SGE-Trainer Adi Hütter erwartet von seiner Mannschaft „mit großem Selbstvertrauen“ in die Partie gegen den BVB zu gehen (Bild: imago/Jan Huebner)

Nach dem erleichternden 5:2-Heimsieg gegen Union Berlin wartet auf die SGE am Samstag um 15:30 Uhr eine der sicherlich schwierigsten Aufgaben des Jahres: Borussia Dortmund. Der letzte Auswärtssieg in Dortmund liegt bereits über elf Jahre zurück, am 07.02.2010 konnte die Eintracht damals das Spiel durch Tore von Benny Köhler, Sebastian Jung und Alex Meier mit 3:2 für sich entscheiden. Doch seitdem hagelte es für die Hessen nur noch Niederlagen im Westfalenstadion. Der Zeitpunkt des Spiels könnte beim Duell der Tabellennachbarn um die begehrten Champions-League-Plätze durchaus der Eintracht zugute kommen, denn die Borussen konnten nur eines der letzten vier Spiele für sich entscheiden und enttäuschten zuletzt beim Abstiegskandidaten 1. FC Köln (2:2), als sie sich erst in den letzten Minuten noch einen glücklichen Punkt sicherten. Amin Younes und Tuta sind nach ihren Gelbsperren wieder einsatzbereit, doch dafür steht Makoto Hasebe aufgrund seiner 5. gelben Karte nicht zur Verfügung. In der Tabelle steht die Eintracht vier Punkte vor dem Tabellenfünften und die identische Tordifferenz von +17 verrät, dass es sich in diesem Duell durchaus um zwei Teams auf Augenhöhe handelt. Die individuelle Klasse spricht dabei natürlich für den Champions-League-Viertelfinalisten aus dem Ruhrgebiet, welchem nur drei Tage später bei Manchester City das nächste große Spiel bevorsteht. Hütters Team steht derweil für mannschaftliche Geschlossenheit und eine gnadenlose Offensive, die zuletzt ihre wenigen Chancen effektiv nutzte. Wie die Chancen der SGE gegen den BVB aussehen, verriet der Trainer der SGE auf der heutigen Pressekonferenz zum Spiel.

Martin Hinteregger fällt sicher aus, doch Erik Durm könnte spielen

Die große Frage vor dem Spiel war der Gesundheitszustand von Martin Hinteregger, denn etliche Fans hatten sich bereits auf das Duell mit Dortmunds Topstar Erling Haaland gefreut. Doch Coach Hütter musste die Fans enttäuschen: „Hinteregger wird sicher nicht spielen. Er befindet sich noch in der Reha und hat noch nicht mit der Mannschaft trainiert. Es wird auch ein Wettlauf mit der Zeit für das nächste Heimspiel gegen Wolfsburg. Wir dürfen kein Risiko eingehen.“ Aufgrund des Ausfalls von Hinteregger und der Gelbsperre von Hasebe wird erwartet, dass Stefan Ilsanker wie in Leipzig die zentrale Position in der Abwehr übernehmen wird. Doch es gab auch gute Nachrichten. „Erik Durm hat diese Woche mit der Mannschaft trainiert.“ Hütter wolle sich jedoch trotzdem erst in den kommenden Tagen entscheiden, wer auf der rechten Seite auflaufen wird. Besonders betroffen zeigte sich Hütter aufgrund des Ausfalls von Ragnar Ache: „Er hatte sich nach seiner langen Verletzung richtig gut zurückfightet. Im Training war er sehr gut und sehr auffällig. Das tut auch einem Trainer im Herzen weh, dass er für den Rest der Saison ausfallen wird. Das sind Geschichten, die einen auch berühren.“ Ob die Nationalspieler alle gesund von ihren Nationalteams zurückgekehrt sind, ist derweil noch unklar: „Bis jetzt hab ich noch nichts gehört. Auch die heutigen Corona-Tests wird man abwarten müssen.“

