Axel Hellmann hat wieder Hoffnung im Abstiegskampf.
Axel Hellmann hat wieder Hoffnung im Abstiegskampf geschöpft.

Die Erleichterung nach dem späten Siegtreffer von Änis Ben-Hatira war riesengroß im Frankfurter Waldstadion. „Das fühlt sich an wie der Sieg der Champions League“, sagte der ein oder andere Anhänger im Fanblock in diesem emotionalen Moment, als das Stadion förmlich bebte. Allerdings wurde schnell klar, dass die Eintracht von diesem erhabenen Moment aktuell doch einige Meilen entfernt ist. Der 2:1 Sieg gegen den 1. FSV Mainz 05 war für die Hessen alternativlos, die Vorlage der Konkurrenz, die – mit Ausnahme des FC Augsburg – allesamt patzten, musste genutzt werden.

Die Frankfurter bissen sich in diese schwierige Partie hinein und ließen sich auch von dem Rückstand nach einem Traumfreistoß-Treffer von Daniel Brosinski nicht aus der Bahn werfen. Vorstandssprecher Axel Hellmann sagte nach Abpfiff erleichtert: „Das war wichtig für die Seele und das Lebenszeichen, das alle brauchten, damit man auch im Training wieder an sich glaubt.“ Der dritte Dreier im Jahr 2016 hat dazu geführt, dass die Eintracht die Rettung wieder in der eigenen Hand hat. Der Sieg im Nachbarschaftsduell muss, so schön er auch war, zügig abgehakt werden – schließlich steht am Samstag das „100-Prozent-Spiel“ (O-Ton Hellmann) in Darmstadt auf dem Programm.

Marco Russ, der den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer erzielte, hat die Hoffnung, die Lilien wieder „ganz tief mit reinzuziehen“, nicht aufgegeben. Mit einem dreifachen Punktgewinn wären es nur noch zwei Zähler, die die beiden hessischen Teams voneinander trennen würden. Ben-Hatira kündigte bereits martialisch an: „Das wird kein Spaßspiel, das wird Krieg.“ Die Eintracht scheint unter Niko Kovac die Früchte der harten Trainingsarbeit unter der Woche zu ernten. Der Kroate überlässt nichts dem Zufall, stellt die Mannschaft immer wieder um und auf den Gegner ein. Das Team hat den Kampf, der nötig ist, angenommen und die Chancen, doch noch in der 1. Bundesliga bleiben zu können, dadurch deutlich erhöht.

Der Name Fredi Bobic wird heiß gehandelt bei der Eintracht.
Der Name Fredi Bobic wird heiß gehandelt bei der Eintracht.

Der Traum, die Geschichte von 1999 wiederholen zu können, lebt im Umfeld weiter. Zeitgleich muss der Blick auf die Zukunftsplanungen gerichtet werden. Neben der Frage, in welcher Liga die Hessen in der kommenden Saison spielen, ist auch die Frage, wer ab Sommer die Fäden als Sportvorstand in der Hand hält, von entscheidender Bedeutung. „Die Besetzung des Sportvorstands kann in nächster Zeit fallen„, kündigte Aufsichtsratschef Wolfgang Steubing, der in dieser Woche mit dem Kontrollgremium die Personalauswahl vorantreiben möchte, an. Beste Karten scheint Fredi Bobic zu besitzen. Der 44-Jährige arbeitete von Juli 2010 bis September 2014 beim VfB Stuttgart und spielte in der Zeit von 2003 und 2005 mit Kovac zusammen bei Hertha BSC Berlin.

Horst Heldt spielt in den Überlegungen nach Kicker-Informationen keine große Rolle. Neben Bobic soll allerdings auch noch ein „Mister X“ in der Verlosung sein – so wurde etwa ganz lose der Name von Ex-Eintracht-Profi Thomas Sobotzik genannt. Wer auch immer Bruchhagen beerbt und dem Verein eine neue Linie geben soll – er fängt bei einem wirtschaftlich gesunden Klub an, auch wenn die Lizenz für die 2. Liga im Gegensatz zur 1. Bundesliga mit „Bedingungen und Auflagen“ verknüpft ist, wie Oliver Frankenbach sagte. „Wir sind gerüstet, es wird keine Notverkäufe geben„, stellte der Finanzvorstand klar. Die DFL verlangt einen Liquiditätsnachweis, weshalb die Kreditlinie angehoben werden musste. Dank des Eigenkapitals, welches bis Saisonende auf rund zehn Millionen Euro steigen soll, steht die Eintracht auf einem finanziell gesunden Fundament.

Es sind gute Nachrichten in diesen für den Klub so schwierigen Zeiten. Gelingt in den letzten Wochen doch noch der „turnaround“, die große Wende dahin, dass die Eintracht nach dieser verkorkst verlaufenden Spielzeit doch noch mit einem blauen Auge davonkommt? Der Glaube ist zurück und ab Dienstag gehen die Vorbereitungen auf das Hessenderby, welches ohne eigenen Anhang bestritten werden muss, los. Der nächste Kraftakt steht vor der Tür – gelingt es der Mannschaft wieder, einer läuferisch starken Mannschaft den Schneid abzukaufen? Gegen die traditionell fleißigen Mainzer lief das Team von Kovac wieder drei Kilometer mehr. Der Weg zum Klassenerhalt – er führt über Kampf, Leidenschaft und Willen! Die Spieler der Eintracht haben gezeigt, dass sie diese Eigenschaften durchaus miteinander verknüpfen können. Dies muss jetzt mindestens noch dreimal in den kommenden Wochen gelingen.

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21 Kommentare

  1. Hellmann kennt sich gut mit Zahlen aus. 100 Prozent.
    Pflichtspiele gg Ingolstadt oder Augsburg sind in der Hinrunde 85% Spiele?

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  2. Man möge mir einen Grund nennen, der für Bobic spricht. Irgendwelche Referenzen?

    Hat der nicht mal irgendwo in Bulgarien erfolglos herumgewurschtelt?

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  3. Bobic = Gute Nachricht????? Ich hoffe das ist eine Nebelkerze. Den als Vorstand kann der Aufsichtsrat doch nicht ernst meinen. Nemmt denen mal den Rotwein weg.

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  4. Bobic würde ich zu 100% nicht gut finden.
    Merke: ReinholdFanz kann auch Sportvorstand. Sogar 110%!

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  5. „Die (vermutlich: Entscheidung über die) Besetzung des Sportvorstands kann in nächster Zeit fallen„, vielleicht aber auch später, oder Wolfgang?
    Steubo find ich echt klasse. Mit dieser Aussage hat selbst unser aller Freund Reinhold Fanz die ihm zustehende Chance. Und wenn er (WS) die Lust verliert, kann er immer noch in die Politik gehen. Solche Leute wurden schon immer gebraucht.

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  6. mir absolut unverständlich, warum nur gute Ex-Fußballer auch gute Neu-Vorstände / Sportmanager sein können, hier sind neben Kenntnis oder Einschätzung der Spieler auch gute Verhandlungstaktik, juristische Kenntnisse, Vertragsrecht und auch persönliche Cleverness gefragt. Diese Attribute bringt ggf. auch ein Nicht-Fußballer mit. Dieser ist dann auch i.d.R. finanziell noch nicht gesättigt und bringt sich ggf. mehr ein. Z.B. Heidel hatte vor M05 auch keiner auf der Agenda.
    Es mag durchaus auch clevere, intelligente, betriebswirtschaftlich gute Ex-Fußballer geben, jedoch sind diese rein finanziell bereits abgesichert und wenn das Projekt in die Hose geht, so what….

    Wir haben es sportlich nun wieder selbst in der Hand, der absolut positive Effekt des letzten Spieltages, was aber nicht heißt, dass es nun einfacher wird, denn wir müssen in D98 + Mörder Bremen bestehen bzw. können dort was holen. Das werden hitzige Duelle, Spannung pur.

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  7. „Beste Karten scheint Fredi Bobic zu besitzen“ — ich möchte mal wissen, woher
    diese Information stammt.
    Wenn sie stimmt, dann zweifele ich am Verstand des AR. Sein Vorsitzender WS hat
    doch gesagt, die Eintracht solle eine „Philosophie“ (großspurig genug) bekommen
    und dafür sollten die richtigen Leute verpflichtet werden.
    Genau das aber ist nicht !!!!! das Ding von Fredi Bobic ! Er hat gerade keine
    strategische Ausrichtung und kein Auge für das Große und Ganze ! Unter anderem daran
    ist er schon in Stuttgart gescheitert.
    Das steht selbst schon in der Zeitung, beispielsweise in der FR noch vor wenigen Tagen.
    Wenn die Granden unseres Aufsichtsrates das Fußballgeschehen nicht so genau verfolgen,
    lesen sie nicht einmal die Sportseiten in den Zeitungen??? Oder wird mit dem
    Namen Bobic mal wieder absichtlich eine Nebelkerze geschmissen??
    Manchmal ist es wirklich nur noch schwer zu ertragen.

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  8. Bobic,Sobotzik ….? Eigentlich wollte man sich in der Woche nicht wieder Ärgern.Allerdings bei den Namen kann man nur auf Spekulation hoffen.

    Zu DA.Hat man nicht noch was gut zumachen?

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  9. Vielleicht holen wir Bobic, weil er als Schwabe besser mit Veh kann, in seiner dritten Amtszeit und nach der zweiten Rückholaktion für die neue Saison 😉
    Ne Danke. Muss man es sich wirklich so einfach machen und das Auffangbecken für gescheiterte Existenzen sein? Schaltet doch ne Stellenanzeige in der FAZ. Bedingung: in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch auf der Realschule nicht schlechter als ne 3 und mindestens 3 Jahre aktiver Fußballer in nem Verein. Weshalb irgendwelche Alt-Profis immer gleich auch gute Geschäftsleute/Vorstände/Trainer sein sollen, erschließt sich mir nicht. Es ist eher gegenteilig. Profis, die mit 10 in irgendwelchen BL Akademien entdeckt werden und vielleicht talentiert und sportlich fit sind werden doch bis zum Karriereende eher auf Rosen gebettet und mit zig Beratern und Managern ausgestattet um quasi überhaupt keine Entscheidung mehr selbst fällen zu müssen. Die sind im Alltag mit 35+ doch teils gar nicht überlebensfähig wenn die Millionen nicht mehr automatisch aufs Konto überwiesen werden. Es wird sich in Frankfurt und umgebung doch ein fähiger, fußballafiner Manager finden lassen, der mit dem Gehalt und der Aufgabe klar kommt.

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  10. Wenn Bobic das Rennen machen sollte, dann muss man sich fragen wer die übrigen Kanditaten sind.
    Die müssen ja alle durchweg nicht überzeugt haben.
    Mich würde Interessieren nach welchem genauen Profil man sucht.
    Leider sind unsere 2 Favoriten abgesprungen.

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  11. Um Himmels willen….das kann doch nur ein Scherz sein mit Bobic…..
    Aber es zählt erstmal das Spiel gegen Darmstadt – alles andere ergibt sich dann – voller Fokus darauf….

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  12. Hoffe auf eine Finte des Vorstandes, Bobic ist absolut nicht meine Wahl !

    Schaun mer mal… ;-)!

    Forza SGE

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  13. Ihr seid mir schon so welche….. Metzelder oder Heldt ? – „Oh gott bloß nicht Heldt !!!“ ….. Wochen später… „Heldt oder Bobic?“ „Oh gott, blod nicht Bobic“ … Klopf klopf – aufwachen! Wir sind nicht der FC Bayern.

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  14. Nee, ich wette auf Bobic, der Name macht schon seit Monaten die Runde in der Presse hier in FFM.

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