Bruno Hübner und Fredi Bobic verlassen den Verein. (Foto: IMAGO / Horstmüller)

„Ich bleibe“, sagte SGE-Coach Adi Hütter am Sonntag zur Erleichterung vieler Fans. „Es ist nicht nur für mich wichtig, sondern es wäre auch für den ganzen Verein wichtig, wenn Fredi in Frankfurt bleibt“, ergänzte der Österreicher noch. Doch dazu wird es nicht kommen. Am Dienstag verkündete Fredi Bobic in einem Sportschau-Interview, dass er den Verein im Sommer verlassen wolle. „Ich brauche gar nicht groß rumeiern“, sagte Bobic bei „Sportschau Thema“ auf die Gerüchte angesprochen. „Ich habe vor einem Jahr bereits schon, also vor Corona, den Wunsch geäußert, den Verein im Sommer 2020 zu verlassen.“ Wegen der Coronakrise sei er dann aber doch noch ein Jahr länger geblieben. „Bei Eintracht Frankfurt war man darauf vorbereitet, dass ich den Verein im Sommer 2021 verlassen werde. Das fällt mir nicht leicht, ich habe aber mein Versprechen gehalten.“ 

Bobic-Abgang: Eintracht stellt sich in Führungspositionen neu auf

Im Statement von SGE-Aufsichtsratvorsitzende Philip Holzer klingt das ein wenig anders: „Fredi Bobic ist vor drei Wochen auf mich zugekommen und hat mich über seine Überlegungen bezüglich einer Auflösung seines bis zum 30. Juni 2023 laufenden Vertrages nach dem Ende der laufenden Saison informiert.“ Die Gespräche seien gegenwärtig noch nicht abgeschlossen und werden erst nach der nächsten Aufsichtsratssitzung Mitte März fortgesetzt, teilte Holzer mit. Das man sich am Ende einigt, gilt als wahrscheinlich. Im Raum steht ein Abgang zu Hertha BSC, bestätigen wollte Bobic das noch nicht. Die Berliner müssten laut „Bild“-Infos rund fünf Millionen nach Frankfurt überweisen, um ihren Ex-Stürmer aus dem Vertrag bis 2023 zu lotsen. In Frankfurt hatten sie offenbar bis zuletzt gehofft, Bobic von einem Verbleib überzeugen zu können. Entsprechend überraschend platzte die Sky-Meldung am Montag rein.

Mehr Macht für Manga?

Mit Bobics bevorstehendem und Bruno Hübners fixem Abschied stellt sich die Eintracht im sportlichen Bereich der Führungseben ziemlich neu auf. Wer den langjährigen Sportdirektor Hübner beerben soll, ist noch unklar. Wie verschiedene Medien inzwischen berichten, könnte die Stelle auch im Zuge einer Neustrukturierung wegfallen. Ben Manga, zuletzt bei Schalke 04 als Nachfolge-Kandidat für Jochen Schneider genannt, bleibt dem Verein wohl durch eine Beförderung erhalten. Als „Direktor Profi-Fußball“ soll er mehr Verantwortung bekommen, der Fokus aber weiter bei der so erfolgreichen Talentsuche liegen. Ob ein möglicher Abgang von Fredi Bobic auch Auswirkungen auf diesen Plan hat, ist offen. Ein weiterer Name, der intern aufsteigen könnte, ist Sebastian Zelichowski. Der 38-Jährige ist Bobics rechte Hand, absolvierte zuletzt den vom DFB durchgeführten Lehrgang „Management im Profifußball.“

Kommen zwei Schweizer Ex-Adler zurück an den Main?

Bei einer Nachfolgersuche könnten auch zwei Ex-Adler aus der Schweiz in den Fokus rücken. Christoph Spycher führte die Eintracht einst von 2005 bis 2010 als Kapitän aufs Feld. Inzwischen lenkt „Wuschu“ als Sportdirektor Leverkusen-Besieger Young Boys Bern. Und das äußerst erfolgreich. Seit der 42-Jährige in Bern übernahm, wurden die Young Boys dreimal Meister, beim ersten Titel mit einem gewissen Adi Hütter. „Wenn die Bundesliga ruft, bin ich sicher, dass sein Name auf der Liste stehen muss – alles andere wäre grob fahrlässig“, ist Europameister Markus Babbel im Interview mit der Schweizer Boulevardzeitung „Blick“ von Spychers Qualitäten überzeugt: „Er ist natürlich ein legitimer Nachfolger. Er kennt den Verein, hat dort gespielt und seine Fussstapfen dort hinterlassen.“

Gelson Fernandes könnte künftig als Funktionär bei der Eintracht einsteigen. (Bild: Heiko Rhode)

Spycher selbst hatte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ im Sommer 2019 gesagt: „Im Moment denke ich nicht daran. Aber es kann sein, dass ich das in drei, fünf oder sieben Jahren anders sehe und es mich reizt.“ Drei Jahre sind inzwischen vergangen. Möglicherweise könnte sich nun die Tür öffnen. Kenner trauen ihm eine Rolle als Bobic-Nachfolger zu. Nicht auszuschließen, dass auch Gelson Fernandes zur SGE zurückkehrt. Vorstellbar wäre eine Rolle, ähnlich wie sie zuletzt Bruno Hübner ausfüllte. Der beliebte Ex-Adler ist heiß begehrt, hätte nach eigener Aussage nach seinem Sport-Management-Bachelor bereits bei der FIFA anfangen können. Zu einem Eintracht-Engagement hatte er gegenüber „Blick“ Anfang Februar gesagt: „Ich kommentiere Spekulationen nie. Auch jetzt nicht.“ In einem Interview mit EintrachtTV hatte der 67-malige Schweizer Nationalspieler aber einst erklärt: „Ich habe das Ziel vor Augen, eines Tages selbst einen Klub zu führen.“ Wer weiß, vielleicht macht er den ersten Schritt in Frankfurt.

Kehrt auch der „ewige Oka“ zurück?

Oka Nikolov beobachtet seine Eintracht nach wie vor ganz genau.

Und auch um eine weitere Adler-Legende ranken sich erste Gerüchte. Oka Nikolov war über 20 Jahre bei der Eintracht – in guten und schlechten Zeiten. Der 46-Jährige ist entsprechend vernetzt in Europa und hat sein Netzwerk in den letzten Jahren durch seine Trainer-Tätigkeiten in der MLS auch stark in Nord- und Südamerika ausgebaut. So könnte er möglichen neuen Spielern von dort die Eintracht so authentisch wie fast niemand anderer verkaufen. Seine derzeitige Instagram-Story “back for good” – nur Zufall oder eine geheime Botschaft der Eintracht-Legende? SGE4EVER weiß, dass der Ex-Keeper nach seinem Abschied bei Philadelphia Union in den letzten Wochen Angebote aus der Bundesliga als auch der MLS erhalten hat. Doch die Eintracht bleibe für Nikolov in Deutschland stets erster Ansprechpartner, betonte er im Interview. Nikolov wollte sich auf Nachfrage von SGE4EVER.de nicht zu den Spekulationen um eine Eintracht-Rückkehr äußern.

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52 Kommentare

  1. @20 Hooliganverachter
    dann aber bitte in der Konstellation Rohr, Fanz, Leben oder eine ähnliche Woodcock, Jedliki und Rausch (R.i.p) -Kombi!

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