Der Druck liegt ganz klar bei Borussia Dortmund“

Adi Hütter konnte im Laufe seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt noch nie gegen Borussia Dortmund gewinnen und ob dieser Tatsache mache er sich schon „Gedanken“. „Wir sind uns der Aufgabe bewusst, dass wir am Samstag auf eine Mannschaft treffen, die in die Champions League kommen muss“, so Hütter ehrfürchtig. Doch er erklärte auch, dass er keinesfalls auf ein mögliches Unentschieden aus sei, sondern stets überlegt: „Wie kann ich ein Spiel gewinnen? Natürlich wollen wir versuchen, dort auf Sieg zu spielen. Es ist eine sehr große Chance, einen sehr großen Gegner noch weiter auf Distanz zu halten.“ Ein positiver Fakt sei hierbei, dass man auch nach dem Spiel weiterhin auf dem 4. Tabellenplatz stehen werde: „Der Druck liegt ganz klar bei Borussia Dortmund und nicht bei Eintracht Frankfurt.“ Wichtig sei es für Hütter, mutig zu agieren. Man müsse sehen können, „dass wir mit großem Selbstvertrauen in diese Partie gehen und dass wir dieses Spiel gewinnen wollen.“ Ob er dabei mit einer oder zwei Spitzen zu agieren gedenkt, ließ der Coach offen. Man dürfe einerseits gegen Dortmund aufgrund ihrer schnellen Spieler nicht zu offensiv agieren und gleichzeitig müsse versucht werden, „sich nicht zu sehr hinten rein drängen zu lassen“, um nicht zu viele Standardsituationen und Abschlüsse zuzulassen. Kevin Trapp, der laut Hütter in einer „sehr, sehr guten Verfassung“ sei, werde in jedem Fall eine wichtige Rolle spielen.

Hütter möchte sich derzeit nicht zu seiner Zukunft äußern

Der Coach der SGE äußerte sich auch zu den Gerüchten der letzten Tage, bei denen ein möglicher Abgang des Trainers vermeldet wurde: „Ich möchte klarstellen, dass ich nicht ständig Lust habe, mich zu Gerüchten und Spekulationen zu äußern. Ich kann nur das wiederholen, was ich schon vor Wochen gesagt habe: Für mich ist das Allerwichtigste, dass wir gemeinsam ein ganz großes Ziel haben. Ein Ziel, welches Eintracht Frankfurt noch nie erreicht hat. Das ist eine schwere Aufgabe.“ Auf Nachfrage, ob er das „Ich bleibe!“ vor wenigen Wochen wiederholen könne, antwortete der Österreicher: Ich kann bestätigen, dass ich zu meinen damaligen Aussagen stehe.“ Eine zweifelsfreie Klarheit bezüglich seiner Zukunft schaffte Hütter mit seinen Aussagen zwar nicht, aber er machte deutlich, dass er sich „hundertprozentig“ auf die kommenden, wichtigen Spiele konzentrieren werde. Für mich ist es kein Störfeuer“, bekräftigte Hütter. André Silva sei für ihn in dieser Hinsicht ein gutes Beispiel. „André Silva wurde ein Wechsel zu Atlético Madrid und dem FC Barcelona nachgesagt. Er bricht unter dem Druck trotzdem nicht zusammen, sondern bringt Leistung und schießt Tore. Er denkt nicht an den Sommer, sondern an diese Saison. Und das ist jetzt entscheidend.“ Die aufkommende Unruhe bei einigen Fans aufgrund seiner Personalie könne er zwar „nachvollziehen“, doch er sehe, was es jetzt zu erreichen gäbe und wolle sich vollauf darauf konzentrieren: „Wir sind alle Profis.“

- Werbung -

14 Kommentare

  1. Nach dem, was Adi bei der PK gesagt und wie er sich ausgedrückt hat, glaube ich: Erreichen wir die Champions League, bleibt er noch ein Jahr. Bei Europaliga vielleicht. Ansonsten geht er zu Gladbach. Obwohl ich die Annäherungsversuche von Eberl wenig fair und fantasiereich empfinde. Wir haben Adi entdeckt, er hängt sich dran. Ziemlich miese Nummer. Auch bei Silva glaube ich: Bei CL bleibt er, sonst nicht. Die beiden zu verlieren, wäre schade, aber auch sie sind natürlich nicht unersetzlich. Und junge Stürmer stehen ja schon bereit. Ich hätte mir heute von Adi folgenden Satz gewünscht: „Glaubt nicht alles, was in der Zeitung steht, ich bleibe bei der Eintracht über diese Saison hinaus.“ Nun ja, es werden einem nicht alle Wünsche erfüllt.

