Über weite Strecken waren sie das Traum-Duo der Liga: Lindström und Kolo Muani (Foto: Rhode)

STURM

Faride Alidou: Kein Spieler wird von der SGE4EVER-Leserschaft zu vehement gefordert wie Faride Alidou. Durch seine Schnelligkeit und Spritzigkeit spielte der 21-Jährige nach seinen Einwechslungen in der Schlussphase so manche Gegner-Abwehr schwindelig. Richtig viel erreichte er dabei allerdings nie. Man merkt, dass Alidou noch nicht auf dem Level ist, der Eintracht dauerhaft helfen zu können. Nicht umsonst setzt Glasner nicht wirklich auf ihn. Er leidet unter der schwachen Form der SGE. Wären die Hessen erfolgreicher, dann würde er sicher mehr Spielzeit bekommen. Eine richtige Progonose kann man nicht abgeben.

Prognose: Aufgrund der wenigen Spielzeit nicht möglich.

Ansgar Knauff: Ansgar Knauff ist zuletzt ein wenig ins Hintertreffen geraten. Sowohl nach vorne als auch nach hinten wussten seine Auftritte nicht vollkommen zu überzeugen. Dennoch kann Knauff ein enorm wichtiger Spieler werden im Endspurt. Durch seine Schnelligkeit kann er auf den Außen ordentlich etwas bewegen. Nur muss er den Kopf wieder freibekommen. Ob die Ungewissheit seiner Zukunft ihn bedrückt? Zuletzt ging die Prognose in Richtung Frankfurt. Es wäre ihm zu wünschen, den eigenen Bock umzustoßen. 

Einschätzung: Knauff steht derzeit bei 75%

Jesper Lindström: Der verletzte Lindström war eine Stütze des Frankfurter Erfolgs. Nach seiner Verletzung brach die Leistung der Mannschaft deutlich ein. Mit sieben eigenen Treffern steht er noch immer auf Platz zwei der internen Torschützenliste. Seine Schnelligeit und sein Spielwitz waren enorm wichtig für die Frankfurter Offensiv-Struktur. Zuletzt wurde er immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Ob da etwas dran ist? Bislang sind es nur Gerüchte. Lindström wird bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Wenn er dann an alte Leistungen anknüpfen kann, könnte das der SGE nochmal ordentlich Auftrieb geben.

Einschätzung: Wie Lindström nach seiner langen Verletzungspause zurückkehren wird, ist schwer abzuschätzen.

Randal Kolo Muani: Über Kolo Muani muss nicht viel gesagt werden. Er ist ein absoluter Ausnahmespieler. Wenn offensiv etwas geht, dann vor allem (beinahe ausschließlich) über ihn. Er ist sich für kein Spiel zu schade und seine Qualitäten am Ball sind eine Augenweide. Als Stürmer ist er natürlich auf seine Mitspieler angewiesen, weshalb er zuletzt auch weniger Tore erzielen oder auflegen konnte. Mit Kolo Muani ist aber stets zu rechnen. Er ist derzeit ein wenig so etwas wie die Lebensgarantie von Eintracht Frankfurt. 

Einschätzung: Kolo Muani steht bei vollen 100%.

Rafael Borré: Vom Europa-League-Helden zum Ergänzungsspieler. Das beschreibt Borrés Rolle in dieser Saison. Seit der Verletzung von Jesper Lindström ist der Kolumbianer allerdings gesetzt in Glasners Elf. Borré hat vor allen Dingen eines: Viel Pech. Seine Abschlüsse gehen oft an die Latte, Hereingaben springen ungünstig von seinem Fuß ab, Treffer werden aberkannt etc. Und dann ist da noch das Problem mit dem Abseits. Dort befindet sich der 27-Jährige nämlich deutlich zu oft. Borré arbeitet, kämpft hitzig und gibt alles, das kann ihm keiner absprechen. Es wäre ihm ein Torerfolg zu wünschen. Borré sorgt gerade in letzter Zeit doch ab und an mal für Auftrieb in Frankfurts Offensivspiel. Es gelingt ihm nicht alles, aber zumindest die Einstellung und der Ehrgeiz können ihm nicht abgesprochen werden. Dennoch: Ein paar Prozentpunkte fehlen.

Einschätzung: Borré steht bei 75%.

Lucas Alario: Wie ein Fremdkörper bewegt sich Lucas Alario nach seinen Einwechslungen über den Platz. Sein Engagement bei Eintracht Frankfurt ist wohl als Missverständnis einzuordnen. Er kann in keinem Bereich glänzen. Im Abschluss ist er ungefährlich, im Aufbauspiel fahrig und  Zweikämpfe scheut der Argentinier zu häufig. Es gibt kein einziges Spiel, keinen Einsatz, der als gute Leistung zu betiteln ist. In dieser Form ist er keine große Hilfe. Es bleibt abzuwarten, ob der Knoten in der Schlussphase der Saison platzen wird. Davon auszugehen, ist freilich nicht mehr.

Einschätzung: Alario ist bei 20%.

