Erstes Tor und erster Sieg! Eintracht Frankfurt belohnt sich erstmalig in dieser Saison für ihre gute Leistung mit drei Punkten. Denn aus den ersten beiden Partien gegen Freiburg und Wolfsburg holte die Mannschaft nur einen Punkt und das, obwohl man in beiden Begegnungen die bessere Mannschaft war. Durch den Auswärtserfolg in Gladbach rangiert die SGE nach drei Spieltagen in der Tabelle nun auf Platz 11 mit vier Punkten. Der Schlüssel für den Sieg lag sicherlich an der Stabilität in der Abwehr, die bereits in den vorangegangenen Partien sich als sattelfest herausstellte, denn mit nur einem Gegentor gibt es mit Borussia Dortmund nur einen Verein, der sich defensiv noch besser anstellte. Die Westfalen fingen sich im bisherigen Saisonverlauf noch keinen Gegentreffer. Die Statistik dokumentiert zwar 15 Torschüsse der Elf vom Niederrhein, doch richtig gefährlich war lediglich der Distanzschuss von Lars Stindl (55. Minute), der aber grandios von Lukas Hradecky entschärft wurde.
Nach der Länderspielpause musste Niko Kovac seine Mannschaft auf einer Position umdisponieren, denn Makoto Hasebe fiel kurzfristig mit Knieproblemen aus. Der Japaner wurde von Carlos Salcedo ersetzt, der damit zu seinem Pflichtspieldebüt für seinen neuen Arbeitgeber kam. Durch den großen Kader kommt es mittlerweile zu vielen Härtefällen, da für einige Profis nicht einmal ein Platz auf der Ersatzbank bleibt. So bleib für Branimir Hrgota, Danny da Costa, Daichi Kamada und erneut Aymen Barkok nur die Tribüne übrig. Ante Rebic saß erstmals nach seiner Rückkehr auf der Bank.
An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung der vierzehn zensierten Spieler 2,43. Der bisherige Topwert in der noch jungen Saison.
Die Einzelnoten der über 610 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:
David Abraham:
David Abraham bestach abermals durch seine herausragende Zweikampfquote von knapp 75 Prozent, doch ferner steuerte er nicht nur seine Defensiv-Kollegen, sondern zeigte auch im Spielaufbau deutliche Qualitäten. Gladbach erarbeitete sich 13 Ecken und zahlreiche Flanken, doch vor allem in der Luft war Abraham kaum zu bezwingen. Der Argentinier scheint mit zunehmenden Alter immer stärker zu werden und präsentiert sich auf dem Platz als echter Leader, nicht nur aufgrund der Kapitänsbinde.
Lukas Hradecky, Kevin-Prince Boateng, Marco Russ, Sebastien Haller:
Lukas Hradecky wurde zunächst recht selten geprüft. In der 55. Minute musste er aber mit einer tollen Parade in allerhöchster Not eingreifen, als Lars Stindl mit einem Weitschuss den Ausgleich auf den Füßen hatte. Auch mit den zahlreichen Ecken und Flanken hatte er keine Probleme und fischte jeden Ball sicher herunter. Lediglich kurz vor dem Schuss von Stindl musste er, sicherlich auch geblendet von der tiefstehenden Sonne, den Ball im Nachfassen unter Kontrolle bringen und bescherte dadurch dem Gegner eine Ecke. Kevin-Prince Boateng war bereits nach 45 Sekunden die tragische Figur, als er den Schuss von Mijat Gacinovic wenige Zentimeter vor der Linie noch ablenkte und dadurch das sichergeglaubte Tor aufgrund einer Abseitsstellung vereitelte. 13 Minuten später war er dann aber zur Stelle und machte seinen Fehler wieder gut und bescherte der Mannschaft nicht nur das erste Tor, sondern auch den ersten Sieg der Saison. Für die Auszeichnung zum Spieler des Spiels hat es dennoch nicht gereicht. Marco Russ kam für den Gelb-Rot-gefährdeten Gelson Fernandes in die Partie und half mit seiner Kopfballstärke im defensivem Mittelfeld dabei den Sieg über die Zeit zu bringen. Sebastien Haller konnte sich zwar nicht in die Torschützenliste eintragen, doch mit seiner Physis und Ballbeherrschung war er ein ständiger Gefahrenherd im Strafraum der Gastgeber. Zudem steuerte er die Vorlage zum Tor von Boateng bei.
Mijat Gacinovic, Taleb Tawatha, Jetro Willems, Timothy Chandler, Ante Rebic:
Mit 12,88 Kilometern war er am 3. Spieltag ligaweit der Dauerrenner. Kein Spieler riss mehr Kilometer ab als Mijat Gacinovic. Mit einer tollen Einzelaktion tankte er sich in der ersten Halbzeit in den Strafraum des Gegners und hätte mit einem Außenrist beinahe den freistehenden Haller bedient, wenn Sommer nicht noch mit der Hand an den Pass herangekommen wäre. In der zweiten Halbzeit probierte er es mit einem Weitschuss und verpasste das Ziel ebenfalls nur knapp. Ein starker Auftritt des Serben. Taleb Tawatha kam spät in die Partie und versuchte mit seiner Frische noch einige Angriffe zu initiieren und damit für Entlastung zu sorgen. Ein Auftritt ohne Höhen und Tiefen. Anders sieht es bei Jetro Willems aus, der gerade in der ersten Halbzeit für mächtig Alarm an der Außenlinie sorgte. Sein hohes Tempo sorgt in der zweiten Hälfte häufig noch dafür, dass ihm die Puste ausgeht. Timothy Chandler konnte seine Kräfte aber für 90 Minuten einteilen und agierte clever und zweikampfstark. Lediglich seine Flanken waren dieses Mal nicht ganz so präzise. Ante Rebic kam durfte zum ersten Mal nach seiner Rückkehr wieder für die Hessen auflaufen und machte seine Arbeit ziemlich ordentlich, auch wenn Trainer Kovac nach dem Sieg erklärte, dass er “offfensiv vielleicht sogar noch zielstrebiger und eigensinniger werden muss.“
Carlos Salcedo, Jonathan de Guzman, Simon Falette, Gelson Fernandes:
Carlos Salcedo machte im Großen und Ganzen ein ordentliches Bundesliga-Debüt. Wenngleich ihm sein Gegenspieler Hazard zuweilen noch häufig entwischte. Seine Zweikampfschwäche (25 Prozent) brachte dem Gegner aber keine Vorteile. Besser machte es Jonathan de Guzman, der 12,61 Kilometer abspulte, 45 Prozent seiner Zweikämpfe gewann und eine ordentliche Passquote (82 Prozent) vorwies und damit deutlich über dem Durchschnitt (62 Prozent) agierte. Simon Falette zeigte mit Sicherheit seinen besten Auftritt im Trikot der Adler. Der Franzose scheint sich immer besser zurechtzufinden. Gelson Fernandes musste Gelb-Rot-gefährdet den Platz verlassen und wirkt zuweilen noch etwas ungestüm (bereits die dritte Gelbe Karte im dritten Spiel). Dennoch erwischte er einen absolut ordentlichen Tag an diesem Nachmittag.
7 Kommentare
So genug gefreut und voller Fokus auf den FCA. Das Spiel wird schwierig genug, jedoch sollten / fast schon müssten wir dieses gewinnen. In Köln und in Leipzig wird es auch nicht unbedingt leichter. Auf Jetzt!
@1:
Ein kleiner Vorteil gegen den Karnevalsverein könnte jedoch die schwierige Europapokal-Partie am Donnerstag in London und das sicherlich ebenfalls kräftezerende Derby gegen den BvB am Sonntag sein.
Ob Köln dann mit dem Kader noch die Power für ein Spiel in der englischen Woche gegen uns hat (Mittwoch) darf eventuell beuweifelt
@2
Das hört sich nach einer nicht ganz so optimalen Konstellation für den FC an. :) Hoffentlich können wir daraus Kapital schlagen.
Die Chance ist da.
Man muss sie nur zu nutzen wissen und da kommt Kovac ins Spiel.
Eventuell verletzte oder angeschlagene Spieler aus den Partien gegen Arsenal und den BvB habe ich in meiner Überlegung sogar noch außen vor gelassen.
Als Rheinländer werde ich gerade gegen den FC kräfitig unken! Außerdem habe ich mir vorgenommen nicht zum Spiel in Köln zu gehen, da wir dort oft besser waren, aber immer verloren haben. Das hat nämlich jetzt gegen Gladbach den Sieg gebracht!!! Hatte wie immer in den letzten Jahren die Möglichkeit dort zu sein, habe aber aus Aberglauben verzichtet und siehe da :) Aber viel wichtiger ist die volle Konzentration auf Augsburg, nicht dass wir dannach anfangen von einem Heimkomplex zu reden und bei jedem Auswärtsspiel extrem unter Druck stehen.
Zum Thema, es hat mich gefreut, dass Kovac meinen Rat befolgt hat ;) und Falette in der Mannschaft gelassen hat trotz mehr oder weniger schwacher Leistung gegen Wolfsburg. Aber man muss Azubis einfach die 2. und 3. Chance geben, insbesondere wenn man neu in einer Liga ist. Es stand ja zur Debatte Salcedo für Falette zu bringen, nun kamen ja bekanntlich beide. Bin gespannt wer für Hasebe weichen muss, oder rückt Hasebe etwa ins defensive Mittelfeld?
@Redaktion
Könnt ihr zum Vergleich auch wieder die BamS Noten mit aufführen? Früher waren die doch neben den KICKER Noten auch dabei.
Danke.
Du musst eingeloggt sein, um einen Kommentar zu schreiben.