Vorstandsmitglied Axel Hellmann sieht eine noch nie da gewesene Hinserie bei der Eintracht.

Axel Hellmann ist keiner, der sein Gesicht regelmäßig in die Kamera hält oder bei der Journalie stets gefragt ist. Aber er ist einer, der sich vor allem dann den Fragen stellt und etwas zu sagen hat, wenn es etwas Positives zu verkünden gibt. Nach dem letzten Spieltag der Bundesliga und dem 2:2 gegen Schalke 04 in der heimischen Commerzbank-Arena gab der 46-Jährige aber sein Fazit zur Hinserie und blickte bereits auf 2018.

Eine Hinrunde, die es noch nie gab – immense Nachfrage

26 Punkte hat die Eintracht nach 17 Spieltagen eingeheimst. Nach den Bayern stellt die Mannschaft von Niko Kovac die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga. Gut. Die Kehrseite der Medaille ist eine Heimbilanz, in der die Hessen auf dem Relegationsrang rangieren. Dennoch ist die Ausbeute beachtlich und ob der skeptischen Stimmen kaum hoch genug zu bewerten. 29 Punkte waren es im Vorjahr und dennoch ist die aktuelle Hinserie für Vorstandsmitglied eine ganz besondere. „Wir haben eine wirtschaftlich erfolgreiche Vorrunde gespielt, wie es noch nie der Fall war. Wir haben eine Vorrunde erlebt, wie es sie in der Summe bei Eintracht Frankfurt noch nicht gegeben hat“, kommt Hellmann aus dem Schwärmen kaum noch heraus.

Der Deal mit dem neuen Hauptsponsor „Indeed“ im Sommer war einer der größten Bausteine, es folgten aber weitere, die zwar im Einzelnen nicht an die Summe des Jobportals rankommen, aber in der Summe durchaus beachtlich sind. Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist. Vor allem die kleinen Deals sprechen eine besondere Sprache. Sie zeigen, dass die Marke Eintracht gefragt ist. Und das ist im Vergleich zu anderen Vereinen bemerkenswert. Hellmann macht es glücklich, „dass wir so eine Nachfrage haben nach dem Klub. Man sieht auch den Trend in der Bundesliga, der an der ein oder anderen Stelle bei dem ein oder anderem Klub stagnativ oder rückläufig ist.“ So nicht bei der Eintracht. Die boomt. „Wenn sie die Geschäftsbereiche durchgehen, dann geht es um Zuschauerzuspruch, Merchandising, Sponsoren, Hospitality. Dort sieht man, dass wir auf allen Feldern und dem höchsten Zuschauerschnitt nicht gut, sondern ausverkauft sind.“ Die 50.000-Marke wurde in der Hinserie geknackt. Auch wenn angemerkt werden muss, dass mit den Bayern, Dortmund, Schalke und Leverkusen auch attraktive Gegner aufwarteten. Trotzdem ist es Rekord.

Mannschaft als Sinnbild – spannendes 2018 nach entspannten Feiertagen

Einher mit der wirtschaftlichen Entwicklung geht auch die sportliche Entwicklung des Teams, die die Attraktivität natürlich mitbeeinflusst hat: „Das ist das Bild, wie die Mannschaft angenommen und im Klub gearbeitet wird.“ Die Annahme erfreut Hellmann ganz besonders, da es im Sommer „den ein oder andern Bedenkenträger gab.“ Niko Kovac und sein Staff haben es geschafft, aus einer Multi-Kulti-Truppe eine Einheit zu formen, die sich vor allem auch durch Kampfgeist überträgt. Das wiederum überträgt sich auf die Fans und die Stimmung, die immer von Außenstehenden gelobt wird und als entscheidender Faktor bei den Sponsoren angesehen wird. Allessamt Wechselwirkungen, Rädchen, die derzeit ineinander greifen und Hoffnungen schüren für die Zukunft. „Der Klub ist, nicht nur sportlich, auf dem Vormarsch“, konstatiert Hellmann.

Das Jahr 2018 wird dabei ein durchaus entscheidendes sein. Die Themen, die auf der Agenda stehen, sind richtungsweisend. Angst und Bange, wird es Hellmann aber nicht, denn „die ganze Zusammenarbeit mit Aufsichtsrat und Vorstand in der Vorrunde, und wir haben eine Menge Themen vor der Brust, wenn ich auf 2018 schaue, war hervorragend.“ Namentlich nennt er den Bau der Geschäftsstelle, die Zusammenarbeit in Sachen Stadion, den dort anvisierten Ausbau und internationale Projekte „und und und. Das wird sehr umfangreich.“ Umso beruhigender wirkt sich die aktuelle sportliche Lage aus mit elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz. „Es tut uns gut, mit sehr viel Rückenwind aus der Bundesligavorrunde ins Jahr 2018 zu starten. Ich bin froh, dass wir nicht immer nach hinten gucken müssen, wer da gerade punkten“, gibt das Vorstandsmitglied zu. Das tue man sowieso, „aber nicht schweißgebadet.“ Sein Fazit zum Bergfest der Bundesligasaison fällt also „ausgesprochen positiv aus. In ruhige Weihnachtstage gehen zu können, ist für jeden Eintrachtfan und -funktionär ein großes Geschenk.“ Und ein Spiel ist bekanntlich ja noch. Das Achtelfinale im DFB-Pokal, das die SGE am Mittwochabend nach Heidenheim führt. Eine weitere Etappe auf dem Ziel zum erneuten Pokalfinale in Berlin. „Das ist noch ein halbes Jahr hin. Alle dürfen träumen, aber da sind noch ganz viele weite Wege.“ Aber die Eintracht ist ja auf dem Vormarsch.

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13 Kommentare

  1. Sehr erfreulich das es stetig Bergauf geht. Ich hoffe wir können diese kleinen Entwicklungsschritte beibehalten, die sind mir lieber als EINE Über-Saison. Zur Stimmung im Stadion muss ich allerdings sagen, dass die schon mal besser war. Im Block werden seit Jahren die selben Lieder angestimmt und das dann stellenweise minutenlang. Der Fussball den wir zur Zeit anbieten, trägt den Rest dazu bei. Ich vermisse es ein wenig, dass die Anfeuerungsrufe an das Spielgeschehen angepasst sind. Ein Wolf legt gegen Schalke ein riesen Solo hin und wir trellern im Anschluss „Ole Eintracht Frankfurt“ anstatt mit „Marius Wolf“ gesängen den Jungen mal ein bisschen zu supporten (nur ein Beispiel). Ich finde diese Monotomie im Block langsam wirklich ermüdent.

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  2. @1: Dann mach doch mal kreative Verbesserungsvorschläge beim Norwestkurvenrat und beim Fanclubverband 😉
    Ich meine mich errinnern zu können, dass Du diese Kritik vor geraumer Zeit hier schon mal geäußert hast, aber was bringt es hier?
    Zudem sehe ich Deine Kritik als jemand der wirklich bei allen Heimspielen und sehr vielen Auswärtsspielen im Stadion anwesend ist, als etwas unzeitgemäß an.
    Der Support hat sich über die Jahre verändert (ja) doch war er früher besser?
    Ich finde nach wie vor, dass Eintracht Frankfurt zumindest mit den besten Support dér Bundesliga aufzuweisen hat. ForzaSGE

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  3. Ich denke, dass man sich einfach an den Support gewöhnt hat und wenn man immer im Stadion ist, das Gefühl hat, es wäre immer das Gleiche und etwas monoton. Wenn ich mal Leute dabei habe, die eher selten im Stadion sind, bestätigen die aber auch immer wieder, dass wir in Frankfurt eine sensationelle Stimmung haben.

    Was mich persönlich allerdings immer öfter stört, wenn im Block hinter dem Tor dauerhaft große Fahnen geschwungen werden. Gegen Schalke war es eine große schwarze Fahne, die mir fast permanent die Sicht aufs Tor versperrt hat. Aber man kann wohl nicht alles haben.

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  4. Ich stehe im 38er und würde es auch begrüßen, wenn mehr mit anfeuern oder singen würden als derzeit der Fall ist. Andererseits kann ich Bizzyasabee auch etwas zustimmen, denn die monotone Gesänge über Minuten schläfern gefühlt die Mannschaft ein (mal überspitzt) und würde mich da lieber mal ein klassischen „Eintracht!“ zur Anfeuerung wünschen.

    Die Entwicklung scheint aber wirklich positiv und lieber kleine Schritte kontinuierlich nach vorne als mal einen Ausreißer nach oben und dann wieder Rückschritte.

    Der Zuschauerschnitt in der Hinrunde war zwar sehr gut, aber wie angesprochen mit Bayern, Dortmund und Schalke (warum nicht ausverkauft?) natürlich attraktiv, wobei Wolfsburg und Augsburg ja immerhin auch schon zu Gast waren. Die Saison hatten wir zumindest das Gluck, dass kein Heimspiel während der Englischen Woche war. Dies hatte ja letzte Woche dem HSV den niedrigsten Besuch seit 13 Jahren gebracht.

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  5. Man bewegt sich natürlich auf dünnem Eis, wenn man unsere Fans kritisiert, weil ja überall von der super Stimmung bei uns berichtet wird, auch auswärts und das stimmt ja auch. Es ist halt der Zeitgeist, es sind halt auch viele Fans heute im Stadion die nie oder kaum selber Fußball gespielt haben und den Event lieben und sich auch gerne selber feiern. Ich will das auch nicht weiter kritisieren, weil alleine die Choreos oftmals schon ihr Eintrittsgeld wert sind, so etwas gab es früher kaum. Mit früher meine ich die Zeit, als Ahhs und Ohhhs situationsbedingt durch Stadion halten, oder Willieeeeeeeeeeee (Neuberger für die Jüngeren!). Will jetzt keinem zu Nahe treten, aber es waren mehr Kenner des Fußballs im Stadion, die auch kleine Szenen beurteilen konnten und mit Applaus bedachten. Ich behaupte es waren in den 60ern, 70ern, 80ern zu 90 % Männer im Stadion davon 75 % mehr oder weniger selbst jahrelang gekickt haben. Heute ist es ein Familien-Event und auch das ist gut so! Nicht das ich da falsch beurteilt werde. Ganz frapierend ist es ja bei Fußball-Länderspielen, reine Fußball-Fans gehen da ja kaum hin, deshalb ist dort die Stimmung auch vom DFB vorgegeben. Man darf beim hochhalten des Mercedes-Sterns helfen und brave Lieder singen. Man sollte sich nicht wundern, dass nicht mehr alle Spiele ausverkauft sind. Wird einem ja auch nicht mehr leicht gemacht von wegen DFB-Mitlgiedschaft etc.

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  6. @ 2
    Der Support ist nicht schlecht, aber er war auch schon mal besser. Beziehe mich aber hier nur auf die Heimspiele. Auswärts ist es eigentlich immer gut.
    Vermisse etwas die Kreativität-neue Ohrwürmer z.B. Ich weiß noch als wir international gespielt haben und das Lied rauskam dazu- genial. Es liegt aber eigentlich nicht an Martin ; Dino & Co, sondern ich habe eher das Gefühl, dass nicht mehr soviel mitmachen.. Martin versucht eigentlich sein bestes, aber irgendwie sind dann auch viele abgestumpft, selbst bei Martins Sprüchen 😉 Keine Ahnung, vielleicht ist es nur eine Momentaufnahme…. ist auch unterschiedlich von Spiel zu Spiel….Andrerseits muss ich sagen, wir haben diese Saison schon paar geile Choreos gehabt. Also ich denke es kommt von alleine wieder…. Die da vorne geben Ihr Bestes…aber habe z-B. das Gefühl, dass jetzt von Gegentribüne auch schon mal mehr kam… Ist aber nur ein Gefühl…

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  7. @2 da hast du Recht, ich hatte das so ähnlich schon mal formuliert. Warum das unzeitgemäß sein soll kann ich nicht nachvollziehen? Bitte nicht falsch verstehen, das ist keine Generalkritik, denn die Kurve hat uns schon sehr viele schöne Momente geschenkt. Dennoch bleibt ein Punkt der mich zunehmend stört. Durch das permanente Anstimmen von irgendwelchen Fangesängen, geht die Dynamik im Block flöten. Man reagiert überhaupt nicht mehr auf das Spielgeschehen, sondern trällert fröhlich seine Lieder, egal was da unten auf dem Platz passiert. Meine Einschätzung kommt nicht von ungefähr, ich bin ebenfalls bei fast jedem Heimspiel im Block und das schon seit ungefähr zwei Jahrzehnten.

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  8. Die Choreos sind tatsächlich der hammer! Sehenswert und trägt zur Stimmung bei.
    Mir fällt auch auf, dass des öfteren der Support zum Spielgeschehen nicht passt und die Nordwestkurve, überspitzt geschrieben, ihr eigenes Süppchen kocht. Dennoch will ich diese Kurve bei keinem Heimspiel missen.
    Zu Hellmann.
    Die Jahre zuvor stand er unter berechtigter Kritik. Die Posse um Schaaf und seine Sms an Aussenstehende (Presse) samt Interna war völlig daneben.
    Seit Kovac und vorallem Bobic hier ist, spürt man, dass sich wa bewegt. Dass die Tabelle nicht zementiert ist und man peu a peu nach oben will. Man sieht eine Entwicklung und das wollen wir Fans sehen.
    Größeren Anteil an der Stadionvermarktung raushandeln, sehe ich hier als einen der wichtigsten und wirtschaftlich erträglichsten Punkte.
    Konnte das Problem mit der Lüftungsanlagen eigentlich geklärt werden? Wurde ja mal auf einer Pk von Kovac angesprochen 😉

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  9. Die Kritik an der Stimmung im Stadion kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich war schon im alten Waldstadion mit dem G-Block und was war da manchmal für Ruhe und Zuschauerzahlen von 10 – 15 Tausend waren auch nicht der Brüller.
    Jeder der im Stadion ist kann doch in seinem Umfeld für mehr oder wenn er meint, bessere Stimmung sorgen.
    Wieso muss und darf denn alles nur von Block 40 ausgehen ?
    Es gibt immer Möglichkeiten etwas zu verbessern, auch bei der Stimmung und Unterstützung im Stadion , da hab ich nichts dagegen.
    Doch Stolz und Anerkennung für den Support ist allemal angebracht.
    Forza SGE !

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  10. @9
    Ich bewundere dich langsam wirklich das du alles aber auch echt alles toll an der Eintracht findest . Ich finde es vollkommen okay, dass es so Meinungen gibt, aber etwas strange finde ich es manchmal schon 😉 Du bist quasi der Antigrantler oder Totaler Optimist. Ist nicht böse gemeint;-)

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  11. Wenn die Kröteneinahme laut Hellmann schon so einen guten Lauf hat, wäre es doch an der Zeit mal Dieter Bohlen zu engagieren, der einen schmissigen SGE Song mit Gänsehaut Charakter komponiert. Die Liverpooler ( You‘ ll never walk alone von Gary and the Pacemakers) und die Herta mit Frank Zanders “ Nach Hause… “ haben solche wirklichen Hypes an Songs. Wir nicht, leider nur monoton wirkendes Gegurgel. Der Bohlen mag umstritten und nicht jedermanns Liebling sein, aber dass der einen oberemotionalen Song, der komplett mitreißt schreiben kann, bin ich mir sicher. Es wäre zu schön für mich, wenn mal 50.000 Frankfurter so stimmungsvoll und höchstemotional das Stadion klingen lassen würden,wie das in Liverpool. Das gehört für mich auch zu anspruchsvoller Fußballkultur, aber ich denke,dass das leider keiner hören will. Schade.

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  12. @11 Sorry, wenn wir eins nicht brauchen, dann ein neues Lied. Im Herzen von Europa ist eines der wenigen schönen Vereinslieder in der Buli. In diesem Sinn….auf ein gutes Spiel heute Abend!

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