht, wenn man so spielt, wie wir gegen Nürnberg.“

Denn genau das, die sehr durchwachsene Leistung der SGE, war am Sonntag die andere Seite die Medaille, mit der Hütter nicht einverstanden war. „Einen Sieg hätten wir nicht verdient gehabt“, weiß er. Obwohl er bei der Einwechslung von Haller hoffte, „dass er zwei Tore macht“, wie Hütter nach der Partie mit leichter Ironie zu Protokoll gab. Für den französischen Stürmer gab’s dennoch ein Sonderlob: „Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Es ist für ihn überhaupt kein Problem, wenn er mal auf der Bank sitzt. Er kommt in die Partie und sichert uns den Punkt.“

Hütter zeigt sich selbstkritisch

Haller war der einzige Feldspieler, der am Donnerstag gegen Limassol spielte und in Nürnberg erst einmal auf der Bank Platz nehmen musste. Ansonsten rotierte Hütter nicht. „Natürlich kann ich jetzt sagen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn ich mehr rotiert hätte. Nach dem Spiel ist man immer schlauer. Ich war aber davon überzeugt, dass die Mannschaft, die gespielt hat, gerade im Flow war. Das hat auf dem Platz dann aber nicht so ausgesehen, wie ich mir das vorgestellt habe“, gesteht der 48-Jährige selbstkritisch ein. Und dennoch kann er auch etwas Positives, aus der im Vergleich zu den letzten Gala-Auftritten schlechten Leistung, ziehen: „Ich muss der Mannschaft ein Kompliment aussprechen, wie sie am Ende Mentalität gezeigt hat. Das ist das, was für mich zählt. Wir sind jedoch noch nicht da, wo wir hin wollen. Wir sind noch kein Spitzenteam, aber auf einem guten Weg.“

Bis zum kommenden Freitag hat die SGE nun Zeit, einmal in Ruhe durchzuatmen und die Kräfte zu bündeln. „Vielleicht gebe ich am Dienstag sogar mal einen Tag frei“, meinte Hütter. Und danach ist dann im besten Falle auch die am Sonntag von vielen Spielern und dem Trainer angesprochene „körperliche und mentale Müdigkeit“ ausgestanden, um beim Auswärtsspiel in Stuttgart wieder zu alter Stärke zurückzufinden.

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12 Kommentare

  1. freiags unter Flutlicht sind wir eigentlich immer gut.
    Da werden wir wieder besser auftreten.

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  2. Natürlich wäre heute so eine Möglichkeit gewesen um Oben anzugreifen – doch – vor uns stehen in der Tabelle :
    BVB , Gladbach , Bremen (bekommen gerade eine Packung) , RB und Hertha – und – wie haben die alle gespielt ?
    Lebbe geht weiter !
    Forza SGE !

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  3. Eine grössere Rotation wäre vielleicht wirklich besser gewesen. Hinterher ist man halt schlauer

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  4. Ich denke Hütter hat mit der Erkenntnis, dass es besser gewesen wäre zu rotieren, (leider zu spät) Recht. Der Flow, sorry, der war ein Stück weit bereits gegen Limassol nicht mehr da. Man konnte im EL-Spiel bereits sehen, dass die Konzentration, vielleicht auch die psychische Kraft, nicht zu 100% da war. Das ging verständlicher Weise in der Freude unter. Drei EL-Spiele, drei Siege, da meckert man nicht und sucht nicht in den Krümeln, sondern freut sich und ist zufrieden.

    Aber! Das ist jammern oder Kritik auf hohem Niveau. Nach 5 Siegen in Folge hätte ich mich zwar wie jeder hier über einen weiteren Sieg gefreut, kann aber auch gut mit dem Unentschieden leben.

    Aus meiner Sicht hat sich gezeigt, dass Haller unser beste Stürmer und wichtigste Spieler ist, der der den Unterschied ausmacht. Er ist in der Offensive der Dreh- und Angelpunkt. Über ihn läuft fast alles, er ist Vorbereiter und Vollstrecken.

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  5. Nach dem Spiel ist man sowieso immer schlauer 😀
    Ich kann auch nicht so ganz verstehen, warum Haller so spät ( oder überhaupt erst ) eingewechselt wurde, aber insgesamt kann man sagen, dass die Bilanz doch stimmt:

    14 Punkte in der Liga in Reichweite zu den Euro Plätzen
    9 Punkte aus 3 Spielen…. hervorragend in der Euro League

    Trotzdem muss man auf dem Teppich bleiben und hart weiter arbeiten. Unsere Ansprüche sind so groß wie unsere Fans, unsere Spieler derzeit auch, aber man erreicht kein Top Niveau unter den Euro League und Champions League Teilnehmern dauerhaft innerhalb von 1-2 Jahren .

