Alex Meier5:2 ging das Schützenfest am Sonntagabend im Flutlichtspiel gegen Werder Bremen aus. Ein besonderer Abend, bei dem man als Fan und Verantwortlicher der Eintracht stolz über das Geleistete sein darf. Fünf geschossene Tore in einem Heimspiel im Waldstadion und selbst als Unbeteiligter abseits von Hessen braucht man nicht lange zu überlegen, wer sich da wohl in die Torschützenliste eingetragen haben kann. Richtig, Alex Meier! Mit seinen beiden Treffen Nr. 9 und 10 hat sich der mit dem Ehrentitel „Fußballgott“ bedachte Mittelfeldspieler mittlerweile in der Torschützenliste der Bundesliga alleine auf Platz 1 abgesetzt. Doch wenn man ihn danach fragt, ob er eine Chance habe, am Ende der Saison die Torschützenkanone zu gewinnen, dann bekommt man seine gewohnte Bescheidenheit zu spüren: „Die bekommt sicher einer von den Bayern.“ Dass es sich hierbei um keine Floskel handelt, sondern den wahren Charakter dieses Mannes widerspiegelt, zeugt von wahrer Größe.

Worin das Geheimnis an seiner unglaublich starken Abschlussqualität liegt, versucht Meier in einem Interview mit der FAZ zu erklären: „Ich denke, es ist auch Instinkt. Ich laufe dorthin, wo ich meine, dass der Ball hinkommen könnte, dann versuche ich den Ball gut zu treffen, und manchmal ist er drin.“ Extraschichten nach dem offiziellen Training und mit Sicherheit auch ein Quäntchen Begabung scheinen sich auszuzahlen, denn nicht ohne Grund verzeichnet „Der Lange“ mittlerweile 92 Ligatreffer (1. und 2. Bundesliga) für die Eintracht. Wann er die 100 vollmacht, wird aber vor allem auch an seinen Teamkollegen liegen, wie Cheftrainer Thomas Schaaf erklärt: „Er ist abhängig davon, wie oft die Mannschaft ihn in Position bringt.“ Auch in der internen „Ewigen Bundesliga-Torjägerliste“ der Frankfurter liegt er auf Rang 6 (66 Tore) und kratzt damit schon am Wert von Willi Huberts (67) sowie Anthony Yeboah (68). Es deutet also alles darauf hin, dass „AM14FG“ noch in dieser Saison auf Platz 4 eben dieser vorrückt.

Anklicken für Großansicht
Anklicken für Großansicht

Noch schöner wird seine Statistik in dieser Saison, wenn man als Vergleich nicht nur die Bundesliga heranzieht, sondern europaweit schaut. Alle 104 Minuten trifft Meier und liegt damit in der Effektivitäts-Statistik in den vier großen Topligen (Deutschland, England, Italien und Spanien) auf Platz 6, nur knapp hinter Lionel Messi (97 Minuten). Damit ist er aber auch der torgefährlichste Mittelfeldspieler in dieser Statistik! Statistisch gesehen erzielt er 0,77 Tore pro Spiel und liegt damit nur knapp hinter Barca-Star Neymar Jr. (0,85 Tore pro Spiel) oder Sergio Aguero (0,93) von Manchester City.

Fest steht, dass vor allem die offensive Spielweise von Schaaf dem 1,96m großen Hünen zugute kommt. „Wir müssen unsere Spiele offensiv gestalten, um zu vielen Chancen zu kommen. Den Rest macht Alex dann schon, da hat er das Näschen für, wohin er laufen muss„, so Schaaf. Ein Phänomen und vor allem ein Spieler mit wahrer Größe, mit dessen Qualität das Spiel der Frankfurter steht und fällt. Denn nicht nur in dieser Saison trifft der folgende Satz den Nagel auf den Kopf: Trifft Meier, geht es Frankfurt gut und die Eintracht spielt womöglich im Europacup. Trifft er nicht, dann steigt sie ab. Hoffen wir, dass wir noch lange Freude an seiner Qualität haben und wer weiß es schon, vielleicht wird am Ende der Saison doch kein Bayern-Spieler die Torjägerkrone gewinnen…

