David Abraham hat im Training Zweikampfverbot.
David Abraham hat im Training Zweikampfverbot.

Bitte nicht verletzen! Armin Veh möchte bei David Abraham in diesen Tagen kein unnötiges Risiko eingehen. Während die Mannschaftskameraden am Donnerstag viele Zweikämpfe führen mussten, absolvierte der 29-Jährige lockeres Lauftraining mit Reha-Trainer Michael Fabacher. „Ich möchte, dass er gesund bleibt„, sagte der Veh zu dieser Maßnahme. Nach der Verletzung von Marco Russ, der höchstwahrscheinlich auch gegen Bayer 04 Leverkusen ausfallen wird, ist die Situation in der hintersten Reihe nicht mehr ganz so komfortabel. Carlos Zambrano reist aktuell wieder um die halbe Welt und kämpft mit der Nationalmannschaft Perus um das Ticket für die WM 2018 in Russland. Und dann ist da noch Bamba Anderson – der Brasilianer bastelt nach seiner Knie-OP in der Reha ganz in Ruhe an seinem Comeback.

Also bleibt nur noch der Italo-Argentinier Abraham übrig. Da dieser schon häufiger mit Knieblessuren zu kämpfen hatte und erst vor knapp zwei Wochen deshalb ausfiel, sei es eben „nicht sinnvoll“ gewesen, ihn an den gestrigen Zweikampfübungen teilnehmen zu lassen. Es sei – betont Veh – allerdings nicht so gewesen, dass er nicht hätte „trainieren oder spielen können„. Eine reine Vorsichtsmaßnahme also, damit der technisch starke Innenverteidiger fit bleibt. Was wäre die Folge, wenn Abraham sich tatsächlich wieder verletzen sollte? Dann könnte Veh temporär auch über eine Rückversetzung von Stefan Reinartz in die Viererkette nachdenken. Der defensive Mittelfeldmann findet allmählich einen Weg heraus aus seiner Formkrise. Gegen die TSG Hoffenheim (0:0) kamen immerhin wieder mehr Bälle beim Adressaten an – auch wenn sich manches Abspiel in den falschen Füßen verfing.

Sieht langsam wieder Licht am Ende des Tunnels. Mittelfeldmann Stefan Reinartz.
Sieht langsam wieder Licht am Ende des Tunnels. Mittelfeldmann Stefan Reinartz.

Trotzdem ist er von der ordentlichen Form zu Saisonbeginn aktuell noch ein ganzes Stückchen entfernt. Fatal ist vor allem die Zweikampfquote – nur 37% der direkten Duelle konnte er für sich entscheiden. Zu wenig für einen Mann mit dieser Vita und Erfahrung. „Ich weiß selber, dass ich zuletzt nicht so gut war. Wenn es von außen scheiße aussieht, fühlt es sich für mich auf dem Platz auch scheiße an. Ich hab‘ gemerkt, dass ich nicht in die Zweikämpfe und oft zu spät komme. Das kann schon frustrierend sein“, gibt Reinartz offen im Gespräch mit BILD zu. Warum dies so ist? „Wenn man im Fußball alles erklären könnte, gäbe es ja keine Schwankungen. Aber die gehören leider dazu, außer bei den Bayern.“ Der Knackpunkt war die Partie am 8. Spieltag gegen den FC Ingolstadt (0:2). Beim Führungstreffer durch Pascal Groß kam der gebürtige Engelskirchener viel zu spät und starrte dem Schuss nur noch machtlos hinterher.

Den Tiefschlag erlebte Reinartz allerdings bei der peinlichen 0:1 Pokalniederlage im Erzgebirge. Gegen Aue spielte er ganz schwach und wurde schon zur Pause ausgewechselt. Gegen den FC Bayern München (0:0) musste er weichen und den beiden Serben Aleksandar Ignjovski und Slobodan Medojevic Platz machen. Hätte sich „Medo“ nicht verletzt, wäre er wohl auch in Sinsheim nur Bankdrücker gewesen. Doch die Leistung bei den Hoffenheimern machte ihm persönlich Mut: „Ich bin wieder auf dem aufsteigenden Ast.“ Ob das Eintracht-Coach Veh ähnlich sieht? In acht Tagen treffen die Hessen auf den Ex-Klub von Reinartz. Eine besondere Motivation für ihn – schließlich schnürte er für den Werksverein die Fußballschuhe, seitdem er 10 Jahre alt war. Mit Ausnahme eines halben Jahres, in welchem er an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen war, zog er somit in seiner Profikarriere immer das Trikot der Leverkusener an. Es wird sicherlich ein besonderes Duell für Reinartz werden – und mitnichten eines, welches er von der Bank aus miterleben möchte.

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1 Kommentar

  1. Reinartz ist einfach zu „hüftsteif“ und gegen schnelle Techniker machtlos. Er macht viel mit seinem Stellungsspiel weg … Passt das aber nicht, sieht er noch älter aus als er obendrein schon ausschaut 😉

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