GerezgiherJoel_hJoel Gerezgiher unterschrieb bei der Eintracht kürzlich seinen ersten Profivertrag. Am 09.10.1995 erblickte der Kapitän der U19 in Frankfurt das Licht der Welt. Seine Eltern stammen aus Eritrea und flüchteten aufgrund des Bürgerkrieges im Jahr 1985 nach Deutschland. Die Familie wurde, dank einer kleinen eritreischen Gemeinde, in Frankfurt gut integriert. Gerezgiher schnürte schon mit fünf Jahren beim SV Niederursel die Fußballschuhe, während seine Schwester beim 1. FFC Frankfurt kickte. Der 18jährige fühlte sich am Main somit schon immer heimisch, wie er im Interview auf „bundesliga.de“ durchblicken lässt. „Frankfurt ist ja ohnehin eine internationale Stadt, in der Menschen aus vielen Ländern zu Hause sind. Rassismus ist mir hier nie begegnet. Vielleicht hat der Fußball auch dabei geholfen, denn auf dem Platz sind alle gleich und damit bin ich aufgewachsen.“

Integration durch Fußball. Gerezgiher freut sich, dass im Sport die Hautfarbe, die in der Mannschaft nie ein Thema gewesen sei, oder die Religion keine Rolle spiele, sondern nur die Leistung auf dem Platz zähle. Dies alles gab dem 18jährigen die Kraft, die er für den Sprung nach ganz oben benötigte und weiterhin auch brauchen wird. Geprägt hat Gerezgiher dabei auch das Amt des Kapitäns der U19. „Es ist für mich eine große Herausforderung, die ich sehr gerne übernommen habe. Ich habe damit mehr Verantwortung. Das hat meinen Charakter erweitert. Ich bin gerne Ansprechpartner für meine Mitspieler und versuche, bei Problemen zu helfen.“

Bei den Profis wurde der, mit sehr großem Respekt an diese Aufgabe herangehende, Jungadler, dessen Vorbild Ronaldinho ist, sehr gut aufgenommen. Hört man dem Neuprofi der Hessen aber zu, rücken diese Fragen in den Hintergrund. Gerezgiher erscheint als ein offener Mensch, als jemand, der über den Tellerrand hinausblickt und im Fußball viel mehr sieht, als nur einen Job. So erzählt das Eigengewächs von einem Erlebnis aus seinem letzten Urlaub auf Mallorca: „Am Strand haben ein paar Leute Fußball gespielt. Sie kamen aus England, Frankreich, Belgien und anderen Ländern. Ich bin einfach dazu und habe mitgespielt. Alle haben eine Gemeinsamkeit – und das ist der Fußball. Es ist die einfachste Sprache der Welt.“

Foto: Eintracht e.V. – Homepage

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3 Kommentare

  1. Joel ich freue mich sehr, dass du den Sprung in die Profiliga geschafft hast. Ich kenne dich schon seit dem du ein kleines Kind bist. Jahrelang habe ich mit deinem Vater Fußball bei SV Eritrea gespielt und wir haben schon damals einen sehr talentierten Spieler in dir gesehen. Ich habe deine Spiele beim SV Niederursel, FSV und bei der Eintracht so oft wie möglich verfolgt. Für mich bist du echt ein starker Spieler, der durch seine überragende Technik und vor allem durch seine Disziplin hervorsticht. Ich bin davon überzeugt, dass wir dich noch lange in der Profiliga sehen werden. Wir sind alle sehr stolz auf dich und du bist vor allem für die Kinder ein großes Vorbild.
    LG Yohannes Kaleab (Gigi)

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