Felix Magath sieht bei Eintracht Frankfurt Probleme auf allen Ebenen.
Felix Magath sieht bei Eintracht Frankfurt Probleme auf allen Ebenen.
Die Kritik an der Vereinsführung und am Krisenmanagement von Eintracht Frankfurt prasselt aktuell von allen Seiten auf die Verantwortlichen nieder. Ein schlecht zusammengestellter Kader, die ungeklärte Nachfolge von Heribert Bruchhagen, die hektisch wirkende Suche nach einem neuen Trainer und zahlreiche andere Baustellen. Vieles erinnert fatal an den Hamburger SV der vergangenen zwei Spielzeiten. Felix Magath, Hamburger Vereinsikone und Ex-Eintracht-Coach, kennt beide Vereine und vor allem den Abstiegskampf der Bundesliga. Im „heimspiel!“ des hr-Fernsehens ließ er am Montagabend nur wenig Gutes an der Frankfurter Eintracht.

„Ich kann solche Trainerentlassungen nicht ernst nehmen“, schoss er in Richtung Eintracht und verwies darauf, wie schnell sich bei den Hessen die Stimmung seit dem Sommer gewendet habe. „Das war doch eine Liebesheirat“, zeigte der ehemalige Meistertrainer Unverständnis für das verlorene Vertrauen in Armin Veh. Dass die Trennung falsch war, vermochte Magath allerdings auch nicht zu behaupten. Demnach habe Veh auch auf ihn in den letzten Wochen den Eindruck gemacht, als würde er nicht mehr richtig kämpfen.

Der Trainerwechsel hin zu Niko Kovac war nötig, aber bringt er auch Besserung? Felix Magath bezweifelt das und sieht die Probleme der SGE eher in den Strukturen des Vereins. „Da kann ein Neuer kommen und vielleicht geht das auch am Anfang gut, aber auch das wird nicht ewig dauern. Der Verein bleibt ja derselbe“, so der Frankfurter Retter von 2000.

Chancen auf bessere Zeiten sieht „der Schleifer“ für die Eintracht nur dann, wenn der Klub schnellstmöglich zu einer Geschlossenheit findet. „Wenn nicht der ganze Verein hinter dem neuen Trainer steht, wird es schwer. Es wäre notwendig, dass der Verein sich weniger mit sich selbst beschäftigt“, so Magath, der auch in der ungeklärten Nachfolge Bruchhagens ein großes Problem bei seinem Ex-Klub sieht. „Diese Ungewissheit trägt zu einer komischen Atmosphäre bei, die auch die Mannschaft spürt.“

Doch nicht nur auf Führungsebene, auch im sportlichen Bereich haben die Frankfurter für Magaths Empfinden deutlich zu viele Fehler gemacht. Stichwort: Wintereinkäufe. „Zuviele neue Spieler im Januar, kriegst du nicht mehr integriert. Und man muss auch bedenken: Jeder Spieler, der neu kommt, trifft einen, der schon da ist“, sieht der 62-Jährige das Mannschaftsgefüge gestört.

So wie Magath denken viele über die Frankfurt Eintracht im Frühjahr 2016. Auf Niko Kovac warten zahlreiche Aufgaben, die innerhalb kürzester Zeit bewältigt werden müssen. In erster Linie muss das Selbstvertrauen der Mannschaft wieder hergestellt werden. Das Umfeld muss sich beruhigen, Fans, Team und Vorstand müssen wieder eine Einheit bilden. Magath hat dieses Kunststück vor gut 16 Jahren vollbracht. Kovac muss es ihm nun nachmachen.

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18 Kommentare

  1. Ich bin irritiert.
    Ich finde diesen Artikel komplett fehl am Platz. Da ist noch nicht einmal die Tinte unter dem Vertrag trocken, dann kommt ein Herr Magath und stellt die Verpflichtung in Frage. Das kann er ja noch tun. Aber dass man ihm hier im Forum für seine Äußerungen in dieser Situation überhaupt Platz einräumt, das ist mehr als nur kontraproduktiv.
    Will man hier von vorherein durch einen Beitrag der Redaktion schlechte Stimmung gegen den neuen Trainer machen. Ich bitte um eine Erklärung.

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  2. Chancen auf bessere Zeiten sieht „der Schleifer“ für die Eintracht nur dann, wenn der Klub schnellstmöglich zu einer Geschlossenheit findet. „Wenn nicht der ganze Verein hinter dem neuen Trainer steht, wird es schwer.“

    Ich habe die Sendung auch verfolgt und fand manches sehr richtig von Magath, jedoch auch manches nicht der Realität geschuldet.
    Richtig finde ich vor allem obigen Satz und der sollte für ALLE gelten: Spieler, Vereinsführung und Aufsichtsrat, sowie natürlich für das Umfeld, denn ändern können wir vor dem 34 Spieltag am Trainer eh nichts mehr und jetzt gilt es, ein homogenes Gefüge der Komponenten zu schaffen.
    Der Trainer hat mein Vertrauen!

