28.09.2013, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - HSV34 Bundesligaspiele, drei Partien im DFB-Pokal und deren neun in der Europa-League. Kevin Trapp war der Dauerbrenner der Eintracht. Der Schlussmann der Hessen, vor zwei Jahren für vergleichsweise günstige 1,5 Mio € vom 1. FC Kaiserslautern gekommen, entwickelte sich zu einem der Toptorhüter in der Bundesliga. Während die meisten Frankfurter zum Ende der Saison immer müder wurden, konnte der gebürtige Saarländer noch eine Schippe zulegen und so auch noch Elfmeter gegen den FC Schalke 04 und die TSG Hoffenheim entschärfen. „Für mich ist es besser, ich gehe mit einem guten Gefühl in die Pause, als mit dem Gefühl, nicht alles gegeben zu haben. Schleifen lassen ist nicht meine Art„, erklärte der 23jährige im Gespräch mit BILD, fügt aber auch ehrlich an, dass die Saison für den Kopf enorm anstrengend gewesen sei.

Denn der größte Teil der Mannschaft musste erst einmal lernen, wie man mit der Belastung Europa-League umzugehen habe. Trapp bestätigte daher die Aussage von Armin Veh, dass diese Saison alle charakterlich weitergebracht habe. Donnerstags in der Europa-League Erfolge feiern und dann sonntags in der Bundesliga verlieren – das Team musste mit Rückschlägen umzugehen lernen. „Dieses emotionale Auf und Ab – irgendwann prallt es an dir ab; und du weißt, wie du mit der Situation umzugehen hast. Veh meinte auch zu mir: Wenn ich ein richtig, richtig Guter werden will, dass ich mich da noch weiter entwickeln muss.“ Auch der Schlussmann blieb von Kritik nicht verschont: “ Und nach dem 1:4 gegen Freiburg war das erste Mal, dass der Trainer öffentlich gesagt hat, dass ich so einen Ball wie beim 0:1 halten muss.“ Den ehrgeizigen Torhüter wurmten diese Worte natürlich, aber „da musst du halt durch. Es gab einfach viele extreme Spiele. Nach dem 2:1 gegen Stuttgart habe ich ja gesagt, dass mich dieses Spiel zehn Jahre meines Lebens gekostet hat. Aber vielleicht hat es auch mehr Nerven gebracht, damit du nächstes Jahr mehr abkannst.“

Jetzt richtet sich der Blick aber wieder nach vorne. Noch immer steht nicht fest, wer der neue Trainer sein wird. Trapp erhofft sich viel vom neuen Coach der Hessen: „Wenn ich mir einen aussuchen könnte, sollte er von allem etwas haben. In unserer Mannschaft steckt Potenzial. Einer, der uns weiterbringen kann, wäre gut. Und wir sind eine ziemlich junge Truppe. Damit sollte er umgehen können.“ Der drohende Umbruch, nach den Abgängen von Pirmin Schwegler, Sebastian Rode und dem möglichen Abschied von Sebastian Jung, bereitet dem Torhüter keine schlaflosen Nächte. „Vor zwei Jahren kamen zwölf neue Spieler, und wir haben das erste Spiel in Aue verloren. Da sprachen viele von Abstieg. Auf einmal wurden wir Sechster„, blickt Trapp ruhig in die nahe Zukunft.

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3 Kommentare

  1. Trapp spricht genau das an, was ich auch von Veh vermisst habe. Veh hat die Mannschaft weder weiterentwickelt, noch konnte er mit jungen Spielern umgehen.

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  2. @thealpi: Ich muss sagen, dass ich die Worte Trapps niemals in die von dir genannte Richtung interpretiert hätte. Für mich klingt das eher wie ein Plädoyer dafür, dass der neue Trainer die von Veh angesetzte Entwicklung einfach fortsetzen solle….

    Das er die Mannschaft nicht weiterentwickelt hat ist doch überhaupt nicht wahr. Natürlich hat er Fehler gemacht, aber was man ihm nicht vorwerfen kann ist, dass er die Mannschaft nicht weiterentwickelt hätte. Nicht umsonst haben etliche Spieler in der Zeit, in der er hier Trainer war, ihren Marktwert erhöht und sind in den Fokus größerer Mannschaften gerückt.

    Daher – auf die Idee, dass jetzt aus seinen Worten rauszufiltern, wäre ich ehrlich nicht gekommen 🙂

    LG

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