Jessic Ngankam trifft vom Punkt zum zwischenzeitlichen 2:1. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Die Eintracht empfing den SV Wehen Wiesbaden am Trainingsgelände des Deutsche Bank Parks zum Testspiel während der Länderspielpause. Während dieses Spiel den Rhythmus der Spieler, die nicht dauerhaft zum Einsatz kommen, beibehalten sollte, bat dies auch die Chance, sich dem Trainerteam zu präsentieren und sich in die erste Mannschaft zu spielen. Mit Jens Grahl zwischen den Pfosten und Kapitän Sebastian Rode ging die Mannschaft von Dino Toppmöller die Partie an.

Früher Rückschlag, später Ausgleich

Die Eintracht kam besser in die Partie und bestimmte das Spiel mit Ballbesitz. Zwingend wurden die Aktionen der Adler jedoch nicht. In der Anfangsviertelstunde hatte das Spiel einen abtastenden Charakter und keine klaren Torchancen kam zu Stande. Dann traf Wiesbaden zur Führung. In der 18. Spielminute spielten die Gäste einen Pass durch die Frankfurter Verteidigungslinie und Antonio Jonjic tauchte alleine vor Grahl auf. Der Angreifer behielt die Ruhe und schob unten links ein. Vorhergegangen war ein Fehlpass im Aufbauspiel der Eintracht. Auch nach dem Rückstand schafften es die Gastgeber nicht zwingend vor das Tor von Wiesbaden zu kommen und Hauges Weitschuss, der deutlich am Tor vorbeisegelte, war das Highlight im Offensivspiel der SGE.

In der 44. Spielminute gelang dennoch der Ausgleich, als Jessic Ngankam den gestarteten Paxten Aaronson sah und ihn mit einem Lupfer in Szene setzte. Der Amerikaner nahm den Kopf hoch und versenkte das Spielgerät im unteren linken Toreck, ehe die Mannschaften in die Pause gingen.

Toppmöller rotiert durch, Frankfurt erhöht

Philipp Max, Aurelio Buta und Jens Grahl kamen nicht auf das Feld zurück und wurden durch Tuta, Niels Nkounkou und Kaua Santos ersetzt. Der brasilianische Schlussmann spielte das erste Mal mit dem Adler auf der Brust und machte die gesamte Halbzeit einen sicheren Eindruck. Später kamen auch Lucas Alario, Noel Futkeu, Davis Bautista und Dario Gebuhr auf den Platz und bekamen die Möglichkeit sich zu zeigen.

Die Eintracht konnte sich fangen und trotz vieler Fehlpässe den Führungstreffer erzielen. Jessic Ngankam erkämpfte sich nach gut einer Stunde einen Elfmeter, den er selbst schoss und sicher mittig versenkte. Danach bestimmte der Bundesligist die Partie und erhöhte kurz vor Schluss erneut. Jens Petter Hauge, der im Spiel einige Fehler machte, fiel der Ball nach einem geblockten Schuss Alarios im Sechzehner vor die Füße. Der Norweger fasste sich ein Herz und versenkte den Ball in den Maschen zum 3:1-Endstand. Insgesamt war es ein sicherer und solider Auftritt der Hausherren, gespickt von vielen kleinen Fehlern.

„Unterm Strich zufrieden“

Ich denke, dass so ein Spiel in der Länderspielpause wichtig ist, damit man einfach spielt. Auch um Wettkampfpraxis zu sammeln und sich zu zeigen. Wir sind zufrieden, auch wenn es noch Luft nach oben gibt“, fasste Co-Trainer Stefan Buck die Partie zusammen. Auch die Leistung von Jessic Ngankam überzeugte Buck, im Fokus stand jedoch das Sammeln von Wettkampfpraxis. Luca Alario meldete sich auch zurück. „Wir schauen da von Tag zu Tag und Woche zu Woche wie es weitergeht“, kommentierte er die Situation um Alario.

Paxten Aaronson wusste heute zu überzeugen, so sah das auch Buck: „Sehr spielfreudig. Paxten tut dem Spiel in der Offensive immer gut und hat heute ein gutes Spiel hingelegt.“ Der Spieler selbst schätzte nach dem Spiel seine Leistung ebenfalls als positiv ein: „Mein Auftritt heute war gut. Diese Testspiele sind immer schwer, da jeder sich zeigen möchte. Ein ständiges Auf und Ab. Ich war sehr glücklich, dass ich ein Tor schießen konnte.“ Der offensive Mittelfeldspieler fühle sich in Frankfurt sehr wohl, was auch am Trainerteam liege, das ihn gut in die Mannschaft integriere. Seine Ziele für die kommende Saison sind Minuten, die er sammeln möchte und dabei dem Team so gut es geht zu helfen.

Im Gegensatz zu Aaronson war es heute, trotz seines Tores, eher ein gebrauchter Tag für Hauge, der einige Fehlpässe spielte. „Das waren wir in den letzten Wochen nicht von ihm gewohnt. Jens Petter nimmt hier eine wichtige Rolle ein und das macht er bis jetzt auch gut“, so Buck. Jetzt haben die Spieler bis zum Montag frei und können regenerieren, ehe die Vorbereitung für das Auswärtsspiel in Bochum beginnt.

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12 Kommentare

  1. Die Spieler haben bis Montag frei?
    Das waren doch meist Ersatzspieler, die könnten doch morgen wenigstens mal Pässe und Abschlüsse intensiv üben.

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  2. Vor den englischen Wochen kann man auch mal bis Montag frei geben. Manchmal ist weniger mehr, vor allem Regeneration wichtig.

    Ich war auch viel Input für alle, es war nicht nur körperlich, sondern auch geistig anstrengend. Finde ich gut.

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  3. JPH hat nicht nur einige kleine Fehler gemacht, er hatte auch viele gut und tolle Aktionen. Hat die Bälle ordentlich verteilt – gerade in der zweiten HZ, hat einige tolle öffnende Pässe gespielt und vor allem, ist viel weniger hektisch, hat viel öfter den Kopf oben und spielt viel mehr ab, als immer ins hektische Dribbling zu gehen.

    Ich denke das sollte man auch hervorheben.
    Fehler hat auch Niels gemacht, oder andere.

    Das JPH immer weiter an sich arbeiten muss ist auch klar!!

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  4. Ich würde es begrüßen, dass möglichst viele Spieler am Samstag die Frauen im Stadion unterstützen. Umgekehrt sind die auch bei wichtigen Spielen dabei. Sicher werden einige die paar Tage für einen Heimaturlaib nutzen, aber wer eh hier ist, sollte sich mal blicken lassen.

    Gruß SCOPE

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  5. @SGE-SCOPE:
    Ja, das wäre echt eine coole Aktion. Finde es auch super, wie sich die Mädels mit der Eintracht und Frankfurt identifizieren und zusammen Lieder singen (Im Herzen von Europa, Eintracht Frankfurt International). Und da kennen alle die Texte. Die feiern die Eintracht und sind selbst schon ein bisschen Fans geworden.

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  6. Gegen Köln hätte Hauge einmal sooooo offensichtlich Marmoush steil schicken können beim Konter aus der eigenen Hälfte. Er ging aber ins Dribbling und Köln hat die gelbe Karte dankend angenommen. War auch noch eine ähnliche Situation. Hätte ihn eher als Max aus der Conference League gelassen, so muss Nkounko jetzt 6x 90min ran und Buli auch?

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  7. @6

    Sorry, aber erstens redest du von komplett verschiedenen Positionen, und zum anderen empfinde ich die momentane Leistungskurve der beiden genau gegensätzlich zulaufend!
    (Das Max raus ist, hat mich dennoch auch große Augen machen lassen)

    Und mal ganz rational, um weder emotional für oder gegen JPH zu sein:
    Der Kerl hat in keinem Spiel die Chance gehabt an einer angestammten Position zu spielen! Immer woanders eingesetzt, oder während des Spiels immer die Position gewechselt. Zudem kein Murren! Er macht einfach was gesagt wird – auch wenn er linker Außenverteidiger auf einmal ist.
    Man muss ihm definitiv zugestehen, dass er sich verändert hat.
    Viiiel konzentrierter und fokussierter. Früher wäre er mit dem Kopf durch die Wand gedribbelt…heute bricht er eher mal ab, nimmt den Sicherheitspass. Das ist seine größte Entwicklung imo! Er hat Immernoch diese Momente – völlig klar – aber aus so einem gebrauchten Jahr zurück zu kommen, zu wissen dass er eh kritisch gesehen wird, seine Ernährung dann umstellt, sein Denken umstellt, sich der Chance stellt und auch im Spiel Dinge umstellt – das rechne ich dem Kerl sehr an.

    Auf der anderen Seite Max. Ein toller Kerl. Und auch ein (eigentlich) wirklich guter Fußballer. Momentan ist er ein Schatten seiner selbst. Ich denke das weiß er selber.
    Einer seiner Gründe sich für Frankfurt entschieden zu haben, war, Chancen für die Nationalmannschaft wieder zu bekommen.
    Und die Diskrepanz könnte gerade nicht größer sein. Leider! Ich würde mich als Mensch und Fan sehr für ihn freuen, wenn er es wieder dreht!!

    Aber JPH hat in der Gesamtheit aus meiner Sicht, mehr die Chance verdient zur Zeit, als Max.

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  8. Hat Max seinen Zenit überschritten? Die ersten Spiele waren so gut, ich hab mich echt gefreut.

    Aber dann nach dem Motto „Stark angefangen, stark nachgelassen“ ging es nur noch bergab:(

    Ich hoffe die „Auszeit“ gibt ihm dem Sxhib wieder neu durchzustarten

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  9. Ich hätte auch Max für JPH nominiert, aber wegen ganz pragmatischen Gründen. Wegen der Position des linken Verteidigers, um sie doppelt zu besetzen. Hauges Position können viele andere übernehmen. Paxton, Junior, Chaibi.
    Wenn Niels jetzt raus muss, ist DT gezwungen, einen Rechtsfuß auf links zu stellen. Daher bin ich doch schon mittelmäßig überrascht

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  10. Ich bin sehr, sehr gespannt, ob Alario in Frankfurt jemals wieder auf die Füße kommt. In den Minuten, die er gegen SVWW zum Einsatz gekommen ist, ist er nur getrabt, verlor zwei Zweikämpfe und schoß einmal aufs Tor. Immerhin ein Schuss, den JPH als Abstauber verwerten konnte. Ansonsten wirkte er eher teilnahmslos. Man muss ihm natürlich im Moment zugestehen, dass er nach der langen Pause noch viel Zeit braucht. Heißt aber auch: Er ist keine Soforthilfe.
    Mein Eindruck ist der auch, dass er das vielleicht gar nicht mehr wird. Er ist erst 30 Jahre jung, wirkt aber viel, viel älter. Selbst im Vergleich zu Makoto Hasebe. Alario hat aktuell eher die Ausstrahlung eines Altherren-Spielers, der bei den Jungen mitkicken darf. Ich drücke ihm und uns die Daumen, dass er nochmal die Kurve kriegt. Als Trainer würde ich aber, glaublich, meine Hoffnungen eher auf den Nachwuchs aus der U21 richten.

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  11. JPH wird bis zum Saisonende die Community spalten. Bei dem scheiden sich in der Tat die Geister.

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