    21
    13
  2. Wenn man sich den Auftritt des Trainersbei Sky anschaut, da war das sehr eindeutig. Nicht nur die eine Aussage, nein alles was er zu uns gesagt hat. Er hat es auch auf einer Pressekonferenz gesagt. Er hat jetzt noch mal bestätigt, dass er absolut zu dieser Aussage steht. Er tut dies ohne eine Hintertür offen zu lassen. Und trotzdem wird hinterfragt , dass er das ernst meint. Sorry, das verstehe ich nicht. Für mich ist eindeutig dass er auf jeden Fall in der nächsten Saison hier ist. Ich vertraue ihm, er ist bisher immer in allem geradlinig gewesen.

    66
    5
  3. Ich habe das Gefühl, dass Hütter Klarheit fehlt. Wer wird Bobic Nachfolger? Wer kommt für Hübner? Das sind seine Bezugspersonen, was er selbst auffällig oft sagte in den letzten Pressekonferenzen. Mittlerweile denke ich auch, dass er geht wenn wir nicht in die CL kommen. Würde dann bedeuten, dass uns die gesamte sportliche Führung verlässt. Will hier keiner hören, ich weiß, aber ist sehr realistisch wenn der BVB uns noch holt und die Wölfe nicht einbrechen. Der heutige Fußball (und die Tatsache, dass man für gute Arbeit bestraft wird) ist nur noch zum k…. und abgesehen von Spielen unserer SGE werde ich ihn auch nicht mehr großartig verfolgen (wenn Hütter uns verlässt). Vollprofi Eberl wird ihm BMG schon schmackhaft machen (vor allem perspektivisch) und bei uns gibts stand jetzt einige perspektivische Baustellen. Soll Holzer mal zeigen was er drauf hat.

    11
    18
  4. Ich glaube das wird wieder nichts in Dortmund ohne hasebe und Hinteregger. Aber Platz 5 oder 6 kann am Ende klappen

    7
    21
  5. Mal an alle Germanisten hier im Forum die Frage:
    Was ist inhaltlich am Kurzsatz „Ich bleibe!“ unverständlich?

    60
    1
  6. Also wenn man sich die PK bei youtube ansieht, dann schaut es so aus als einfach den Journalisten nichts zu schreiben geben möchte. Er sagt aber auch er steht noch zu dem was er gesagt hat(bei Sky). Ich denke Hütter wird so oder so bleiben und legt zurecht den Fokus auf das nächste Spiel.

    Denn es ist vielleicht das wichtigste Spiel dieser Saison: Ein Sieg erhöht unsere Championsleague-Chancen auf >90%, bei einem Unentschieden haben wir ein Polster und müssen dieses über die restlichen 7 Spiele verteidigen. Nur bei einer Niederlage wird der 4. Platz ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

    Deswegen volle Konzentration auf Samstag!

    39
    0
  7. Komische Diskussion, AH hat sich vor 4 Wochen eindeutig bekannt und heute nochmals.
    Natürlich sind wir ein Fan Forum und da muss man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, aber zu wild muss es ja nun auch nicht werden. Hin und wieder sollte man den Protagonisten auch mal glauben. Für mich ist das Thema durch und es zählt nur noch der BvB und 21 weitere Punkte. Da hat AH absolut recht, 100% Konzentration und auch wir sollten das Störfeuer lassen.
    Forza SGE !

    38
    0
  8. Schade mit Hinti, aber irgendwie war es klar. Sicherlich wird dann Tuta, Ilse und N´dicka die 3er-Kette bilden. Das ist auch jetzt nichts das schlechteste Personal gegen Dortmund. Zumal die richtigerweise den größeren Druck haben gewinnen zu müssen. Und dem müssen die erstmal standhalten. Dortmund ist ja für Ihre Mentalität bekannt, wenn es drauf ankommt zu liefern (das ist durch aus Ironie).