- Werbung -

9 Kommentare

  1. Alex Meier – was soll einem da noch groß zu einfallen? Dieser Mann ist für mich ein Phänomen – den Status den er heute hat, musste er sich hart erkämpfen. Was musste sich Friedhelm Funkel immer wieder anhören, weil er an ihm festhielt. Phasenweise hieß es, man habe trotz Meier gewonnen. Manch einer im Block konnte sich in den Jahren, als Caio hier war, gar nicht so richtig über Meier-Tore freuen, weil man diese als Treffer gegen den Brasilianer gewertet hat.

    Meier blieb immer ruhig – egal, ob er nun traf oder nicht – egal, ob er gut spielte oder nicht. Trotzdem erkannte man an seinen Interviews, ob es krampft bei der SGE oder ob alles gut läuft. Siehe seine Interviews nach dem Spiel gegen den SC Paderborn. Oder als es zu Beginn für ihn persönlich noch nicht so gut lief. Zwischen den Zeilen merkte man schon immer, wenn es ihm (und somit der SGE!) nicht gut ging.

    Und dann erlebte er nach dem bittersten Abstieg der Vereinsgeschichte 2011 diesen persönlichen Aufschwung. Vom Buh-Mann zum Fußballgott – spätestens nachdem er unsere Eintracht mit 16 Toren Richtung Europa League geschossen hatte – und dann dort weitermachte, als sei dies selbstverständlich. Ihm ist egal, wie die Gegner heißen – Meier trifft gegen jeden (Jeder der 17 Gegner musste mindestens schon einmal einen Treffer von AMFG14 hinnehmen (wenn auch die Schalker nur beim 6:0 im Pokal ;-).

    Wollen wir hoffen, dass er weiterhin fit bleibt und vielleicht der erste Frankfurter Torschützenkönig in der Bundesliga wird nach dann genau 21 Jahren. Bitte jetzt auch am Freitag in Hoffenheim nachlegen und dann schaun wir mal weiter 🙂

    0
    0
  2. Alex Meier ist das Symbol für den Erfolg bei der Eintracht.
    Unglaublich, dass er gestern mit Abstand die wenigsten ballkontakte hatte.
    Bis zu seinem Tor genau 16 ballkontakte.
    Auf der einen Seite zeigt dies seinen Torriecher aber auf der anderen Seite auch, dass er während des Spiels abtaucht und am Spiel kaum teilnimmt.
    Das soll keinesfalls seine Leistung sowie Stellenwert bei uns mindern.
    Die Torjagerkanone wünsche ich Ihm! Dafür muss Alex „einfach“ gesund bleiben, dann schießt er auch seine Tore.
    Alex hat sich nach dem Abstieg körperlich weiter entwickelt. Er wirkt nicht mehr so dür und schlacksig wie zuvor.
    Er behauptet sich in Zweikämpfe und stellt seinen Körper zwischen Ball und Gegner.

    In den Medien tritt er immer zurückhaltend, gar etwas schüchtern auf. Stellt sich nie in den Mittelpunkt und redet immer von „wir“.
    Anscheinend ist es dem Heribert zu verdanken, dass der Vertrag von Alex verlängert wurde.
    Dies äußerte Heribert nach der gestrigen Partie.

    Den Titel „Fußballgott“ hat Alex sich hart erarbeiten müssen und auch verdient.
    Eine lebende Legende!

    0
    0
  3. @Christopher
    Auch die Schalker mussten in der Bundesliga schon unter AMFG14 leiden!
    Siehe dieses Jahr!

    Er ist und bleibt ein Phänomen!

    0
    0
  4. Die Frage ist zwar rein fiktiv, aber was würde AMFG14 jetzt kosten, wenn er bei gleicher Leistung unter den Bayern, bei Leverkusen oder dem BVB, und eventl. sogar Nationalmannschaft spielen würde……unbezahlbar! 🙂

    0
    0
  5. … und manchmal habe ich das Gefühl es wäre unserem Fußballgott peinlich und unangenehm wenn er eine Bude macht.

    So etwas nenne ich einen vorbildichen Profi – in jeder Hinsicht.

    Nur eine Frage der Zeit wann ihn die Medien als Werbeikone entdecken und wir ihn im Werbeblock sehen 😉

    0
    0
  6. side Topic: was war denn mit Aigner los? so wie der sich bei den Toren (inkl. eigenem) gefreut hat, könnte man fast meinen, er hätte bei Bremen gespielt

    0
    0
  7. Man kann das Spiel von Alex nicht nur an den Toren und den wenigen Ballkontakten messen. Seine Chancenverwertung ist national und international einzigartig! Fällt Euch ein Spieler ein, bei dem man ähnlich irritiert ist, wenn er mal ne Chance vergibt? Dann heißt es doch jedes mal…den macht der doch normalerweise mit verbundenen Augen und verknoteten Schnürsenkeln rein.
    Oft heißt es, er nimmt kaum am Spiel teil oder er ist unsichtbar. Das stimmt aber gar nicht. Er läuft ständig den ballführenden Abwehrspieler an und zwingt ihn so zu Fehlern und Ballverlust. Wenn`s schnell nach vorne geht, wissen die Flügelspieler auch ohne hinzugucken, dass Meier im Strafraum ist. Er läuft sehr selten ins Abseits und er spielt immer wieder Pässe mit einer unglaublichen Präzision und Übersicht.
    Ausserdem ist er auch so wichtig für den Erfolg, weil doch mittlerweile jede Abwehr Hosenflattern bekommt, wenn er im Strafraum rumtigert. Davon profitieren auch seine Mitspieler, da der Gegner durch diese Nervosität Fehler macht. Der einzige Haken bei ihm ist die Verletzungsgefahr. Aber darum ist es auch genau richtig, dass er nicht rumrennt wie ein Duracellhase. Das macht Haris ja für ihn, der ist ja noch jung. Kurzum, ich finde die Spielweise von Meier so dermaßen intelligent, ich kenne eigentlich keinen effizienteren Top Profi.
    Dass der Alex nie zur Nati eingeladen wurde ist natürlich einerseits schade, andererseits hat Eintracht dann auch nicht immer die lange Nase gehabt, wenn er sich da verletzt hätte. Ich glaube, das weiss Meier auch selber ganz genau. Was muss man denn auch Nationalspieler werden, wenn man schon der FussballGott ist!
    Der beste Adler der letzten 20 Jahre!!!

    0
    0
  8. Wir dürfen bei aller Euphorie um den drittbesten Sturm nicht vergessen, dass wir momentan auch die zweitschlechteste Abwehr stellen.
    Zwar sieht es in letzter Zeit etwas besser aus aber das haben wir auch wiedermal ( wie bei Trappo) einem guten TW zu verdanken.
    Es liegt noch viel Arbeit vor der Defensive.

    Mir gefällt es, dass sich die Mannschaft nun gut einspielt und Spieler wie Basti, Aigner und Inui endlich wieder in Form kommen.
    Wenn sich das jetzt in der Defensive fortsetzt werden wir auch wieder bisschen mehr Spaß haben in der Liga.

    REINHOLD:
    denke Aige war ein wenig angepisst weil ihm vieles nicht gelungen ist gestern, der letzte Pass, das letzte Dribbling,… Deswegen diese Mimik

    0
    0
  9. @Janilton: Stimmt, diese Saison mussten auch die Schalker dran glauben. Unglaublich – Meier trifft einfach gegen jeden. Man müsste sich da wohl echt mal die Tabellen der letzten Jahre ansehen, mir fallen da wenige Vereine an, die noch nicht auf der „Opferliste“ standen ;-). Ich bin einfach nur noch froh, dass wir ihn haben :-). Und dabei wohl nicht der einzige.

    @Uffpasser: Das möchte ich gerne unterschreiben was du da schreibst.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -