Johannes Flum ist froh, dass er nach schwerer Verletzung wieder schmerzfrei trainieren kann.
Johannes Flum ist froh, dass er nach schwerer Verletzung wieder schmerzfrei trainieren kann.

Johannes Flum tastet sich nach seiner schweren Verletzung, einem Bruch der linken Kniescheibe, wieder mühevoll heran. Der 28-Jährige wurde zuletzt beim Vorbereitungsturnier in Duisburg als Innenverteidiger getestet. Das Fazit: Die Ballsicherheit kehrt langsam zurück, die ersten Ängste, wieder in Zweikämpfe zu gehen, werden peu á peu überwunden. Der Coach hat dem Defensivmann allerdings schon mitgeteilt, dass er von der ersten Elf derzeit noch ein Stück weit entfernt wäre. Flum lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen und will sich im Training anbieten und die Rückstände aufholen. Neben den Übungseinheiten auf dem Platz zieht es ihn auch in den Kraftraum, in den Fokus ist die Oberschenkelmuskulatur gerückt, die laut Kovac noch ausgeprägter sein könnte.

Für den in Waldshut-Tiegen geborenen Mittelfeldspieler geht es nach der langen Ausfallzeit zunächst noch einmal von Null los. Er verspürt, wie er im Gespräch mit der F.A.Z. zugibt, keine Schmerzen mehr im Knie. Das viele Training tut ihm gut, auch wenn die Einheiten lang sind und „der Schweinehund“ überwunden werden muss. Flum lobt die Arbeit von Kovac, der alles einbaut: „Das Passspiel, Ballbesitzformen, Koordination, Kraft und Ausdauer. Wir machen vieles in einer Einheit, das ist sehr intensiv. Vom Kopf her müssen wir alle hellwach sein, damit wir alles richtig umsetzen.“ Der Coach erwartet viel von dem Team, selbst in Freiburg trainierte Flum damals nicht so intensiv wie jetzt in Frankfurt.

Der Umgang mit den Akteuren sei außerordentlich professionell, die gesamte Arbeit des Trainerteams „sehr gut.“ Kovac und sein Staff schauen genau hin, wer wie viel machen kann und verordnen den Spieler dann, wenn sie überspielt und am Anschlag sind, Ruhepausen. Flum befürwortet diese Maßnahmen, schließlich hätte es keinen Sinn, in einen Schmerz hinein zu trainieren. Die mögliche Folge, beispielsweise eine dreiwöchige Ausfallzeit, würde nicht weiterhelfen und die Vorbereitung zersplittern. Der Defensivmann war selbst einmal davon betroffen: „Bei einer Laufeinheit hat er gemerkt, dass es mir sehr schwerfiel. Er hat dann zu mir gesagt, dass ich eine Pause machen soll.“

Omar Mascarell wird von Flum als "sehr freundlich und höflich" beschrieben.
Omar Mascarell wird von Flum als „sehr freundlich und höflich“ beschrieben.
Ansonsten hatte Flum, der bereits in sein viertes Jahr bei den Hessen geht, keine Schmerzen oder Probleme. Der Trainer müsse deshalb keine Rücksicht auf ihn nehmen, wobei er „weiß, dass ich nach so einer langen Verletzung vielleicht ein bisschen vorsichtiger bei manchen Sachen bin.“ Ob es für einen Einsatz in der 1. Pokalrunde in Magdeburg langen wird, ist fraglich. Er selbst blendet diesen Gedanken derzeit noch völlig aus und hätte auch keine Probleme damit, wenn er sich zu diesem Zeitpunkt noch hinten anstellen müsste. Die Konkurrenz auf der Sechserposition ist groß, mit Omar Mascarell ist von Real Madrid ein technisch starker Konkurrent hinzugestoßen. Er schätzt den Spanier von seiner menschlichen Seite und gibt anerkennend zu: „Er ist ein sehr guter Fußballer, der uns auf jeden Fall weiterbringen kann.“

Ob Mascarell und die neuen Spieler, die Eintracht Frankfurt zu einer „Multi-Kulti-Truppe“ werden lassen, für eine Überraschung sorgen können? Flum würde es nicht überraschen: „Ich traue uns einiges zu, weil wir gute Spieler und einen guten Charakter haben.“ Die Tatsache, dass bei den Hessen 16 Nationen in einem Kader harmonieren müssen, spiele dabei keine Rolle: „Wir deutschsprachigen Spieler versuchen die Neuzugänge zu integrieren, ihnen zu helfen. Es spielt überhaupt keine Rolle, ob wir 5 oder 16 Nationen sind.“