    Bei dem Kurzsatz „Ich bleibe!“ ist durchaus zu erwarten, das der Sprecher dementsprechend handelt. Problem ist, wir leben im Jahr 2021 und da sieht es so aus, das dies Auslegungssache ist und nach dem Motto „Was interessiert mich das Geschwätz von gestern“ auf der Tagesordnung steht. Zwischen dem was inzwischen gesagt und wie gehandelt wird herrscht eine große Diskrepanz. Ich habe eine andere Werte- und Normenvorstellung, falls AH dieselbe hat, wird er bleiben (sogar ohne schriftlichen Vertrag, sondern per Handschlag). Ansonsten ist er halt weg. Dann ist das halt so.

    10
    2
  9. Aus dem „ich bleibe“ kommt er locker raus, wenn keine Klarheit auf den Positionen seiner Vorgesetzten herrscht. Ewig guckt er sich das nicht an.

    4
    24
  10. „Ich kann bestätigen, dass ich zu dem, was ich gesagt habe, stehe“, so Hütter.

    Und gesagt hat er, dass er bleibt. Da bleibt kein Spielraum! Er hat das von nichts abhängig gemacht , sondern dies als absolute Aussage getroffen.

    Und diese Klarheit ist wichtiger als jeder Spieler, der ausfällt oder spielt.

    Denn die Kabine ist unsere Stärke und das wird sie bleiben.

    Gleichwohl ist natürlich der gleichzeitige Ausfall von Hinteregger und Hasebe eine Schwächung. Aber wir haben trotzdem eine gute Chance, Dortmund eiert rum, sie erinnern mich fast ein bisschen an die deutsche Nationalmannschaft 🙂

    27
    0
  11. Wenn der BVB in die CL kommt ist das Gladbach egal, weil die sowieso Geld ohne Ende haben.
    Was Gladbach aber auf keinen Fall will, ist neue Konkurrenz auch noch aus Frankfurt.
    Also kein Zufall, dass die genau diese Woche mit ihrer Hütter Nummer Wirbel machen.
    Ziemlich durchsichtig und ziemlich unsympathisch.

    31
    0
  12. @5: ich liebe dich. Du sagst genau das was ich denke! Er hat es ganz deutlich gesagt, er hat es zweimal wiederholt , und trotzdem wird noch an ihm gezweifelt. Ich finde das fast schon traurig! Viel deutlicher kann es nicht sagen, er könnte sich nur noch den Eintracht Adler auf die Brust tätowieren lassen. Er hat sich übrigens auch kein Hintertürchen offen gelassen, von daher ist es für mich 100-prozentig eindeutig.

    10
    1
  13. Fehlen von Hinti klarer Nachteil am Samstag. Sehr sch…

    Jetzt muss Ilse so spielen wie gg Leipzig. Und wir müssen einfach Tore schiessen, Dortmund verunsichern.

    Ausnahmsweise keine Zuschauer, am Samstag unser Vorteil.

    Und VAR hätte einiges für uns gut zu machen 😉

    Wir brauchen einen Sahnetag. Ich war am 28.3.1992 in Dortmund, Hitzfeld vs Stepi, 2:2 am Ende, Tore Yeboah und Falkenmeyer für uns, Zorc und Poschner für BVB. Damals hiess es noch Westfalenstadion, 52.000 Zuschauer ausverkauft, geile Stimmung, absolutes Topspiel. und mit 2:2 könnte isch läbbe…habb isch damals auch…

    10
    0
  14. Ilse spielt noch besser als gegen die Dosen und kocht den Engerling unter den Bienen so was von ab!

    Die Ausfälle sind echter Mist. Aber wir haben jetzt mehrfach gesehen, dass auch die zweite Reihe passt.
    Im kicker wird die Frage nach Kamada oder Jovic aufgeworfen. Meiner Ansicht nach kann Kamada besser mit zwei Stürmern vor sich spielen als Younes. Deshalb müsste eher „Younes oder Jovic“ beantwortet werden, jedenfalls sofern Kamada nach seinen Länderspielen bei 100% ist.
    Ache wäre ein super Joker für morgen gewesen.
    Wenn die Einstellung bei allen unseren Jungs stimmt, ist mehr als ein Punkt drin.
    Auf jetzt! Eintracht!!

    2
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -