Gibt selbstbewusst die Richtung vor. Coach Armin Veh.
Gibt selbstbewusst die Richtung vor. Coach Armin Veh.

Eigentlich, so war zumindest der Plan, sollte gegen Hannover 96 erstmals seit dem 2. Spieltag wieder das südamerikanische Innenverteidigerduo David Abraham und Carlos Zambrano von Beginn an auflaufen. Doch der Italo-Argentinier Abraham wird definitiv ausfallen, wie Armin Veh heute bestätigte: „Er wird nicht dabei sein können.“ Der Abwehrmann habe Schmerzen und deshalb werde man auch kein Risiko mit einem Einsatz eingehen. Eine andere Umstellung aber deutet sich immer stärker an: Bastian Oczipka wurde im Training im linken Mittelfeld getestet – und wusste dabei durchaus die Beobachter zu überzeugen. Die neue Position für den gelernten Linksverteidiger hätte durchaus Vorteile: Kürzere Wege zur Grundlinie, noch mehr Kompaktheit im Mittelfeld und – so die wohl größte Hoffnung – präzisere Flanken in den Strafraum.

Sorgen eine Systemumstellung und wenige, aber gezielte personelle Veränderungen zum Erfolg gegen den Angstgegner? Seit 11 Partien warten die Hessen auf einen Sieg an der Leine. Veh erwartet eine deutliche Steigerung seiner Mannschaft im Vergleich zur letzten Partie gegen Borussia Mönchengladbach. „Es ist wichtig, dass wir wesentlich besser stehen. Gegen Gladbach haben wir es mit dem System und dem Personal überhaupt nicht hinbekommen kompakt zu stehen. Wir müssen viel weniger zulassen, dürfen aber auch nicht vergessen, Tor zu schießen.“ An diesen Defiziten habe man in dieser Woche hart gearbeitet. „Ich hoffe, dass wir das morgen auch sehen„, so der Coach.

Mit der Umstellung auf ein 4-2-3-1 System soll diese Kompaktheit nun hergestellt werden. Die Raute habe zwar Vorteile, wenn es um die Offensive gehe, „weil du dann normalerweise im Spiel einen Mann mehr hast, der für den Gegner schwer greifbar ist.“ Der Nachteil aber seien die weiten Wege, die gegangen werden müssen, wenn die Mannschaft das System schlecht umsetzt. Dies wurde vor allem in der zweiten Halbzeit gegen die Fohlenelf deutlich, als man den Gegenspielern immer wieder hinterherlief und dadurch gar nicht in die Zweikämpfe kam. Hier erhofft sich Veh daher am morgigen Samstag einen deutlich aggressiveren Auftritt seiner Elf. Auch die Hereinnahme eines zweiten Sechsers sei kein Allheilmittel, wenn nicht „aktiv verteidigt“ werde. Trotzdem habe man im neuen System mehr Sicherheit, weil die Räume noch dichter zusammengezogen werden und somit direkte Duelle leichter gesucht werden können.

Allerdings sollten diese Zweikämpfe dann mit „Köpfchen“ geführt werden. „Wir müssen uns da geschickt anstellen„, weiß der Trainer um die Stärke des Gegners. Denn Hannovers Treffer fallen zumeist nach Standardsituationen. Wenn der japanische Spielmacher Hiroshi Kiyotake anläuft und den Ball mit viel Schnitt in den Sechzehner bringt, brennt es meistens lichterloh beim Gegner. Man dürfe daher „keine Freistöße zulassen„, fordert der Coach, der einen selbstbewussten Kontrahenten erwartet. Das Team von Michael Frontzeck wird sicherlich versuchen den Schwung aus den letzten drei Partien, in denen es sieben Punkte gab, mitzunehmen. „Wir müssen ein bisschen mehr wollen als der Gegner„, verlangt der Trainer  daher die nötige mentale Stärke von seiner Mannschaft. „Wir müssen auf den Platz bringen, was wir zeigen wollen.“ Veh glaubt, dass er das Team so vorbereitet habe, dass dies möglich sei. Auch nach den bitteren Niederlagen der letzten Woche sei man „jetzt mental nicht völlig down.“

Der Trainer gibt die Richtung vor und blendet auch die Tatsache, dass man seit 1987 auf einen Dreier in Hannover wartet, völlig aus: „Statistiken interessieren mich nicht. Wir fahren nach Hannover, um etwas zu holen.“ Es wären wichtige Zähler – damit in Frankfurt vor dem Pokalspiel gegen Erzgebirge Aue am Dienstag der Baum nicht endgültig brennt.

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2 Kommentare

  1. Na wären wir bloß früher darauf gekommen, dass man hinten kompakt stehen muss und vorne aber auch Tore schießen muss. Wenn das die Mannschaft früher gewusst hätte, hätten wir bestimmt ganz anders gespielt.

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  2. Ich bin gespannt auf Oczipka auf links. Ich kann mir vorstellen, dass er es kann. Schau’n wir mal, dann seh’n wir schon.

    Wichtig ist auch, dass sich die Eintracht nicht von dem unangenehmen miesen Anti-Fussball, den einige Hannover-Spieler derzeit zelebrieren, kirre machen lässt. Ich hoffe, dass die Schiris das Hannover-Köln-Spiel sich noch mal genau ansehen und Hannover das nicht wieder so durchziehen kann. Ich versteh nicht, das Andreasen nicht noch nachträglich wegen dem Handtor gesperrt wurde …. Iggys Aktion war zwar auch großer Bockmist, aber dadurch hat der Gegner keinen sportlichen oder finanziellen Schaden erlitten. Aber Köln kriegt vom DFB nur mitgeteilt „leider unkorrigierbare Tatsachenentscheidung“, und Hannover wird nur der Zeigefinger gezeigt und ein „Dududu-bitte-nicht-wieder-machen“ gesagt. Auch ne Lachnummer.

    Ein Sieg in Hannover jetzt, und dann mit gutem Gefühl gegen Aue antreten!

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