Zuletzt musste sich Hasebe mit einem Bankplatz begnügen. Keine einfache Situation, wie er nun verriet.

Man nennt ihn den „japanischen Beckenbauer“. Nicht nur aufgrund seiner Position bei der Eintracht, die an den guten, klassischen Libero erinnert. Auch sein Stellungsspiel, seine Zweikampfführung, die Art ein Spiel zu lesen, lassen Parallelen zwischen Makoto Hasebe und dem heutigen Ehrenpräsidenten von Bayern München zu.

Klärendes Gespräch zwischen Trainer und Hasebe

Aktuell ist der 36-Jährige der älteste noch aktive Bundesliga-Spieler. Doch es ist Geheimnis, wenn man behauptet, dass sich die Karriere des ehemaligen Kapitäns der „blue samurai“ eher bereits im Winter als im Spätherbst befindet. Adi Hütter deutete bereits kürzlich an, dass die Hessen ab Sommer möglicherweise ohne seine Dienste zurechtkommen müssen. Und da arbeitet der Chefcoach bereits vor, denn zuletzt blieb für Hasebe nur noch ein Bankplatz. Im Gespräch mit der „Bild“ erklärt der Musterprofi nun, wie er mit seiner neuen Rolle bewältigt: „Auf der Bank sitzen ist schwieriger als von Anfang an zu spielen. Ich bin der Meinung, dass ich kein Einwechselspieler bin, kein Joker. Trotzdem muss ich immer bereit sein. Das ist schwierig für Körper und Kopf.“ Nach den Aussagen Hütters gab es zudem ein klärendes Gespräch zwischen den beiden: „Er hat gesagt, dass es vielleicht so sein kann. Für mich ist das kein Problem. Und im Fußball geht alles schnell. Vielleicht verlängere ich im Frühjahr auch noch mal. Vielleicht höre ich auf. Wer weiß. Außerdem stimmt es, dass die meisten Profis mit 37 längst aufgehört haben.“

„Vielleicht können wir N’Dicka gut verkaufen“

Dass das Trainerteam vermehrt versucht junge Spieler einzubauen, versteht und respektiert er aber: „Der Trainer sagt, dass es nichts mit meiner Leistung zu tun habe, dass ich nicht spiele. Und bei uns herrscht ein hohes Niveau. Evan N’Dicka, Martin Hinteregger und David Abraham sind Top-Verteidiger. Er möchte mehr junge Spieler einsetzen.“ Vor allen N’Dicka profitiert aktuell vom Bankplatz des Japaners. „Er hat großes Potenzial: schnell, clever, fußballerisch gut. Er kann mal bei einem Top-Klub in Europa spielen. Und wir können ihn dann gut verkaufen (lacht)“, erklärt er. Fast schon, wie ein Trainer oder Manager, nicht jedenfalls wie ein aktueller Profi.

Japanische Vereine haben bereits angefragt

Ãœbel stößt ihm indessen auf, dass die Medien bereits sein Karriereende herbeischreiben wollten. „Fakt ist: Ich habe diese Entscheidung noch nicht getroffen. Denn ich habe immer noch Spaß, Fußball zu spielen, und damit aufhören werde ich sowieso nie. Vielleicht spiele ich noch mit 70 oder 80. Natürlich nicht mehr als Profi. Aber bis dahin gibt es beispielsweise noch das Ausland“, so Hasebe weiter. Denn, nachdem die Gazetten mit Hasebes fälschlichem Karriereende den Markt fluteten, standen die ersten japanischen Vereine bereits bei ihm Schlange. Gewissheit dürfte er aber haben: Ob als Fußballer und als Funktionär oder Trainer, angst und bange dürfte ihm aufgrund seiner Qualitäten auf und neben dem Platz nicht sein.

 

