Freundlich und stets verbindlich: Frankfurts neuer Sportdirektor Timmo Hardung. (Bild: IMAGO / Jan Huebner)

Für Timmo Hardung begann vor wenigen Tagen ein neues Kapitel. Seit dem 1. Juli ist er offiziell Sportdirektor bei Eintracht Frankfurt. Trotzdem: Viel im Alltag hat sich für den studierten Wirtschaftswissenschaftler noch nicht geändert. Schon in der Vergangenheit, als Leiter der Lizenzspielerabteilung, hat er sich vor allem darum gekümmert, Spieler zur Eintracht zu lotsen, Talente zu entdecken. Ähnliche Aufgaben übernahm er zuvor bei RB Leipzig und der TSG Hoffenheim – zwei Klubs aus Hardungs Vita, die Grund dafür sind, dass er von Teilen der SGE-Anhänger mit etwas Argwohn betrachtet wird.

Sportdirektor mit BWL-Hintergrund

In Gesprächen ist Hardung stets freundlich und verbindlich; er wirkt wie jemand, der auch im Silicon Valley am nächsten großen Digital-Tech-Produkt arbeiten könnte. Dass er inzwischen auf einem der wichtigsten Posten bei der Frankfurt Eintracht gelandet ist, sei trotzdem kein Ergebnis eines bestimmten Karriereplanes gewesen. „Sport1“ sagte er stattdessen: „Bis ich Teammanager wurde, habe ich eine wirtschaftliche Ausbildung angestrebt und wollte eigentlich im BWL-Bereich arbeiten. Ich kam nicht aus einer Fußballer-Familie und habe deshalb nicht ins Business gedrängt.

Seine neue Position hat er vor allem Markus Krösche zu verdanken. Der Sportvorstand nahm seinen Vertrauten 2021 mit nach Frankfurt. Einerseits ist Hardungs Aufstieg deshalb vor allem ein Zeichen von Wertschätzung. Andererseits war die Aufgabe des Sportdirektors seit dem Ausscheiden von Bruno Hübner im Sommer 2021 unbesetzt, macht aber im täglichen Betrieb durchaus Sinn.

Hardung ist stolz auf seine Entdeckung

Seine Aufgabe sei vor allem, „Gespräche mit den Vereinen, den Spielern und Beratern zu führen“, sagte er der „Frankfurter Neuen Presse“ (FNP). Das macht er nicht ohne Stolz. So verriet er „Sport1“, dass der Transfer von Paxten Aaronson sein Deal gewesen sei. Entdeckt wurde das US-Talent über eine Datensuche. Hardung: „Danach haben die Scouts ihn genauer unter die Lupe genommen und analysiert, wie er spielt. Seine Intensität sowie Spielweise gefielen uns, weshalb wir uns einige seiner Auftritte in der MLS und bei der U20-Nationalmannschaft live angeschaut haben. Der gute und professionelle Kontakt zu Philadelphia Union und Ernst Tanner ermöglichte uns auch eine Trainingsvisite. Das ist nicht üblich in der Branche.“

Anschließend habe es persönliche Gespräche geben. Hardung sei es dabei stets wichtig, ehrlich mit dem Spieler umzugehen und ein realistisches Ziel zu formulieren: „Ich habe ihm natürlich gesagt, dass wir nicht sofort als Stammspieler mit ihm kalkulieren, er sich weiterentwickeln und das annehmen muss.

Ein Trio, das sich kennt und gegenseitig schätzt

In einer der vorderen Reihen zu stehen, ist für Hardung trotz seiner bereits reichhaltigen Erfahrung etwas Neues. Das musste er kurz vor dem Pokalfinale lernen, als er im ZDF-„Morgenmagazin“ über den neuen SGE-Trainer Dino Toppmöller sagte: „Dino ist ein super Typ, ein Weltklasse-Trainer!“ Wenige Worte, die anschließend zur Schlagzeile wurden. Hardung versuchte, seine Worte wieder einzufangen: er hätte es eigentlich andersherum gemeint, also dass Toppmöller ein Weltklasse-Typ und ein super Trainer sei, und sich live im TV nur versprochen. Als Toppmöller das Interview sah, bedankte er sich bei Hardung trotzdem augenzwinkernd, wie er gestern in der Pressekonferenz erzählte: „Ich habe Timmo direkt danach geschrieben: ‚Danke für die hohe Messlatte’.“

Hardung, Krösche und Toppmöller kennen sich alle aus ihrer gemeinsamen Zeit in Leipzig. Die Entscheidung, den neuen Coach an den Main zu lotsen, sei deshalb nicht aus dem Bauch heraus entstanden, sondern weil man sich menschlich und sportlich bereits kannte sowie schätzen gelernt hat. Hardung gegenüber der „FNP“: „Wir wissen, wie gut er ist. Wir haben das nach bestem Wissen und Gewissen entschieden. Es gibt keinen Zweifel.“ Toppmöller stehe unter anderem für Souveränität und Ruhe – zwei Charaktereigenschaften, die auch auf Hardung selbst zutreffen könnten.

