Am heutigen Dienstagabend um 21:00 Uhr ist es so weit: Die Hymne der Champions League schallt wieder durch das Frankfurter Waldstadion, Groß und Klein hat sich versammelt, um das erste Spiel der SGE in einer K.o.-Phase der Königsklasse mitzuerleben. Und dort wartet mit SSC Neapel vielleicht das heißeste Los der diesjährigen Saison. Die Italiener erzielten bisher die meisten Tore in der Champions League und sind heißer Kandidat auf die Meisterschaft. Doch woran liegt das? Auf was muss die Eintracht besonders achten? Um genau diese Fragen zu beantworten hat sich unsere Redakteurin Cettina Kramer Hilfe gesucht und Maurizio Savona gefragt. Mauris Vater kommt aus Neapel und ihm wurde der Verein schon in die Wiege gelegt: „Ich habe nie andere Vereine supportet, immer nur Neapel.“
Glorreiche Zeiten, traurige Tage
Wenn man an den Verein aus Süditalien denkt, kommen sofort die Erinnerungen an den wohl bekanntesten und begnadetsten Spieler hoch, der je das himmelblaue Trikot getragen hat – Diego Maradona. Genau zu dieser Zeit spielte Napoli auch den bisher erfolgreichsten Fußball und so lange ist es auch her, dass man zuletzt so gute Chancen auf den wichtigsten Titel hatte, die italienische Meisterschaft. Dort ist der Verein aus Italien momentan unangefochtene Nummer 1 und steht 15 Punkte vor Inter Mailand. Doch wie kam es dazu? Vor der Saison gab es nicht Wenige, die dachten, dass das Team schwächer ist als im Vorjahr, schließlich musste man sich von mehreren wichtigen Spielern trennen. Auch Mauri hatte anfangs Bedenken: „Bei den ganzen Abgängen, dachte jeder dass es diese Saison richtig schwer wird. Insigne, Mertens, Ospina, Ruiz, Koulibaly weg. Das waren Leute, die Neapel über mehrere Jahre geprägt haben. Manchen haben sogar gesagt, dass wir absteigen. Aber diese Abgänge haben Neapel nur stärker gemacht. Am Ende waren diese Spieler auch das Problem, dass Neapel letztes Jahr nicht den Titel geholt hat, da sie es in den entscheidenden Momenten nicht geschafft haben. Im Nachhinein kam beispielsweise raus, dass sich Insigne mit Trainer Spalletti gestritten hat, andere Spieler unterdrückt wurden und Ähnliches. Und all sowas ist jetzt einfach nicht mehr da, aber wir haben Spieler wie Kvaratskhelia, die einfach Fußball spielen weil sie Bock haben. Da ist keiner besser als der Andere, es gibt keine Prima Donna mehr.“ Ähnlich wie in Frankfurt gibt es in Neapel keine einzelnen Stars. Die ganze Mannschaft arbeitet als Team und dies spiegelt sich auch im momentanen Erfolg wieder. „Meret blüht auf einmal auf, Lobotka ist der zentrale Faktor und im Mittelfeld und er ist genau so wichtig wie die Offensive um Kvaratskhelia und Osimhen. Ich denke, dass diese Abgänge durchaus etwas Positives bewirkt haben, hört sich erstmal komisch an, ist aber so. Man hat das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit eine richtig komplette Mannschaft.“ Eben diese angesprochene Offensive sorgt dafür, dass Napoli momentan in aller Munde ist und wahrscheinlich wird es auch die Hauptaufgabe der Eintracht sein, die beiden zu bremsen, doch sollte man sich keinesfalls nur darauf konzentrieren. Wenn es die Eintracht schafft bissig aufzutreten, wird man auch die Gäste vor schwierige Aufgaben stellen, denn auch die Offensive der SGE um Kolo Muani ist zur Zeit auffällig gut.
