So ein bisschen wurde Adi Hütter am Freitagnachmittag zur Nebensache. Der Frankfurter Trainer musste sich bei den Pressekonferenzen hinten anstellen. Hinter den neuen Star der Mannschaft: Kevin Trapp. Der Nationaltorhüter könnte schon am morgigen Samstag gegen Werder Bremen im Kasten der Eintracht stehen. Ein weiterer Neuzugang könnte noch folgen.
Trapp wieder „Zuhause“ – Rönnow bereitet Sorgen
Blitzlichtgewitter in Frankfurt. Ein bisschen Glamour ist in die Rhein-Main-Metropole zurückgekehrt nach dem schmerzhaften Abgang von Kevin-Prince Boateng. Aus Paris kommt auf den letzten Drücker Ex-Eintracht-Kapitän Kevin Trapp zurück und sein neuer Coach ist begeistert: „Es ist uns gelungen, eine Ikone nach Frankfurt zurückzuholen. Ich freue mich, dass er da ist und uns zusätzliche Sicherheit gibt.“ Die wurde vor allem nötig, weil Frederik Rönnow keine Konstante darstellt. Der Däne droht mit Knieproblemen immer wieder auszufallen. Felix Wiedwald traut man eine dauerhafte Vertretung nicht zu. Und bei St. Germain, dem Klub des deutschen Trainers Thomas Tuchel, ist zufällig ein guter Torhüter ins dritte Glied gerückt, den man bei den Hessen bestens kennt. Der wiederum suchte Spielpraxis und würde am liebsten europäisch spielen, um für Joachim Löw weiter interessant zu bleiben. Löw und Köpke haben ihm im Übrigen zum Wechsel gratuliert. „Als Sportler, als Torwart, als Fußballer willst du immer spielen“, so der 28-Jährige. Da kam die Anfrage aus Frankfurt wie gelegen. Trotz zahlreicher Angebote ging es dann in den letzten drei, vier Tagen ganz schnell: „Ich wusste, wenn es machbar ist, will ich das machen. Hier bin ich Zuhause.“ Emotionale und sportliche Gründe haben letztendlich den Ausschlag gegeben für Trapp, der wie er sagte, nicht wechseln wollte, um gewechselt zu sein: „Ich bin jemand, der die Dinge gerne selbst in die Hand nimmt und die Entscheidungen trifft. Jetzt spiele ich in Deutschland, eine der besten Ligen Europas.“ Ein Jahr ist der Saarländer erst einmal ausgeliehen. Wie es danach weitergeht, wisse man noch nicht: „Was passiert, wissen wir nicht. Stand jetzt kann ich dazu nichts sagen. Aber ich bin froh, wieder Zuhause zu sein.“
In seinem Zuhause ist in den drei Jahren vieles anders geworden. Die Uhr hat sich weitergedreht, wovon der Schlussmann mehr als begeistert ist: „Hier ist viel Potenzial, hier wird gut gearbeitet. Ich muss mich wahrscheinlich an nichts mehr gewöhnen. Ich freu mich, dass es geklappt hat, wieder vor der Kulisse vor diesen für mich besonderen, einzigartigen Fans in Europa zu spielen.“ Die Mannschaft habe zwar ein anderes Gesicht, außer bei Timothy Chandler, Marco Russ, Felix Wiedwald und Makoto Hasebe muss sich Trapp erstmal auf ein fröhliches Kennenlernen einstellen. Vor allem im Staff aber trifft er auf einige alte Weggefährten, inbesondere seinen langjährigen Torwarttrainer Moppes Petz. Trotz allem hat er mit dem Team Großes vor: „Wir haben eine gute Mischung aus jungen, talentierten und erfahrenen Spielern. Wir können mit der Mannschaft viel erreichen.“ Obgleich es unter einem neuen Trainer selbstverständlich Eingewöhnungszeit bedürfe.
