Eintracht-Keeper Lukas Hradecky (rechts, hier mit Neuzugang Vallejo) kommt durch seine offene, lockere Art gut bei den Fans an.
Eintracht-Keeper Lukas Hradecky (rechts, hier mit Neuzugang Vallejo) kommt durch seine offene, lockere Art gut bei den Fans an.

Lukas Hradecky hat sich als Nachfolger von Kevin Trapp schnell aus dessen Schatten herausgespielt. Wenn der Finne im Gespräch mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ davon spricht, „dass wir im vergangenen Jahr keine gute Saison gespielt haben“, müsste er sich davon ausklammern.Die neue Nummer 1 patzte nur einmal entscheidend, als er bei allen drei Gegentreffern gegen Borussia Mönchengladbach (0:3) am 26. Spieltag schlecht aussah. Dennoch sieht der Nationalspieler bei sich noch Verbesserungsbedarf – auch wenn ihn die  SGE4EVER.de-Leser zum Adler der Saison gekürt haben: „Es gibt immer Möglichkeiten, sich noch zu verbessern. Ich stehe jeden Tag auf dem Trainingsplatz, um besser zu werden. Auch Manuel Neuer tut das. Im Fußspiel und bei den Flanken kann man Verbesserungen erzielen.“ 

Manuel Neuer ist das große Vorbild von Hradecky. Der Schlussmann des FC Bayern München ist derzeit der wohl beste Torhüter der Welt, er hat das Spiel der Akteure hinter der letzten Abwehrreihe spätestens bei der WM 2014 in Brasilien revolutioniert. Hradecky gibt anerkennend zu, dass Neuer die meisten Qualitäten habe – vor allem die Ruhe, Ausstrahlung, das Charisma und das Libero-Spiel des deutschen Nationaltorhüter seien beeindruckend. Der Torhüter der Eintracht will seinem Vorbild mit harter Arbeit weiter näher kommen. Eine Person, die ihm bei der Entwicklung weiterhelfen soll, ist Torwarttrainer Manfred „Moppes“ Petz. Hradecky betonte, dass Petz für ihn mehr als nur ein Trainer sei. „Mit ihm verbringe ich die meiste Zeit. Er ist so etwas wie mein deutscher Vater. Ja klar, wir mögen uns. Für die Zusammenarbeit ist dies sehr wichtig“, so der 26-Jährige.

Für die kommende Saison hat sich der Finne ein klares Ziel gesteckt: „Wir wollen in Zukunft ruhigere Zeiten haben und eine höhere Position in der Tabelle einnehmen.“ Damit das Team dieses Ziel erreicht, sei es laut Hradecky wichtig, etwas Neues auszuprobieren: „Der Fußball entwickelt sich immer weiter. Deshalb wollen und müssen wir jetzt etwas Neues probieren. Der Trainer hat eingehend mit uns gesprochen. Er hat von Laktat erzählt, und er hat uns auch gesagt, was unser Körper alles braucht, um top vorbereitet zu sein, wenn der Pokal und die Bundesliga starten.“ Hradecky will die Sehnsüchte im Umfeld allerdings bremsen und verweist darauf, dass der Klassenerhalt oberste Priorität habe: „Sie wissen, dass in Frankfurt die Häuser in den Himmel wachsen – und mit ihnen auch die Erwartungen. Wichtig ist: Man muss so schnell wie möglich 36 Punkte holen. Je früher, desto besser. Danach kann man schauen und immer noch träumen.“ Dies soll mit Hilfe des Anhangs schnellstmöglich gelingen: „Denken Sie nur an die vergangene Saison. In den letzten zwei, drei Spielen hat es von den Fans eine Unterstützung gegeben, wie ich es noch nie erlebt habe. Die Fans haben uns geholfen, Spiele wie gegen Mainz und Dortmund zu gewinnen.“ Daher sei die Blocksperre beim ersten Heimspiel gegen Schalke 04 schon ein kleiner Nachteil.

Einmal muss es das neu zusammengesetzte Team auch ohne einen Teil der Fans in der Nordwestkurve schaffen. Der Finne blickt zuversichtlich nach vorne, er sieht in der Mannschaft großes Potenzial und somit die Möglichkeit, eine bessere Platzierung als in der vergangenen Spielzeit zu erreichen: „Wir haben gute Qualitätsspieler, die vielleicht nicht alles abrufen konnten.“ Ein Beispiel hierfür sei Marco Fabián, der sich erst an die Bundesliga habe gewöhnen müssen. Auch von den neuen Spielern erwarte er einiges: „Wir haben jetzt spannende Typen in diesem Sommer geholt. Ich freue mich auf sie.“ Für die Zukunft sei es ein großer Traum von ihm einmal in der Europa oder Champions League zu spielen. Aktuell konzentriert sich Lukas Hradecky voll auf die Arbeit bei den Hessen: „Ich fühle mich hundertprozentig richtig hier!“

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10 Kommentare

  1. super Typ klasse „Ersatz“ für Trapp. Gut gemacht Bruno Hübner. Ohne Lukas wären wir jetzt in der zweiten Liga.

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  2. Der Junge dämpft nicht Erwartungen sondern ist bodenständig und keine höhenflüge. Er ist realistisch und das sollte auch hier mal einige sein. Auch mit der jetzigen Mannschaft wird nicht mehr drin sein als der Klassenerhalt. Ziel wird es sein die 40 Punkte zu holen. Erst dann, aber auch nur dann, kann geschaut werden wieviel Spiele es noch sind und was noch erreicht werden kann. Vorher haben wir nichts anderes im Kopf zu haben als den besagten Klassenerhalt. Danke Lukas!

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  3. Eintracht Frankfurt und auch andere Vereine können sich mit dem Etat nicht den Klassenerhalt kaufen – deshalb ist es jedes Jahr eine Wundertüte – Mainz kann auch ganz schnell unten landen, ebenso die Hertha. Finde die Aussage treffend – 36 Punkte holen und dann schauen was noch geht – auch wenn wir die ersten 5 Spiele gewinnen – 36 Punkte, dann träumen!

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  4. Gut so. Um nichts anderes kann es gehen. 36 Punkte bis zur Winterpause! 🙂

    Ne ich denke schon auch, dass wir uns zuerst auf den Klassenerhalt konzentrieren müssen, denke aber, dass Darmstadt wirklich Absteiger Nr.1 werden wird und auch bei Ingolstadt wirds im zweiten Jahr sehr schwierig. Danach (bzw. davor) kann quasi alles passieren. So eine anstrengende Saison brauch ich aber nicht nochmal.

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  5. Ich glaub die meisten wissen, dass wir kein Top Team der BuLi sind. Manchmal wird aus Euphorie trotzdem Größenwahn. Mann darf dann aber nicht enttäuscht sein, wenns nicht so klappt wie man es sich halozeniert hat.

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  6. Einfach ein spitzen Typ unsere Spinne ! Immer geerdet und auf dem Teppich geblieben und den Blick auf das wichtigste fokussiert. Ich gebe ihm recht wenn er sagt das wir erstmal 36 oder besser 40 Punkte holen müssen. Dann kann man weitersehn. Natürlich ist die Euphorie bei uns Fans wieder Rieeeesengroß und der eine oder andere träumt wieder von der Euro-League aufgrund der vielversprechenden Transfers. Aber wenn wir ehrlich sind, sind das alles mehr oder weniger Wundertüten und keiner von uns kann das Potential der „neuen“ Eintracht wirklich abschätzen. Deswegen halten wir uns an Lukas und sammeln erstmal unsere 36 Punkte, dann schaun mer mal 😉

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  7. Ich, ich, ich! Ich träume von Europa; blöderweise kann man das aber nicht erwarten und selbst die Herren Fanz und Wutze, die gerne das böse f-wort benutzen, wissen, dass Prioritäten zu setzen sind.

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  8. 36 Punkte am vorletzten Spieltag … und dann schauen was geht. 🙂

    Das könnte ähnlich spannend werden wie letzte Saison.

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