Für Adi Hütter und seine Eintracht ist Platz Vier in der Liga nach dem Sieg über Nürnberg nicht mehr in weiter Ferne. (Foto: imago/Eibner)

Die Eintracht bleibt 2019 weiterhin ungeschlagen. Auch im 13. Spiel gab es keine Niederlage. Fünf der letzten sechs Spiele stand sogar die Null. Gegen den Club nahmen die Hessen die Favoritenrolle an und dominierten die Partie, siegten am Ende hochverdient. Vor dem Tor der Gäste ließ die SGE allerdings zu viel liegen, weshalb der Sieg am Ende mühsam erarbeitet werden musste. Ein Spitzenteam gewinnt ein solches Spiel eben. Beim FCN hingegen sah man scheinbar ein etwas anderes Spiel. Die Stimmen zum Spiel.

Adi Hütter (Trainer Eintracht Frankfurt): „Ich spreche von einem verdienten Arbeitssieg. Wir haben das Spiel nach den ersten Minuten klar unter Kontrolle gehabt und verdient den Führungstreffer erzielt. Kostic muss dann das 2:0 machen. Hinten hinaus hätten wir gewisse Situationen besser spielen müssen. Nürnberg hat das aber auch gut verteidigt. Zum Schluss hat uns Kevin Trapp den Sieg festgehalten. In Mailand und auch heute, haben wir viel zu viele Möglichkeiten liegen gelassen. Das werden wir versuchen aufzuarbeiten und der Mannschaft zu zeigen, dass wir es besser fertig spielen müssen, um hinten heraus nicht in Gefahr zu geraten. Vielleicht ist es auch die Müdigkeit ein bisschen. Wir machen es uns so selbst etwas schwierig. In Summe gesehen, auch nach dem Spiel am Donnerstag, bin ich richtig stolz auf die Jungs. Sie haben eine Willensleistung gezeigt. Es war das 13. Spiel in der Rückrunde, seitdem sind wir ungeschlagen. Da nehmen wir auch mal so drei dreckige Punkte gegen Nürnberg mit. Wenn man im Viertelfinale der Europa League und in der Liga auf dem fünften Platz steht, einen Punkt hinter dem Vierten, drei Punkte vom Dritten, sind wir schon ein Spitzenteam geworden von unserer Leistung. 46 Punkte in 26 Spielen. Das sind Fakten. Ich muss die Mannschaft loben. Was die seit Monaten leistet, die ganze Rückrunde. Es wird ein harter Kampf bis zum Schluss. Es sind noch acht Spiele nach der Länderspielpause. Wir haben noch schwierige Aufgaben vor uns. Wir sind gut in Schuss. Wir werden bis zum Schluss alles versuchen.“

Gelson Fernandes: „Man hat gemerkt, dass wir ein bisschen müde waren. Vor allem in den Aktionen, wo wir vor dem Tor konzentriert sein müssen. Wir müssen hier das zweite und dritte Tor machen, um mehr Ruhe zu haben. Wir müssen uns jetzt in der Länderspielpause erholen, um weiter Powerfußball zu zeigen. Denn 46 Punkte sind gut, aber gewonnen haben wir noch gar nichts. Aber wir sind weiterhin ungeschlagen und das macht uns Spaß, die Fans haben Euphorie und das trägt uns im Moment.

…über Martin Hintereggers Tor in bester Stürmermanier: „Ich weiß nicht, ob sie sich einen speziellen Trick überlegt haben, sie reden einen komischen Dialekt (lacht). Ich verstehe es nicht, vielleicht hat der Trainer oder Peinti (Anm. d. Red.: Co-Trainer Christian Peintinger) ihm etwas gesagt (lacht).“

Luka Jovic: „Wir waren heute sehr müde vom Mailand-Spiel, umso wichtiger ist es, dass Martin (Hinteregger) das Tor macht und wir das Spiel gewinnen. Es war in Nürnberg schon schwierig zu gewinnen, das war hier nicht anders. Aber wir schreiten weiterhin voran und versuchen das Beste aus der Saison rauszuholen.“