Spielt Trapp direkt schon gegen Bremen? – Anspruch Führungsspieler
Die braucht Trapp selbst nicht. Möglich, dass er bereits am Samstag gegen Bremen den Kasten hütet. Auch wenn er klarmacht, dass über die Hierarchie noch nicht gesprochen wurde: „Ich habe nie ein Versprechen bekommen, dass ich die Nummer Eins bin. Das hatte ich nie. Mein Ziel ist es, zu spielen. Ich will mit der Erfahrung, die ich habe und der Qualität der Mannschaft weiterhelfen. Ich bin topfit“, verspricht er zudem einen gesunden Konkurrenzkampf samt gutem Verhältnis mit Frederik Rönnow, gegen den der Rechtsfuß bei seinem Länderspieldebüt gegen Dänemark antrat. Freilich dürfte Kevin Trapp trotzdem gesetzt sein. Auch wenn Adi Hütter klarmachte, dass er sich da noch nicht festgelegt hat. Die Rolle mit dem ehemaligen Kaiserslauterer wurde dennoch besprochen: „Bei der Qualität braucht man nicht darüber sprechen, er hat bei Paris gut gespielt, ist Nationaltorwart und war Publikumsliebling her. Er will hier nicht nur gut Fußball spielen, sondern sich als Führungsspieler einordnen.“ Die Sprachkenntnisse, die Trapp mitbringt, seien darüber hinaus ein Vorteil.
Rebic fällt weiter aus – ein Neuer könnte noch kommen
Mit Ante Rebic wird er sich in der nächsten Zeit auf dem Platz zumindest wohl eher nicht unterhalten. Das liegt allerdings nicht daran, dass Trapp es versäumt hat einen Sprachkurs in Kroatisch zu belegen. Der WM-Teilnehmer wird weiterhin ausfallen, wie Hütter bekanntgab. Der Kroate leidet an einer Verletzung im Bauchmuskelbereich: „Eine Prognose kann ich nicht geben“, drückte der Österreicher die allgemein herrschende Ungewissheit aus. Ein durchaus komplizierter Fall. Bei David Abraham und Makoto Hasebe hingegen sieht es deutlich besser aus. Die beiden dürften gegen Bremen zurückkehren. Doch wer muss dafür weichen? Evan N’Dicka? Carlos Salcedo? Und welche Formationen favorisiert der Vorarlberger gegen die Norddeutschen? „Ganz egal, mit welcher Kette wir spielen – wichtig ist, dass sie funktioniert. Evan hat ein absolut tolles Debut gegeben und gibt eine Option mehr her“, ließ Hütter für den Samstag alles offen. Der Transfer von Trapp gebe den Fans in jedem Fall wieder „Hoffnung“ – und gegen Werder soll der perfekte Saisonstart eingetütet werden: „Gegen Freiburg hat sicher noch nicht alles funktioniert, aber ich habe eine Mannschaft gesehen, die gefightet und alles umgesetzt hat, was ich mir vorgestellt habe. Wir haben morgen die Möglichkeit mit einem Sieg, sechs Punkte zu haben. Das wäre ein Topstart und ich habe ein gutes Gefühl.“
Möglich, dass bis dahin noch ein weiterer Neuer den Weg an den Main findet. Adi Hütter heizte in jedem Fall die Spekulationen nochmal an: „Das Fenster ist noch offen, da kann immer noch was passieren. Vielleicht geben wir noch Spieler ab, vielleicht kommt sogar noch einer dazu.“ Sportdirektor Bruno Hübner werde sich im Laufe des Nachmittags dazu äußern.
Trapp kann ich mir sehr gut als Führungsspieler vorstellen, wenn Rönnow echt Knie probleme hat soll er die in aller Ruhe ausheilen lassen und sich im „Schatten von Trapp“ einleben.
Interressant ist aber, dass niemand genaues zur Leihe sagt. Gibt es vllt sogar eine Kaufoption? Nicht zu vergessen nächstes Jahr im Sommer werden wir wohl auch die KO von Jovic ziehen die liegt ja auch bei ca10Mio, wenn ich mich richtig erinnere. Naja nichts desto trotz freue ich mich über die Trapp Rückkehr.
Wenn jetzt echt noch ein ZM/DM Spieler den weg zur Eintracht findet bin ich echt begeistert und die „Todesgruppe“ in der Europa League kann kommen! Wie geil wird das denn in Marseille und Rom wo ins Stadion ca 67k und 72k Zuschauer rein passen?!? Da fahren dann diesmal 20.000 Frankfurter dahin =D
Alternativ ginge auch Mbabu von YB Bern und dann halt Stendera und Fabian als Neuzugänge fürs Zentrum.