Was die SGE erwarten wird
Chancenlos sind die Hessen keinesfalls. „Die Frankfurter können sich darauf gefasst machen, dass Neapel auf jeden Fall Fußball spielen will“, so Mauri. Und genau das liegt der SGE. Besonders in Spielen gegen große Gegner wächst die Eintracht immer wieder über sich hinaus und auch die Fans im Frankfurter Waldstadion können und werden einen großen Teil dazu beitragen. Die Chance, dass man wie gegen den FC Barcelona vom Gegner unterschätzt wird, gibt es diesmal jedoch nicht: „Ich glaube nicht, dass es in der Mannschaft oder bei uns Fans einen gibt, der Frankfurt unterschätzt. Kann man ja auch gar nicht als Europa League Sieger und da jeder weiß wie Frankfurt spielt und dass die wie Neapel auch Bock haben Fußball zu spielen. Ich vergleiche uns immer gerne mit Bayern unter Jupp Heynckes. Die haben einfach immer weitergespielt, wollten immer den Ball haben und das führt halt auch zu Erfolg.“ Man darf sich also auf ein spannendes Duell freuen, in dem beide Mannschaften große Lust haben und sich niemand mit einem Unentschieden zufrieden gibt. Auch wenn die Hessen nicht als Favorit in das Spiel starten, so werden sie die Gäste durchaus vor Herausforderungen stellen können und danach steht ja auch noch das Rückspiel auf dem Programm.
Bella Napoli im Frühling
Und es gibt wesentlich schlechtere Ziele als Neapel im März. Die Stadt gilt zwar vielerorts als leicht „gefährliches Pflaster“, aber keiner muss Angst haben, dass es ähnliche Szenen wie in Marseille geben wird, so Mauri: „Ich glaube es kommt drauf an, wie das jetzt in Frankfurt abläuft. Ist schwer zu sagen, aber je nach dem wie der Empfang in Frankfurt sein wird, wird es in Neapel doppelt zurückkommen. War ja gegen Liverpool genau so. Natürlich gibt es immer ein paar Ausnahmen, aber die große Mehrheit konnte ohne Probleme draußen eine Pizza essen. Die Brisanz mit Atalanta ist natürlich da, aber in der Kurve ist es nicht so wie in Marseille, dass man dort beschossen wird.“ Die Fans sind leidenschaftlich ohne Ende und für viele ist der Verein eines der wichtigsten Dinge im Leben, was man beispielsweise beim Sieg der Coppa Italia gesehen hat. Ähnliche bzw. noch wildere Szenen wird man sehen können, falls Napoli wirklich den Scudetto gewinnen sollte. Dass dieses Erlebnis nicht ansatzweise in Worten zu beschreiben ist, weiß auch Mauri: „Man muss sich nur die Videos angucken wo wir die Coppa gewonnen haben, da war schon zwei Tage Ausnahmezustand in Neapel und wenn Neapel dann wirklich das Unaussprechliche erreicht, wird das um die Welt gehen. Das wird ähnlich wie in Argentinien, als sie Weltmeister geworden sind. Die Leute sind durstig nach 33 Jahren. Wenn das passiert, dann fliege ich auch hin, auf jeden Fall! Ich glaube, dass ich sowas nur einmal erleben werde – wenn überhaupt, man kann ja nie wissen.“ Also grundsätzlich kann man sagen, dass sowohl beide Vereine als auch die Fans im Herzen vieles gemeinsam haben. Die Erinnerungen an glorreiche Zeiten, eine lange Durststrecke und Fans, die das Wappen im Herzen und durch die Stadien der Welt tragen. Und wer weiß, vielleicht kann man sich ja darauf einigen, dass Napoli die italienische Meisterschaft gewinnt und die SGE dafür das Achtelfinale der diesjährigen Champions League.
Mauri (Twitter: MSavona11)
Auf geht’s zum nächsten Höhepunkt!
Geil wäre, wenn morgen mal wenn die Mannschaft zum Warmlaufen kommt schon das Stadion richtig voll wäre! Ziehen wir die dritte Halbzeit nach vorne und schicken die Mannschaft so elektrisiert wie möglich aufs Feld!
Schon wieder keine Chance, so wie damals gegen Barca 🙁
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wtf is Heynckes?..