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  3. Am 18. März 2011 wurde der zwei Tage zuvor bei Schalke 04 entlassene Felix Magath zum zweiten Mal Trainer des VfL Wolfsburg. Bis zu seiner Entlassung am 25. Oktober 2012 hatte er also drei Transferperioden zur Verfügung, um einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nachzugehen: Spieler zu verpflichten und abzugeben.
    Und diese Gelegenheit nutzte Magath weidlich: Der Trainer-Manager der Niedersachsen verpflichtete in 19 Monaten 38 Spieler und gab 43 ab. Macht insgesamt 81 Spieler. Inklusive fünf Spielern, die ausgeliehen wurden und in den Kader zurückkehrten und fünf Spielern, die Magath von den Amateuren und aus dem Nachwuchs rekrutierte.
    Diese ausgiebige Shoppingtour kostete den VfL Wolfsburg insgesamt 71 Millionen Euro. Die Einnahmen betrugen 30 Millionen Euro, insgesamt machte der VfL in diesem Zeitraum also ein Minus von 41 Millionen Euro.
    „Zuviele neue Spieler im Januar, kriegst du nicht mehr integriert. Und man muss auch bedenken: Jeder Spieler, der neu kommt, trifft einen, der schon da ist“
    DER MANN KENNT SICH AUS!

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  4. @Strolch:
    Lese eben erst Deinen Beitrag.
    Die Redaktion kann hierfür nichts und die Sendung, sowie diese Aussagen gab es gestern Abend so tatsächlich.
    Einzig hinkt der Artikel vielleicht etwas den Geschehnissen hinterher. Das stimmt, aber zu dem Zeitpunkt, als diese Äußerungen fielen, wusste selbst Hr. Magath nichts Genaues und hat halt mal zu einem Rundumschlag (auch gegen andere von ihm bereits begleitete Vereine) ausgeholt.
    Das ist aber m.E. ähnlich wie bei Berthold. Man muss das nicht alles für Bierernst nehmen.

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  5. Ein paar Punkte zeigen auch das Unwissen über den Verein. Von den „vielen Winter Einkäufen“ war Ayhan ein vorgezogener sommertransfer eines Perspektiv spielers und Ben Hatira ein Schnäppchen das man nicht liegen lassen darf, sofern die Berichte stimmen. Diese sollten EXTRA den Konkurrenzkampf beleben um die individuelle Leistung zu steigern.
    Das Schaaf Theater vom Sommer scheint auch vielen in den Köpfen zu hängen. Wo zeigte denn die Vereinsführung nach aussen hin Uneinigkeit bzw. Ließ Geschlossenheit vermissen. Klar war es mit Veh im Sommer eine „Liebesheirat“ aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es die einzig mögliche Stellschraube der verantwortlicheb gewesen um die Mannschaftsleistung in Zukunft zu evtl. verbessern

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  6. Yep. Amüsant fand ich die Sendung mit ihm trotzdem. Viele Weisheiten als elder Statesman dass der Verein sich ändern muss, viele Worte der freundlichen Kollegialität und auch Allgemeinplätze die man halt hören will zu einem Zeitpunkt wo nichts klar ist.
    Komisch fand ich nur seine Aussage und Kritik der schwierigen Integration von fünf neuen Spielern der Winterpause … da hat sich Magath selbst nie drum geschert.

    Dennoch hat er mal die Eintracht gut geleitet gegen den Abstieg. Und dann war er immer nochvein Toptrainer, aber nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Erinnert mich Schaaf, Daum und Veh.
    🙂
    Forza SGE

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  7. @G-Block
    Selbstverständlich kann die Redaktion nichts für irgendwelche Äußerungen von einem Herrn Magath. Die Redaktion kann aber sehr wohl etwas dafür, wenn sie solchen Äußerungen in diesem Forum Platz einräumt
    Ich glaube, wir sind uns einig, dass jetzt erst einmal an allen Fronten Ruhe herrschen sollte und man den Trainer in Ruhe seine Arbeit machen lassen sollte. Wenn das richtig ist, dann kippe ich aber nicht noch Öl ins Feuer indem ich den Äußerungen von Magath hier in einem eigenen Artikel Platz einräume und sie veröffentliche und damit verdeutliche, wie wichtig sie doch seien.
    Wichtig aber ist z.Zt. nur, dass Kovac erst einmal in Ruhe arbeiten kann und auch die Mannschaft zur Ruhe kommt.
    VG

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  8. @Strolch:
    Ich gebe Dir da uneingeschränkt recht.
    Hätte die Redaktion den Bericht gleich gestern Abend noch oder spätestens heute morgen vor Verkündung des neuen Trainers eingestellt, bekäme man weniger diese negative Sichtweise.
    Wir sollten tunlichst gar nicht allzusehr auf das gestern Gesagte eingehen.
    1. Kennen wir FM, 2. ist der Zeitpunkt nicht mehr up to date was die Argumentation angeht und 3. haben wir andere Probleme als uns jetzt zu diesem Zeitpunkt mit Kritik und Angriffen von außen auseinanderzusetzen.
    Wie gesagt, in der Sache bin ich völlig bei Dir, aber wir schaffen es auch ohne Magath´s Weißheiten und das wir es schaffen, davon bin ich seit heute wieder ein ganzes Stück weit mehr überzeugt.

