Die ersten Wochen von Dina Ebimbe waren vielversprechend – wohin führt der Weg für ihn ? (Bild: Foto Rhode)

Er war der letzte Sommertransfer, den die Eintracht in diesem Jahr unter Dach und Fach brachte. Gegen den VfL Bochum am vergangenen Wochenende stand er nicht nur erstmals in der Bundesliga in der Startelf, sondern spielte auch direkt 90 Minuten lang durch. Die ersten Wochen von Junior Dina Ebimbe in Frankfurt waren durchaus viel versprechend. Seine Fähigkeit im Mittelfeld Bäll zu erobern und schnell umzuschalten, machen ihn zu einem echten Box-to-Box Spieler, dessen Qualitäten in den kommenden Fragen sicherlich noch mehr gefragt sein werden.

Die Eintracht ist ein großer Klub, und wer sich ein bisschen im Fußball auskennt, kennt Eintracht Frankfurt und den Stellenwert, den dieser Verein hat.“

Im Interview mit der „Bild“ verriet das in Sarcelles, einer Stadt im Speckgürtel von Paris, entdeckte Talent, wie er sich mittlerweile zurechtfindet: „Sportlich läuft es ja ganz gut. Doch das allerwichtigste für sie ist, zu sehen, dass ich hier von tollen Menschen umgeben bin. Menschen, die mich unterstützen und mir helfen, mich zu verbessern. Das zählt für meine Familie am meisten, deshalb sind sie sehr glücklich.“ Seine Familie, das wird deutlich, ist für ein wichtiger Ankerpunkt im Leben. Vor allem Onkel und Vater gehören zu seinen größten Förderern, die er wie folgt beschreibt: „Mein Vater und mein Onkel sind meine größten Kritiker. Wobei mein Vater viel emotionaler und heißblütiger ist. Er sagt knallhart, was er denkt, schießt dabei manchmal vielleicht auch übers Ziel hinaus und entschuldigt sich dann: ‚Hab‘ ich nicht so gemeint.‘ (lacht). Mein Onkel ist da analytischer und nüchterner.“ Selbstredend, dass die beiden ihn bereits in seiner neuen Heimat besucht haben. Bereits im Januar nahmen die Verantwortlichen Kontakt mit ihm auf. „Mein Onkel sagte mir im Januar, dass ein deutscher Verein Kontakt zu ihm aufgenommen hat, weil sie mich gerne holen wollen“, beschreibt er die damalige Situation und fügt an: „Die Eintracht ist ein großer Klub, und wer sich ein bisschen im Fußball auskennt, kennt Eintracht Frankfurt und den Stellenwert, den dieser Verein hat.“

Er braucht Zeit, um sich anzupassen – „unter Glasner alles viel intensiver“

Doch die Umstellung von Paris, wo er von PSG lange Zeit durch Jugendmannschaft und Leistungszentrum ausgebildet wurde, nach Frankfurt in die Bundesliga dauert weiter an. Denn der Fußball unter Mauricio Pocchetino unterscheidet sich maßgeblich von dem unter Oliver Glasner. „Bei PSG war das Spiel eher auf die Stürmer zugeschnitten. Es ging darum, die drei Stürmer Mbappé, Neymar und Messi in Szene zu setzen. Bei Oliver Glasner sind alle elf Spieler wichtig. Wenn einer etwas schlecht macht, fällt es auf die ganze Mannschaft zurück. Deshalb darf keiner seine Rolle vernachlässigen“, erklärt er und fügt an, dass er im Nachhinein nicht mit solch gravierenden Unterschieden gerechnet habe: „Es ist alles einfach viel intensiver. Bei PSG, in Frankreich allgemein, wird eher abwartend gespielt, da schaut man erst mal, was der Gegner macht. Hier wird dagegen viel mehr auf Pressing gespielt, ohne Intensität geht es nicht. Ich habe ein bisschen gebraucht, um mich anzupassen, bin jetzt auf einem ganz guten Weg. An den Feinheiten muss ich aber noch schleifen. Ich lerne viel dazu.“

Pogba als sein großes Vorbild

Zu Gute kommt ihm, dass er im Grunde auf jeder Position im Mittelfeld spielen kann. Auf der Sechs oder auf den Acht – selbst die Flügel sind kein Problem für das französische Talent. So ein klein bisschen, wie sein großes Vorbild Paul Pogba: „Er hat mich sehr inspiriert. Weil er auch auf vielen Positionen spielen kann. Er ist technisch unglaublich beschlagen, das bewundere ich. Er hat aus seinen Fähigkeiten das gemacht, was ich auch einmal erreichen möchte.“ Damit er seinem Idol nacheifern kann und irgendwann auf dem gleichen Niveau agieren kann, studiert er vor allem kurz vor Spielen zahlreiche Videos. Laufwege, Zweikämpfe, Antizipation – das hat ihm in der Vergangenheit viel geholfen. Aus Frankfurter Sicht darf gehofft werden, dass er weiterhin im wahrsten Sinne des Wortes am Ball bleibt – und dann hat die SGE vielleicht zukünftig einen Pogba 2.0 in ihren Reihen.

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10 Kommentare

  1. … Endlich mal kein „ich bin hier, um den nächsten Schritt zu machen und mich für die Premier League zu empfehlen.“

    Vielleicht ist genau die Einstellung der Grund, warum wir gegen Tottenham nen gutes Spiel machen, und gegen Bochum abschenken.

    By the way… Was macht eigentlich Ache… 12 Spiele, 700 Spielminuten, 1 Tor, 2 Vorlagen… In Fürth… Na ja…

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  2. Daumen hoch, Stand jetzt.
    Ach, Ache, der möchte doch eh zu Bayern oder in die PL, Fürth ist nur eine Zwischenstation.

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  3. Wenn ich das richtig gesehen habe, bringt Ebbi auch ziemlich viel Speed mit, mit der viele bei einem 6er/8er nicht rechnen. Wenn man ihn dann eher als defensive Absicherung bringt, muss das nicht zu Lasten offensiver Effektivität gehen. Das gefällt mir 🙂 .

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  4. @6 Wart mal ab, …..vlt ist genau jetzt SEINE Zeit !
    @ 3 Wie gut kennste Pogba denn ?

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  5. Knauff musste Abschlusstraining abbrechen… Shit… Hoffentlich nichts ernstes.
    Ist aber schon schlimm genug wenn er gegen Tottenham ausfällt. Seinen Speed und sein 1vs1 brauchen wir. Zumal er als Schienenspieler in der 5er Kette aktuell nicht gleichwertig ersetzbar ist…

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  6. Ansgar Knauff (20/Faszienverletzung im Oberschenkel) und Luca Pellegrini (23/Schulterverletzung) fallen für den Königsklassen-Knaller bei Tottenham Hotspur am Mittwoch (21 Uhr) aus.

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  7. Pogba ist aber von der Physis eigentlich ein ganz anderer Spielertyp. Aber soll mir egal sein, in seiner relativ kurzen Prime war Pogba mega. Ich mag Ebimbe, dass Interview macht einen guten Eindruck und sein Wille ist nachweislich auf dem Platz erkennbar.

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