Ach ja, der ehemalige Trainer des Jahres mit nur einem Titel, dessen Mannschaft dem verdienten Sieger Im Pokalfinale die Gratulation verweigert hat…
Off topic:
M. Dahoud verlängert nicht wäre ein interessanter Spieler falls er seine Verletztungsanfälligkeit ablegen kann.
Hoffe auf einen schönen erfolgreichen Dienstag. Und das Spiel läuft auf meinen einzigen Abo prime perfekt. Haha
Forza SGE
Schöne Grüße aus Sachsenhausen
@moenchi[5] : Ist bei mir auch das einzige Abo in dieser Richtung. Und da ich somit bisher nur die Nullnummer gegen Tottenham live gesehen habe, freue ich mich heute auf ein paar Tore.
Falls möglich bitte auf der richtigen Seite.
Bin relativ optimistisch trotz der Stärke des Gegners. Dass wir „Europa können“, haben wir oft genug schon bewiesen, dass solche Spiele uns liegen, auch. Und es ist auch nicht das erste CL-Spiel für uns, die Spieler wissen, was auf sie zukommt.
Ich bin, wie Oliver Glasner gestern schon sagte:
„Häääß wie Frittenfett!!“
Ick freu mir!
Forza SGE !!!
Egal was heute passiert Vorfreude ist riesig kann es kaum erwarten. Seit 2001 bin ich Fan, beim 6:3 gegen Reutlingen live im Stadion. In all der Zeit hätte ich nie erwartet, dass wir Mal da stehen, wo wir am heutigen Tag sind. Es war tatsächlich immer ein Traum, der abhängig von der Liga Zugehörigkeit Mal näher Mal ferner war aber heute wird er Wirklichkeit. Unvorstellbar!
Es ist egal wie stark Neapel ist! Es ist egal das sie in Italien alles in Grund und Boden spielen- aber 180 Minuten müssen wir und werden wir über unser Limit gehen und sie besiegen! Fertig! Wenn man eine Chance hat muss man sie nutzen! Wer war schon nicht alles besser als wir – lazio, Inter , Donezk , Barca – es ist egal wir sind Eintracht Frankfurt und wir siegen ! Danach kann der ssc gerne italienischer Meister werden!
Ich hoffe es bleibt friedlich denn nach wie vor gehört Gewalt in kein Fußballstadion dieser Welt!
Ich hoffe nur das die Bildqualität besser ist. Hab mir letze Woche Bayern gg. PSG angeschaut, das war schon hart. Kam mir vor wie im Jahr 2008. An der Internetverbindung lag es nicht (250er Leitung) alles ander hat gut funktioniert (Netflix und co.).
Für heute abend bin ich echt gespannt ob unsere SGE uns wieder mal überrascht!? Ich wage kein Tipp und hoffe das wir ein Ergebnis rausholen, das für das Rückspiel hoffen lässt.
@barth:
Lag vermutlich an den Mannschaften. 😉
Wir sind der Außenseiter, wir sind schon weiter gekommen, als uns irgendwer zugetraut hätte und wir können Europa – es ist angerichtet.
So liebe Fußballfreunde der SGE!
Wir sehen oder zumindest hören uns im Stadion! Und bitte nicht die Konfetti vergessen 😉
Auf ein tolles Spiel mit einem guten Ausgang für uns!
@eldalabeha: Okay, da hast Du recht, bin einfach nicht darauf gekommen 🙂
Die Frankfurter Feuerwehr wehrt sich vehement gegen die erhobenen Vorwürfe im Zusammenhang mit Auflagen beim heutigen Spiel.
Sie sieht sich zu Unrecht Anfeindungen und Beleidigungen ausgesetzt.
Wir alle wissen um die Wichtigkeit der Feuerwehr und deren Einsatz.
Die hat es schon schwer genug, z.B.
mit randalierenden Idioten, wie in Berlin und auch anderswo.
Wir sollten die Feuerwehr nicht für etwas verantwortlich machen, wofür sie lt. ihren Angaben nicht verantwortlich ist.
Natürlich finde ich es auch total überzogen, Konfetti im Stadion zu verbieten (was machen eigentlich die Konfetti werdenden Fastnachter?), aber da gilt es, die wahren Verursacher zu kritisieren.
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