…über den nächsten EL-Gegner Benfica: „Ich bin sehr froh dorthin zurück zu kehren, es wird ein gutes Spiel gegen einen spannenden Gegner. Wir freuen uns darauf.“

…über das anstehende Länderspiel gegen Deutschland: „In Anbetracht, dass ich noch nicht so häufig für die Nationalmannschaft berufen wurde, möchte ich auf jeden Fall mein Land gut vertreten und das Beste daraus machen.“

Martin Hinteregger: „Es gab keine taktische Anweisung für mich nach vorne zugehen, es war einfach Instinkt und ist zum Glück gut gegangen. Ich habe gesehen, dass Luka Jovic den Ball hatte und ich weiß inzwischen, wenn Luka den Ball hat dann passiert etwas Herausragendes und das ist auch dieses Mal wieder passiert. Viel nachgedacht habe ich also gar nicht, als ich gesehen habe, dass Luka den Ball hat, dachte ich nur: Schau das du vors Tor kommst. Das Tor gehört aber zu 90% Filip Kostic und Luka Jovic. Wir wussten, wenn wir das 1:0 machen ist das die halbe Miete. Ich denke wir sind hier sehr ordentlich aufgetreten. Das Nürnberg am Ende, wenn alle großen Spieler nach vorne rücken, mit etwas Glück zu Chancen kommen, das kann passieren. Aber dafür haben wir ja einen Top-Torwart.“

…über den aktuellen Erfolg der Eintracht: „Ab und zu muss ich schon ein bisschen schmunzeln, wie gut das aktuell läuft für uns alle. Das ist ja alles andere als selbstverständlich, dass wir so erfolgreich spielen, auch das wir so häufig zu Null spielen. Obwohl wir so offensiv spielen, passt es zurzeit einfach. Wenn du weißt, dass du solche Mitspieler hast, ist es einfach schön. Du weißt, du kannst den Ball überall hin spielen, auf den Kopf oder sonst wohin, weil es vorne, durch die Bank, alles exzellente Fußballer sind. Aber die Spiele werden nicht einfacher, es wird schwieriger auch in der Europa League.“

Boris Schommers (Interimstrainer 1. FC Nürnberg): „Wir haben hier leider nichts mitnehmen können. Wir kommen nach drei Minuten zu einer Großchance, wo wir in Führung gehen können. Gegen einen so starken Gegner wäre das wichtig gewesen. Es gab dann Chancen auf beiden Seiten. Wir hatten vier, fünf gute Chancen, halten das Spiel offen. In der 83. Minute hält Trapp sehr, sehr gut. Wenn wir da das 1:1 machen, bin ich gespannt, wie das hier ausgeht. Unterm Strich haben wir 1:0 verloren, was völlig in Ordnung ist. Mit ein bisschen Glück, was wir momentan nicht haben, können wir einen Punkt mitnehmen.“

Sebastian Kerk (1. FC Nürnberg): Ich denke, dass wir mindestens einen Punkt verdient gehabt hätten. Die Eintracht hatte zwar gegen Ende hin die eine oder andere Möglichkeit, weil wir hinten aufgemacht haben. Wir hatten einige klare Chancen, wenn wir Konter hatten, hatten wir Hochkaräter. Wenn wir das besser ausspielen, machen wir die Tore. Das ist ärgerlich, Woche für Woche wiederholt es sich, dass es für gute Leistungen keine Punkte gibt.“

- Werbung -

14 Kommentare

  1. 4-5 Chancen? Weiß nicht, wo er die gesehen hat…

    Alles in allem natürlich höchst verdient, hätte natürlich schneller durch sein können.

    0
    0
  2. die Pause kommt zur rechten Zeit. Das brauchen alle jetzt. Durchschaufen vor allem fuer den Kopf, das tut den Spielern garantiert mal gut. Ich fands dann die letzten Minuten prima wie Eintracht das Spiel nach vorne weiterhin in die Hand genommen hat um so den Gegner keine Gelegenheit mehr zu geben. Top. Da haben andere Mannschaften den Gegner in solchen Situationen nochmal kommen lassen. Nicht so die Eintracht. Verdient gewonnen. Ausruhen und mit Frische wieder zurueck kommen, dann wird die Saison mit einem guten Abschluss enden. Bin absolut optimistisch. Eine tolles Team, alle!

    0
    0
  3. Den Nürnbergern sei ein Blick in die Statistik angeraten. Mit so einer Selbstwahrnehmung wird das nix…

    0
    0
  4. Kerk scheint irgendwie Probleme zu haben. Alle ihre Konter haben sie wie ein Absteiger gespielt. Das sollte man mal erkennen…

    0
    0
  5. Hat Kerk heut in Frankfurt gespielt, oder zu Hause an der Playstation. Seltsame Aussagen.

    0
    0
  6. Unaufgeregte Selbstkritik anstatt satter
    Zufriedenheit nach einer sensationellen
    Rückrunde. Aktuell bleibt unterm Strich
    eine tolle Erfolgsgeschichte der SGE in dieser Saison, auch und gerade nach einem Arbeitssieg heute gegen Nürnberg
    im Anschluss an die starken Leistungen gegen Inter und Düsseldorf innerhalb weniger Tage. Jetzt die Akkus aufladen und dann ist vieles möglich, in der BL und in Europa. Forza SGE.

    0
    0
  7. @8 christash
    Das ist eine gute Frage. Wenn das ernst gemeint ist, dann regeln die das intern und entgültig. Allein der Glaube daran fehlt mir. Ich denke, dass da eine Weile Ruhe ist bis es dann wieder von vorne losgeht….

    0
    0
  8. Ich habe, wie auch schon in Düsseldorf, auch 4-5 oder mehr Chancen für den Gegner gesehen! Und zwar wenn man berücksichtigt, dass deren Konter nicht sauber zu Ende gespielt wurden. In beiden Spielen kam es sehr oft vor, dass zunächst 5 Gegner auf unsere Dreierkette liefen, wenn da der vorletzte Pass sauber gespielt wird, sehen wir alt aus. Gegen Spitzenteams wäre es zu dem ein oder anderen Gegentor gekommen. Aber es ist ja schön, dass wir noch Steigerungspotential haben. Und jetzt lernt Jovic auch noch passen, hat sich hier wohl meine Kritik an der Büffelherde zu Herzen genommen. 😉

    0
    0
  9. @12 Grantler: ja, das stimmt mit den Kontern gegen uns. Aber wir haben gestern auch sehr hoch (gewollt) gestanden . Kostic und DaCosta sind fast immer an der Mittellinie geblieben. Gegen Spitzenteams (EL oder BL) sind die beiden permanent nach hinten mitgelaufen. Auch Rode und Gaci waren gestern sehr offensiv.
    Das man offensiver gegen den Tabellenletzten spielt und „etwas“ ins Risiko geht denke ich in Ordnung und wurde belohnt.
    Was uns aber nicht davon befreit unsere Chancen besser auszuspielen. Aber Adi sagte ja gestern dass dies ein Thema ist, das aufgearbeitet wird.

    0
    0
  10. “ Das man offensiver gegen den Tabellenletzten spielt und „etwas“ ins Risiko geht denke ich in Ordnung und wurde belohnt.“

    Für mich war es zuviel Risiko am Ende -die Chancen der Nürnberger, vor allem aus den letzten beiden Kontern waren sehr gut und nur dank Trapp nicht drin. Ein 1:1 wäre gar nicht so unrealistisch gewesen, da wir reihenweise die Dinger vorne versiebt haben oder in der Vorwärtsbewegung waren und den Ball vorne verloren hatten. Auch wenn es unverdient für die Nürnberger insgesamt gewesen wäre-aber danach fragt dann keiner mehr. Im Fussball gewinnt nicht immer unbedingt der Bessere. Eine etwas bessere (Konter-) Mannschaft hätte das eiskalt ausgenutzt und dann wäre das Spiel so verlaufen wie das von Leverkusen gegen Bremen. Ich hätte mir etwas mehr Kontrolle in der 2. Halbzeit gewünscht. Teilweise rennen wir vogelwild nach vorne, aber die Idee wie dann der Spielzug ausgespielt werden soll fehlt am Ende.
    Daran müssen wir noch arbeiten, dass wir unsere Chancen besser nutzen und am Ende im Abschluss abgeklärter sind.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -