Champions League in diesem Jahr! Sporting Lissabon, Tottenham Hotspur und Olympique Marseille heißen die Gegner der SGE. Wir blicken auf die drei Vereine und haben die genauen Termine für euch.

Spieltag Gegner Termin
1 Sporting Lissabon (H) 07.09.2022, 18:45h
2 Olympique Marseille (A) 13.09.2022, 21:00h
3 Tottenham Hotspur (H) 04.10.2022, 21:00h
4 Tottenham Hotspur (A) 12.10.2022, 21:00h
5 Olympique Marseille (H) 26.10.2022, 21:00h
6 Sporting Lissabon (A) 01.11.2022, 21:00h
H = Heimspiel im Waldstadion, A = Auswärtsspiel beim Gegner
Quelle: UEFA, Stand: 27.08.2022

Tottenham Hotspur

Verein:

Die Spurs können auf eine lange Historie verweisen: Bereits 1882 wurde der Fußballverein im nördlichen Londoner Stadtteil Tottenham gegründet, das heute rund 130.000 Menschen beheimatet. Gründer waren junge Männer aus einem Cricket-Verein, die über die Wintermonate eine alternative Sportart suchten und im Fußball gefunden hatten. „Hotspur“ bedeutet übersetzt „Heißsporn“, womit Menschen beschrieben werden, die temperamentvoll sind und schnell ungestüm werden. Während die Londoner Rivalen bereits frühzeitig der britischen Football League beigetreten waren, folgte Tottenham erst zur Saison 1908/1909. In der Vereinshistorie gewann der Klub zweimal die First Division, was heutzutage der Premier League entspricht: Einmal Anfang der 50er und einmal der 60er Jahre. Den englischen „FA Cup“ gewannen die Spurs achtmal, zuletzt 1991. Den Ligapokal schnappten sich die Londoner viermal, darunter immerhin einmal im neuen Jahrtausend: 2008. International sind die Erfolge deutlich länger her: Den Europapokal der Pokalsieger gewann der Verein 1963, den UEFA-Pokal (heutige Europa League) 1972 und 1984. Wie auch viele andere Top-Klubs im Vereinigten Königreich, befinden sich die Spurs im Eigentum von Investoren: 2001 erwarb die Investmentgesellschaft ENIC vom englischen Milliardär Joe Williams die Hauptanteile an Tottenham Hotspur, inzwischen 87,5 Prozent. Zuletzt gab es im Mai eine dicke Finanzspritze. Auf die Eintracht trafen die Briten erst einmal: 1982 im Europapokal der Pokalsieger gewannen die Spurs zuhause gegen die SGE mit 2:0. Im Viertelfinal-Rückspiel im Waldstadion holten die Adlerträger zwar mit 2:1 den Sieg, doch aufgrund des schlechteren Torverhältnisses schied Frankfurt letztendlich aus.

Trainer:

Bis ins letzte Jahr wurden die Spurs von José Mourinho trainiert. Seitdem gab es drei weitere Trainer. Antonio Conte übernahm im November 2021 und scheint inzwischen fest im Sessel zu sitzen. Der Italiener unterschrieb bei den Spurs einen Vertrag bis zum Sommer 2023. Ihm gelang es in der Vorsaison, Tottenham aus dem tristen Mittelfeld zurück auf die Champions-League-Plätze zu führen. Während er als Spieler unter anderem die Champions League gewann, wurden ihm als Trainer internationale Titel bislang verwehrt: 2020 scheiterte er knapp im Europa-League-Finale mit Inter Mailand gegen den FC Sevilla. Dafür holte er mit Juve und Inter Mailand mehrmals die italienische und 2017 mit dem FC Chelsea die englische Meisterschaft. Er steht für einen Spielstil, der von seinen Profis eine hohe Laufbereitschaft einfordert und von aggressiven Gegenangriffen lebt. Sein liebstes Spielsystem ist das 3-5-2, das er in den Varianten 3-4-3 und 3-4-2-1 in Tottenham etabliert hat. Conte ist außerdem bekannt für seine taktische Finesse.

Star:

Heung-min Son und Harry Kane bejubeln einen Treffer des Mittelstürmers. (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)

Bei einem Gesamtkaderwert von fast 700 Millionen Euro (Quelle: transfermarkt.de) und vielen prominenten Namen (etwa Hugo Lloris, Ivan Perisic, Neuzugang Richarlison und vor allem Heung-min Son) ist es schwierig, einen Namen herauszugreifen. Und doch sticht Harry Kane mit seinen wettbewerbsübergreifend 27 Treffern und zehn Assists in der vergangenen Saison noch einmal heraus. Der Mittelstürmer durchlief bereits die Jugendmannschaften der Spurs, die ihn 2010 zum Profi machten. Seitdem spielt er für seinen Herzensklub; nur unterbrochen zu Beginn seiner Profi-Karriere durch ein paar Leihen innerhalb Englands. In seiner Karriere schaffte er es bereits dreimal, Torschützenkönig der Premier League zu werden, außerdem ist er schon mehrfach für den Ballon d’Or nominiert worden, auch in diesem Jahr. Als wäre das noch nicht alles, bringt Kane zudem eine beeindruckende Erfahrung als Nationalspieler mit: 73 Mal lief er bereits für die Three Lions auf; seinen historischen 50. Treffer erzielte er ausgerechnet im Juni gegen Deutschland.

Stadion:

In ihrem aktuellen Stadion im Londoner Norden spielen die Spurs erst seit dem 3. April 2019. Das „Tottenham Hotspur Stadium“ (oder auch: „New White Hart Lane“) hat eine Kapazität von 62.850 Plätzen. Wie in England üblich, sind die Tribünen nah am Spielfeld platziert. Außerdem haben sich die Architekten viel Mühe gegeben, um eine gute Akustik sicherzustellen.

Sporting Lissabon

Verein:

Sporting Clube de Portugal, bei uns in Deutschland zumeist bekannt als Sporting Lissabon, wurde 1906 gegründet. Angelehnt an das Wappentier wird der Verein oft auch Leões, die Löwen genannt. Im Vereinsmuseum sollen mehr als 16.000 Trophäen sich befinden. Die wichtigste: der Titel des Europapokalsiegers der Pokalsieger 1964. Hinzu kommen 19 Meistertitel und 17 Pokalsiege.

Trainer:

Ruben Amorim bestritt große Teile seiner Karriere ausgerechnet bei Erzrivale Benfica. Nach seiner aktiven Zeit landete er beim SC Braga, wo er zunächst die zweite Mannschaft, anschließend für 13 Spiele das Erstliga-Team trainierte. Von dort lotste Sporting ihn für stolze zehn Millionen Euro zurück in seine Heimatstadt. In Braga hatte Amorim gezeigt, dass er ein außergewöhnliches Trainertalent ist. Während seiner drei Monate gewann er acht von neun Ligaspielen, darunter gegen Porto, Benfica sowie Sporting und holte gegen den FCP Ende Januar 2020 den Ligapokal. Die Verpflichtung sollte sich lohnen – unter Amorim gewann Sporting 2021 den ersten Meistertitel seit 19 Jahren. Aktuell rangiert der SCP nach drei Spielen allerdings nur auf Platz zehn.

Star:

Pedro Goncalves im Duell mit Portos Pepe. (Bild: imago/Globallmagenes)

Stars hat Sporting in seiner langen Historie viele hervorgebracht – Christiano Ronaldo, Luis Figo oder Ricardo Queresma sind nur drei Namen, die bei Sporting ausgebildet wurden. Auch in diesem Sommer machte Sporting durch die Abgänge von Matheus Nunes (Wolverhampton) und Nuno Mendes (PSG) ein Transferplus von mehr als 80 Millionen Euro. Neu ist dafür ein bekanntes Gesicht aus der Bundesliga. Der Niederländer Jeremiah St. Juste kickte bei Mainz 05, ging im Sommer für knapp zehn Millionen Euro nach Lissabon und soll dort die Defensive stabilisieren. Offensiv brilliert vor allem der 24 Jahre alte Pedro Goncalves, der als Linksaußen schon drei Treffer in der Liga erzielte.

Stadion:

50.080 Zuschauer passen in das anlässlich der EM 2004 gebaute Estadio José Alvalade XXI. Während der EM 2004 erlebte Deutschland hier ein schmachvolles 1:2 gegen Tschechien. Als aufgrund der Corona-Pandemie das Champions-League-Finalturnier in Lissabon ausgetragen wurde, wurde ebenfalls im Stadion von Sporting gespielt.

Olympique Marseille

Verein:

Das Gründungsmitglied hat die vergangenen 27 Spielzeiten in Folge in Frankreichs höchster Spielklasse, der Ligue 1, verbracht. Einen Titel hat Olympique Marseille zuletzt vor zehn Jahren gewonnen (2012 den Ligapokal). Die Champions League holte der neunfache französische Meister 1993 zum ersten und einzigen Mal. Bereits in der Saison 2018/2019 traf Marseille in der Europa League-Gruppenphase auf die SGE. Damals gewann die Eintracht beide Duelle, obwohl die Franzosen im Vorjahr noch das Finale der Europa League erreicht hatten.

Trainer:

Igor Tudor trainiert seit diesem Sommer den französischen Vizemeister, nachdem er ein Jahr in Italien bei Hellas Verona im Amt war. Der 44-jährige Kroate wechselte 1998 als Spieler aus seiner Heimat in die italienische Serie A, wo er unter anderem mit Juventus Turin zwei Mal die Meisterschaft gewann. 2001 wurde Tudor zu Kroatiens Fußballer des Jahres gewählt. Nach seiner aktiven Karriere war er zum Beispiel unter Andrea Pirlo Co-Trainer. Mit Marseille lässt er am liebsten Dreierkette und zwei Zehnern spielen – eine ähnliche Grundordnung wie die der Eintracht im letzten Jahr.

Star:

Mattéo Guendouzi kennt die SGE aus seinen Berliner Zeiten bei der Hertha. (Bild: IMAGO / Buzzi)

Shootingstar in den Reihen der Marseillais ist der 23 Jahre alte Mattéo Guendouzi, der auch schon ein Jahr lang in der Bundesliga zu sehen war. Hertha BSC hatte den zentralen Mittelfeldspieler in der Saison 2020/2021 vom FC Arsenal ausgeliehen. Von den Londonern wechselte der Franzose diesen Sommer für rund elf Millionen Euro fest zu Olympique und gilt als Schlüsselspieler im Mittelfeld von Marseille.

Stadion:

Beim letzten Aufeinandertreffen litten die SGE-Fans unter einer Strafe, für die die Anhänger von Marseille verantwortlich waren. Ein Geisterspiel war die Konsequenz für Ausschreitungen bei mehreren Partien von Olympique Marseille. Das Vélodrome liegt im Süden der Stadt und fasst 67.394 Sitzplätze. 2016 war es Spielstätte bei der Europameisterschaft in Frankreich. Die deutsche Nationalmannschaft schied genau dort im Halbfinale gegen Frankreich aus. Eintracht Frankfurt hat jedoch gute Erinnerungen an das Vélodrome und drehte im September 2018 sein Auswärtsspiel in Unterzahl und gewann mit 2:1.

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16 Kommentare

  1. Guter Bericht und Überblick. Es wäre schön wenn der vorherige auch lesbar wäre. Bei mir geht’s nicht. Eure App hängt die letzte Zeit öffter und lässt sich schlecht öffnen. Liegen wieder Probleme mit dem Server vor oder……?

