Ist bereit für mehr Einsatzminuten: Ansgar Knauff (Bild: IMAGO images/ Nordphoto)

Ansgar Knauff ist noch nicht richtig bei der Frankfurter Eintracht angekommen. Das liegt allerdings auch an seinen Einsatzzeiten. Seit seinem Wechsel im Winter kam die BVB-Leihgabe zu zwei Kurzeinsätzen als Joker und saß am letzten Spieltag über 90 Minuten auf der Bank. Viele Fans waren erstaunt, als Danny Da Costa in der 82. Minute für Timothy Chandler eingewechselt wurde – und nicht etwa der Youngster, der das ideenlose Offensivspiel der Eintracht ein wenig hätte beleben können. Trainer Oliver Glasner sprach zuvor davon, dass der Neuzugang immer mehr verstehen würde, was man bei der Eintracht will. „Die Richtung stimmt“, sagte der Trainer vor dem Spiel gegen Köln über den 20-Jährigen. Der U-21 Nationalspieler ist also auf gutem Wege mehr Einsatzminuten zu sammeln – und je mehr Minuten, desto geringer die Leihgebühr, die die Eintracht nach Dortmund überweisen muss. Solche Dinge interessieren Knauff aber nicht, wie er im Interview mit „Bild“ erklärt: „Damit hab‘ ich nicht so viel zu tun. Ich konzentriere mich auf Fußball. Und meine Entwicklung hier ist schon fortgeschritten. Der Trainer entscheidet nach bestem Wissen und Gewissen über die Aufstellung. Er tut das, was seiner Meinung nach das Beste fürs Team ist. Ich fühle mich jedenfalls bereit.“

Kritik von Glasner berechtigt

Der Kritik Glasners nach dem Spiel gegen Köln kann er zustimmen: „Der Trainer hat ja recht. Er hat die Fehler klar angesprochen. Die letzten beiden Spiele waren in der Anlage nicht schlecht. Aber am Ende stehen halt null Punkte da, das ist blöd.“ Seiner Einschätzung nach zieht die Mannschaft aber an „einem Strang“ und die Trainingswoche sah wohl auch besser aus – muss es auch, denn am Samstagabend kommt der Rekordmeister aus München. Laut Knauff ist aber auch gegen den Tabellenführer was drin: „Bayern ist eine herausragende Mannschaft. Die in den letzten Wochen aber ein paar Probleme hatte und Punkte liegengelassen hat. Das zeigt nur, dass man in der Bundesliga gegen jeden Gegner hundert Prozent geben muss, sonst kann dich jeder schlagen. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir mithalten und sie schlagen können.“ Die SGE werde alles daransetzen, um etwas mitzunehmen und „am besten zu gewinnen“.

Jadon Sancho? Filip Kostic? Ansgar Knauff.

Beim BVB machte Knauff im Schlussspurt der letzten Saison mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Schnell kamen die Vergleiche mit Jadon Sancho auf, doch solche Parallelen zu ziehen empfindet der Flügelspieler als schwierig: „Jeder Spieler hat ja seine Spielweise und Stärken. Jadon ist unglaublich gut. Es war schön, mit ihm in einem Verein zu spielen, auch weil man sich von ihm was abgucken konnte.“ Bei der Eintracht erhofft man sich, dass er das Pendant zu Filip Kostic auf der rechten Seite werden könnte. „Er spielt sehr, sehr gute, schöne Flanken rein. Ich kenne niemanden, der das so kann wie er. Auch bei ihm kann man etwas lernen für sich selbst“, so Knauff über den Serben. Trotzdem will der Youngster seinen eigenen Weg gehen: „Ich spiele gern mal eine Kombination, versuche mein Tempo auszuspielen und gehe auch ins Dribbling – das kommt auf die Situation an.“

„Ich will immer gewinnen.“

Die Stimmung bei den Hessen beschreibt der Neu-Frankfurter trotz der Niederlagen als gut: „Wir denken positiv und konzentrieren uns täglich auf unsere Arbeit. Ich versuche, unbeschwert reinzugehen, auf dem Platz mein Spiel zu spielen.“ Diese Unbekümmertheit ist für Knauff ein wichtiger Charakterzug: „Dieses Selbstbewusstsein muss man immer behalten. Dass gegen Bayern nicht alles klappt, ist normal. Man darf sich nur nicht runterziehen lassen.“ Auch wenn er den Fußball liebt und den Sport als ein „geiles Spiel“ beschreibt, das so viel Spaß machen kann, gibt es eine Sache, die er gar nicht haben kann – verlieren: „Ich verliere nicht gern. Egal, wie schlecht es steht, ich will immer gewinnen.“

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4 Kommentare

  1. Abwarten. Ich sehe Knauf als weder Kostic noch Sancho, sondern als Knauf. Ein Spieler mit eigenen Fähigkeiten, ein Spieler mit eigenen Qualitäten. Ich sehe ihn auch nicht als Heilsbringer, sondern ich sehe ihn mit anderen Qualitäten als die bisherige rechte Seite. Um das noch besser zu beurteilen, muss er tatsächlich mal längere Zeit spielen. Das ist bei uns nicht der Fall. Warum, da kann ich nur spekulieren. Dennoch: Am Ende wird sich die Qualität durchsetzen.

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  2. „Trainer Oliver Glasner sprach zuvor davon, dass der Neuzugang immer mehr verstehen würde, was man bei der Eintracht will. „Die Richtung stimmt“, sagte der Trainer vor dem Spiel gegen Köln über den 20-Jährigen. “

    Verstehe ich grundsätzlich, wenn wir von einem Startelf Einsatz sprechen. Aber wenn ich die letzten 10-15 Minuten noch etwas Kreativität und Offensiv-Spiel möchte, dann hau ich nicht Danny Da Costa auf die rechte Seite, aber anscheinend waren wir mit dem 0:0 zufrieden.

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