Niko Arnautis besitzt bei der SGE einen Vertrag bis 2026. (Bild: IMAGO / Norina Toenges)

Eintracht Frankfurt hat es vor allem in den vergangenen Jahren geschafft, sich im europäischen Geschäft zu etablieren. Mit den Auftritten in der Europa League und der Championsleague konnten sich die Hessen einen namenhaften Ruf erspielen. Doch dies gilt nicht nur für die Männer, sondern auch die SGE-Frauen haben sich nach einer hervorragenden Saison sicher für das internationale Geschäft qualifiziert. Das Team von Cheftrainer Niko Arnautis belegte souverän einen Spieltag vor Schluss den dritten Tabellenplatz und nimmt somit erneut an der Qualifikation zur Championsleague teil. In einem Abschlussinterview mit Eintracht Frankfurt blickt der 43-jährige Trainer zurück auf die vergangene Saison, die er selbst als „beeindruckend“ beschreibt.

Wir waren im vergangenen Jahr hauptsächlich Jäger und haben mit 46 Punkten 16 Punkte mehr geholt als in der Saison vor zwei Jahren. Das war schon eine großartige Leistung. Wie wir das jetzt nochmal getoppt und uns vor allem im Endspurt nochmal gesteigert haben, ist großartig“, analysiert der Übungsleiter die Entwicklung, die die Mannschaft in der letzten Saison nahm. Die Leistung entsprach jedoch nicht nur seinen Erwartungen, sondern übertraf sie zugleich, wie Arnautis im Interview verrät: „Ich bin schon davon ausgegangen, dass wir wieder um die internationalen Plätze spielen würden. Dass wir so durch die Saison gekommen sind, ist trotzdem beeindruckend. Wir haben in der Rückrunde die Hinrunde nochmal getoppt und dort 28 von 33 Punkten geholt. Das steht erstmal für sich, genauso wie die 54 Punkte über die gesamte Saison.“

Auch die Fans haben eine wichtige Rolle gespielt, so Arnautis weiter. In der Saison hat die Eintracht den höchsten Zuschauerdurchschnitt der Liga und durfte dabei zweimal im Deutsche Bank Park auflaufen. Aus beiden Partien konnten die Adlerträgerinnen Punkte bejubeln (0:0 gegen den FC Bayern München; 4:0 gegen den VfL Wolfsburg) und zog so die Aufmerksamkeit der Fans mehr auf sich. „Diese Entwicklung ist einfach nur schön“, beschreibt Arnautis die steigende Zuschauerzahl im Frauenfußball und führt aus: „Man sieht, wie die Mannschaft das annimmt und wie die Zuschauer die Mannschaft annehmen. Egal, ob bei Auswärtsspielen mit den Fans im Rücken, oder zuhause vor dieser tollen Kulisse, es macht einfach Spaß. Wir haben in der gesamten Saison kein Heimspiel verloren, das zeigt, wie viel Energie die Zuschauer der Mannschaft im Spiel geben können.

„Wir wollen nicht nur dabei, sondern auch erfolgreich sein.“

Doch der sportliche Erfolg bringt die Begehrlichkeiten anderer Vereine auf. So muss die SGE mit Camilla Küver (VfL Wolfsburg), Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) und Laura Feiersinger drei Abgänge verzeichnen. Besonders Nüsken hinterlässt als Schlüsselspielerin eine erhebliche Lücke. Der aufnehmende Verein von Feiersinger steht noch nicht fest, doch es verdichten sich die Anzeichen auf einen Wechsel zur AS Rom. „Erst einmal muss ich sagen, dass die Abschiede schon weh tun, uns verlassen tolle Fußballerinnen, tolle Persönlichkeiten und tolle Menschen, die hier über Jahre hinweg tolle Leistungen gezeigt haben“, kommentiert Arnautis die Abgänge und scheut sich nicht einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft zu wagen: „Für uns gilt es jetzt, die Abgänge zu kompensieren. Wir haben mit Lisanne Gräwe den ersten Neuzugang geholt, wir haben die eine oder andere aus der zweiten Mannschaft im Auge, der wir den nächsten Schritt zutrauen und sind sehr aktiv auf dem Markt unterwegs.“

An Selbstbewusstsein fehlt es dem Deutsch-Griechen jedoch keineswegs. Mit Hinblick auf die bevorstehende Championsleague-Auslosung in Nyon, gibt er eine klare Marschroute vor: „Klar ist: Wir wollen nicht nur dabei, sondern auch erfolgreich sein.“ Trotz dieser Kampfansage an die Konkurrenz, ist der Fußballehrer gespannt um die Gegnerinnen, die in der ersten Qualifikationsrunde auf die Adler warten. „Es war im vergangenen Jahr schon besonders, zum ersten Mal nach vielen Jahren wieder in diesem Lostopf zu sein. Irgendwie macht es einen jetzt noch stolzer, das direkt zu wiederholen. Von daher ist die Vorfreude sehr, sehr groß und ich bin sehr gespannt, auf wen wir am Ende treffen.

Im letzten Jahr kamen die Gegnerinnen der ersten Qualifikationsrunde aus Dänemark und den Niederlanden. Gegen Amsterdam verloren die Frankfurterinnen denkbar knapp mit 1:2. Das entscheidende Tor fiel in der Nachspielzeit der Partie. Dieses Jahr haben Arnautis und seine Mannschaft erneut die Gelegenheit, die Qualifikationsrunden eins und zwei zu überstehen und in die Gruppenphase der Championsleague einzuziehen.

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3 Kommentare

  1. Starke Gesamtentwicklung. Das weckt schon eine Vorfreude auf die nächste Saison. Ich drücke alle Daumen für das erreichen der Gruppenphase der CL.

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  2. „Wir haben in der Rückrunde die Hinrunde nochmal getoppt und dort 28 von 33 Punkten geholt.“ und die derzeitige Übermannschaft Wolfsburg 4:0 geschlagen, ich hoffe sie können die Abgänge kompensieren und die Form halten, wer soll sie dann noch aufhalten? 😀

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