    Ich geniesse einfach die Zeit, die wir jetzt erleben mit unserer Eintracht, so schön war es schon lange nicht mehr !

    Besonders schön ware, wenn wir diesen Performance auch weiterhin haben und auch mal eine vernünftige Rückrunde spielen können. ;-D

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  6. @5
    Ganz genau so sieht es aus.

    Wir haben auswärts gespielt ,waren platt ein gebrauchter Tag UUUNNND? Nicht verloren, jetzt wissen alle wo wir landen wenn nicht jeder 100% gibt.
    Die Saison ist extrem ausgeglichen auch die Bayern und der BVB werden da nicht einfach so wegmaschieren ( stand jetzt)und wenn die jungs so weiter machen und auch nach so spielen ruhig bleiben und weiter an sich arbeiten wird das noch ne geile Zeit.

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  7. Tolle Kommentare hier durch die Bank weg. Jetzt unserer Mannschaft einen Vorwurf zu machen, wäre scheinheilig. Wir haben die Folgen der Doppelbelastung heute deutlich gesehen, aber das ist ein Preis, den ich gerne bereit bin zu zahlen. Und hey, 6 Spiele unbesiegt klingt doch eh wortgewaltiger als “ohne Punktverlust!“ 😀

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  8. Auch bei einer Niederlage wäre es falsch gewesen jetzt draufzuhauen, manch einer hier im Forum sieht das zwar anders aber gut jeder so wie er meint.
    Ich hingegen find unsere Manschaft diese Saison richtig geil, sie hat einen perfekten Mix aus jung und alt, Power und Ruhe, also wenn alle gesund bleiben geht es noch weiter nach oben.
    Ich glaube wir beenden die Hinrunde mit
    30 Punkten.

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  9. Meines Ermessens nach sind wir voll im Soll. Vor 4 Wochen hätte fast jeder gewettet das wir weit unten rein rutschen und das Abstiegsgespenst allgegenwärtig ist. In der EL hätten uns auch die wenigsten so eine Leistungsexplosion zugetraut. Wir sind sicherlich kein Spitzenteam, aber wie hier schon geschrieben, auf einem guten Weg. Mir gefällt was ich sehe, und ich bin sehr zufrieden mit dem Erreichten bislang. Torro wünsche ich mir recht bald zurück und ansonsten vertraue ich da dem Trainer. Er zeigt einen guten Mix aus seiner Spielidee, seiner stellenweise unkonventionellen Personalwahl, taktischem Reaktionsvermögen und Ist darüberhinaus trotzallem nicht beratungsresistent. Genau das braucht unsere Truppe ! Bin happy und freue mich auf die nächsten Spiele.

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  10. Das war in der Tat ein insgesamt seltsamer Spieltag. Lag´s vielleicht am Wetter, den tiefen Plätzen, dem kalten Wind ? Alles Umstände, die technisch gutem Highspeed-Fußball nicht zuträglich sind. Gladbach, Bremen, Dortmund, RBL. Jeder hat gerade da oben Katzenjammer.

    Zum SGE Team: Für mich ist mittlerweile eine Art Gerüst erkennbar. In Form eines Kreuzes. Vertikal ist es Hasebe, Torro, Haller. Horizontal Kostic, Torro, Da Costa. Daran sieht man, wie wichtig der Mann mit der Doppelnennung ist. Immer wenn in einer Aufstellung auf einer Achse mehr als einer nicht auf dem Platz war, gab es Unruhe. Insbesondere Vertikal. Hasebe, Fernandes, Jovic ist eine Schwächung. Fehlt Torro, muss Haller vorne rein. Fehlt Haller, muss Torro rein.

    Das ist nur meine Beobachtung und ein daraus gezogener Schluss.

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  11. Torro ist eine echte Größe mitlerweile und fehlt derzeit sehr! Wenn schon Rebic und Jovic gemeinsam dann Haller statt Gacinovic, und ruhig mal Stendera statt Guzman, auch wenn der versucht viel abzulaufen. Leider sind seine Pässe in der letzten Zeit grenzwertig.

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