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  9. Öl ins Feuer giessen gehört offenbar leider zur Strategie von sge4ever. Das war bei Veh so, das wird vermutlich weiter so sein. Das ist wirklich schade und macht mich auch wütend, da ansonsten interessante Beiträge hier zu finden waren. Es geht offenbar in erster Linie um Traffic. Die Thematisierung dieser warmen Luft hätte man sich auch sparen können.
    Was Magath betrifft: es ging ihm offenbar tatsächlich darum, zum Rundumschlag auszuholen. Aufgrund alter Wunden vielleicht. Wirklich Konkretes ist ja auch nicht dabei. Wenn er die Strukturen kritisiert, dann muß er auch sagen was geändert werden sollte. Die einzig brauchbare These ist, dass der ganze Verein hinter dem neuen Trainer stehen sollte. Noch sehe ich keine Anzeichen dafür, dass dem nicht so ist. Hoffentlich bleibt es so.
    FORZA SGE! Forza Niko!

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  10. @Tobias
    „Vieles erinnert fatal an den Hamburger SV der vergangenen zwei Spielzeiten.“ Mt Verlaub: NICHTS erinnert an den HSV, und schon gar nicht fatal. Der HSV war letzte Saison praktisch pleite, wir sind fatal weit weg davon, pleite zu sein. Ich wünsche mir etwas mehr Differenzierung im Gesamtkontext. Nur weil wir eine sportliche Scheißsaison spielen, sind wir nicht automatisch der zweite HSV. Genauso wenig wie die Berliner gerade fatal an den BVB erinnern.

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  11. herr magath der nur vereine nimmt wo er 200million zur verfügung hat sollte nicht über vereine wie unsere eintracht reden !

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  12. Magath… der hat uns jetzt noch gefehlt als Kommentator, notorischer Nörgler und Choleriker….
    Als Spieler damals sehr gut, aber als Trainer für mich nur Mittelmaß..

    Hier mal Hitzfeld, der kennt die Kovac Brüder wenigstens persönlich und hat auch schon mit Ihnen gearbeitet:

    Ottmar Hitzfeld ist überzeugt, dass Niko und Robert Kovač die abstiegsbedrohte Eintracht aus Frankfurt aus der Krise führen und vor dem Abstieg retten können.

    „Man kann Frankfurt gratulieren, dass es gelungen ist, Niko Kovač und seinen Assistenten Robert Kovač zu verpflichten. Ich bin überzeugt, dass beide Kovač-Brüder erfolgreich sein können, weil sie auch die Voraussetzungen mitbringen“, glaubt der Schweizer.

    „Niko hat eine starke Winner-Mentalität. Die wird er auf sein Team übertragen. Er ist unverbraucht. Er kennt die Bundesliga, kennt jede Mannschaft. Von daher wird es für ihn kein Problem werden, die Eintracht erfolgreich zu führen“, sagte Hitzfeld in einem exklusiven Telefon-Interview mit „SkySportNewsHD“. „Ich habe einige Jahre mit beiden zusammengearbeitet. Das sind zwei tolle Burschen, die charakterstark sind und sich total fürs Team einsetzen.“

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  13. Magath ist der Beste!
    Seine Aussagen zeugen von absoluter Korpulenz!
    Vielleicht haette er auch sagen muessen: „Wenn es regnet, scheint die Sonne nicht!“ Oder: „Wenn der Ball nicht ins Tor geht, dann ist es kein Tor!“ Oder er haelt sich an ein recht bekanntes hesssisches Comedy-Duo, diewodaso sagten: „Und wenn isch im Stadjon e Bratwoscht ess, lass isch aach extra lang den Mund offe.“
    Der hat seine Bewerbungsmappe eingeschickt (ueber Sky) und hat eine Standard-Absage via email erhalten… .

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  14. @3 Wutze: Danke für die Aufstellung. Die zeigt doch ganz genau was für ein Typ Magath ist. Schon lange nichts mehr gerissen und mit den finanziellen Mitteln eines „Mittelklasse-Clubs“ wär er vermutlich immer direkt abgestiegen. Wo hat denn bitte die Vereinsführung nicht zum Trainer gehalten – das war doch genau das Dilemma bei uns das viel zu spät reagiert wurde. Die Wintertransfers waren auch für mich in erster Linie Panikkäufe für Veh aber wenn es einen Menschen gibt, der da ganz ruhig sein muss, danni st es Magath. @16 Ogni, du hast es ganz gut zusammengefasst. Leere Worthülsen, die natürlich für jeden Verein irgendwie zutreffen aber bei so nem alten Fuchs hätte ich eigentlich mehr Verständnis für das Geschäft Bundesliga erwartet. Zum Glück hat er bei uns nichts zu sagen…..gibt’s aktuell denn keinen englischen Drittligisten der 80Mio. zum verschleudern hat? Das wäre eher was für ihn. Auch er gehört zu einer Trainergeneration deren Zeit halt einfach vorbei ist.

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