Vor der vergangenen Saison war er einer der Streichkandidaten. Jetzt, nach vielen engagierten Auftritten, zumeist sicherem Defensivspiel und tollen Offensivläufen ist Timothy Chandler einer der Publikumslieblinge im Frankfurter Stadtwald. Vor allem die Umstellung im Eintracht-Spiel unter Niko Kovac, der oft auf eine Fünferkette setzte und Chandler so etwas weiter nach vorne schob, kam dem gebürtigen Frankfurter entgegen. Der US-Amerikaner kommt  nicht nur mit seinem fußballerischen Können, sondern auch mit seiner lockeren, sympathischen und offenen Art gut an im Frankfurter Stadtwald.

Als echter Frankfurter Bub (Chandler wurde am Riederwald ausgebildet) und als Vierter der dienstältesten Spieler im Kader der Eintracht, hat das Wort des 27-Jährigen auch in der Mannschaft Gewicht, diese Wertschätzung durfte er auch schon als Aushilfskapitän erfahren. Kein Wunder also, dass sich Chandler auch bei der Integration der neuen Spieler in der Pflicht sieht. „Spieler außen vor zu lassen, gibt‘s nicht! Hier redet jeder mit jedem, notfalls mit Händen und Füßen“, so der Außenverteidiger in der „Bild“.

Bei diesen Neuzugängen sei es auch nicht wichtig, wo diese herkommen und wie viel Erfahrung sie bisher gesammelt hätten, sondern nur auf deren Qualität und Leidenschaft auf dem Platz: „Wenn die Fans sehen, dass ein Spieler mit Leidenschaft auftritt, rennt und kämpft für den Verein – dann ist es egal, ob du einen Monat hier bist oder zehn Jahre. Dafür muss jeder mit Leidenschaft bei der Sache sein.“ 

Mit den bisherigen Neuzugängen ist er vollkommen zufrieden – vor allem vom neuen Sturmtank im Angriff, Sebastien Haller erwartet er sich eine Menge und forderte auch etwas Schonfrist für die Neuen: „De Guzman, Fernandes, Haller – eine Wahnsinns-Kante vorne im Sturm – das sind Spieler mit Riesenqualität. Natürlich müssen sie jetzt erst mal die Vorbereitung verdauen. Dann wird man erst richtig sehen, was die drauf haben.“ 

Dabei sei auch der unterschiedliche Fitnessstand seiner Kollegen (noch) kein Problem. Er zeigte sich zuversichtlich, dass das Trainerteam alle Spieler im Kader auf den gleichen Stand bringen wird, obwohl die Eintracht aktuell mit einigen Verletzungen zu kämpfen hat. Die Vorbereitung unter Cheftrainer Niko Kovac ist mittlerweile nicht nur in Frankfurt berüchtigt. Die Trainings- und Laufeinheiten sind oft länger als drei Stunden – vor allem für die Neuzugänge ist dies eine komplette Umstellung und eine reine Qual, die oben genannte Schonfrist gibt es in der Vorbereitung natürlich nicht: „Der eine kommt aus Japan, der andere aus Holland, für die ist das neu. Die Spieler vom letzten Jahr wissen, was Niko Kovac uns abverlangt. Ich rege mich zwar immer wieder über sechs Wochen Vorbereitung auf, und dass ich mich da durchquälen muss. Aber wenn die Liga beginnt, weiß jeder Spieler zu schätzen, warum er die Quälerei mitgemacht hat“, so Chandler.

In der kommenden Saison hofft er vor allem auf die Unterstützung und die Begeisterung des Frankfurter Anhangs. „Am besten jedes Spiel ein ausverkauftes Stadion und die Fans mitnehmen. Das ist wichtig und kann am Ende fünf, sechs Punkte mehr für uns bedeuten, wenn sie uns richtig anheizen“, so Chandler. Was mit dem Fans im Rücken machbar ist, hat man vor allem in der Hinrunde der vergangenen Saison gesehen, als gegen die Topteams aus Dortmund, Bayern (mit dezimierter Fananzahl), Köln, Leverkusen und Schalke die Punkte im Waldstadion blieben. Diese Ausgeglichenheit in der Liga sei besonders reizvoll: „Das ist ja das Gute an der Bundesliga! Deshalb spiele ich so gerne hier. Du kannst, mit Ausnahme von Bayern vielleicht, gegen jeden gewinnen.“ Trotzdem betonte Chandler, dass er sich vorher keine Gedanken über die Spiele mache. „Ich freue mich drauf, dass es bald losgeht. Da mache ich mir keine Gedanken, ob wir absteigen könnten oder verlieren – das gibt es bei mir nicht.“ 

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7 Kommentare

  1. Fand die Eröffnung sehr schön – könnte mir sowas eigentlich immer vor einem Heimspiel vorstellen, also auf dem Rasenplatz viele Buden mit Sitzgelegenheiten – fand es einfach sehr gemütlich – so muss Fussball sein – viele Familien – gutes Wetter.

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  2. habe gerade gelesen, dass paris trapp durch jan oblak (atl. madrid) ersetzen will (zahlen 100 mio.) und nicht mehr mit trapp plant. man sollte mit paris verhandeln, da geld bei paris scheinbar keine rolle spielt, könnten sie trapp günstig abgeben.

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  3. Warum sollte Trapp sich in sportlicher und finanzieller Hinsicht so deutlich verschlechtern?

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  4. müsste aber auf ein königliches Gehalt verzichten… also eher unwahrscheinlich
    Ist die SGE nicht an einem Weiterverkauf beteiligt ?? Weiß es einer evtl. ?

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  5. Die Scheichs wollen mit aller (Finanz-) Macht PSG zum Champions League Gewinn führen und sich „verewigen“. Wahrscheinlich haben ihre Berater ihnen schon von drohenden, zukünftigen Regularien erzählt….“dann noch lieber jetzt schnell mal preis-unabhängig einkaufen…“ 😉
    Wahre Fähigkeit zeigt sich ja durch Erfolg mit beschränkten Mitteln…ich kann gar nicht verstehen, wie man Fan der PSG Hoffenheim & Co werden kann/konnte…Macht das denn Spaß?

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