SGE-Coach Oliver Glasner freut sich auf den Supercup gegen Real Madrid. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Während es für Real Madrid wahrscheinlich schon ein Routine-Spiel ist, ist der Supercup für Eintracht Frankfurt eine ganz besondere Partie. „Wir freuen uns alle riesig auf das Spiel“, bescheinigte Eintracht-Trainer Oliver Glasner am Dienstagabend auf der Pressekonferenz in Helsinki. „Das ist die Belohnung für den Europa-League-Sieg.“ Auch Frankfurts Keeper Kevin Trapp ist voller Vorfreude auf das Duell mit Dauer-Champions-League-Sieger Real. „Das Spiel hat einen hohen Stellenwert und ist etwas Historisches. Nach dem Sieg der Europa League haben wir alle direkt über dieses Spiel gesprochen. Wir dürfen uns mit der besten Mannschaft Europa messen. Darauf freuen wir uns. Wir haben uns das verdient“, so Trapp.

Glasners Plan: Aus kompakter Defensive heraus agieren

Die große Freude auf einen „tollen Fußballabend“ (Glasner) verklärt bei den Hessen jedoch keinesfalls den Blick auf den schier übermächtig wirkenden Gegner. Seit 2014 gewannen die „Königlichen“ ganze fünfmal die Champions League. „Wenn wir gegen Real Madrid spielen, müssen wir besonders verteidigen“, weiß Glasner. Stellvertretend für die immense Qualität, die das spanische Star-Ensemble mitbringt, nannte der Trainer immer wieder Karim Benzema. „Wir müssen die Spieler daran hindern, die Bälle in den Strafraum zu bekommen. Die Idee ist, sehr kompakt zu agieren und die Räume eng zu halten. Madrid ist sehr ballsicher und eine Mannschaft, die gegen den Ball sehr variabel ist. Wir werden unsere Ballbesitzphasen brauchen, müssen aber aus einer sehr kompakten Defensive agieren“, so der Coach. Seine Elf benötige große Lauffreude und Spirit. „Wir wollen über Standards gefährlich sein und Madrid Stärken bestmöglich kontrollieren.“ Glasner habe allergößtes Vertrauen in seine Mannschaft, dass sie auch Real Madrid vor Probleme stellen wird. Entsprechend meint der Österreicher selbstbewusst: „Wir wollen mit der nächsten Trophäe nach Hause kommen.“

Kostic-Weggang als Chance?

Ein Thema trübte bei den Frankfurtern jedoch ein wenig die Freude und Euphorie auf den Supercup: Das Thema Filip Kostic. Der Serbe ist am Dienstag nicht mit der Eintracht nach Helsinki gereist, wurde für letzte Vertragsgespräche mit Juventus Turin freigestellt und wird die SGE in Richtung Italien verlassen. Entsprechend hatte Glasner laut eigener Aussage „ein lachendes und ein weinendes Auge“ am Dienstagabend. „In dieser Kurzfristigkeit ist der Verlust von Filip eine Schwächung für uns“, gab Glasner offen zu. Er habe nach dem Spiel gegen Bayern München am Freitag wirklich ein gutes Gefühl gehabt, dass Kostic im Supercup mit dabei ist. Doch der Trainer blickte direkt optimistisch in die Zukunft: „Immer, wenn jemand geht, ist es gleichzeitig auch eine Chance – für andere Spieler, für ein neues System. Die Chancen werden wir bestmöglich nutzen.“ Intern sei man auf einen Abgang von Kostic vorbereitet gewesen. Der Club sei an Alternativen dran; „wir schauen, was bis Ende August noch passiert.“

Auch Torwart Trapp ging sehr reflektiert mit dem Weggang seines langjährigen Teamkollegen um. „Klar ist es schade. Filip geht als Held. Er hat mit dem Verein Geschichte geschrieben“, meinte der 32-Jährige und ergänzt: „Aber man muss auch ehrlich sagen, dass es Teil des Geschäfts ist, dass Spieler kommen und gehen. Wir haben eine Mannschaft, die in der Lage ist, auch ohne Filip Spiele zu gewinnen. Das wird uns nicht aus der Bahn werfen“. Trapp und Co. haben am morgigen Mittwoch (21 Uhr) direkt die Gelegenheit, dies unter Beweis zu stellen.

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21 Kommentare

  1. Etwas aus der Rubrik:“Opa erzählt Geschichten…“
    Wir bekamen 1959 unseren ersten Fernseher. Ich saß als 9-jähriger davor und schaute gebannt, wie die Eintracht Meister wurde. Seitdem bin ich ein Adler.
    Kurz später dann das denkwürdige Spiel gegen Real. Trotz deftiger Niederlage war ich stolz auf „meine“ Eintracht. Und bin es bis heute.
    Und morgen, 62 Jahre danach, darf ich wieder ein offizielles Spiel der Eintracht gegen Real sehen. Ich werde als glücklicher Mensch vor dem TV sitzen und -wie damals- gebannt zuschauen. Danke Eintracht, dass du mir das ermöglicht hast.
    1959/60 war der/mein Anfang. 2022 ist ein Höhepunkt. Aber ich bin überzeugt, dass es noch lange nicht das Ende ist.
    Ich bin nun schon so viele Jahre mit dem Adler über Höhen und Tiefen geflogen – und ich bin überzeugt: der Adler fliegt weiter. Und mein Gefühl sagt mir, dass er ziemlich hoch fliegen wird. Vielleicht schon in diesem Jahr.