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  2. Ich hab ehrlich starke Bauchschmerzen. Zweite Spiel auswärts in Marseille…. Viel schlimmer hätte es nicht kommen können. Befürchte dass wir anschließend von Geisterspielen reden müssen. Marseille ist leider auch für seine „Krawall-Macher“ bekannt. Man muss leider fest davon ausgehen dass es dort Ärger mit unseren „Fans“ geben wird…

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  3. @5
    Erstmal abwarten. Gegen Köln wurde hier auch die mega Pyroshow vorhergesagt, aber es blieb alles ruhig.
    Halte nichts davon was herbeizuschreiben hier, auch wenn ich dir prinzipiell zustimme, dass Marseille ein heißes Pflaster ist. Anderseits sind die auch auf Bewährung.

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  4. Kleine Randnotiz:
    Milan kurz vor Verpflichtung von Schalkes Thiaw…damit sollte zumindest von deren Seite das Kapitel Ndicka abgeschlossen sein für diesen Sommer

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  5. ffm71. Habe gerade schon wieder oder immer noch Schnappatmung nach dieser Szene. Und der Kommentator findet alles richtig. Genauso der Kommentator vom letzten Sonntag: da war auch alles richtig……

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  6. @ 1. speedygonzales, das ne gute Frage.
    Dafür haste komischerweise ganz schön viele daumen runter bekommen.

    Ist er nun in der ersten Mannschaft schon durchgestartet? Falls nicht, ist er dann wenigstens in der 2. Mannschaft mit bester Mann?
    Jetzt könnte er bei uns mal was zeigen.

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  7. @ 12. loddo, danke dir für die Info.
    Ist dann aber wohl auch nicht das, was er sich vorgestellt hat, so überzeugt wie er von sich ist.

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  8. @1
    Fabio Blanco ist bei Barça erstmal für die U19 eingeplant. Also vorerst (noch) nicht für die zweite Mannschaft, die heute ihren ersten Spieltag hatte und er dementsprechend nicht im Spieltagskader stand.

    Bei der U19 ging die Saison noch nicht los und es stehen erstmal Freundschaftsspiele an.
    Ich gehe davon aus, dass Blanco fest für die UEFA Youth League eingeplant ist und sich daher erstmal bei der U19 einspielen soll.
    Grundsätzlich trainiert er wohl schon mit der zweiten Mannschaft, jedenfalls wird er dort im Kader aufgeführt und es klingt in den Nachrichten zumindest so, als ob er nur für die U19 spielen solle:
    ‚In Anbetracht der Ausfälle hat Trainer Rafa Márquez die jungen Spieler Aleix Garrido, Àlex Valle, Víctor Barberà und Arnau Casas aufgeboten, während Fabio Blanco und Ilias Akhomach weiterhin in der Jugendmannschaft spielen werden.‘
    Quelle u.A.
    https://www.mundodeportivo.com/futbol/fc-barcelona/20220827/1001857449/mika-marmol-pendiente-fichar-andorra-estara-debut-liguero.html

    WAS @12 schreibt, stimmt natürlich auch. Gilt für das zweite Halbjahr der letzten Saison

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  9. Ich rechne uns durchaus gute Chancen aufs Weiterkommen in dieser Gruppe aus.
    Sporting ist nicht so stark wie Porto oder Benfica, und so wie es aussieht erwischen wir die am 7.9 zum Heimspiel in einer kleinen Saisonanfangskrise. Die haben gerade zu Hause gegen einen völligen Underdog verloren. Gegen Marseille auch alles drin und Tottenham können wir mit unserer Euro Mentalität sowohl auswärts als vor allem auch zu Hause im Waldstadion gut wehtun.

    Platz 2 in dieser Gruppe ist allemal drin, wichtig wird wie erwähnt sein, das erste Heimspiel gegen Sporting unbedingt zu gewinnen.

    Nun, morgen sollte auch gewonnen werden in Bremen, das sollte ebenfalls sehr gut möglich sein. Mittwoch endet auch endlich das Transferfenster und dann kann die Saison so richtig ins Rollen kommen.

    Forza SGE 4ever!!!

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