13.02.2011, Fussball, Eintracht Frankfurt U19 - Karlsruher SC U19Es ist noch nicht allzu lange her, da bestritt die U 23 der Eintracht ihr letztes Saisonspiel, zugleich auch das letzte Spiel überhaupt. Der Spielbetrieb wurde aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Trainer Alex Schur, der seinen Vertrag im Frühjahr sogar erst verlängert hatte, hatte plötzlich keine Mannschaft mehr. Jedoch gab es von beiden Seiten, Eintracht und Schur, kein „rütteln“ am Vertrag, wie die Frankfurter Neue Presse schreibt.

Wie gestern schon berichtet, wird der 42-Jährige, der bei den Fans Heldenstatus genießt, einen neuen Aufgabenbereich bei der SGE begleiten. Eine offizielle Bezeichnung für den Posten gäbe es nicht, jedoch sagt er gegenüber den FNP selbst, dass er die „sportliche Leitung“ im Nachwuchsbereich übernehmen werde. Angesprochen auf den Begriff „Obertrainer“, der an ihn nun heran getragen wurde, reagiert er gelassen: „Ich bin hier kein Übertrainer“. Er werde auch nicht einspringen, wenn es mal sportlich nicht so laufen sollte. „Das soll so nicht sein und wird so nicht sein“, erklärt „Schui“ gegenüber der FNP.

Wichtig sei ihm vor allem ein „Vertrauensverhältnis“ zu den anderen Trainern. Zu den „anderen“ Trainern gehören auch seine beiden Weggefährten Uwe Bindewald (U 17) und Daniyel Cimen (U 19). Da sollte eine gute Zusammenarbeit von vornerein kein Problem darstellen. Zumal es die beiden wichtigsten Mannschaften am Riederwald sind: aus ihnen werden nach dem Rückzug der U23 nun die Nachwuchsspieler „gecastet“.

Die Tätigkeitsbeschreibung seines neuen Postens gestaltet sich einfach: Laut FNP soll Schur Strukturen schaffen und dafür sorgen, dass die neu ausgearbeitete Spielphilosophie in den Leistungsmannschaften von U 15 bis U 19 eingehalten wird. Auch wichtige Themen wie Ernährungsberatung und Medienberatung stünden auf seiner Agenda. Er selbst spricht von einem „Stufenbildungsplan“. Dieser sieht vor, dass die jungen Spieler je nach ihrem Alter weiterentwickelt werden sollen und irgendwann dazu gebracht werden, bei der Profimannschaft unterzukommen.

Aus Alexander Schur wird nun vorwiegend ein „Schreibtischtäter“, aber wie die FNP ergänzt, will er sich nicht ganz von seinem Trainingsanzug verabschieden. So seien Trainings mit einzelnen Spielern oder auch Gruppen nicht ausgeschlossen. Seine neue Aufgabe hätte er ohne Vorbehalte angenommen, „weil ich leidenschaftlich gerne Eintracht Frankfurt arbeite“. Zudem freue sich Schur auf die neuen Herausforderungen: „Es gibt viel zu tun, viel mehr, als man mit einem Blick von außen vielleicht glaubt“, so der Aufstiegsheld von 2003. Er wolle seine neue Aufgabe mit vollem Ehrgeiz angehen und etwas „Prägendes“ schaffen. Dazu wolle er nicht bequem sein, er wolle fordern und fördern und meint dabei nicht nur die Spieler, sondern den gesamten Verein.

Das was Alexander Schur der Frankfurter Neuen Presse erzählt, lässt durchaus die berechtigte Hoffnung aufkommen, dass sich im Nachwuchsbereich der Eintracht nun einiges, positives ergeben wird – auch ohne die U 23.

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13 Kommentare

  1. Na dann bin ich mal gespannt was in den Jugendabteilungen passiert in den nächsten Jahren und ob es mehr Talente nach oben schaffen als bisher.

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  2. Wie gestern schon berichtet, wird der 42-Jährige, der bei den Fans Heldenstatus genießt, einen neuen Aufgabenbereich bei der SGE bekleiden. 🙂
    Begleiten kann Schur den neuen Aufgabenbereich. Bekleiden tue ich mich nach nem Schwimmbadbesuch.