Nacho Ferri: Ja, richtig gesehen. Auch der Jugendspieler Nacho Ferri wird hier aufgeführt. Auch wenn der junge Spanier keinen einzigen Einsatz in der Bundesliga hat, so überzeugt er vollkommen in Frankfurts zweiter Mannschaft. Immer gefährlich im Strafraum führt er derzeit die Torschützenliste der Hessenliga an. Auf engstem Raum gelingt es ihm, gefährliche Situationen zu kreieren und generell hat er eine hohe Strafraumpräsenz. An Körperlichkeit muss er etwas zulegen, aber wieso nicht mal Ferri ein paar Spielminuten geben?

Einschätzung: Die Bundesliga ist eine andere Hausnummer als die Hessenliga. Dennoch wäre das Experiment eventuell den Versuch wert. 

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10 Kommentare

  1. Für mich sind das weitgehend viel zu optimistische Einschätzungen. Demnach würden wir auf jeden Fall noch Meister – mindestens. Trotzdem vielen Dank, finde so was richtig gut.

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  2. @1 Meintracht

    Nein, denn die Prozentzahlen stehen jeweils dafür, wie nahe ein Spieler an der persönlich, individuellen Normalform ist. Alles unter 100% ist nicht gut! Vielleicht kam das nicht deutlich aus dem Artikel hervor, aber so ist es gemeint. Je weiter sich ein Spieler von den 100% entfernt, desto schlechter ist es. 100% = Normalform.
    Ich habe das noch einmal in der Einleitung ergänzt, denn du hast schon Recht – das war etwas missverständlich.

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  3. Auch wenn die Offensive in den letzten Wochen sehr stark auf RKM reduziert blieb, war doch die Defensive (vor Trappo) und bleibt unsere Achilles Ferse.

    Bin daher sehr gespannt und es wird aus meiner Sicht total match entscheidend sein, welche Leistungen unsere Defensive in den verbleibenden Spiele zeigt (es sei denn dass Lindstrøm und Ebimbe super schnell zu alter Stärke finden)

    Forza SGE

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  4. Kamada und Alario bei 20% ist ein wenig weit daher geholt, vor allem im Vergleich mit den anderen Spielern. Warum dann Götze bei 85% steht bspw. erschließt sich dann mir nicht ganz.

    Aber nette Spielerei so am Rande des Buli Alltags.
    Gegen Gladbach holen wir 3 Punkte, davon bin ich felsenfest überzeugt. Je nach Ausgang der Spiele der Konkurrenz, sieht das Tabellenbild dann auch wieder ganz anders, nämlich positiver aus.

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  5. @4, sgebn
    Gude, Ich habe da verschiedene Faktoren mit einbezogen. Einstellung, Passgenauigkeit etc. Götze ist nicht so weit weg von seiner Normalform, wie augenscheinlich ist. Ich denke im Bereich von 70-90% liegt seine Form. 85 hielt ich für passend, aber, und das ist ganz wichtig: Das hier sind meine Einschätzungen. Da ist immer eine gewisse Subjektivität dabei.

    LG

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  6. Also Sow bei 100%. Naja ich weiß nicht. Er hat zwar oft den Ball , aber für den Spielaufbau tut er relativ wenig. Eher viele risikolose Querpässe. Meine er war schon mal besser.
    Sehe einige auch etwas schlechter als angegeben ( Knauff, Götze z.B.) aber immerhin habt ihr euch die Mühe mal gemacht. Ist ja eh subjektiv so eine Bewertung. Aber mit Erklärung , von daher alles gut.

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  7. trapp bei 100%?! „Fehler oder Wackler sind beim 32-Jährigen eine absolute Seltenheit“ momentan ist er leider nicht mehr bei 100%, wird auch oft von seinen mitspielern im stich gelassen. siehe die beiden „fehler“ gegen berlin, sein abklatscher gegen bochum der nur noch abgestaubt werden musste oder auch der pass gegen leverkusen, welcher zum vorentscheidenden 2:0 führte.

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  8. Bei aller Subjektivität …
    Sow sehe auch von 100% entfernt wie Buta auch – beide können auf jeden Fall mehr.
    Von Lenz habe vielleicht ein wirklich überzeugendes Spiel gesehen. Ich befürchte, er kam mit zu vielen Vorschusslorbeeren. Von daher ist er m.M.n. aktuell weniger als 40% von seiner Leistungsfähigkeit entfernt.
    Hase B hat in den letzten Spielen entscheidend zum Spielaufbau beigetragen. Diesen Punkt sollte man bei seiner Bewertung berücksichtigen.

    Aber wie sieht es mit der aktuellen Leistung unseres Trainerteams aus?

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  9. Der Trainer fehlt mir in der Aufstellung. Oliver Glasner sehe ich aktuell bei 60% seiner Bestform. Ich warte seit Anfang der Saison darauf, daß defensive Fehler wegtrainiert werden. Damit meine ich sowohl das Kettenzusammenspiel, als auch individuelle Fehler als auch die Standardschwäche (diese auch offensiv). Die Wechsel kommen manchmal auch recht spät.

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