Alles Gute Eintracht Frankfurt! (Foto: Heiko Rhode)

Eintracht Frankfurt wird 125 Jahre alt. Am 8. März 1899 wurde „unsere Eintracht“ gegründet. Was macht die Eintracht aus, welche Erinnerungen verbinden wir mit dem Verein? SGE4EVER.de hat Fans, Begleiter und Spieler, die den Adler auf der Brust trugen, gefragt. Herausgekommen ist eine Liebeserklärung an unseren Verein. Und sogar ein Bayern-Fan gratuliert.

Marco Gebhardt (rechts), im Eintracht-Trikot. (Foto: Heiko Rhode)

Marco Gebhardt (51), 119 Pflichtspiele für Eintracht Frankfurt (1997-2002): „Zur Jahrtausendwende 1999/2000 kam im Winter nach einem Trainerwechsel Felix Magath zu uns und wir haben damals noch am Riederwald trainiert. Er hat sich auf Grund der Infrastruktur und der besseren Bedingungen dann dafür entschieden, dass wir am Stadion trainieren. Als disziplinarische Maßnahme hat er dann erst einmal eingeführt, dass wir pro Minute, die wir zu spät kamen, 100 Mark zahlen mussten. Wenn wir Training hatten, hast du in dieser Zeit immer wieder Spieler mit ihren Taschen über die Autobahn rennen oder aus dem Auto sprinten sehen *lacht*, weil man ja teilweise einmal komplett eine Runde auf der B43/B44 am Stadion drehen musste, um aufs Stadiongelände fahren zu können. Und bei Nebel, Regen oder Schnee war immer Chaos in Frankfurt. Was war das Ende vom Lied? Er selbst kam oft zu spät, einmal sogar 33 Minuten. Er hat dann irgendwann in der Mittagspause das Geld auf den Tisch gelegt und gesagt: ‚Ab jetzt nur noch 20 Mark‘, weil er mitbekommen hatte, dass das in Frankfurt auf Grund des Verkehrs so nicht funktionieren würde.

Ich habe aber noch eine andere Geschichte: Als wir noch am Riederwald trainiert hatten, hatte sich Bachirou Salou leider verletzt und es gab ewig keine Diagnose. Als er dann endlich mit den Papieren und der Diagnose über das angerissene Kreuzband vom Arzt kam, hatte er sich gefreut, weil dann endlich die Verletzung feststand. Ich glaube, das war der erste Spieler in der Bundesligageschichte, der sich über einen Kreuzbandriss gefreut hat.
Felix Magath hatte ihn nämlich bis zum Feststehen der Diagnose immer morgens um halb 8 zum Einzeltraining mit dem Physio bestellt. Das haben wir als Mannschaft natürlich mitbekommen und sind dann einmal geschlossen morgens auch dorthin gefahren und haben gesagt: ‚Komm, da machen wir mit!‘ Das fand Felix wieder so gut, dass er festgestellt hat ‚Die Truppe ist wirklich eine Truppe‘ und dass das Team als solches funktionierte. Daraufhin hat er uns dann zum Frühstücken nach Bergen-Enkheim eingeladen. Das war wirklich sehr schön und ist auch bei mir hängen geblieben, weil Magath auch mal so sein konnte. Wir haben dann auch die Rückrunde mit ihm super gespielt und am Ende den Klassenerhalt gegen Ulm geschafft.“

David Abraham an seinem letzten Tag bei der Eintracht. (Foto: Rhode)

David Abraham (37), Ex-Adler und jahrelanger Mannschaftskapitän: „Eine tolle Geschichte über die Eintracht? Da weiß ich erstmal gar nicht, wo ich anfangen soll. Woran ich mich aber noch sehr gut erinnere war im Januar des Jahres 2013. An einem Dienstag hatte mich gerade Hoffenheim verpflichtet und es war meine erste Woche in Deutschland. Ein paar Tage später, am Samstag, spielten wir dann direkt gegen die Eintracht. Ich saß nur auf der Bank, aber mich hat dieses Stadion so beeindruckt! Was für eine Stimmung die Fans gemacht haben, das war krass. Von diesem Tag an habe ich meiner Familie immer erzählt (auch damals schon), dass Frankfurt die perfekte Stadt für einen Argentinier ist. Eine wunderschöne Stadt, ein internationaler Flughafen und die besten Fans Europas! Zwei Jahre später habe ich bei der Eintracht unterschrieben und den Rest kennt ihr ja schon (grinst).“

Mijat Gacinovic verbindet viele schöne Momente mit der Eintracht. (Foto: Rhode)