Über das Transferchaos haben sich ja schon einige ausgelassen. Ich kann mir diesen Zug nur so erklären, dass Hütter Rönnow (dessen Kauf ja schon vor Hütters Ankunft beschlossen war) die Nummer 1 (noch) nicht zutraut.
Wahrscheinlich wird Trapp auch der Hintermannschaft bzw. all seinen Vorderleuten mehr Stabilität verleihen. Ich kenne Rönnow immer noch nicht gut genug, aber vermute, dass Trapp ihm auch fußballerisch überlegen ist und dadurch besser zu einer zügigen Spieleröffnung beitragen kann. Führen wird er die Jungen bestimmt auch.
Herzlich willkommen! In diesem Fall halte ich eine Leihe für eine gute Lösung. Ich hoffe, dass Paris ein Teil Trapps Gehalt bezahlt. Er bekommt Spielpraxis und Rönnow kann ohne Druck sein Knie auskurieren. Vielleicht müssen wir Trapp nächste Saison wieder nachtrauern, aber wichtiger ist, dass man jetzt auf einen verlässlichen Torwart setzen kann.
So langsam werde ich aber nervös bezüglich eines RV. 1,5 Stunden noch.
Auffällig das weder Bobic noch Hübner bei der PK weilten. Ich glaube kaum das der Freddy sich das hätte nehmen lassen, neben Kevin in der Pk zu sitzen. Da kommt noch was ….
@3: der Zugang wurde mehrfach mit den Knieprobleme von Rönnow begründet.
„Damit reagiere man auf die anhaltenden Knieprobleme von Keeper Frederik Rönnow, erklärte Sportdirektor Bruno Hübner.“
911 – das dachte ich auch, aber es ist ja schon ein drastischer Schritt, bei drei vorhanden Torleuten einen vierten zur Leihe zu holen und ihnen vor die Nase zu setzen. Rönnow wird es nicht freuen seinen Stammplatz (den hatte man ihn bestimmt vor der Unterschrift versprochen) verloren zu haben, Wiedwald wird spüren, dass man ihn anscheinend die Vertretung nicht zutraut (man hatte ihm bestimmt auch die Stammposition in Aussicht gestellt, wenn er im Training überzeugt) und Zimbo wird sich nun in die TG2 begeben können. Da ist jetzt bestimmt sehr viel Frust und Ärger…
Sollte es wirklich daran liegen, dass Rönnow doch größere Probleme mit dem Knie hat und er droht länger auszufallen (6 Monate +/-), dann sage ich nichts gegen die Leihe. Hoffen wir mal, dass es dann endlich erledigt ist mit dem Knie. Denn das hat er ja nun schon 2x. Ob es nun das gleiche ist oder nicht, sei mal dahin gestellt.
@5, muc-adler, dein Kommentar macht doch wieder etwas Hoffnung auf nen weiteren Zugang, wie Mbabu oder der gewünschte Mittelfeld-Spieler. 😉
Laut Forum bei tm wären sie wohl noch an 2 dran, ob aber beides, einer, oder keiner klappt könne man nicht sagen. Wie zuverlässig das ist, lass ich offen. Da vertrau ich doch eher auch genaues und nicht solche eventuellen Spekulationen von selbst ernannten „Insidern“
Das Warten auf Mbabu… oder en annern rv… Auf jetzt
Da kommt wohl leider nichts mehr. Aber FB und BH dürfen mich gerne überraschen.
@5: Beide waren dachte ich, bei der EL-Auslosung. Daher nicht auf der PK.
Gruß SCOPE
Es gibt in der Bundesliga einige Clubs mit 4 Torhütern:
Leipzig, Leverkusen und Mainz und natürlich wir.
Werder und Hertha gehen sogar mit 5 Torleuten in die Sasion.
Mit Tobias Stirl aus der A-Jugend, der auch einen Profi-Vertrag bekommen hat, haben wir auch einen 5ten Torhüter, und mit Giulio Girelli aus der B-Jugend ist sogar ein 6. Torhüter auf dem Sprung zu den Profis…
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