Matchwinner Robin Koch lässt sich nach seinem Tor von den Kollegen bejubeln. (Bild: IMAGO images / HJS)

Der Auftakt in der UEFA Conference League ist geglückt. Eintracht Frankfurt setzte sich gegen den schottischen Vertreter FC Aberdeen mit 2:1 durch, gibt aber weiterhin viele Rätsel auf. Erdrückender Ballbesitz ohne Offensiv-Power, so in etwa kann der Abend im Frankfurter Stadtwald zusammengefasst werden. Positiv: Zwei Standardsituationen (ein Elfmeter und eine Ecke) besorgten die beiden Treffer des Tages.

Dass Dino Toppmöller anders als sein Vorgänger ein Freund von Rotation ist, ist mittlerweile hinlänglich bekannt. So durften Hrvoje Smolcic, Sebastian Rode, Omar Marmoush und Paxten Aaronson für Tuta, Aurelio Buta, Hugo Larsson und Jessic Ngankam starten. Aus der U21 durften Ignacio Ferri Julia (Nacho) und Elias Baum mit in den Spieltagskader rücken.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen FC Aberdeen der vierzehn zensierten Spieler den Wert 3,07. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der 220 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Ãœberblick:

– Spieler des Spiels – Robin Koch: Das erste Tor nach einer Ecke seit Oktober 2022 bescherte Robin Koch nach Hereingabe von Fares Chaibi. Der Innenverteidiger avancierte nicht nur aufgrund seines Tores zum Matchwinner. In seinem erste europäischen Pflichtspiel seiner Karriere behauptete er sich in allen Kopfball-Duellen und glänzte mit einer Passquote von 93%. Traut sich immer mehr zu und versucht mittlerweile auch das Spiel mit geschickten Pässen schnell zu eröffnen. Markus Krösche sah ihn zuletzt auch wieder für die DFB-Elf interessant. Darf gerne bei ihm so weitergehen.

Kevin Trapp: Kevin Trapp blieb eigentlich komplett beschäftigungslos. Beim Gegentor war er absolut chancenlos als der Ball aus kürzester Distanz einschlug. Darf sich höchstens ankreiden lassen, dass er mitunter in einigen Situationen die Geschwindigkeit herausnahm bei Abschlägen oder Spielverlagerungen.

Willian Pacho: Bester Zweikämpfer (67% gewonnen) auf dem Feld. Ruhig, konzentriert mit Nehmer-Qualitäten als er rüde umgetreten wurde. Da wächst ein richtig guter Verteidiger heran, an dem die Hessen noch viel Freude haben werden. Mit 21 Jahren ist erschon erstaunlich souverän und abgeklärt.

Hugo Larsson: Kam für den verletzten Sebastian Rode in die Partie und spielte unbekümmert, sowie mannschaftsdienlich. Kein Weg war ihm zu weit, keine Idee nicht lohnenswert umzusetzen. Es war ihm förmlich die Freunde über seinen ersten internationalen Einsatz anzumerken.

Fares Chaibi: Seine Einwechslung brachte frischen Wind. Vor allem die anschließenden Ecken, aus einer resultierte der Siegtreffer, waren die gefährlichsten seit langer, langer Zeit. Hatte bei einem Kopfball noch selbst die Chance zu treffen. Nach seinem enttäuschenden Debüt gegen Bochum war Fares Chaibi nun ein absoluter Hoffnungsträger.

Omar Marmoush: Nahm Verantwortung beim Elfmeter auf, den er sicher versenkte. Hatte kurze Zeit später die Chance zu erhöhen, da vergab er die Chance leider kläglich. Nach dem Seitenwechsel fühlte er sich hinter der Spitze deutlich wohler. In der Summe aber erneut ein Tor und ein ordentliches Engagement bei Omar Marmoush.

Junior Dina Ebimbe: Wann immer es offensiv gefährlich wird, geht es über Junior Dina Ebimbe. Und dabei ist es auch völlig egal, auf welcher Position er spielt. Haderte gegen Ende mit seiner Leistung, ihm schwanden aber auch deutlich die Kräfte.

Hrvoje Smolcic: Als zentraler Innenverteidiger gab er keine glückliche Figur ab. Beim Gegentor verlor er die Ordnung aus der Hektik heraus. Als er mit Pacho die Position tauschte, fühlte er sich deutlich wohler. Ein Bewerbungsschreiben für weitere Auftritte in der Zentrale war der Auftritt von Hrvoje Smolcic allerdings nicht.

Sebastian Rode: Bis zu seiner Verletzung mit einem ordentlichen Auftritt. Doch leider holt Sebastian Rode das Verletzungspech immer häufiger ein. Hier ein Schlag, da ein Krampf. Wird nun auch aller Voraussicht nach gegen Freiburg fehlen.

Niels Nkounkou: Niels Nkounkou fehlt auf jeden Fall noch die Zweikampfhärte und die Grundfitness. Die Ansätze machen Lust auf mehr. Der Akku ist allerdings noch zu schnell leer bei ihm.

Ellyes Skhiri: Fataler Fehlpass, der zum Ausgleich führte. Kennt man so gar nicht von Ellyes Skhiri. War danach bis zum Halbzeitpfiff auch arg verunsichert und fing sich erst im zweiten Durchgang.

Jessic Ngankam: Erinnerte ein wenig an Rafa Borré. Jessic Ngankam machte sofort Alarm, überzeugte mit Pressing und bot sich überall an. Vor dem Tor dann aber zu harmlos und nicht konsequent genug.

Paxten Aaronson: Schwacher Auftritt des Amerikaners. Paxten Aaronson kam so gar nicht in die Partie und blieb zur Pause draußen. Schien nicht die Lösungen zu finden, um sich gegen die schottische Grundhärte durchsetzen zu können.

Mario Götze: Von einem Führungsspieler darf deutlich mehr erwartet werden. Mario Götze wirkt aktuell uninspiriert und verstrickt sich in vielen Situationen. Auch wenn der Offensiv-Fußball der SGE aktuell lahmt, muss mehr bei rumkommen. Blieb zur Pause aufgrund eines Schlags draußen. Spielerisch lieferte er aber auch keine Argumente, um weiterspielen zu dürfen.

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8 Kommentare

  1. Hui, fand smolcic eigentlich sehr solide. Das Tor geht zu 100% auf Skhiri. Da waren alle Hühnerhaufen

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  2. Chefkoch ist ein absoluter Glücksgriff. Viel Ruhe am Ball und ein absoluter Führungsspieler. Wie oft wir über die Abwehr die letzten zwei Jahre diskutiert haben und jetzt herherrscht in kurzer Zeit dort Ruhe- das ist schon bemerkenswert. Pacho auch ein top Spieler. Schade das es jetzt woanders hakt.

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  3. Das „rüde Foul“ an Pacho hat Pacho selbst eingeleitet. Ohne Not legte er sich den Ball zu weit vor. Diesen Fehler macht er in jedem Spiel, dass wird sich auf Dauer rächen. Gegentor, rote Karte oder Verletzung. Wenn er es abstellt, kann er einer werden.

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  4. Der Chef Koch und seine Defensive hatte m.W. ähnlich viel Zeit und Gelegenheit sich zu finden und einzuspielen wie die Offensivkollegen auch. Demnach dürfte das aktuelle Kardinalthema letztlich eher eine Frage von individueller Qualität sein – oder?

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  5. Eher nicht da man bekanntermaßen beim Trainer zunächst großen Wert auf die Defensive und die gesamte Defensivarbeit der Mannschaft gelegt hat. Mit Stürmern sich einzuspielen, die am Ende tatsächlich nicht bleiben wäre auch weniger sinnvoll gewesen. Dazu kamen Nkounkou und Chaibi auch sehr spät dazu, Alario nicht fit….und die Arbeit an der Defensive hat ja wohl bislang funktioniert. Gegen Aberdeen haben wir das erste Gegentor aus dem Spiel heraus bekommen.

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  6. … und dieses erste Tor aus dem Spiel war nicht zu 100% in Verantwortung der Abwehrspieler. Es war zunächst mal ein hanebüchener Fehlpass eines Mittelfeldspielers, der komplett überraschend kam und in diese Form sehr selten vorkommt.

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