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10 Kommentare

  1. Um den Begriff „multikulturell“ recht zu verstehen und ggf. adäquat zu schätzen, muss man sich das gegenteilige Pendant: „monokulturell“ in seiner Bedeutung und Tragweite einmal sorgsam vor Augen halten.
    Sollte die Eintracht künftig einmal wieder kultigen Fussball spielen, wird sie auch wieder über den ggw. Tellerrand hinaus Kult sein. Dann wird das auch endlich was mit dem Ausbildungsverein. Weil dann die talentierten Hessebube -mit welchem Migrationshintergrund auch immer- wieder mal davon träumen können, bei der SGE zu spielen… anstatt bei Schalke, Dortmund oder Bayern. Dann werden im angeschlossenen, derzeit allenfalls zweitklassigen LZ, auch wieder reihenweise Rohdiamanten zu bestaunen sein.

    Was mich gerade mal interessieren würde: Ist Omar Mascarell eigentlich „schnell“?
    Potentielle, unterdurchschnittlich schnelle, v.a. aber verletzte DM haben wir derzeit in rauhen Mengen…
    Jedenfalls würde ich mir Johannes Flum sehr bald als echte BL-taugliche Alternative ganz besonders zurück wünschen. Falls Mascarell im BL-Alltag noch effektive Anpassungsschwierigkeiten zeigt und Hasebe möglicherweise an seine unterdurchschnittlich-durchwachsene Form der RR anknüpfen sollte -von weiteren Verletzungsausfällen gar nicht zu reden- dann stehen Medojevic, Stendera oder Russ auf vorläufig unabsehbare Zeit definitiv nicht bereit. Und unser allrounddefensiver Iggy, der uns an allen Ecken und Enden womöglich noch einmal richtig fehlen könnte, ist in Freiburg sicherlich bald schon stammplatziert.
    Aber ich wollte die allenthalben aufkeimende Euphorie jetzt nicht unbedingt dämpfen.

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  2. Ei was soll der Schmächtige sonst in Richtung Kovacs sagen? Wenn er spielen will, muss er schön brav und vor allem gut sein (Bei Veh hätte womöglich ersteres gereicht?).

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  3. Ich kann es auch nicht mehr hören Multi-Kulti… Was spricht den dagegen?
    Ich persönlich bin der Meinung, dass das positiv für den Fussball ist und auch für unsere Eintracht. Natürlich muss man sich auch verständigen können, aber das bekommen die schon hin 😉
    Überall auf der Welt sollte man Respekt und Toleranz zeigen (gibt schon genug schlimme und unangenehme Sachen auf der Welt). Es gibt doch nichts schöneres wenn wir als Fans mit unseren Spielern feiern, auch wenn nicht alle aus der Jugend kommen. Dann jubeln wir demnächst hoffentlich den Spaniern, Mexikanern, Japanern, Israelis, Serben und auch den Deutschen zu 😉
    Ein Hoch auf Multi-Kulti

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  4. Oka Nikolov, Jay-Jay Okocha, Bum-Kun Cha, Anthony Yeboah. 4 der 11 Spieler der Eintracht kamen aus anderen Nationen. Wir waren immer schon multi-kulti. Und mir ist egal, welchen Pass du hast, solange du einen guten Pass spielen kannst.

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  5. @2. Hooliganverachter
    Mir reicht letzteres völlig. Also Flums Normalform in Zeiten, als er zum Stamm gehörte.
    Unter den ggw. Verhältnissen würde das bedeuten: annähernd gleichwertig backup-fähig.
    Wir werden ihn ohnehin dringend brauchen. Es sei denn, es kommt noch ein richtig guter und schneller Defensivspezi. Am besten einer, der ohne Abstriche sowohl IV wie DM spielen kann.

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  6. Zizou meiner Meinung nach hat sich Hasebe in der RR einigermaßen gefangen und ab und zu ein gutes Spiel gezeigt (gerade richtung Ende der Saison) im Vergleich zur Hinrunde, da war er ganz neben der Spur.

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  7. @7. alpi
    Auch ich bin weitgehend davon überzeugt, dass man kaum mehr ür die genannten Kollegen kriegt. Ob das jedoch reicht, um Mario Gomez für mehr als eine Saison zu verpflichten, würde ich arg in Zweifel ziehen.

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