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  2. 1:6 Klatsche, Kostić fort, Real hat gefühlt schon gewonnen;wenn nicht jetzt, wann dann?

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  3. Ich glaube ich hab’s vor Barca schon gesagt und für morgen passt’s noch besser: Sie haben keine Chance…und nutzen sie!

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  4. Gegen Bayern zu verlieren war absichtlich um Real in Sicherheit zu wiegen. Underdog ist unser Ding.

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  5. Von den Einnahmen sollten wir Julian Weigl holen, ein starker 6er entlastet die wackelige Abwehr. Rodes beste Zeiten neigen sich dem Ende zu bei allen Verdiensten seinerseits.

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  6. @huiwaeller 50: Ich habe Deinen Beitrag gelesen und dabei Gänsehaut bekommen. Das ist wahre Verbundenheit zur Eintracht. Dies hatte ich als kleiner Junge von meinen Großeltern mitbekommen, die damals noch ins Riederwald Stadion gegangen sind und sich mit den Offenbachern Anhängern gestritten haben. Sie waren eng befreundet mit Erich Meier (Flutlicht-Meier), der vor 62 Jahren auch mitgespielt hat. Morgen schließt sich der Kreis, meine Großeltern und Erich werden im Himmel sicherlich mitfiebern und darauf hoffen, dass wir morgen den Pokal nach Hause holen! Ich glaube übrigens auch, dass der Adler weiter ziemlich hoch fliegen wird! Auch ohne Kostic werden unsere Jungs morgen eine gute Leistung abliefern, davon bin ich überzeugt!

    Forza SGE

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  7. Wir haben morgen auch einen großen Vorteil, denn Real hat keine Ahnung wie wir morgen spielen werden!

    Bei einer Viererkette brauchen wir nur einen 6er, den wir über Rode, Jackic und Sow (ggf. auch Hase) besetzen können. Vor Julian Weigl haben mich meine befreundeten BVB Fans gewarnt, dass er trotz seiner technischen Qualitäten immer für einen Bock im Spiel gut ist. Daneben ist er auch zu teuer. Ich würde mich hingegen freuen, wenn wir Max holen könnten, zumal er auch schon mit Mario erfolgreich zusammengespielt hat.

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  8. „Toller Fußballabend“. Ich bin dabei, Olli. Ohne Kostic. Ohne Hinti. Dafür mit Kröscher, diesem wahnsinnigen Managertalent.

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  9. Wollen mit der nächsten Packung nach Hause kommen.
    Wie bereits gegen die Bayern, wollen wir natürlich auch gegen Real Madrid gewinnen.
    Who the fuck is Modric, Ancelotti und Benzema.
    Der Kostic gibts, der Kostic nimmts. Respekt, top Timing mein guter Junge.
    Bis Montag Nacht plant Oli fest mit unser Flips. Auf Dienstag schläft er schlecht, dann KosticChaos, Abflug Helsinki, PK. Noch ne Nacht, Anstoß. Real. Puh, was ein Programm. Das System bleibt gleich, hat er gesagt. Nur Lenz für Flips. An Lenz wird viel hängen. Du schaffst das.
    Da muß Real seine Finger im Spiel haben. Juventus und Real, Freundschaft unter Super Leagisten. Hallo?

    Wollte ihm wirklich keiner mitteilen, dass kostic weg ist.
    Also kann man sagen, ausser Krösche und Glasner wussten doch alle bescheid.
    Ich war Montag im Stadion, Kostic hat eindeutig tschö gesagt.
    Wie konnte Glasner monatelang glauben dass Er bleibt. Wieso hat Kostic ihn das Glauben lassen.
    Auf mich wirkt Glasner betroffen und Trapp erinnert mich an Rode als Hütter gegangen ist. Ich hoffe so sehr, dass ich mich irre und es keine Packung gibt, siehe oben.
    Analog scheint er mir auch unvorbereitet, besonders was weitere Abgänge angeht.
    Nun denn, ich wiederhole nicht, was ich vor 1 Jahr zu Krösches Verkaufstalent sagte.
    Kritik wird hier nicht gerne gesehen, die Polizei ist überall. Ich will ja gut schlafen.
    Nüchtern und seriös bete ich um Hirn.

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  10. Wir präsentierten Ihnen die Nacht der Stimmungskanonen als Kontrastprogramm zur für 21 Uhr angesetzten Trauerfeier.

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  11. @12 „Wie konnte Glasner monatelang glauben dass Er bleibt.“

    Es könnte auch einfach sein dass den Verantwortlichen schon bewusst war was Kostic geht, dies aber in der Öffentlichkeit unter Verschluss halten wollten. Klar, ist für die Verhandlungsposition (die mit den allem bekannten EL- bzw CL-Millionen sowieso schon schwierig ist) eines Ersatzes auch deutlich einfacher. Jeder der in einem großen Unternehmen arbeitet weiss dass bestimmte Entscheidungen ganz bewusst vor der Öffentlichkeit geheim gehalten werden. Und das aus gutem Grund. Ich glaub im Leben nicht dass dieser Abgang für die Verantwortlichen überraschend kam.

    Wer sich n Auto kauft, jubelt vor dem Verkäufer auch nicht rum wie geil die Karre ist – völlig normaler Vorgang um die eigene Verhandlungsposition nicht zu schwächen

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  12. @12. Post wie so oft, leider neben der Spur. Aber er hat keinen weiteren Kommentar verdient.

    15-17-18 mio plus oder ohne Sonderzahlungen für einen 30 jährigen mit noch 1 Jahr Vertragslaufzeit… besser gehts doch nicht. Thema erledigt. Nun wird ein anderer auf dieser Position spielen. So ist es im Profi Bereich wie in der b klasse. Sogar beim Aldi an der Kasse wird ein anderer Kassierer sitzen wenn mal einer zu Real wechselt. Der Herr Lenz ist kein so schlechter und war immer da. Bei Union hat er den kostic gemacht, nennt mir einen Grund warum er es nicht jetzt machen sollte. Mit der Füllung der Kriegskasse geht man nun wieder shoppen. So einfach ist es. Am Ende werden wir jedes Spiel mit 11 Adlern beginnen und dürfen 5 reinwechseln. Mal sind sie besser, mal spielen sie schlechter… das ist doch das schöne bei der Eintracht. Heute genießen wir das Privileg solch einem Spiel als direkt beteiligter Fan genießen zu dürfen. Also, ich freue mich heute den gesamten Tag darauf. Scheiss drauf wie es ausgeht. Es wird irgendwie ausgehen. Ich genieße es einfach solche Gegner in einem Pflichtspiel zu sehen.

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  13. „Sogar beim Aldi an der Kasse wird ein anderer Kassierer sitzen wenn mal einer zu Real wechselt.“ Geiles Wortspiel mit Real 🙂

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  14. Bei mir hätte Kostic das Finale noch gespielt. Damit hätte man die Mannschaft für dieses denkwürdige Ereignis nicht geschwächt und für Spieler und Fans wäre es ein versöhnlicher Abschied gewesen. Auf diese eine Spiel hätte der Verein bestehen können. Ich glaube, Kostic hätte nichts dagegen gehabt. Und der neue Arbeitgeber würde deswegen bestimmt nicht auf den Transfer verzichten.

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  15. @17: Du, da gehts eher drum, dass man das Risiko vermeiden will einer schwerwiegenden Verletzung…das kann immer und überall passieren…und wenn das dann passiert, dann wären wir schön blöd (evtl. lang verletzter Spieler und dazu keine Ablöse). Also, auf dieser Zielgeraden kein Risiko mehr eingehen. Wie bei Mensch Ärger dich Spiel…Kurz vorm Loch rausgeschmissen…

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  16. @17
    Du tust so, als wären die Spieler Industrieroboter.
    Was wollen wir in so einem Spiel mit Kostic, der nur noch aufpasst,
    dass er sich nicht schmutzig macht?

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  17. @12: Du betest für Hirn. Frage: Machst Du das für Dich ?

    @17: Und was wäre gewesen, wenn sich Kostic im Spiel gegen Real schwer verletzt hätte ? Das hätte keine Kohle von Juve und einen langfristigen Ausfall für eine abwanderungswilligen Spieler bedeutet.

    Erst die Denkmurmel anstellen … dann schreiben.

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  18. @1 genau so war es auch bei mir. Das Endspiel ’59 war mein erstes Eintracht-Spiel. Wir hatten noch keinen Fernseher, aber ich durfte das Spiel bei Nachbarn sehen. Seither Fan für immer und ewig! Dann die beiden Halbfinals gegen die Rangers und das Jahrhundertspiel gegen Real!
    Richard Kreß, der Schütze zum 1:0, hatte seine Apotheke bei uns um die Ecke und der Sohn von „Stift“ Höfer war auf meiner Schule. Lang ist’s her…

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  19. @21: verletzen könnte er sich auch nach einer Vertragsverlängerung, bei Vertragserfüllung oder natürlich vor einem Abgang. In allen Fällen wäre er nach der Verletzung wahrscheinlich noch bei uns. Inschallah. Wir wollten ihn doch eigentlich bei uns behalten?! Von daher ist ein Verletzungsrisiko bei der Betrachtung in meinen Augen irrelevant. Es sei denn, es geht einzig und alleine um die Kohle und nicht um einen sportlichen Verbleib.

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