Mijat Gacinovic (29), Ex-Adler und Pokallegende: „Ich erinnere mich noch gut an eine Geschichte, die Eintracht Frankfurt für mich ausmacht. In einer Saison haben wir um die Champions League gekämpft und dann zuhause mit 0:3 verloren. Trotzdem haben uns die Fans das ganze Spiel über total gut unterstützt. Und auch danach noch haben sie applaudiert, obwohl wir so ein wichtiges Spiel verloren hatten. Sie haben uns unterstützt, weil sie gesehen haben, dass wir alles gegeben haben. Damals waren wir an diesem Tag sehr müde, weil uns noch ein Europa League-Spiel von unter der Woche in den Beinen steckte, aber das war schon eine total geile Aktion der Fans!“

Henni Nachtsheim vergass danke der Eintracht seine Ex-Freundin. (Foto: Heiko Rhode)

 

Henni Nachtsheim (66), Comedian (u.a. Badesalz), Musiker, Schriftsteller: „Es war der 14.11.1981! Am Vorabend dieses Tages hatte meine Freundin, in die ich unsterblich verliebt war, vollkommen überraschend mit mir Schluss gemacht. Ich war am Boden zerstört. In meiner Verzweiflung war ich zu meiner Mutter gefahren, um mich auszuheulen. Als sie gemerkt hat, wie mies es mir ging, hat sie gesagt ‚Spielt heute die Eintracht?‘, ‚Ja, aber ich hab keine Lust hinzugehen.‘, ‚Nix da, Du gehst dahin und lenkst Dich ab! Was kostet die teuerste Karte?‘, ’25 Mark, Haupttribüne.‘ Da hat sie ihr Portemonnaie aufgemacht, und mir 25 Mark in die Hand gedrückt. Was für sie als einfache Schuhverkäuferin ein kleines Vermögen war. An diesem Tag spielte die Eintracht gegen Werder Bremen. Ich saß depressiv auf der Haupttribüne und haderte mit meinem Leben. Allerdings nur bis zum Anpfiff. Denn die Eintracht spielte sich an diesem Tag in einen absoluten Rausch, und am Ende stand es 9:2! Kein Therapeut hätte meinen Liebeskummer besser wegbekommen, als die Eintracht an diesem Tag. Ich war noch nicht beim Ausgang, da hatte ich bereits den Namen meiner Ex-Freundin vergessen! Die Torschützen von damals weiß ich aber heute noch: 2x Bernd Nickel, Hattrick von Ronny Borchers, 2x Norbert Nachtweih und 2x Bum Kun Cha! 23.276 Zuschauer!“

Daniel Hartwich erinnert sich gerne an den 29. Mai 1999. (Foto: RTL / Stefan Gregorowius)

Daniel Hartwich (45), Moderator, u.a. von „Let’s Dance“ und „Lego Masters“ (RTL): „Eine besondere Geschichte zur Eintracht? Ja, die habe ich… Ich habe 1998 Abitur gemacht und zu der Zeit schon beim Hessischen Rundfunk gejobbt, allerdings nicht am Mikrofon oder vor einer Kamera, sondern als Kabelhilfe hinter der Kamera.
So auch am 29.05.1999 im Waldstadion. Den etwas älteren Fans muss ich wohl nicht mehr dazu sagen… 34. Spieltag: Es ging gegen Kaiserslautern, damals amtierender Meister.
Ich war zu der Zeit – zugegebenermaßen – kein großer Fußball-Fan, in meinem Leben drehte sich alles um Tennis. Aber der Magie dieses Spiels konnte sich niemand entziehen.
Und ich hatte das Glück direkt am Spielfeldrand zu stehen, hinter der mir zugewiesenen Kamera. Der Rest ist bekannt. Jan-Age Fjörtoft macht das 5:1, das Spiel wird abgepfiffen. Ekstase allerorten. Fans strömen den Rasen. Ich lasse mein Kamerakabel fallen und wühle mich zusammen mit dem Kameramann durch die Menge nach draußen. Kamera kaputt, Eintracht gerettet – was für ein Erlebnis…“

Christian Eckerlin (links) mit Ex-Adler Marius Wolf. (Foto: privat)

Christian Eckerlin (37), Ex-Fußballer und Mittelgewichts- und Weltergewichtschampion im MMA: „Ich weiß nicht mehr ganz genau, wann ich das erste Mal im Stadion war, aber ich weiß, dass es gegen den Gütersloher FC war. Mein Onkel hatte mich das erste Mal mitgenommen und ich habe direkt mein Herz bei der Eintracht verloren. Ich glaube, ich war 7-8 Jahre alt und ab da ging es jedes Heimspiel ins Stadion – erst in den G-Block, dann auf die Gegentribüne und jetzt in der Loge. Ich hatte viele schöne Momente mit der Eintracht: Aufstieg, Pokalsieg, usw., aber auch natürlich die weniger guten Ereignisse wie Abstiege. Mein spezieller Moment war, als ich in der Fußballschule von Eintracht Frankfurt war und ich keine Möglichkeit hatte nach Hause zu kommen. Da hat mich der damalige Stürmer Bachirou Salou mitgenommen und mich nach Sachsenhausen heim gefahren.“

Jana Hein aus Mömbris. (Foto: privat)

Jana Hein (31), Eintracht-Fan aus Mömbris: „Mein erstes Spiel, das ich von der SGE gesehen habe, war am 25. September 2012. Es war ein Heimspiel gegen Borussia Dortmund, ich habe damals den Anstoß verpasst, da ich total auf die Kurve fokussiert war. Das Spiel endete 3:3 und um mich war’s geschehen, mich hatte die Eintracht für sich gewonnen. Seitdem habe ich viele tolle Momente mit der SGE erlebt, ob DFB-Pokalsieg 2018, die Europa-League-Saison 18/19, und natürlich nicht zu vergessen die EL-Saison 21/22, die letztendlich mit dem Europacup Sieg endete, oder auch die Premiere in der Champions League.“

Nico Schmidt war in der Jugend Torwart bei der SGE. (Foto: privat)

 


Nico Schmidt, Dart D1-Spieler aus Heusenstamm:
„Ich verbinde mit der Eintracht glorreiche Zeiten wie auch traurige Tage von Abstiegen bis Aufstiegen, bis zum Pokalsieg 2018 und dem Europa League Sieg 2022 war alles dabei. Mein erstes Spiel war der 29. Mai 1999 im Waldstadion gegen Kaiserslautern, wo mein Vater mich zum entscheidenden letzten Spieltag das erste Mal mitnahm, was an Dramatik nicht zu überbieten war. Fjörtoft erzielte das 5:1 zum Klassenerhalt damals. Seine Rückennummer war die 11, die ab diesem Tag meine Lieblingsnummer war und ich in meiner Jugend auch immer an hatte. Meine lustigste SGE-Geschichte ist, dass ich zwei mal einen Freund mit im Stadion hatte und er kurz auf die Toilette ist und bei beiden Spielen zu diesem Zeitpunkt ein Tor gefallen ist. Klassischer Fall von unlucky.
Die Eintracht ist ein Teil von mir, weil ich fünf Jahre die Jugend durchlaufen habe als Torwart und Sie mir viele emotionale positive Momente entgegengebracht hat.
Mein persönlicher Eintracht Moment war zum einen der Aufstieg 2003 wo in den letzten Minuten drei Tore geschossen wurde und Alex Schur in der letzten Sekunde den Ball reingeköpft hat gegen Reutlingen und zum anderen der Pokalsieg 2018 sowie der Europa League Sieg 2022. Gerade die Feierlichkeiten in Frankfurt am Römer und in der ganzen Stadt waren sensationell.“

Roland Kolodziej (li.) mit Söhnen. (Foto: privat)

Roland Kolodziej, Eintracht-Fan aus Frankfurt: „Ich verbinde mit der Eintracht, dass ich 2018, zusammen mit meinen Söhnen, den DFB Pokalsieg in Berlin live sehen und feiern konnte. Ein unvergessliches Erlebnis.“

 

Lest auf der nächsten Seite, an welche lustige Geschichte Martin Fenin besonders gerne zurückdenkt.

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5 Kommentare

  1. Mega Artikel ! Danke SGE Forever, Danke SGE !Auf viele viele weitere Jahrzehnte mit tollen Erlebnissen , Forza SGE !!!

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  2. HAPPY BIRTHDAY UNSERER LAUNISCHEN DIVA ZUM 125. Geburtstag !

    In guten wie in schlechten Zeiten stehen und standen wir zu Dir !

    Was habe ich alles mit dir mitgemacht mein Herzensverein !
    – Verpasste Meisterschaft
    – Demo gegen die Stadt die uns damals nicht vor der Insolvenz retten wollte bis ein gewisser ehemaliger RMV Chef Volker Sparmann aus Hofheim uns gerettet hat… den ich sogar persönlich kennenlernen durfte.
    – Auf-und Abstiege wie eine Fahrstuhlmannschaft zu der wir damals geworden sind.
    – verlorene Pokalendspiele
    -Rückrunde der Schande
    -Nichtabstieg gegen Lautern 5:1 Danke Fjörtoft
    -Aufstieg gegen Reutlingen 6:3 Danke Schui

    Bis hin zu Glorreichen Zeiten die ich dir niemals zugetraut hatte:

    Pokalsieg, Europapokalsieg, championslegue

    Egal ob positive oder negative Erfahrung.

    All das macht den Fußball und vor allem unsere Diva aus !
    Und ich danke meinem älteren Bruder das ich Eintracht Fan geworden bin !

    Die geilsten Fans und der geilste Verein !

    Mit keinem Verein möchte ich tauschen !

    DANKE !

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