Gelson Fernandes spielte zwsichen 2017 und 2020 bei der SGE. (Bild: Heiko Rhode)

Mit der Eintracht 2018 selbst den Pokal an den Main geholt, fiebert Ex-Adler Gelson Fernandes dem bevorstehenden Finale entgegen. Beim vorletzten Heimspiel der Eintracht gegen Mainz 05, war Fernandes im Stadion. Sein Cousin, Edmilson Fernandes spielt beim FSV und musste nach dem 3:0-Sieg der SGE nicht getröstet werden, wie Fernandes bei einem Interview mit Eintracht Frankfurt bekannt gab. „In diesem Stadion ist es immer geil, das spürt man. Ich hatte viel Spaß. Meinen Cousin musste ich nicht trösten – ich habe ihm vor dem Spiel geschrieben ‚Viel Glück für das Spiel, come on Eintracht‘. Ich liebe ihn, aber ich liebe die Eintracht auch.“ Fernandes trug das Trikot der Eintracht zwischen 2017 und 2020. Dabei konnte er in 81 Pflichtspielen ein Tor beisteuern. Der defensive Mittelfeldspieler beschreibt seine Bindung zu den Hessen als sehr innig. „Ich verfolge die Eintracht immer – diese Saison, natürlich auch letztes Jahr mit dem Europapokalsieg. Jetzt war es das erste Mal, dass ich mal wieder live im Stadion dabei sein konnte. Der Klub ist auf dem richtigen Weg und hat ein unglaubliches Potenzial.“

Dabei dürfe man jedoch nicht vergessen, wo die Eintracht herkam, so der Schweizer weiter. Vor nicht all zu langer Zeit musste Frankfurt einen Abstieg in der Relegation abwenden. 2016 bezwang die SGE dazu den 1. FC Nürnberg. „Wenn du die Möglichkeit hast, für solch einen Klub zu spielen, dann ist das eine Ehre. Jeder, der dieses Trikot getragen hat, ist stolz darauf, da bin ich mir sicher. Und jeder weiß, was es bedeutet, dieses Trikot mit dem Adler auf der Brust zu tragen“, beschriebt Fernandes das Gefühl, das Trikot mit dem Adler auf der Brust überzustreifen. Das Finale am 03. Juni 2023 in Berlin, lässt sich der ehemalige Adler nicht entgehen. „Als Privatperson werde ich ein Eintracht-Trikot tragen. Ich werde in Berlin sein, das darf ich nicht verpassen. Meine Frau hat gesagt, dass wir unbedingt da sein müssen, und sie hat absolut Recht.

„Wir fahren nach Berlin und werden gewinnen.“

Inzwischen hat Fernandes seine Karriere beendet. Der Schweizer erinnert sich gerne an den Erfolg im DFB-Pokal 2018 zurück. Obwohl er in Berlin nur zuschauen durfte, da er in Schalke nach einer schnellen roten Karte vom Platz flog, spürte Fernandes eine besondere Energie in der Mannschaft. „Die Tage in Berlin waren unglaublich, sehr viele Emotionen – einfach großartig. Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir dieses Spiel gewinnen werden. Ich war gesperrt, saß draußen und konnte dort aber spüren, was kommen wird. Man konnte es in den Augen der Spieler sehen. Eine Woche vor dem Finale hatten wir schon im Kopf: Wir fahren nach Berlin und werden gewinnen.“ Die Eintracht habe damals eine „geile Truppe“ gehabt und Frankfurt sei für den Pokal bestimmt, so Fernandes weiter. „ Die Mannschaft, der Klub und die ganze Stadt haben das verdient. Der DFB-Pokal gehört zu Eintracht Frankfurt – ein spezieller Klub, ein spezieller Pokalklub.

Viel Lob bekamen auch diejenigen, die den Spieler seither auf seiner Position beerbt haben. „Djibril Sow hat eine sehr gute Entwicklung genommen, er macht es gut. Seppl Rode ist Seppl, man muss über ihn nicht viel sagen: unglaublich viel Leidenschaft, guter Fußballer, er reißt seine Mitspieler mit und ist als Integrationsfigur für diesen Verein unglaublich wichtig – er ist unser Kapitän.“ Ergänzend gibt Fernandes den neuen und jungen Spielern Zeit, sich zu entwickeln. „Die neuen Spieler müssen wir gut integrieren. Ich sage bewusst ‚wir‘, denn wenn du einmal für die Eintracht gespielt hast, bleibst du ein Teil der Eintracht. Dina Ebimbe braucht noch etwas Zeit, das ist aber normal. Er hat eine gute Zukunft vor sich.“

Mittlerweile ist er als Director Member Associations Africa für die FIFA tätig, doch was macht er in der Position? „Von den insgesamt 211 Verbänden bei der FIFA bin ich als Director Member Associations Africa verantwortlich für die 54 afrikanischen Verbände und deren Entwicklung. Es gibt unglaublich viel Potenzial und wir müssen noch mehr machen. Zum Beispiel Trainerausbildung, Organisation, strategische Organisation, Infrastruktur, klare Meisterschaften – für Männer wie auch Frauen. Chancen schaffen. Fußball ist für alle.“ Dabei sei Afrika auf einem guten Weg, führt der in Praia (Kap Verde) geborene 36-Jährige aus und rechnet den afrikanischen Mannschaften Chancen auf Titel aus. „Wir sind auf einem guten Weg, das hat auch Marokkos Halbfinaleinzug bei der letzten Weltmeisterschaft gezeigt. Bei der nächsten WM werden neun afrikanische Teilnehmer dabei sein und unser Ziel ist es – ganz ehrlich – etwas zu gewinnen.

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2 Kommentare

  1. Bin sehr gespannt, wie sein Funktionärsleben noch weitegeht. Das ist ein echt spannender Typ.

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