dreimal Grahl, dreimal Sieg. Und das in der Liga, auf internationaler Ebene und jetzt auch im Pokal (Bild: IMAGO images / Eibner)

Die Pflichtaufgabe im Pokal löste Eintracht Frankfurt zwar weitgehend ohne Hindernisse, einen berauschenden Fußball-Abend lieferte die Mannschaft hingegen nicht. Die favorisierten Hessen gaben zwar zu Beginn den Takt vor und gingen auch früh in Führung, danach schaltete die Mannschaft aber früh in den Verwaltungsmodus und ließ den Drittligisten schalten und walten. Erst nachdem die von Olaf Janßen trainierte All-in ging, eröffneten sich wieder Räume, die Marmoush, Aaronson und in der Vollendung Knauff mit dem 2:0 nutzten.

Das lag zuweilen auch an der angekündigten Rotation in der Startelf. Neben Mario Götze und Kevin Trapp, die mit Rückenbeschwerden ausfielen, mussten Philip Max, Tuta, Ansgar Knauff und Omar Marmoush zunächst auf der Bank Platz nehmen. Makoto Hasebe, Niels Nkounkou, Jens Petter Hauge und Jessic Ngankam sollten sich beweisen. Jens Grahl vertrat wieder die Nummer 1 im Kasten.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Viktoria Köln der fünfzehn zensierten Spieler den Wert 3,17. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie.

Die Einzelnoten der über 240 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels – Jens Grahl: Wenn Grahl im Tor steht, dann gewinnt die Eintracht. Dreimal vertrat er den gesperrten und verletzten Trapp im Kasten, jeweils in der Liga, auf europäischer Bühne und nun im Pokal. Und dreimal überzeugte er mit seinen Leistungen. Auch beim Drittligisten musste er, gerade in Hälfte eins mindestens zwei brenzlige Situationen entschärfen. Da darf sich die Mannschaft bei seinem Rückhalt bedanken, der die Führung sicherte. Andernfalls hätte es durchaus noch einmal spannender werden können. Dass in der 3. Liga ordentlich gekickt wird, stellten die Mannschaften gestern besonders unter Beweis.

Ellyes Skhiri: Ähnliche spannende Statistik gibt es zu Skhiri. Der Kölner-Neuzugang trifft nach der Conference League Quali und in der Gruppenphase, sowie in der Liga, nun auch im Pokal. Dass die Eintracht nach Ecken wieder Tore schießt, daran muss sich noch gewöhnt werden.

Willian Pacho: Ordentlicher Auftritt von Pacho, der sich der Schnelligkeit der Kölner bewusst war. Hin und wieder kleineren Wacklern bei hohen Bällen, aus denen aber nichts entstand.

Robin Koch: Koch brachte die 1:0 Führung mit seiner Kopfball-Vorlage nach Chaibi Ecke. Fing dann eine unnötige Gelbe Karte und blieb zur Pause mit Rückenproblemen in der Kabine. Scheint sich aktuell im Team zu etablieren diese Problematik.

Ansgar Knauff: Ehrlich gesagt war das kein guter Auftritt von Knauff, der zwar das erlösende 2:0 brachte, hier aber beinahe noch den Ball vertändelte. Auch zuvor vergab er hochwertige Kontermöglichkeiten zu leichtfertig. Den Schlendrian muss er also schnellstmöglich austreiben.

Hugo Larsson: Bezeichnend, dass die stärksten Aktionen über die linke Seite von Larsson kamen und nicht von Hauge oder Nkounkou. Der Schwede schaltete sich immer wieder über links ein, während seine Kollegen zu träge wirkten.

Omar Marmoush: Marmoush steckte noch das BVB-Spiel in den Knochen, das war ihm deutlich anzumerken. Seine beste Aktion war ein ruhender Ball ,den Keeper Voll souverän entschärfte.

Fares Chaibi: Das 1:0 bereite Chaibi nach Eckball vor. Aus dem laufenden Spiel heraus wirkte er aber auch alles andere als frisch. Haderte hin und wieder mit der Ballannahme und der Konsequenz der Kölner Verteidiger im Zweikampf.

Makoto Hasebe: Hasebe spielte wie immer konsequent und souverän seinen Stiefel herunter. Erst als rechter Innenverteidiger, später im Zentrum. Geschwindigkeitsdefizite bekam er dieses Mal aber häufiger aufgezeigt.

Tuta: Nach seiner Hereinnahme war Tuta zwar ordentlich im Spiel, doch seine mutige Spielweise wurde ihm das eine oder andere Mal doch zum Verhängnis. Kampf und Engagement waren ihm aber nicht abzusprechen.

Junior Dina Ebimbe: Hop oder Top bei Dina Ebimbe. Der Franzose sollte und wollte Kontersituationen kreieren und ausnutzen. Das gelang nur mäßig, häufig aber, weil seine Kollegen nicht mitagierten, oder seine Ideen fehlinterpretierten.

Aurelio Buta: Die starken Flügel-Läufe aus dem Dortmund-Spiel waren nicht zu sehen. Stattdessen wurde Buta sehr geschickt von den Gegnern bewacht und attackiert. Spielte deutlich zu viele Fehlpässe.

Niels Nkounkou: Bruder Leichtfuß ist dieses Jahr an Nkounkou übergegangen. Das Spiel mit dem Feuer ist bei ihm viel zu riskant mitunter. Die andere Seite der Medaille, die dadurch entstehenden Räume, sind viel zu selten.

Jens Petter Hauge: Toppmöller beschönigte ein wenig die Leistung von Hauge und Ngankam in der anschließenden PK zum Spiel. Fakt ist, dass der Norweger viel zu viele Ballverluste hat, selten im Kombinationsspiel glänzt und überhaupt nicht in Strafraumsituationen zu sehen ist. Wieder eine Chance, die er nicht nutzen konnte.

Jessic Ngankam: Etwas besser lieg es bei Ngankam. Für einen Mittelstürmer holte er aber zu wenig raus. Dafür, dass im Umfeld immer wieder nach einem „Stürmer“ gerufen wird, wird er dieser Aufgabe zu selten gerecht.

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2 Kommentare

  1. Geil wie sich das Schicksal bei Grahl fügt, als Vertreter schon alleine etwas Zufall, weil uns Ramaj etwas überraschend verlassen hat. Und nun in dieser Phase kommt er zu Einsätzen in allen drei Wettbewerben – und rockt auch noch das Haus! Das ist schon etwas Besonderes.

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  2. Zu Hauge nun auch noch was: Ich stand immer dahinter, ihn nicht abzuschreiben und ihm die Chance zu geben. Auch die Chance mit einem Startelfeinsatz. Ich muss aber nun einsehen, dass es irgendwie nicht passt. Dabei hat er so viel, es ist zum Mäuse melken.

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