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  3. @2
    man kann eine person beim bekleiden der stelle begleiten 😉
    den aufgabenbereich an sich kann man aber glaub ich nur bekleiden 😉

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  4. Sehr gut! Ich sehe schon, ihr passt alle auf und lest die Artikel genau. So habt ihr auch meinen absichtlich eingebauten Fehler entdeckt!! :-). Im Ernst, das passiert wenn man nebenher noch eine BA-These korrigiert. Danke für die Aufmerksamkeit :-D. Markus

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  5. Mal kurz Off-Topic

    Wie sieht das bei dem Transfer von Can aus?

    Der Solidaritätsmechnismus legt fest, dass alle Vereine, die an der Ausbildung mitgewirkt haben, mit insgesamt 5% an jeder Transfersumme beteiligt werden, die bei eventuellen Weiterverkäufen eines Spielers im Verlauf seiner Karriere erzielt werden (zwischen 0,25% bzw 0,5% pro im Verein verbrachte verbrachte Saison)
    stammt nicht aus meiner Feder!

    Weiß da jemand mehr???

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  6. http://sportrecht.org/cms/upload/seminararbeiten/Wessel-Transferregelung.pdf

    VII. Solidaritätsmechanismus
    1. Inhalt des Kapitel IX
    Art. 25 I 1 bestimmt, dass bei einem Vereinswechsel
    eines Nicht-Amateurs während der Laufzeit seines Vertrages diejenigen Vereine, die zu seinem Training und seiner Ausbildung beigetragen haben, einen Anteil in Höhe von 5 % der an den alten Verein bezahlten Entschädigung erhalten. Nach Art. 25 I 2 ist diese Entschädigung von der Zahl der Jahre abhängig, die der Spieler bei den jeweiligen Vereinen während des 13. und 24. Lebensjahres verbracht hat.

    2. Bewertung
    Die Entschädigung stellt einen Solidaritätsbetrag an die Vereine dar, die am Training und der Ausbildung des Spielers beteiligt waren. Sowohl europarechtlich als auch verfassungsrechtlich sei die Regelung des Art. 25 grundsätzlich nicht zu beanstanden.

    Europarechtlich bliebe allerdings kein Raum für solche Solidaritätsbeträge, wenn Art. 21 Nr.2 a) gegen Art. 39 EG-Vertrag verstoße, da der Solidaritätsbetrag im Zusammenhang mit den Entschädigungszahlungen nach Art. 21 Nr. 2 a) stehe.

    Nach dem Verfassungsrecht könne der Zahlungsgrund fehlen, falls Art. 21 Nr. 2 a) gegen Art. 12 I GG verstößt.

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  7. Hier noch mal die FIFA-Regel :

    Wechselt ein Berufsspieler während der Laufzeit seines Vertrags den Verein,
    werden 5 % jeglicher an den ehemaligen Verein bezahlten Entschädigung, mit
    Ausnahme der Ausbildungsentschädigung, vom Gesamtbetrag abgezogen,
    die vom neuen Verein an die Vereine zu zahlen sind, die in früheren Jahren
    zum Training und zur Ausbildung des betreffenden Spielers beigetragen ha-
    ben. Dieser Solidaritätsbeitrag wird im Verhältnis zu der Anzahl von Jahren
    (Berechnung auf einer Pro-Rata-Basis, falls weniger als ein Jahr), die der Spieler
    zwischen den Spielzeiten seines 12. und 23. Geburtstags bei den jeweiligen
    Vereinen verbracht hat, wie folgt ermittelt:

    Spielzeit seines 12. Geburtstags: 5 % (d. h. 0,25 % der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 13. Geburtstags: 5 % (d. h. 0,25 % der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 14. Geburtstags: 5 % (d. h. 0,25 % der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 15. Geburtstags: 5 % (d. h. 0,25 % der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 16. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 17. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 18. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 19. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 20. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 21. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 22. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung)

    Spielzeit seines 23. Geburtstags: 10 % (d. h. 0,5% der Gesamtentschädigung

    Wenn ich das also richtig sehe, müssten wir für 3 Jahre je 0,25% bekommen, was (wenn ich mich nicht verrechnet habe (was gut sein kann)) 90000 € sein.

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