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7 Kommentare

  1. Ich verstehe wenn man langsam versucht die jüngeren Spieler, wie z.B. N’Dicka & Tuta nachzuschieben. Beide benötigen Spielpraxis um weiterzukommen. Ab Januar gestaltet sich das dann wieder etwas anders. Wenn Abraham zurück in seine alte Heimat gegangen ist, dann wird sich zeigen, wie Hütter seine Abwehr sieht ! Bei Hasebe weiß ich genau was ich habe. Gute Technik, feines Auge für die Spielsituation, Routine & Abgeklärtheit. Ich weiß aber auch, daß er im Sprint kaum hinterherkommt. Das gilt es abzuwägen und entsprechend taktisch vorzugehen. Sicherlich ein Mix aus eigener Spielidee und der Qualität des Gegners.
    Was für mich aber mindestens genauso wichtig wäre. Hasebe mit in den Staff einzubinden um seine Erfahrung weiterzugeben. Kein Spieler von der Eintracht lebt so für den Sport und passt seine persönliche und private Situation danach an. Von den Ruhephasen, Körperpflege bis (ganz wichtiger Punkt) zur Ernährung. Hasebe ist für mich der Vorzeigeprofi, wenn es um die Ausschöpfung und Optimierung der persönlichen (fußballerischen) Möglichkeiten geht.
    Abgesehen davon taugt er mit Sicherheit aufgrund seiner Beliebtheit und internationalen Anerkennung dafür, repräsentative Aktionen und Aufgaben rund um die Eintracht wahrzunehmen.
    Ein Profi, der durch und durch für seinen Job lebt. Wichtig in allen Punkten für die Eintracht. Verständlich aber, daß man in diesem Alter von Vereinsseite aus versucht einen Nachfolger aufzubauen.Und der muß dann eben auch spielen…

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  2. Da hat sich unser Japaner wohl zurecht über die Worte von Adi etwas aufgeregt wenn es das klärende Gespräch gab. Im Endeffekt muss ja der Leistungsgedanke zählen und nicht mehr. Ich freue mich für N’Dicka der auch seine Leistung bringt, aber so ganz habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden, weshalb Adi erst voll auf Hasebe gesetzt hat und jetzt mehr oder weniger mitten in der Vorrunde die Tür (halbwegs) zu macht. Hätte man meiner Meinung nach kommunikativ besser lösen können . Ich denke Hasebe schaut sich noch an was passiert wenn Abraham geht und entscheidet dann.

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  3. @1Es gibt nur eine Heimat !

    Hasebe soll von mir aus bis 40 spielen, wenn seine Leistung stimmt ! In der Rückrunde wird er, des Öfteren in der Mitte und hinti rechts spielen !

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  4. Bei allen Emotionen, alles hat seine Zeit und bei aller absolut berechtigten Anerkennung für Hase, seiner Einstellung und Leistungen, den Zenit hat er überschritten.
    Wenn ich zurück blicke, erleben wir aktuell die 2. Version von AM14FG ! Nur wie sollst du das als Verein kommunizieren ? Irgendjemanden wirst du nicht gefallen und so ein verdienstvoller und vorbildlicher Spieler hat auf jeden Fall verdient, einen würdigen Abschied zu bekommen.
    Wenn ich alle Emotionen raus nehme, dann ist es richtig im Sommer das Kapitel Profi bei Eintracht Frankfurt zu beenden.
    Mit Emotionen hoffe ich wie bei AM14FG auf einen Anschlussvertrag, wie auch immer, er kann uns auf Jahre international, aber auch hier voranbringen.
    Die Eintracht und Makoto wird das ordentlich hinbekommen.
    Forza SGE !

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  5. Wenn Hasebe und der Verein sich auf eine Verlängerung mit entsprechenden Konditionen einigen können, hätten wir einen tollen Stand-by-Profi. Dass er natürlich spielen will, spricht für seine Professionalität. Zur Professionalität gehört natürlich auch, dass er hierfür ausreichend vergütet werden möchte. Eine langfristige Einbindung dieses intelligenten Menschen wäre toll.

    Auch wenn klar ist, wie das Geschäft läuft, gefallen mir zum wiederholten Male die Äußerungen zu NˋDicka nicht. Diesen jungen Top-Abwehrspieler möchte ich jetzt erstmal regelmäßig und mindestens im Rahmen seines Vertrags bei uns auf dem Feld sehen. Natürlich gehört er zum „Tafelsilber“, aber man muss ihn nicht jetzt schon verbal ins Schaufenster stellen. Wenn er sich weiter entwickelt und auf dem Boden bleibt, startet er eh durch. Etwas zurückhaltende Formulierungen würde ich mir (auch von Hasebe) hier wünschen. Natürlich gilt dies auch für manche Spieler.
    Naja, ich weiß, für Fußballromantik ist hier wenig Raum.
    Die Wölfe verstecken sich schon jetzt. Auswärtssieg!

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  6. Ich höre immer wieder, dass er zu langsam ist. Ich weiß nicht in welchem Bundesligaspiel diese Saison das war, aber Hasebe war gegen ENde des Spiels in der Statistik unser schnellster Spieler

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