- Werbung -

15 Kommentare

  1. Willkommen Timmo!!

    Mensch bin ich gespannt auf die nächste Saison gespannt.

    Kann es nicht erwarten, dass es los geht.

    Schönes WE
    cCf

    49
    14
  2. Ey Leute, da wächst etwas Grossartiges heran, ich spüre das.
    Tradition, Emotion und Professionalität verschmelzen perfekt.

    71
    10
  3. @718s
    Quelle???
    Behauptungen kann ja jeder posten…
    Kein diss, sondern lediglich der Hinweis an alle, bei sowas eher die Quellen mitanzugeben, ansonsten sind so posts ja komplett überflüssig.

    19
    8
  4. Zu Kamada : Da hat sich sein Management gewaltig verzockt !
    Traurig und Schade für Daichi Kamada !
    Hoffe er kommt noch irgendwo unter, wo er seine Fähigkeiten weiter entwickeln kann und wo es für ihn passt.

    35
    2
  5. Es geht nicht darum, ob man dann selber nochmal im Netz suchen kann/will.
    Netiquette wäre halt, im Zweifelsfall nach seinem Einzeiler in nem forum eine Quelle anzugeben.

    23
    3
  6. Aber inhaltlich :
    Meiner Meinung nach sollte man, falls er Interesse zeigt, zuschlagen. Einerseits weiss man, was man an ihm hat und was seine Schwächen sind. Ein neuer Spieler ist ja immer ne wundertüte. Und ausserdem könnte man so ihn im Sommer nächstes Jahr oder diesen Winter immer noch für eine Ablöse gehen lassen, falls er wieder in die Spur kommt.
    Wenn Lindstrom wirklich geht, könnte Kamada der kostengünstige Ersatz sein.
    Und nein, ich bin null nachtragend oder kindisch beleidigt, weil er weg wollte: daichi ist und bleibt einer meiner Helden von Sevilla, der Elfer in Lissabon war cool usw…

    Aber ich gebe dem Gerücht nicht viel Wahrscheinlichkeit. Ist halt Sommerpause, da muss man die Gazetten füllen. Kamada wird sicherlich woanders gut unterkommen, England, irgendwo in Spanien oder Portugal….. Jedenfalls da, wo er mehr verdienen wird als bei uns.

    34
    2
  7. Kamada, Kamada… hab ich euch doch immer gesagt. Durchschnittskicker, der mehr rumsteht und trabt als er Lichtblicke generiert… träumt noch immer zu einem ganz großen Club zu können… peinlich diese Idee. Vertrag ausgelaufen, ich bin zufrieden weil wir dann wieder 11gegen 11 spielen….zu oft war er nur Traber des Jahres, der zu oft das Tempo rausgenommen hat oder die Kollegen mit pass in den Rücken bremste… jetzt sieht er die Realität und die ist genau da wo ich es sagte… null und nimmer bei einem topclub. Vielleicht erbarmt sich ja einer… Bochum, Köln oder Heidenheim… das ist sein Niveau… gute Reise bitte

    20
    110
  8. Zu Kamada und Ngankam haben wir etwas im SGE kompakt, das vor wenigen Minuten online ging.

    13
    2
  9. Wer solche Fans hat braucht keine Feinde mehr.
    Und bei jeder Gelegenheit die gleiche nervtötende Leier.

    55
    6
  10. @8: sehe ich ja grundsätzlich auch so. Nur bevor ich nen Kommentar zum Kommentar schreibe google ich halt. Zeitlich aufwand gleich. Aber gut, jeder wie er will.

    10
    6
  11. Na ist doch ganz einfach.
    Neuer Vertrag aber nur noch die Hälfte vom Gehalt für Kamada.
    Das nenne ich geschäftstüchtig!

    12
    12
  12. Ein großer Vorteil dürfte daran liegen, dass die drei wenig Reibungsverluste haben und dadurch sehr effizient zusammenarbeiten können. Ich hatte schon im Auto, dass die suboptimale Rückrunde auch durch Reibungsverlust inzwischen MK und Glasner verursacht war.

    5
    6

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -