Feines Gespür: Dino Toppmöller wechselt mit Niels Nkounkou den Sieg ein. (Bild: IMAGO images / Jan Huebner)

Typischer hätte sich Eintracht Frankfurt nicht in die Winterpause verabschieden können. Lange Zeit sah es so aus, als würde die Mannschaft ihren Negativ-Kreislauf der letzten Wochen nicht durchbrechen können. Die meisten haben bis zur 90. Minute wohl mit keinem besinnlichen Abschied gerechnet. Und dann kam die Nachspielzeit, die zu einem echten Drama ausartete. Zwei zielgenaue Hereingaben von Niels Nkounkou, die zunächst Aurelio Buta und dann mit dem Schlusspfiff Robin Koch verwerteten, sorgten für Festtagsstimmung im Frankfurter Deutsche Bank Park.

Personell gab es drei Veränderung im Vergleich zum Leverkusen-Spiel: Philipp Max und der wiedergenesene und nicht mehr gesperrte Omar Marmoush kamen zurück. Ebenso Ellyes Skhiri, der am Wochenende bereits eingewechselt wurde nach seiner Verletzung. Nkounkou, sowie Buta und Hugo Larsson bekamen zunächst einen Bankplatz.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Borussia M’Gladbach der dreizehn zensierten Spieler den Wert 3,04. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 280 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiel – Niels Nkounkou: Doppelvorlagengeber nach Einwechslung! Nkounkou brachte mit seinem Durchsetzungsvermögen auf der linken Außenbahn den Sieg zum Jahresabschluss. Sein Spiel ist immer mit viel Risiko behaftet, dieses Mal zahlte es sich komplett aus. Nahm bei beiden Toren den Kopf hoch und suchte den freien Mann im Strafraum. Note 2 und Spieler des Spiels!

Robin Koch: Und das ganz knapp vor Koch, der den Ball in allerletzter Sekunde über die (Ziel-)linie bugsierte. Die Leeds-Leihgabe stellt damit einmal mehr unter Beweis, dass er auch torgefährlich sein kann. Und hinten war er gewohnt sicher und resolut. Wie ein echter Abwehrchef eben.

Willian Pacho: Sehr ambivalentes Spiel von Pacho, der sich gerade in der ersten Hälfte immer mit nach vorne schob und es per Kopf oder Fuß selbst versuchte. Beim Gegentor war er aber deutlich zu passiv. Ändert aber wenig daran, dass er eine sehr gute erste Hälfte in Frankfurt spielte.

Hugo Larsson: So wie Larsson, der nach seiner Hereinnahme immer wieder den Ball nach vorne trieb, sich jedem und überall anbot. Wie ein Duracell-Hase beackerte er den Rasen.

Ellyes Skhiri: Ein wenig fehlt ihm noch der Rhythmus nach seiner Verletzung. Erinnert ein wenig an den Skhiri zu Beginn, der noch etwas zaghaft und inkonsequent agierte. Sei ihm zugestanden.

Kevin Trapp: Beim Kopfballtor war Trapp gegen Wöber noch machtlos. In der 34. Minute lenkte er aber dessen von Koch abgefälschten Ball noch stark um den Pfosten. Da war er absolut reaktionsschnell. Ansonsten blieb er doch mehr oder weniger beschäftigungslos.

Omar Marmoush: Marmoush erinnert zuweilen an Borré, der sich ebenfalls zu oft an den Abwehrreihen des Gegners aufrieb. Ist eben nicht der Zielstürmer, den er mimen soll. Dennoch mit unbändigen Willen unterwegs.

Tuta: In der Summe war der Auftritt von Tuta sehr souverän. Wackler gehören dazu, darauf muss man sich eben einstellen. War bei Standardsituationen immer vorne mit dabei, aber ohne Fortune.

Fares Chaibi: Seine Standardsituationen waren ungefährlich und aus dem Spiel heraus gelang ihm wenig. Scheint kurz vor der Winterpause ein wenig die Luft raus zu sein bei Chaibi. Seine beste Aktion war wohl die, als Wöber nach einem Foul an ihm mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde.

Ansgar Knauff: In Hälfte eins spielte er in einigen Situationen seine Schnelligkeit aus. Da hätte es durchaus gefährlich werden können, doch seine Hereingaben in den Strafraum waren, anders als bei Nkounkou, ohne Zielwasser ausgestattet. Danach lief er ein wenig auf der letzten Felge.

Mario Götze: Auch Götze baute mit fortschreitender Spieldauer immer mehr ab. In der ersten halben Stunde war er aber durchaus Dreh- und Angelpunkt der Frankfurter Offensivbemühungen. Zwingend war davon leider nichts.

Philipp Max: Wie er kurz vor seiner letzten Aktion mit dem Ball ins Toraus rannte, war bezeichnend für seine Leistung. Erinnerte an Knauff, dem etwas Ähnliches zuletzt passierte. Hinten stabil, aber ein Schienenspieler ist er nicht wirklich.

Junior Dina Ebimbe: Dina Ebimbe wirkt ein wenig angestachelt. Lamentiert auch zu häufig mit seinen Teamkollegen. Das sollte er schleunigst unterlassen. Bei seiner Herausnahme dann aber mit einer Widergutmachungsaktion, als er auf Dino Toppmöller wartete, der am Spielfeldrand coachte, damit er ihn umarmen kann.

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7 Kommentare

  1. Niels gehe ich eigentlich mit, der tReffer war Spitze. Joker und Trifft.

    Aber für mich sind Koch und Pacho besser!
    Koch hatte 120 Berührungen, 92% seiner Pässe kam an – Beides Spitzenwerte im Team. Dazu 2 abgefangene Bälle und 2 Blocks und 3 Schüsse und 1 aufs Tor!
    Pacho auch eine Bank, 114 Berührungen, 88,8% erfolreiche Pässe, 3 wichtige Tackels und 1 Abgefangenen Ball. Dazu 2 schüsse und einer ging aufs Tor. (Omar hatte dagegen auch nur 3 Schüsse und keiner wurde gezählt ;))
    Beide haben knapp die Hälfte aller raumgewinnenden Pässe gemacht! Wahnsinn!

    Knauff sehe ich zwiespältig. Er hat mit 5 Tacklings den höchsten wert und MG gut in Schach gehalten.
    Zum Vergleich Shkiri, Tuta und Pacho jeweils 4 Tacklings. Allerdings hat er mit 62%, nach Chaibi mit 60%, die schlechteste Passquote.

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  2. Heute bei Bohndesliga gehört: „Dass Eintracht Frankfurt jetzt auf dem 6. Platz steht, sagt nichts über die SGE aus, aber viel über das Niveau der Bundesliga diese Saison“.

    Puh, hartes Urteil. Aber das sollte man beurteilen, nachdem sich der erste Empörtheitsreflex gelegt hat.

    War unsere Hinrunde wirklich einen 6. Platz wert ?

    Daumen hoch für „ja“. Daumen runter für „nicht wirklich“.

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  3. Ja, @3 ffm,
    Absolut, die KonferenzenLiga, wo wir nur mühsam vor Aberdeen zweiter wurden, könnte das bestätigen.

    Motto: Sex vernebelt die Sinne, LOL.

    Spaß beiseite,
    Das ist eine berechtigte und richtige Anmerkung, die den Bossen zwingend zur selbstkritischen Entscheidungs-Grundlage empfohlen wird, denn…..

    …..Legt er die stolz-rosa-Dino-zart-rote-Brille ab, und rechnet gg Bayern und Gladbach Niederlagen durch, sind wir nahe Punkt -und Torgleich mit

    Augsburg…auf Platz 12 bzw 13.

    Gedenk Dinos seit Aberdeen eisern erarbeiteten Widrigkeiten, der jungen und neuen Mannschaft auf letzter Rille mit kurzer Vorbereitung bei schlecht Wetter auf üblem Platz mit den meisten Spielen zum Trotz, welche er nicht versäumt, medial mit Nachdruck zu wiederholen, hoffe ich inständig, es falsch zu interpretieren, da es keinesfalls eine unbewusst hilflos Floskeln suchende Ausrede ist, mittels er sich selbst, jenen heiteren Wagemut zuspricht, den er erst noch verzweifelt im kommenden Frühjahr zu finden wünscht.

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  4. @4
    Es ist eine Milchmädchenrechnung, wenn man als Grundlage seiner Bewertung immer nur die vermeintlich glücklichen Siege nimmt und diese klein redet, aber die unglücklichen Niederlagen/Unentschieden gar nicht in die Berechnung rein nimmt.

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  5. Es ist schon richtig, dass Platz 6 gedenk der letzten Leistung recht glücklich aussieht..

    Aber ich nehme es mit Freude an 🙂 Am Ende zählen nur die Punkte und nicht das wie

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  6. Wo die Punkte geholt worden sind ist mir in der Endabrechnung schnuppe, wir sind aktuell Sechster und müssen uns dafür bei niemanden entschuldigen…

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