Laura Freigang ist eine wichtige Leistungsträgerin bei der SGE. (Bild:imago images / foto2press)

Sportlich betrachtet war 2020 für Laura Freigang ein gutes Jahr. Elf Tore in zwölf Ligaspielen und regelmäßige Nominierungen für die deutsche Nationalmannschaft. Mit der Eintracht gelang der Stürmerin ein perfekter Saison-Start nach der Fusion, zum Jahresende sprang ein Platz im Tabellenmittelfeld heraus. „Ich bin, was das Sportliche angeht, total glücklich. Ich bin recht erfolgreich, was meine Torquote angeht – und daran wird man als Stürmerin gemessen. Es war aber auch ein skurriles Jahr. Es war schade, dass wir im ersten Jahr mit der Eintracht keine Zuschauer hatten. Darauf hatte ich mich gefreut“, bedauert die 22-Jährige im Interview mit „hessenschau.de“. Freigang sieht die Fusion zwischen dem 1.FFC Frankfurt und der SGE als „Riesensache“, denn „die Stadt lebt den Verein. Deshalb hatte ich mich gefreut, auch den Eintracht-Fans zu zeigen, was wir draufhaben.“

Live-Übertragungen sind Mangelware

Bisher durfte das Frauen-Team noch nicht in den Genuss kommen, vor vielen Zuschauern zu spielen. Die anhaltende Corona-Pandemie lässt Großveranstaltungen weiterhin nicht zu. Aber auch von zuhause aus lassen sich die Spiele der Frauen-Bundesliga live nur schwer verfolgen. „Eurosport“ überträgt jedes Freitagabendspiel, dazu zeigt „Magenta Sport“ eine ausgewählte Partie pro Spieltag. Ein Angebot wie bei den Männern ist wünschenswert. Das gern genannte Gegenargument ist das des Angebots und der Nachfrage. „Ich hoffe, dass wir eine größere Plattform bekommen, um unseren Fußball zu zeigen. Ich denke, dass wir die Möglichkeit haben zu begeistern. Aber dafür müssen wir auch die Chance kriegen, uns zu präsentieren“, plädiert die SGE-Stürmerin und nennt als Beispiel das Länderspiel zwischen Deutschland und England vor über 70.000 Zuschauern im Wembley-Stadion im November 2019. Natürlich ist Freigang bewusst, dass kein Erstligist aktuell über eine solche Stadionkapazität verfügt, aber der Ligaauftakt gegen Werder Bremen im Deutsche Bank Park lässt hoffen: „Wir erleben das nicht oft, weil wir selten in so großen Stadien spielen. Und dann war es auch noch das erste Saisonspiel, auf so einem tollen Platz, und mit dem neuen Videowürfel, das war eine Riesensache.“

„Menschen interessieren sich jetzt auch für diesen Teil des Vereins“

Durch die Fusion nehme Freigang mehr Interesse am Frauenfußball in Frankfurt wahr. Die Eintracht sei ein viel bekannterer Verein als der ehemalige 1.FFC Frankfurt: „Mit der Eintracht kommt ein anderes Publikum, das wir begeistern können. Das spüre ich – etwa, wenn ich mit den Eintracht-Klamotten durch die Stadt laufe. Die Menschen interessieren sich jetzt auch für diesen Teil des Vereins und das ist schön.“ Seit 1970 ist der Frauenfußball in Deutschland nicht mehr offiziell verboten. Das ist über 50 Jahre her. Für die nächsten 50 Jahre wünscht sich Freigang, dass das vorhandene Potential des Frauenfußballs noch mehr ausgeschöpft und unterstützt wird: „Spiele wie das Länderspiel in Wembley zeigen einfach, was da noch für ein Potenzial ist – auch mit Blick auf die Fans. Ich hoffe, dass das in den nächsten Jahren häufigere Ereignisse sind und nicht einmalige.“

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3 Kommentare

  1. Glaube mein nächstes Trikot wird mal ein Frauen Trikot mit Freigang drauf, kommt sympathisch rüber die Dame 🙂

    Forza SGE

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  2. Mich jedenfalls begeistern die Eintracht Frauen, spielen guten Fußball und sind sehr sympathisch in der Darstellung.
    Eine absolute Bereicherung für unsere Eintracht Familie.
    Muss ja nicht jeder Fan von Frauen Fußball werden, genauso wie Fan von Hockey, Turnen oder Boxen, oder der sonstigen 50 Abteilungen der Eintracht.
    Auf jeden Fall sind wir aber alle eine große Eintracht Familie und wie Frankfurt und die Region lebt auch unsere Eintracht von, mit und durch seine Vielfalt. Dabei ist selbstverständlich unser Männerteam in der BL für den Verein das Aushängeschild, das Zugpferd und für viele von uns eine Herzensangelegenheit, daß soll auch so bleiben.
    Trotzdem, auch für die Mädels im neuen Jahr noch bessere Ergebnisse und dass ich dann auch mal zu einem Spiel unserer Frauen kann.
    Forza SGE !

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  3. Dadurch, dass sowohl bei den Frauen und bei Männern gar keine Zuschauer sind und man nur im Fernsehen die Spiele verfolgen kann, hat sich das Fußballerlebnis beider Teams jedenfalls angeglichen. Ohne Wertung, ist ein subjektiver Eindruck. Dadurch ist der Fußball auf das Spiel runter reduziert und es lässt sich leichter vergleichen.

    Gruß SCOPE

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